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Diverses:Die Reportage in Divergenz zur faunistischen Duktilität

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Liebe Leserinnen und Leser, die angelsächsischen Tiefebene ist Schauplatz des wohl außergewöhnlichsten Schauspiels im Hominidenreich, ja man ist geneigt sogar zu sagen, im gesamten belebten Kosmos. Nach jahrelanger Grundlagenforschung und ungezählten Beobachtungstagen ist es nun endlich gelungen, das äußerst seltene, zuvor kaum beobachtete und damit vollkommen unerforschte Brunftverhalten der Gattung Homo sapiens royalis zu erforschen. Der folgende Tatsachenbericht und Bilddokumente vornehmster Güte werden den geneigten Leser in eine Welt des Glamours entführen und den magischen Zauber dieser seltenen Hominiden-Gattung erfühlbar machen.

Schauplatz unserer Reportage ist dieser Bau in London.

Reportage aus London

Wir befinden uns im urbanen London, einer Hochburg der Royals und anderer Hominiden. Aber auch bevölkert von etlichen stolzen Corvidae und von unzähligen Muridae und zweier Corgys. Trotz der Nähe, die unsere Artgenossen zu Homo sapiens royalis (auch Royal Family) pflegen, gelang es bisher niemandem das Brunftverhalten dieser Gattung zu beschreiben.

Ein gelungener Schnappschuss: Das Rudel verlässt die Deckung. Das Alttier (3. v. links) nimmt Witterung auf. Ganz links die Ricke und das Altmännchen. Etwas abseits, ganz rechts, der Schneider, der (nur scheinbar) die Fähe des Jungmännchens links liegen lässt.

Wir halten die Luft an, als ein kleines Rudel Homo sapiens royalis ausfährt. Es ist ein lauschiger Sommertag, das Rudel scheint gelassen und von gedämpfter Fröhlichkeit, doch das Altmännchen richtet seine Luser aufmerksam aus, um bei dem kleinsten Geräusch seinen Warnruf erklingen zu lassen. Nur nicht die Gruppe vergrämen, dann wäre die jahrelange Vorbereitung vergebens gewesen!

Wir beobachten das Altmännchen mit seiner Ricke, daneben ein Alttier in gräulicher, fast weißer Decke und dann ein prächtiges Jungmännchen mit den Vorderläufen vor den geschwollenen Brunftkugeln; wohl wird es von der seidigen Schürze der nah bei ihm stehenden Fähe in die Brunft versetzt worden sein. Ganz rechts ein Schneider, der sich auffällig nah bei der brünstigen Fähe hält, wohl um jede Unaufmerksamkeit des Jungmännchens zum Aufsitzen zu nutzen.

Plötzlich: Ein seichtes Kollern ist aus dem Tiefen des Baus zu vernehmen. Das Kommando für die kleine Rotte, sich zur Äsung zu begeben. Das Alttier winkt noch einmal von der Balustrade; welch' erhabener Anblick. Und aus dem Unterholz, in dem weitere Hominiden einstehen, ist das kehlige "Good save the Queen!" zu vernehmen. Ein Zeichen für uns, noch in sicherer Entfernung vom Bau auszuharren. Nach einer Stunde scheint die Luft rein und wir pirschen langsam näher. Aufmerksam sichern wir den Untergrund um in keine versteckte Losung zu treten.
Überraschung für unseren Reporter! Nicht das Männchen, sondern die Fähe sitzt auf!

Aus dem Innern des Baus sind zuerst ausgelassene "Cheers!" und "Enjoy your meal!" zu vernehmen. Das leise Rauschen des nahen Waldes bietet eine nahezu ideale Untermalung für diese lieblichen Gesänge, die später in leises knören übergehen. Später scheint es, dass die Rotte den Kessel verlässt und sich in einzelne Schlafmulden zurückzieht.

Zunächst sehen wir durch eine Bauöffnung den Schneider, bis auf eine Hakenkreuzbinde nackt. Vor ihm ausgebreitet liegen wohl Bildreportagen von brünftigen Bachen, der Schneider scheint deren blanken Schwarten zu fixieren und beginnt zu rütteln...doch bevor es zum Äußersten kommt, tritt das entrüstete Alttier auf und verpasst dem Schneider einen Tritt vor das Waidloch, aufdass dieser sich tiefer in den Bau vertrollt.

Nun hören wir das Jungmännchen aus einer anderen Ecke des Baus röhren. Sein tiefer, wohlklingender Bass lässt uns vermuten: die Brunft steht unmittelbar bevor. Durch unser Nachtsichtgerät ist zunächst die Fähe mit entblößtem Feuchtblatt auszumachen. Dann sehen wir auch das Jungmännchen bei seiner Balz. Es umrundet die Schlafstatt zwei mal und fegt sich dabei den Bast vom Horn. Plötzlich wirft sich das Männchen unter konvulsivischen Zuckungen zu Boden und die Fähe sitzt geschwind auf; das ganze dauert nur wenige Augenblicke, dann ist die Brunft beendet. Die Fähe zieht sich zurück während das Jungmännchen bald schon eingeschlafen ist.

Das sagt der Experte:

Experte Dietrich mit Herbie-Handpuppe.

Dieser etwas enttäuschend kurze Akt ist dennoch ein großer Erkenntnisgewinn für die Hominidenforschung. Wir sprachen mit Professor Dietrich Grönemeyer vom Leerstuhl der Ruhr-Universität-Bochum:"Die Kurzakte sind im Hominidenreich durchaus verbreitet. Bereits in geschichtlichen Überlieferungen wird davon berichtet (Anm. d. Redaktion: Pipin der Kurze). In der Neuzeit sind zahlreiche Variationen von Kurzakten, wie Boris besenkameris, bekannt geworden. Auf die Fortpflanzungsrate hat die Dauer des Aktes indes keinen Einfluss. Allerdings wurde noch nie die Brunft von Homo sapiens royalis beschrieben, man vermutete bisher die Bestäubung über Flugsamen."

Wie es weiter geht:

Eine Reportage von Dogo Argentino.

Unser Reporter konnte im Weiteren feststellen, dass das Jungmännchen bereits ein paar Tage später die Trächtigkeit der Fähe gewittert und stolz "Erfolg auf der ganzen Linie!" verkündet hatte. Die Hofberichterstattung läuft hierüber mittlerweile auf Hochtouren, doch nur wir waren für Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, exklusiv dabei. Auch bei dem in 8 Monate zu erwartenden Werfen des Nachwuchses wird unser Berichterstatter Dogo Argentino wieder an allervorderster Front stehen um der verehrten Leserschaft aus erster Hand berichten zu können.

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Gelungen

Der Artikel Diverses:Die Reportage in Divergenz zur faunistischen Duktilität ist nach einer erfolgreichen Abstimmung mit dem Prädikat Gelungen ausgezeichnet worden und wird zusammen mit anderen gelungenen Artikeln in unserer Hall of Fame geehrt.

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