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Freiwilliges Asoziales Jahr

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Wo gehts'n jetzt lang? Wer aus Zufall an entscheidender Stelle ein "a" zuviel getippt hat, aber die seríöse Variante suchte, wird hier fündig!

Die Vergangenheit

Bundeswehr

Eine veraltete Idee: Der Bürger in Uniform...
...sogar nach der sexuellen Revolution.

Früher, also bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, gingen in Deutschland alle Spasten, Muttersöhnchen, Weicheier, Schulstreber und Schwulleber noch zur Bundeswehr, um sich eine ordentliche Portion Lebenserfahrung abzuholen. Innerhalb kürzester Zeit wurden den Kriegsdienstleistenden die Flausen ausgetrieben und man lernte

  1. Komasaufen bis der Arzt kommt
  2. Wildcampen ohne Mülleimer
  3. dissonantes Absingen von völkischem Liedgut
  4. Homoerotische Zwangssituationen mit integriertem Uniformfetischismus
  5. Offenen Auges blinden Gehorsam üben
  6. Politische Systemkunde für Anfänger
  7. ein echter Asi auf Partys zu sein

kurzum: Man lernte die Gesellschaft von gaaaaaanz unten kennen.

Zivildienst

Doch als in den 70er Jahren die Hippies eine Gegenkultur etablierten, wollten weniger und weniger Jugendliche die Tortur der mehrmonatigen Zwangsverrohung über sich ergehen lassen. Der Zivildienst lief der Bundeswehr mehr und mehr den Rang ab. Selbst die asozialsten Alkoholikerkinder wählten die vielfarbige Langhaaralternative. Es ist schließlich gesellschaftlich akzeptierter, eine 87j Frau im staatlichen Altenpflegedienst zu Tode zu pflegen, als programmierten Mord an fremdländischen Einheimischen in deren Heimatländern auszuüben, um so die deutschen Grenzen schon am Hindukusch zu verteidigen.

Das FAJ

Da sich beide Formen staatlich organisierter Tötung für viele junge Leute allerdings immer mit starken Gewissenbissen verbanden, galt es eine neue, eine dritte Form des Starts ins Berufsleben zu finden. Die Idee des Freiwilligen asozialen Jahrs (FAJ) war geboren.

Gesetzliche Grundlage

Guido Westerwelle in der Debatte zur Einführung des FAJ im Januar 2009

Im Januar 2010 beschloss der deutsche Bundestag in Berlin die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht. Um dennoch schnell an günstige Arbeitskräfte heranzukommen und die Arbeitslosenstatistiken nicht noch weiter mit völlig hoffnungslosen Fällen aufzuplustern, wurden die Heranwachsenden nun vor eine fantastische Auswahl gestellt:

  1. Zivildienst in einem Altenheim nach Wahl (zehn Monate)
  2. Freiwilliges soziales Jahr wahlweise in einer Jugendherberge oder einem israelischen Kibbuz (sechs Monate)
  3. Freiwilliges ökologisches Jahr in einer Kamelfleischerei nach Wahl (sechs Monate)
  4. Totalverweigerung - verbunden mit zwölfmonatigem Papierkrieg mit Amtsgerichten und verschiedenen Behörden der mittleren kommunalen Verwaltung
  5. Freiwilliges asoziales Jahr nach Wahl (elf Monate)

Betreut werden die Absolventen des FAJ durch das Bundesamt für den Asozialdienst. Die Form der Betreuung erfolgt in direkter Abstimmung mit den Bedürfnissen, ist jedoch in jedem Fall sehr extensiv und wird durch stetige bureaukratische Hürden erschwert (ganz wie beim Vorgänger "Bundeswehr").

Die verschiedenen Möglichkeiten

Seine Stelle muss der Absolvent sich selber suchen. Die Suche und die letztendliche Aufgabenfindung ist von Selbständigkeit und Kreativität geprägt und wird nicht seitens des Amts beeinflusst (oder gar gefördert).

