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Diverses:Wort zum Sonntag/KW 38 2017

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Liebe Gemeinde,

Was ist denn schon wieder los da draußen? Hurrikan um Hurrikan verwüstet den Golf von Mexiko und was an Mexiko jetzt nicht gerade ein Golf ist, wird halt von einem Erdbeben geplättet. „Mann Mann Mann, Natur, tut dat Not?“ fragt man sich da automatisch, blickt einmal kurz auf die Menschheit und murmelt letztendlich beschämt in seinen Bart „Hm, ja okay. Man kann es dir nicht verdenken.“ Denn nichts in der Natur ist bekloppter als der Mensch. Beweise? Gern!

Geht wählen, ihr Säcke!

Wir geben gern zu, dass Peter Altmaier ansich ein Grund fürs Nichtwählen ist. ABER....

Heute ist Bundestagswahl. Und Anfang der Woche kam Kanzleramtschef Peter Altmaier, der fleischgewordene Castorbehälter der Unionsfraktion auf die glorreiche Idee, folgendes Zitat in die Welt zu pressen:

„Nichtwähler sind weniger schlimm als AfD-Wähler.“

Nein, Peter. Sind sie nicht.

Selbst Hohlbratzen, die eine Partei wählen wollen, die jeden Tag häufiger Lügen und Hetze in die Welt posaunt, als die BILD-Zeitung sich in einem Monat aus der Druckerschwärze saugen kann, sind weniger fatal als solche, die ihr Wahlrecht lieber gleich in die Mülltonne kloppen, aus der ein Peter Altmaier seine Ansichten fischt.

Ja, die AfD ist ein Schandhaufen. Erst diese Woche zog die Partei in den Wahlkampfendspurt, indem sie ein Bild eines schlecht besuchten Oktoberfestgeländes postete, verbunden mit der Erkenntnis, dieser eindeutige Besuchereinbruch würde ja wohl zeigen, dass man im Merkel-Deutschland vor Angst nicht mehr feiern gehen kann und dies natürlich nur mit der AfD besser werden würde.

Doch halt, da kommt ein Plottwist! Allein am ersten Wochenende, so meldeten es Polizei und Veranstalter, waren über 600.000 Menschen auf das Oktoberfest gekommen, etwa 15% mehr als im Vorjahr. Und das Bild, welches die AfD als Beweis für ihren alternativen Fakt anführte? Nun ja, das wurde während der Aufbauarbeiten gemacht, wie man vielleicht an den geschlossenen Buden und den Bauarbeitern im Hintergrund hätte erkennen können. Aber wer kann das schon?

Nein, die AfD wählen ist bestimmt nicht, was der gesunde Verstand einem heute empfehlen sollte. Aber auch Peter Altmaier ist wohl nicht ganz frisch in seiner Bummsbirne, wenn er den Leuten empfiehlt, im Zweifelsfall lieber daheim zu bleiben. Von daher: Leute, geht verdammt noch mal wählen!

Ja, natürlich, dieser ewige Aufruf hängt vielleicht dem ein- oder anderem schon zum Hals raus, weil jeder beliebige C-Promi auf Facebook auch schon dazu aufgerufen hat. Aber es ist nunmal wirklich, wirklich wichtig.

Klar, wir können jetzt sagen: "Ja, aber die Politiker lügen eh alle. Was soll ich da zur Wahl gehen?" Natürlich ist da was dran. Aber ihr habt es immerhin in der Hand, selber zu bestimmen, wer euch jetzt in welcher Konstellation belügen darf.

Ja gut, das klingt schal. Aber wir leben in einer Zeit, die uns bei all ihrer Beschissenheit immerhin das Recht zugesteht, ein Mitspracherecht in der Politik zu haben. Warum dieses Recht bewusst nicht wahrnehmen?

Wenn ihr es nicht tut, tun es andere. Wenn 100 Leute zur Wahl gehen und 10 davon Hitler wählen (Oder heißt der jetzt Höcke? Der Übergang ist ja sehr fließend), dann kommt Hitler auf 10%. Gehen jetzt aber 150 Leute, darunter noch immer die 10, die Hitler wollen, kommt der aber nur noch auf 6,67%. Das ist ein Unterschied. Den ihr dann geschaffen habt, wenn ihr zu den 50 Leutchen gehört, die sich noch aufgerafft haben.

