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Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald

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Dichter und Denker: Die Gebrüder Grimm.

Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald ist eine Geschichte, die im frühen 21. Jahrhundert von den Gebrüdern Grimm verfasst wurde. Sie basiert auf dem Schlusskapitel des Grimm-Märchens Das eigensinnige Kind, in dem das im Titel genannte Kind mit allen abrechnet, wobei das Märchen aber abrupt mit der Lebendigbeisetzung des Kindes endet. Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald knüpft an das Open End dieses Märchens an und abgerechnet wird von und mit nahezu allen Märchencharaktèren. Die Geschichte erschien 2007 als Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald – Logbuch einer Traumwelt.

Entstehung und Stil

Vergangenheit: Märchen sind bei Kindern nicht mehr beliebt.

Die Gebrüder Grimm erweiterten bis ins 13. Jahrhundert ihre Horrorgeschichten, die auf der ganzen Welt Bekanntheit erlangten. Diese Werke, auch als Märchen bezeichnet, waren schön und gut, aber spätestens seit den 1990er Jahren bei der Jugend nicht mehr akzeptiert. Diese neue Generation lehnte Märchen als Literatur oder jegliche andere mediale Unterhaltung ab. Hatten wenige Jahre zuvor noch tscheschiche Verfilmungen und etliche Bücher der Bevölkerung die Märchen schmackhaft gemacht, waren ab 1990 Actionfilme gefragt. Märchen dienten nur noch als Vorlage für unlustige Belustigungen von Otto Waalkes und anderen. Nicht, dass die allgemeine Bevölkerung sich kümmerte, doch einige engagierte Märchenkenner und Produzenten beäugten die Entwicklung kritisch. Nach so zahllosen wie erfolglosen Versuchen von Märchenerzählern, Pantomimen und elf sommerlichen Kegelbrüdern, die Grimm'schen Erzählungen ein wenig näher zu bringen, nahmen sich jene dieser Aufgabe an, die die Märchen am besten kannten: Die Gebrüder Grimm. Längst hatten die beiden Schriftsteller bemerkt, dass ihre Märchen nicht mehr populär waren. Auch die ehemals heldenhaften Märchenfiguren waren durch unwitzige Parodien zu Schatten ihrer selbst verkommen. So dachte etwa der Großteil der deutschen Bevölkerung, Maddin wär der siebte Zwerg und bei Nina Hagen handele es sich um eine böse Hexe.

Also wollten die Grimms den Märchen einen aufrichtigen Abgang verpassen, indem sie förmlich den Selbstzerstörungsknopf betätigten. Sie schrieben eine letzte Geschichte, in der Märchenhelden ihre wahren Gesichter zeigten, mit jenen, die zum Verfall der Märchen beigetragen hatten, abgerechnet wurde und in der alles, was noch gesagt werden musste, gesagt wurde. Die Geschichte sollte als Medium der kritischen Gedanken der Gebrüder Grimm dienen, und das Image der Erzählungen und deren Helden geraderücken.

Schauplatz hierfür sollte der Märchenwald sein, als Szenario eine Sylvesterparty herhalten, da diese, von den Grimms richtig eingesetzt, die Selbstzerstörung gut herbeiführen kann. Die Geschichte war als eine Art Protokoll geschrieben, auch weil die Satzbündel mit Zeitangaben einfacher zu lesen sind um das zu schaffen, woran es bei anderen Märchen teils haperte: Die Moral rüber zu bringen. Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald enthält zu Teil Elemente oder Anspielungen von Actionfilmen oder Komödien, um die Gründe für den Untergang darzustellen.

Figuren

Hier findet sich eine Auswahl der Märchenfiguren aus der Geschichte.


Symbol Beschreibung
Faktor1.JPG Diese Figur hat verhältnißmäßig schwache Böller und kann keinen umbringen.
Faktor2.JPG Diese Figur besitzt relativ gefährliche Böller.
Faktor3.JPG Vorsicht! Diese Figur kann mit seinen Böllern Leute umbringen.


