Flughafen Kassel-Calden

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Der Flughafen Kassel-Calden ist ein im Bau befindlicher Verkehrsflughafen, dessen Eröffnung für April 2013 geplant ist.

Lage

Der geplante Flughafen befindet sich in der nordhessischen Gemeinde Calden, etwa 79 Kilometer nördlich von Kassel an genau jenem Punkt Nordhessens, der geografisch am weitesten von allen Autobahnen und Eisenbahnstrecken entfernt liegt. Die Umgebung ist ausgesprochen ländlich geprägt und gehört zu den am dünnsten besiedelten Räumen im Bundesgebiet. Dennoch befinden sich im Umkreis von 70 Kilometern bereits zweiundzwanzig internationale Flughäfen, die ausnahmslos alle von Kassel aus direkt über verschiedene Autobahnen angefahren werden können. Etwa die Hälfte der Flughäfen ist mit Fernverkehrszügen innerhalb von wenigen Minuten von Kassel-Wilhelmshöhe aus zu erreichen.

Ausbau oder Neubau?

In Calden bestand seit 1970 ein Modellflugplatz mit Minigolfanlage. Im Sommerhalbjahr wurden hier gelegentlich von der lokalen Bevölkerung Modellflugzeuge betrieben und Drachen steigen gelassen. Der neue Verkehrsflughafen entsteht etwa sieben Kilometer östlich des Modellflugplatzes. Nach Eröffnung des Verkehrsflughafens soll der Modellflugplatz komplett abgewickelt werden und in ein gigantisches Gewerbegebiet umgewidmet werden. Wie aus diesen Fakten also eindeutig ersichtlich wird, handelt es sich nicht um einen Neu-, sondern um einen Ausbau.

Vorgeschichte

Kassel besaß mit dem Flugplatz Kassel-Waldau einen der ersten Flughäfen Europas und einen der ersten Deutschland, der wieder dicht gemacht wurde. Grund war, dass die Henschel und die Fieseler-Werke nach 1945 keine Flugzeuge mehr bauen durften, folglich auch niemand mehr fliegen sollte.

Das Projekt des neuen Verkehrsflughafens entstand im Rahmen des Kreativitätswettbewerbs "Wir bauen unsere Äcker zu". Ziel war es, unter Akquirierung möglichst hoher Fördersummen möglichst viel Fläche zu versiegeln. Mithilfe derartiger Maßnahmen wird angestrebt, jedes Kaff in eine Weltmetropole zu verwandeln. Dafür existiert der übergreifende Kampfbegriff "Entwicklung ländlicher Raum".

Anbindung

Die Anbindung des Geländes ist bisher durch landwirtschaftliche Wege gesichert. Der Straßenverkehr vom Flughafen in die Stadt Kassel oder zu den Autobahnen A 7 und A 44 ist allerdings nur mit Breitreifentraktoren oder Kettenfahrzeugen möglich, da bedingt durch die Abgelegenheit des Standortes bislang keine durchgängigen Verkehrswege existieren. Um die Anbindung des neuen Verkehrsflughafens zu verbessern, ist die Asphaltierung eines Feldweges geplant.

Bei dieser Gelegenheit soll die Holländische Straße in Kassel sechsspurig ausgebaut werden, wofür die Bürgersteige dort entfernt werden müssen.

Um auch Aspekte umweltfreundlicher Mobilität zu berücksichtigen, wurde außerdem eine Straßenbahnstrecke zum Flughafen geplant. In der Gewissheit, dass diese Strecke ohnehin niemals gebaut werden wird, ging man bei der Trassenplanung recht ökonomisch vor und übersah dabei sogar, dass die geplante Trasse direkt durch den Seitenflügel von Schloss Calden verläuft.

Geplanter Betrieb

Die türkische Fluggesellschaft Hakan Sükür Airways kündigte 2011 unverbindlich an, gelegentliche Flüge zwischen Kassel und Trabzon anzubieten. Des Weiterens plante die Gesellschaft XL MEGA Airways gelegentliche Charterflüge nach Taschkent, Khorog, Ulan-Ude und Bishkek. Leider meldete XL MEGA Airways 2012 Insolvenz an. Ob die geplanten Flüge durch eine andere Fluggesellschaft, etwa PREMIUM AIR, übernommen werden, ist unklar. Ferner erwähnte die Fluggesellschaft SUPER SERIÖS AIR, 2-3 Flüge pro Jahr nach Phuket anzubieten. Doch auch SUPER SERIÖS AIR musste leider Insolvenz anmelden. Also eigentlich ist damit lediglich der Flugbetrieb von Hakan Sükür Airways nach Trabzon sichergestellt. Ah ne, es handelte sich ja nur um eine unverbindliche Ankündigung. Naja, jedenfalls, damit der Region Kassel der wirtschaftliche Kollaps erspart bleibt, soll der Flugbetrieb dennoch im April 2013 beginnen. Notfalls mit Lenkdrachen und Modellflugzeugen. Als möglicher Ausweg aus diesem Dilemma ist die Gründung eines Zusammenschlusses aller Städte angedacht, die schwachsinnige Flughäfen gebaut haben. Im Rahmen dieser Kooperation könnte man untereinander subventionierte Flugroten etablieren.

Nachnutzung des Modellflugplatzgeländes

Da der alte Caldener Modellflugplatz mit der Eröffnung des Verkehrsflughafens überflüssig wird, wird die Fläche alsbald in ein Gewerbegebiet überführt werden. Für etwa 3 % der Gewerbefläche gibt es bisher Interessenten. So sollen eine Spielhalle, eine Putenmastanlage, ein Bordell und ein LKW-Verleih entstehen. Keineswegs wurde die Entsiegelung der Fläche erwogen, wie angesichts des gigantonimischen Flächenverbrauchs des Verkehrsflughafens eigentlich im Sinne einer halbwegs ernstgemeinten Handhabung der Eingriffsregelung zu erwarten gewesen wäre. Schließlich war ja ein möglichst hoher Versiegelungsgrad Ziel des Kreativitätswettbewerbs, so dass eine Entsiegelung der Fläche des alten Modellflugplatzes ja eine Art Rebound-Effekt darstellen würde.


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