Diverses:Wort zum Sonntag/KW 40 2017

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Wenn Deutschland sowieso nicht existiert, kann ich das auch wegpusten.

Wir brauchen keine Hurricanes wie in den USA. Wir haben Xavier. Sowohl im Himmel als auch in den Charts.


Infrastrukturapokalypse

Konnte damals alles von den Schienen schubsen: Technologischer Vorsprung, der wieder aufgegeben wurde.

Ja, wer konnte auch damit rechnen, dass es im Herbst Stürme gibt? Vermutlich hätte das der Deutschen Bahn jeder Hans und Franz sagen können, aber so wurde der Schienenverkehr völlig unvorbereitet getroffen. Ein Sturmtief, mitten im Oktober, der Regen und Wind bringt, wo gibt's auch sowas?
In solchen Situationen gibt es zwei Gruppen von Leuten. Die erste Gruppe ist nicht auf die Bahn zum Pendeln angewiesen, sondern hat eine Karre, kann zur Arbeit laufen oder ist arbeitslos und kann es sich wortwörtlich nicht leisten, sich wegen der Bahn zu ärgern, da man zu wenig Geld für eine Karte hat. Solche Leute können sich über die Deutsche Bahn lustig machen. Wie...äh...wir.
Die zweite Gruppe von Leuten fährt täglich mit der Bahn und muss irgendwie zur Arbeit kommen. Dumm nur, wenn die Bahn ihren kompletten Betrieb einstellt, weil der Wind ein paar Bäume auf die Gleise gepustet hat. Früher, im Wilden Westen, hatte man noch Kuhfänger, mit denen man fette Bisons von den Schienen geschoben hat. Vielleicht wäre das auch was für Bäume gewesen. Aber gut, damals fuhren die Dampfloks auch noch ein wenig langsamer als ein ICE. Aber nur unwesentlich. Die Pendler regen sich dann über die Unzuverlässigkeit der Bahn auf und das bestimmt die Nachrichten für die nächsten zehn Tage. Wäre der Öffentliche Personennahverkehr allerdings generell mal gut ausgebaut und hätte den ein Großteil der Leute benutzen können, wären es vermutlich zwanzig Tage gewesen. Aber hey, funktionierender und für alle zugänglicher ÖPNV in Deutschland? Das können wir erst einmal knicken. Zumal die Deutschen ihr Auto ja über alles lieben.

Die Radfahrer nehmen uns die Straße weg!

Und die nehmen auch noch ihre Tiere mit! Unerhört.

Bezeichnend daher auch das, was die Auto BILD auf ihre Titelseite klatschte: "Sie treten, spucken, pöbeln. Sie rasen ohne Helm und Licht. Sie klauen uns die Straße. Sind Radfahrer wichtiger als wir Autofahrer?" Liebe Auto BILD: Mal ganz abgesehen davon, dass ihr dezent ein "wir" einstreut und damit eine "Wir gegen die!"-Situation herbeizaubert, könnte man ja mal gucken, was Autofahrer so alles falsch machen.

  • Wenn Radfahrer ein Auto während der Fahrt treten können, macht das Auto irgendwas verkehrt. Klar, man tritt nicht, aber man hält für gewöhnlich auch einen Sicherheitsabstand von rund 1,50m ein. Und eineinhalb Meter lange Beine möchte ich erst einmal sehen.
  • Wenn Radfahrer ein Auto während der Fahrt bespucken, könnte das auch daran liegen, dass Autofahrer beizeiten auch brennende Zigaretten aus dem Fenster werfen. Ich glaube, das ist wesentlich unangenehmer als im Glashaus zu sitzen und ein wenig Körperflüssigkeit auf der Scheibe zu haben.
  • Wenn Radfahrer ein Auto während der Fahrt anpöbeln, könnte das auch damit zu tun haben, dass sich Autofahrer nicht an die Straßenverkehrsordnung halten oder sie schlichtweg nicht kennen. Einfach so aus heiterem Himmel anpöbeln ist natürlich nicht lustig, aber das ist in der Satzkombination von Auto BILD wohl eher nicht das Problem.
  • Ich möchte gerne einmal einen rasenden Radfahrer im Vergleich zu einem rasenden Auto sehen. Zumal sich bis dato sonst immer beschwert wurde, dass Radfahrer zu langsam fahren. Und nun zu schnell? Ja, was denn?
  • Wer klaut mehr Straße, ein Auto oder ein Rad?

Man fragt sich ja schon, ob der Autor des Artikels nicht vielleicht irgendwie einen schlechten Tag gehabt hat oder ob er einen Diesel fährt. Ansonsten könnten Radfahrer ja nochmal darauf hinweisen, dass Autos der Umwelt schaden, wesentlich mehr Parkplätze benötigen, Staus verursachen, einen korrupten Club hervorbrachten, die Elektromobilität verschnarchen und dann mit dem Argument der Arbeitsplätze den Staat um Hilfe bitten, noch einen korrupten Club hervorbrachten, der am Fließband bescheißt...
Tja. Aber solange Xavier Naidoo die Bahn beschädigt, gibt es im Fernverkehr auch kaum Alternativen.