Bild + Name Beschreibung Böller-Faktor
Der alte Großvater verfügt über einen alten Torpedo, was den Kriegsveteran sehr gefährlich macht. Faktor3.JPG
Die 7 Zwerge
Hier gilt: Qualität und Quantität! Die Zwerge haben Sprengbomben und Minenfelder. Faktor3.JPG
Rapunzel hat auf ihrem Turm eine gute Position, um Raketen abzuschießen. Faktor2.JPG
Der kluge Knecht ist Familienvater und will ein ganz gemächliches Feuerwerkchen machen, wofür er aber den ganzen Tag im Gartenhäuschen rumtüftelt, ehe er die Böller unvollständig loslässt. Faktor1.JPG
Hans im Glück ertauscht ein paar Böller, da wirft er sie auch schon wieder ab, da er Angst vor den Wachen der Prinzessin hat. Liebes Kerlchen, der Hans. Faktor1.JPG

Die Geschichte

Die Geschichte startet am 31.12. eines Jahres im 21. Jahrhundert um 18:00 Uhr im Märchenwald.

  • 18:00 Uhr: Einige Jugendliche (unter ihnen: das eigensinnige Kind) ziehen viel zu früh um die Häuser und werfen einige kleine Böller in den Garten des Daumesdick. Das winzige Männlein ist gerade in Stimmung und katapultiert eine Knallerbse in den Garten des klugen Knechtes.
  • 18:02 Uhr: Dieser gerissene Knecht bemerkt die Attacke. Da er seit dem Sonnenaufgang in seinem alten Gartenhäuschen sitzt und an seinen Knallern herumschustert, weiß er nicht welche Tages - oder Nachtzeit ist und lässt – in dem Glauben, es sei ob der Knallerbse bereits Mitternacht – sein noch unfertiges Waffenarsenal auf den Märchenwald los.
  • 18:05 Uhr: Das kleine Feuerwerkchen des Knechtes hört nur Eine: Die Prinzessin auf der Knallerbse. Sie liegt total übernächtigt auf ihrem gigantischen Bett, als sie die Geräusche bemerkt. Entzürnt stürmt sie aus ihrem kleinen Schloss, sieht die Jugendlichen mit Böllern in der Hand und befielt ihren Wachen, die Bälger lebendig zu begraben.
  • 18:15 Uhr: Flüchtig bekam Hans im Glück die Festnahme der Jugendlichen mit, als er sein bisexuelles Schwein gegen eine Hand voll Chinaböller umtauschen wollte. Hans lässt es direkt krachen, da er weiß: „Je länger die schlaflose Nacht, desto aggressiver die Prinzessin.
  • 18:25 Uhr: Das Rotkäppchen, welches gerade auf dem Weg zur Großmutter ist, um dieser die nächste Ladung Sprengstoff vorbei zubringen, fühlt sich durch die Chinaböller gestört und verspricht, mit der Oma nachher richtig zu böllern. Gleichzeitig werden dem benachbarten Teufel mit den drei goldenen Haaren, der dabei war, seine Frisur für die Sylvester-Feier herzurichten, die Haare durch einen Chinaböller zerzaust, der durch das Fenster kam. Ungeachtet der Zeit übt der Teufel Rache, indem er einige seiner Böller abschießt.
  • 18:30 Uhr: Der Böller bekommt eine sicherlich ungeplante Flugbahn und schlägt auf einem Hügel ein, genauer gesagt auf dem Kopf des armen Müllersburschen, der mit seinem noch ungestiefelten Kater unterwegs ist. Durch die beachtliche Wunde am Kopf wirkt der vorgetäuschte Überfall noch um einiges realistischer. „Prima!“, ruft der Kater aus und erwidert das Feuerwerk.
  • 18:40 Uhr: Das hört man nun gar bis in den tieferen Wald, wo die drei Handwerksburschen leben. Die Handwerker feilen schon seit einiger Zeit an ihrem gar nicht mal so schlechten Böllerkontingent. Da durch das Dickicht kein Sonnenlicht durchscheint, denken die drei wegen der Böller vom Kater, es sei Mitternacht. Sie karren die Raketen vor das Haus und liefern amtlich ab.
Rapunzel, lass die Böller herunter!
  • 18:45 Uhr: Aschenputtel, die nicht mit zur Sylvester-Party vom Prinzen durfte, sitzt zu Hause, als sie das Feuerwerk hört. Gott sei Dank kommen einige Tauben, die Aschenputtel über den Internetchat La Paloma kennen gelernt hat, vorbei, und zaubern ein Kleid und eine Kutsche her. Zur Feier des Tages wünscht sich das junge Mädchen auch noch ein Feuerwerk dazu, welches direkt abgefeuert wird.
  • 19:00 Uhr: Die Prozedur mit den Täubchen dauerte seine Zeit. Rapunzel hat sich derweil schon mal auf dem Balkon ihres Turmes positioniert, um einen guten Ausblick zu haben. Sie bekommt das Feuerwerk mit und schießt gleich auch ein paar Böller ab, die sie mit ihren langen Haaren in die Lüfte katapultiert.
  • 19:04 Uhr: Bruder Lustig verfolgt das Feuerwerk schon seit einiger Zeit. Nun entschließt er sich, Rapunzel's Böller in seinen magischen Ranzen zu wünschen und sie dann mit denen zu teilen, die mit ihm am Stammtisch sitzen. Schlappe 15 Minuten später ist das Zeug dann auch mal gerecht aufgeteilt und das Feuerwerk kann losgehen.
  • 19:20 Uhr: Mittlerweile ist das Rotkäppchen bei ihrer Großmutter angekommen, um amtlich abzuliefern. Beim Anblick ihrer Oma stutzt sie allerdings.