Elf Monate Straßenleben als Punk

Der FAJ'ler, wie sich die Absolventen des Freiwilligen Asozialen Jahres gerne selber nennen, beginnt ein neues Leben auf der Straße. Ein Frisurenwechsel ist angeraten, wird jedoch nicht mit staatlichen Mitteln gefördert. Nach der Einkleidung durch das örtliche Kreiswehrersatzamt, geht es dann auch sofort los. Der FAJ'ler sammelt innerhalb kürzester Zeit wertvolle Erfahrungen im Umgang mit reicheren Mitmenschen. Eine monatliche Entschädigung wird nicht gezahlt, am Ende jeden Tages muss sogar das Formblatt 44-13 ausgefüllt werden, in dem man penibel genau die Tagesumsätze beim Schnorren eintragen muss. Abziehen kann man allerdings die Auslagen für das feudale Essen im Vollwertbistro in der Fußgängerzone. Die restliche erbettelte Summe wird vom FAJ'ler dann für einen antikapitalistischen Umtrunk ausgegeben.

Elf Monate als Fußballfan

Der FAJ'ler, samstags um halb fünf: immer im Einsatz!

Der FAJ'ler kann sein FAJ auch als Fußballfan eines Vereins der ersten oder zweiten Liga bestreiten. Hier hat er die obligatorischen samstagnachmittäglichen Pflichttermine einzuhalten: 15:30 Uhr: Anstoß des Spiels, 15:31 Uhr Anstoß auf den Rängen zum Bierdosenweitwurf; 15:37 erste bengalische Feuer entzünden und auf die gegnerischen Fans werfen; 17:15 Ende des Spiels; 17:16 Beginn der Krawalle mit den "Scheißfans des stinkenden gegnerischen Vereins" (Zitat eines anonymen FAJ'lers). 19:25 Auflösung der Krawalle durch die Polizei und Verlagerung der Schlacht auf einen Autobahnparkplatz.
Auch hier ist die staatliche Unterstützung auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt. Mit Hilfe des Formblatt 44-04 kann eine Saisonkarte für die Stehtribüne beantragt werden. Ebenfalls stellt das Bundesamt für den Asozialdienst Rechtsbeistand zur Verfügung.

Elf Monate als SysOp bei Kuddels

Wenig gewählt wird diese Option. Man hält sich die gesamte Arbeitszeit im Chat und im Forum von KUDDELS auf und erledigt typische administrative Aufgaben. In einer kindergärtnergleichen Aufgabe muss der FAJ'ler seine Zeit im Internetchat mit frühpubertierenden 12jährigen verbringen. In seiner Aufgabe pflegt er nebenbei regelmäßigen Kontakt mit mehreren pädophilen Chattern, die er nach bestem Wissen und Gewissen mit dem experimentierfreudigeren Teil der Jungchatter verkuppelt. Flatrate-Internetanschluss und Zugangsdaten werden vom Amt mittels Formblatt 13j-led zur Verfügung gestellt, einen PC muss sich der FAJ'ler selber zulegen.

Elf Monate als Formulardieb

Antragstellende oder Formulardiebe?! Man weiß es nicht. In jedem Fall ein Haufen Asoziale!

Die wahrscheinlich asozialste Form sein FAJ zu absolvieren ist, als Fomulardieb seine Zeit auf deutschen Behördenfluren zu verbringen. Mühsam erkämpfte Formulare werden unauffällig entwendet, unabhängig von der Person des Bestohlenen: Arbeitslose, Rekonvaleszenten, Erben - alle müssen aufpassen!
Trotz alledem wählen viele FAJ'ler diese Option, da sie sehr gesellig ist: Hauptaufenthaltsort sind spärlich geheizte Wartezimmer, man ist stets von haufenweise anderen Asozialen umgeben und auch ein Kaffeevollautomat steht durchgehend zur Verfügung. Die Aufgabe ist dicht am Leben der Normalbürger angelehnt und bereitet in unnachahmlicher Weise auf die folgende Zeit als Hartz-4-Opfer vor. Mit bewilligtem Formblatt 43-43b kann ein Jahresabo für den Kaffeevollautomaten zur Verfügung gestellt werden.