Ihr seht, jede, wirklich jede Stimme zählt. Also nutzt die eure. Notfalls für den Kompromiss oder das kleinste Übel. In einer Demokratie muss man halt oft mit dem Kompromiss leben. Demokratie ist nicht perfekt. Aber was besseres hat die Menschheit politisch gesehen bislang nicht geschaffen. Zumindest realistisch betrachtet. Eine Welt, regiert von Ewald Lienen als gütigen König wäre vielleicht eine Option. Aber man kann nicht alles haben.

Also wie gesagt, liebe Freunde: Geht heute wählen und wählt, was immer ihr mit eurem Verstand, eurem Herzen und eurem Glauben rechtfertigen könnt - und sei es mit Bauchschmerzen. Aber all dies ist besser, als daheim bleiben und tatenlos den Dingen zuschauen, die dann passieren werden.

Der Autor dieser Zeilen war übrigens bereits wählen. Damit das klar ist.

Auf zum Atom!

Bekommt wohl auch keine Freundschaftsanfrage von Donald Trump: Irans Präsident Hassan Rohani

In New York fand diese Woche derweil die UN-Generalversammlung statt und prominente Büttenredner aus aller Welt nutzen die Gelegenheit für einen launigen Auftritt. Von deutscher Seite aus durfte Außenminister Sigmar Gabriel ans Mikro treten, konnte aber für kein Highlight sorgen.

Hauptthema der Versammlung war – irgendwie klar nach den letzten Wochen – der Streit zwischen Nordkorea und den USA und die Situation rund um die Atombewaffnung jener Staaten, bei denen das keine allzu beruhigende Erkenntnis ist.

Mit seiner Debütrede den Vogel abgeschossen hat – wie sollte es anders sein? - natürlich Donald Trump. Der US-Präsident nutzte seine Redezeit vor illustrem Publikum, um in seiner gewoht versöhnlichen Art und Weise ein paar Erkenntnisse und Weisheiten aus seinen weitverzweigten Hirnwindungen in die versammelte Welt zu tragen. Den Nordkoreanern drohte Trump mit der totalen Vernichtung, was vielleicht nicht unbedingt zur Deeskalation der Situation beizutragen vermag.

Da die Nordkoreaner vom Trump'schen Verbalerguss aber wohl nur mäßig zu beeindrucken waren (und mutmaßlich, weil Trump aufging, dass er mit einem reinen Nordkorea-Diss keine Muslime beleidigt hat) legte Mr. President noch einmal nach und sich bei der Gelegenheit nochmal kurz mit dem Iran an – Ein Klassiker der Amerikanischen Außenpolitik, den wohl schon viel zu lange keiner mehr gebracht hatte.

Trump jedenfalls bezeichnete den Iran als "ausgebrannten Schurkenstaat, dessen Hauptexporte Gewalt, Blutvergießen und Chaos sind" (Was verdächtig nach den USA seit seiner eigenen Amtsübernahme klingt) und das unter seinem Vorgänger Barack Obama geschlossene Atomabkommen mit dem Iran - die Aufhebung der internationalen Sanktionen im Gegenzug für die Zusage der Iraner, ihr Atomprogramm zumindest einzufrieren - sei „peinlich und einseitig“.

Der iranische Präsident Hassan Rohani konterte, bezeichnete Trumps Rede als „Abscheulich“ und versicherte. sein Land halte sich an das Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms. Der Iran sei "nicht unehrlich".

Nunja. Was eigentlich ganz vernünftig klingt, wurde dann im Verlaufe der Woche ad absurdum geführt, als der Iran zu diesem dafür sehr passenden Zeitpunkt eine Mittelstreckenrakete testete. Sofort war der Aufschrei in Washington groß. Und Cleverle Trump hatte gleich seinen nächsten genialen Moment, indem er in Sherlock'scher Kombinationsgabe seine beiden Lieblingsstaaten unter einen Hut brachte: Klare Sache – Nordkorea und der Iran stecken unter einer Decke! Noch ein Grund, das Abkommen zu kippen. Nordkoreas Außenminister Ri wiederum äußerte währenddessen seine Meinung, es sei mal langsam notwendig, die USA zu bombardieren. Hach, wundervoll...