„Aber Großmutter, warum hast du nur so große Augen?“

„Damit ich das Feuerwerk besser verfolgen kann.“

„Und wieso hast du so Krampfadern?“

„Das kommt mit dem Alter, mein Kind.“

„Und wieso hast du so ein großes Maul?“

„Damit ich dich besser fressen kann!!!“

Über'm Märchenwald geht's hoch her!

Damit zieht die Großmutter ihre Großmutter-Maske herunter und zum Vorschein kommt... ... Bruce Willis, was sie mit den Worten „Mist, falsche Maske!“ quittiert. Erneut nimmt sie die Maske weg und es erscheint... ... der böse Wolf! Dieser stürzt sich auf das Rotkäppchen. Er will das Mädchen verschlingen, kriegt aber nur den Korb mit dem Sprengpulver zu fassen, den er sich in den gierigen Schlund kippt. In diesem Moment schafft es die Großmutter, sich aus dem Kleiderschrank zu befreien. Bei deren nackten Anblick (der böse Wolf trägt die Klamotten) fällt das Rotkäppchen in Ohnmacht, und fällt dem Wolf genau auf den großen Zeh, dass dieser aufjault. Zugleich stürmt der Jäger in das Haus und schießt dem Wolf in den Magen. Auf diesen Schuss reagiert das darin gelagerte Sprengpulver äußerst empfindlich, sodass es eine riesige Explosion gibt. Der erste, der sich aus dem Feuer befreien kann, ist der böse Wolf, nun wieder mit der Bruce-Willis-Maske, der unwahrscheinlich schnell davon rennt, ungeachtet seiner kolossalen Wunde im Bauch. Der Jäger trägt die nackte Großmutter natürlich persönlich aus dem Haus, das Rotkäppchen verstirbt im in Flammen stehenden Wohnsitz.