Aber HÄTTE jemand...

Sie hätte das Massaker verhindern können. WO WAR SIE!?

Die NRA ist wieder in Erklärungsnot, seit jemand in Las Vegas aus einem Hotel auf ein Festivalgelände schoss und über 50 Menschen umbrachte. "Es gibt natürlich keine Möglichkeit, solche Amokläufe zu verhindern", sagt das einzige Land, indem es regelmäßig solche Amokläufe gibt. Freiheit ist den Amerikanern natürlich wichtig und diese Freiheit schließt auch das Recht ein, Waffen zu besitzen und andere umzunieten. Tote sind tatsächlich der Preis, den man für Waffen bezahlt, hieß es bei FOX News. Im Übrigen ist der Lack im Redaktionsraum leer, den haben sie komplett weggesoffen.
Nun scheint es einigen natürlich pietätlos, direkt nach der Tat nach neuen Waffengesetzen zu rufen. Immerhin ist die ganze Sache ja noch nicht lange her und der Schock muss überwunden werden! Kann man es dann in einer Woche machen? Natürlich nicht, da sind wir noch am trauern. In zwei Wochen? Dann heißt es "Wie, die alte Sache interessiert dich noch?" und in vier Wochen gibt es wieder wichtigere Sachen. Eine interessante Taktik daher auch für zukünftige Feuerwehreinsätze. "Meine Wohnung brennt!" - "Ja, hmh, sollen wir jetzt direkt löschen kommen?" - "Ja bitte?!" - "Aber der Schock vom Brand muss erst noch überwunden werden, wir sind noch total gelähmt." - "Sie sind die Feuerwehr, Mann!" - "Moment, wir müssen über die verlorenen Sachen trauern. Sie hatten bestimmt irgendwas Wertvolles im Haus." - "Es verbrennt aber immer mehr!" - "Meine Güte, Sie können echt nicht loslassen." - "Mein ganzes Haus ist gleich weg!" - "Ach okay, dann brauchen Sie uns ja nicht mehr, dann gibt's nichts mehr zu löschen. Bitte legen Sie auf, es gibt Wichtigeres zu tun."
Natürlich gibt's dann aber auch noch die Fraktion "Feuer mit Feuer bekämpfen": Hätte irgendjemand auf dem Festival eine Waffe dabei gehabt, hätten sie den Schützen erledigen können. Das liegt nur an den restriktiven Waffengesetzen von Nevada! Oh Moment, Nevada hat eine der laxesten Waffengesetze? Na, daran sieht man doch, dass selbst die zu restriktiv sind! Und wenn der Schütze eine automatische Waffe hatte, brauchen die normalen 08/15-Ottos auch alle automatische Waffen, damit sie sich wehren können. Wie, der Schütze war weit oben in einem Hotel? Tja, aber wenn er auf dem Boden gewesen wäre, dann wäre das nicht so schlimm ausgegangen! Aber aus der Deckung heraus schießen ist schlecht? Dann muss der eben halt mal nachladen. So, und wenn der Schütze auf dem Boden gewesen wäre UND nachgeladen hätte, dann hätte jeder dieses Massaker verhindern können. Es gibt kein Problem mit Waffengesetzen. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen. U-S-A! U-S-A!

And the Nobel Prize goes to...

Die schlechte Nachricht vorweg: Roy Präger hat den Friedensnobelpreis schon wieder nicht bekommen. Wen müssen wir in welchen nationalen Parlamenten eigentlich bestechen, bis er zumindest mal in die engere Auswahl kommt?
Die gute Nachricht: Wir haben den Weltfrieden erreicht. Denn der Nobelpreis ging stattdessen an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). Kim Jong-Un und Donald Trump zeigten sich davon derart beeindruckt, dass sie sämtliche Differenzen beiseite legten und beschlossen, alle Atomwaffen in ihrem Arsenal zu zerstören, nachdem Barack Obama es vor der Vergabe des Friedensnobelpreises 2009 eigentlich auch vorhatte, dann aber zur Überzeugung gelangte, dass man Atomwaffen am besten vernichtet, indem man sie der anderen wegnuket. Eine solche Logik vertritt nur noch Mahatma Gandhi bei Civilization.
Viel interessanter als die Tatsache, wer den Nobelpreis bekommt, ist aber, wer die Ig-Nobelpreise einkassiert. Auch, wenn uns Untersuchungen wie die wissenschaftliche Frage, ob Katzen nicht vielleicht doch Flüssigkeiten sind, im Alltag vermutlich eher wenig weiterhelfen wird, die Entdeckung des diesjährigen Biologie-Nobelpreises, dass Jetlag scheiße ist, ist es wohl ebenso.

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