Na, das werden noch witzige Wochen mit dem neuen Dreigestirn der Operation „Dritter Weltkrieg 2019-25“. Wenn heutzutage schon die UN-Generalversammlung dafür sorgt, dass am Ende mehr Öl ins Feuer gegossen wird, als die Golfregion im Jahr produzieren kann. Zeit, endlich mal neue Ideen zur Deeskalation zu entwickeln. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Videoschiedsrichter, der eingreift, wenn irgendein Staatsvertreter Blödsinn erzählt oder tut? Das wäre doch ein narrensicherer Plan?

Von Karma und Kamera

Sorgt seit dieser Saison für mehr Fun in der Bundesliga: Technisch anspruchsvolle Videotechnik.

In der Bundesliga gibt es seit Beginn dieser Saison ebenjenen Videoschiedsrichter, der eingreift, wenn er wahlweise gefragt wird, einen klaren Fehler des physisch auf dem Platz vorhandenen Hauptschiedsrichters erkannt hat oder einfach mal Bock darauf hat, ein wenig Chaos zu stiften. Böse Zungen behaupten, vor allem letzteres.

So kam es, das jetzt, wo fünfeinhalb Spieltage absolviert sind, eigentlich jede Woche in irgendeiner Form der Videoschiedsrichter für ungewollte Schlagzeilen sorgte. Aber nach allem, was man in den letzten Wochen über den Arbeitsplatz der Bildschirmpfeife gehört hat, ist das auch kein großes Wunder.

Der arme Videoschiedrichter sitzt, anders als seine Kollegen, nicht auf dem Feld, sondern sitzt in einem Kabuff in Köln. Vermutlich in einem Kellerraum von 2x1,5 Metern vor einem flimmernden, 30cm großen Schwarzweiß-Bildschirm (ohne Ton) aus den späten 1940er Jahren und muss von dort seine Entscheidungen treffen. Und die fallen entsprechend aus.

Am ersten Spieltag bereits fiel der Videoschiri kollektiv aus, weil er auf seiner TV-Möhre keine Abseitslinien sehen konnte oder vielleicht auch, weil der DFB den Skydecorder des Videoschiedsrichters nicht richtig installiert hatte. Den Höhepunkt setzte das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln (5:0), als kurz vor Halbzeitpfiff der reguläre Schiedrichter das 2:0 für die Dortmunder den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Ball die Torlinie überschritt, wegen eines vermeindlichen Fouls der Dortmunder Abwehrkante Sokratis abpfiff.

Dumm nur, dass der Videoschiedsrichter den Pfiff des Kollegen wohl nicht hören konnte. Er intervenierte und das Tor wurde gezählt – Was nach dem Pfiff des Schiedsrichters vor Überschreitung der Torlinie regelwidrig ist. Die Kölner hatten damit ab diesem Moment das Recht, eine Wiederholung des Spiels einzuklagen, entschieden sich aber im letzten Moment dafür, von einem Protest abzusehen. Die 0:5-Niederlage hatte dem Tabellenletzten gereicht, noch einmal in Dortmund spielen zu müssen hätte wohl wenig zur Erbauung der Kölner Fußballseele beigetragen. Glück für den Videoschiedsrichter, denn dessen Laufbahn hätte an diesem Punkt beendet sein können. Spielwiederholungen wegen so einem Blödsinn sind teuer – Was hätte mal wohl eingespart, um die Kosten wieder reinzubekommen? Okay, wie man den DFB kennt, hätte man vermutlich eine Möglichkeit gefunden, die Fans dafür zu bestrafen. Aber das ist ein anderes Thema.

So. Und damit genug für diese Woche. Nächste Woche gibt es an dieser Stelle ein Special im Rückblick auf die Bundestagswahl, welche ja wie schon erwähnt heute ist. Von daher nochmal: GEHT JETZT WÄHLEN!

Eure Stupidedia


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