  • 19:51 Uhr: Diese Explosion hat jetzt aber der alte Großvater bemerkt. Der alte Großvater ist Kriegsveteran, war bei allen Weltkriegen dabei, und hätte er nicht schon mit seiner alten Frau zwei Wochen Elisabeth-Zell gebucht, wär' er auch noch mit nach Afghanistan gegangen. Nun aber ist er zu Hause und fühlt sich von der Explosion herausgefordert. Deshalb holt er sein altes Schätzchen aus dem Keller, ein Torpedo, 1940er Diehl BGT, deutsche Wertsarbeit, 150er-Kaliber mit Dampfgasantrieb. Mit der Erfahrung von unzähligen Schlachten macht er sein Schmuckstück startklar und jagt es in den nun dunklen Himmel.
  • 20:00 Uhr: Der Torpedo schlägt schon bald in eine nahegelegene Anhöhe ein. Der Märchenwald erzittert unter der gewaltigen Explosion. Nun gibt es kein halten mehr. Der Märchenwald wird durch Böller von überall daher, wo es noch Menschenleben gibt, erleuchtet. Wie jedes Jahr sollte es zu Sieben-gegen-Sieben-Duell zwischen den sieben Zwergen und ihren Nachbarn, den sieben Geißlein kommen. Wäre da nicht die Komplikation, dass der böse Wolf die Geißlein verspeist hat. Seine große Bauch-Verletzung hat ihn daran nicht gehindert. Dennoch möchten die Zwerge es krachen lassen. Zwerg Otto "Bubi" Waalkes hat sich etwas besonders bombiges einfallen lassen. Zu den einfachen Böllern nimmt der Zwerg noch einige Sprengbomben, die er beim letzten USA-Urlaub natürlich ganz einfach und problemlos in Maddin's Mund nach Hause geschmuggelt hat. Dazu kommen weiträumig angelegte Minenfelder, die Zwerg Chakko zuvor von den sonst im Keller eingesperrten, echten Zwergen hatte verlegen lassen. Sie gehen hoch, als einige überlebende Partygäste das Grundstück betreten.
  • 20:30 Uhr: Keine Überlebenden. Bomben der Einwohner zertrümmerten den Märchenwald. Keine Seele weit und breit, nicht mal mehr Will Smith ist da. Das ist das Ende der alten Märchen.
  • 0:00 Uhr: Frohes neues Jahr!

Reaktionen

Natürlich löste dieser bahnbrechende literarische Meilenstein viele Reaktionen hervor. Eine solche Beendigung einer Reihe hatte es seit Harry Potter nicht mehr gegeben (weiß Gott keine lange Zeitspanne, doch die Medien sind heiß auf jedes Ereignis wie Dieses), dazu noch von den eigenen Autoren. In den ersten Tagen nach der Veröffentlichung war die Geschichte sogar auf der Titelseite der Bild-Zeitung präsent, auf der es hieß: „Endlich gibt es keine langweiligen Märchen mehr!“ Nach schlechten Verkaufszahlen wurde am nächsten Tag berichtet: „Beide Grimms vergewaltigen Hans H. (19, Gymnasiastin)!“ Anders als diese unseriöse Zeitung nahmen Literaturfans den Skandal sehr ernst. Die Zeit brachte eine ganze Serie mit guten, alten Grimm-märchen, während der Bussy-Bär verzweifelt nach dem Grund für das Ende der Märchen suchte. Da die durchaus guten Gedanken von diesen anspruchsvollen Zeitungen aber von den Schlagzeilen der Bild angeheizt wurden, sahen sich die Gebrüder Grimm dazu gezwungen, im TV eine Stellungsnahme zu zeigen. Hierfür wurde Das literarische Quartett zurück ins Leben gerufen.

Ein tschechischer Regisseur wollte zu dem Märchen eine obligatorische Verfilmung produzieren. Die Dreharbeiten verzögerten sich aber, da es für den Film notwendige Böller erst ab dem nächsten Sylvester zu kaufen gibt.

Da den Grimm-Märchen nun ein Ende gesetzt wurde, versuchte eine Gruppe von satirischen Autoren neue Märchen zu verfassen. Man ist gespannt auf die Ergebnisse.

siehe unbedingt: Die Stellungsnahme der Gebrüder Grimm beim literarischen Quartett

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Gelungen

Der Artikel Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald ist nach einer erfolgreichen Abstimmung mit dem Prädikat Gelungen ausgezeichnet worden und wird zusammen mit anderen gelungenen Artikeln in unserer Hall of Fame geehrt.

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