Abgucken

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Das Abgucken, auch spicken genannt, ist eine sehr beliebte Form der Lernresistenz, um dennoch gute Noten zu erzielen. Während der Klassenarbeit kann man - sofern man selber zu den schlauen Kerlchen gehört - sehen, wie der Kopf des Sitznachbarn sich langsam in die eigene Richtung dreht. Wer aber zu den dummen Luschen gehört, wird eher selbst den Kopf in eine andere Richtung drehen und Ausschau nach einem Streber halten müssen. Ein schwaches Grinsen ist manchmal zu sehen, und man selbst muss im schlimmsten Falle laut lachen. Doch manche Schüler haben Strategien entwickelt, damit der Nachbar nicht abgucken kann. Wenn der Lehrer es sieht, vergeht einem Hören und Sehen, die Arbeit weg, der blaue Brief im Briefkasten und die schlechte Note im Zeugnis. Wer schlau ist, formuliert die abgeguckten Sätze um, damit der Lehrer nicht zweimal dieselbe Arbeit vorfindet!

Die Technik beim Abglotzen

Dieser Schüler bekommt einfach nicht genug.

Es gibt viele verschiedene Arten, sich das Wissen des Nachbarn auf sein eigenes Heft zu holen:

Augenreiben
Man reibt sich das Auge, welches zum Lehrer zeigt, mit der Hand. Das andere Auge ist wegen der Hand nun verdeckt und er kann es nicht sehen, wenn man, ohne den Kopf zu bewegen, zum Nachbarn schielt. Diese Methode funktioniert jedoch nicht, wenn der Lehrer direkt gegenüber steht. Es ist wichtig, dass der Sitznachbar davon nichts merkt, sonst kann es sein, dass er einen "Abguckschutz" aus Mäppchen und dem Arbeitszettel baut oder gar zum Lehrer petzen geht.

Normales Abschreiben
Das ist der Klassiker beim Abschreiben. Man dreht den Kopf gut erkennbar für jedermann zum Nachbarn und schreibt ab. Schon nach kurzer Zeit wird entweder der Lehrer es merken oder der Sitznachbar baut den gefürchteten Sichtschutz. Es kann auch vorkommen, dass er die Aufgabe extra falsch macht und sie erst dann, wenn man fertig abgeschrieben hat, korrigiert. Das führt dann meist zu der Note 7 (sehr ungenügend).

Abguckkette
Eine witzige Form des Abschreibens, einer schreibt beim Nachbarn ab, und der andere schreibt es dann wiederum aus dem eigenen Heft ab. So werden die Informationen aus dem Heft über die gegenseitig abschreibenden Kinder durch die ganze Klasse getragen. Später hat die ganze Klasse dasselbe dastehen und der Lehrer muss nicht so viel nachgucken. Aber es kann zum Neuschreiben der Arbeit oder zu schlechten Noten sowie Strafen führen.

Manchmal funktioniert die Abguckkette aber auch ähnlich wie das Spiel "Stille Post". Was beim Ersten noch korrekt erscheint, liest sich beim Letzten ein wenig absonderlich.

Dem Nachbarn beim Abglotzen auch noch Fragen stellen
"Sauklauen" sind bei Schülern keine Seltenheit. Das Abgucken fällt daher manchen besonders schwer, wenn sie die Schrift des Nachbarn nicht lesen können. Dann fragen sie oft, was das Wort heißt. Das Ausfragen kostet beide eine Menge Zeit, die dann zum Fertigschreiben der Arbeit fehlt. Manche Kinder reagieren manchmal bei Fragen nicht, oder blocken ab: "Mach das doch selber". Wenn der Lehrer sie erwischt, müssen sie entweder die Arbeit abgeben und bekommen eine 7+ dafür, oder beide müssen sich an einen Einzeltisch oder in den Flur setzen.

Zeichensprache
Eine relativ einfache Möglichkeit abzuschreiben, ist vorallem in den meisten Physik- oder Chemiesälen leicht anzuwenden. Dazu ist aber die Hilfe vom Nachbar nötig. Da die meisten Schüler die Zeichensprache perfekt beherrschen wird die nächste Arbeit ein Klacks. Am besten ist, wenn der Tisch vorne geschützt ist, denn das eigentlich passiert unter dem Tisch. Schnell dem Nachbar ins Bein kneifen und per Handzeichen übermitteln von welcher Aufgabe man die Lösung braucht und hoffen, dass der Nachbar sie auch weiß.
Achtung: Nicht zu auffällig nach unten gucken, sonst merkt der Lehrer etwas.

Die Spickzettelabschreiberei

Spickzettel sind der absolute Renner in der Abglotzszene. Die Spickzettel werden immer kleiner und die Schüler immer raffinierter, Spicker werden im Kuli versteckt, die Mappe wandert unter den Tisch, ganze Arbeiten werden auf der Handinnenfläche verewigt, Spicker werden in der Kappe versteckt und mit Hilfe eines Mini-Spiegels zum Auge gelenkt, Spicker können aber auch in den Ärmeln des Pullis versteckt sein, Wasserflaschenetiketten werden eingescannt, mit mathematischen Formeln versehen, ausgedruckt und wieder auf die Flasche geklebt, manche Spicker werden auf den Tisch geschrieben oder, wenn man 100 %ig weiß, wie die Arbeit aussieht und es sogar dieselbe ist wie die auf dem Übungszettel, wird die Vorlage der geübten mit der aktuellen vertauscht.

Achtung: Das Manipulieren der Originalarbeit mit der Übungsarbeit funktioniert nur bei Diktaten, da man nur davon die vorgeschriebenen Übungstexte hat. Wichtig: Das Datum erneuern nicht vergessen!

Vergleichen der Arbeit mit der des Nachbarns

Eigentlich ist das kein Abschreiben, die Arbeit wird selber geschrieben. Jedoch wird beim Nachbarn geguckt, ob er dasselbe dastehen hat. Wenn nicht, korrigiert man es natürlich. Wenn der Nachbar Fehler macht, muss man es auch bei sich selbst verbessern und das ist auffällig.

Verhinderung des Abguckens

Wenn man nicht möchte, dass bei einem selbst abgeschrieben wird, ist es hilfreich, das Mäppchen aufzustellen und zusätzlich mit dem Zettel das bereits geschriebene Abzudecken. Man kann auch mit seinem Körper dem Nachbarn die Sicht aufs Heft nehmen. Die Hand auf den Text legen bringt es auch. Wenn alles nichts hilft, lässt man es entweder über sich ergehen, oder man sagt dem Lehrer Bescheid:

"Frau/Herr X, der Idiot schreibt bei mir ab!"

Linktipps: Faditiva und 3DPresso