Elf Monate als Kathedralenkotzer

Mittelpunkt des Lebens: Die Altarstufen und die Außenwände großer und mittlerer Gotteshäuser

In dieser Stellung zollt der Freiwillig Asoziale einen Tribut an die geschichtliche Verwobenheit von Staat, Kirche und Gesellschaft. Starker Alkoholkonsum, eine ökomänische Grundhaltung und miserable, unrhythmische Ernährungsgewohnheiten prägen den Arbeitsalltag. Höhepunkt der Woche ist der Pflichtbesuch beim Hochamt der Katholiken, bei dem man durch den Einsatz von Weihrauch bei seiner Tätigkeit noch helfend unterstützt wird. Der FAJ'ler befindet sich im steten Gleichgewicht zwischen Vorbereitung und Durchführung. Eine staatliche Förderung ist nicht vorgesehen, es gibt noch nicht einmal ein Formblatt, jedoch können die regelmäßigen Regressforderungen durch Diebstähle aus dem Opferstock refinanziert werden. Die Nachteile sind jedoch erheblich: Diese Stellung wird nicht in den ländlichen Teilen des Landes angeboten, man muss in eine Großstadt ziehen! Und die Gefahr, bei einem Einsatz in der örtlichen Großmoschee einen unüberbrückbaren Kulturkonflikt vom Zaun zu brechen, ist auch nicht zu unterschätzen. Sind die würfelförmigen Hinterlassenschaften erst mal auf den Gebetsteppichen barfüßig festgetreten, droht ein Heiliger Krieg sondergleichen.

Elf Monate verkleidet als Fußgängerzonenperuaner

Legt der FAJ'ler sein Kostüm als Fußgängerzonenperuaner an, begibt er sich innerhalb weniger Minuten in die völlige Niederung der Gesellschaft. Man steht in einer Gruppe Gleichgesonnener, ebenfalls verkleideter FAJ'ler und spielt fröhliche südamerikanische Weisen. Mangelndes Einkommen, wahrhaft lauttönende Bettelorgien und vor allem eine sprachlich-kulturelle Isolation sind mit der Platzierung in der vielbelebten Einkaufsstraße einer Großstadt oder eines mittleren Kreisstädtchens augenblicklich eingetreten. Gaffende Passenten schmunzeln und versuchen durch intellektuelles Geschwätz multikultureller Toleranz eine fehlende Geldgabe zu kompensieren. Das Magengrummeln übertönen währenddessen die dissonanten Versuche seinem Instrument Akkorde zu entlocken.
Tägliches Einreichen von Formblatt 44-13 ist auch hier obligatorisch (Spendendeklaration und damit verbundene Rückführung von Überverdiensten), nebenbei kann man Formblatt 21-00 nutzen um eine angemessene Kleiderordnung sicherstellen zu können. Formblatt 43-12 stellt den Verdienstausfall aufgrund antarktischer Temperaturen sicher. Zuständig für die Erteilung von Zuschüssen sind neben dem Bundesamt auch noch die städtischen Migrationsbehörden und das Peruanische Generalkonsulat.

Elf Monate als Diktator der Stupidedia

Eindeutig zu alt: Diese Diktatoren sind keine FAJ'ler

Eine bittere Art sein FAJ abzuleisten ist die SysOp-tätigkeit für einen österreichischen Wikianbieter. Obschon die Titulierung Diktator verlockende Machtfülle verheißt, sieht die Realität ganz anders aus. Tägliche Konfrontation mit

  1. Langzeitarbeitslosen
  2. vereinsamten Kellerkindern
  3. halblustigen Vollspasten
  4. enthöckerten Exkamelen
  5. eingebildeten unkomischen Altcomedians
  6. zahllosen anderen cybersüchtigen Randgruppen

färben schnell ab und lassen den FAJ'ler in die Untiefen der modernen Unproduktivität blicken. Obschon Alphatier unter den Lemmingen, ist er die meiste Zeit damit beschäftigt Fragen zu beantworten, die bei einfacher Lektüre der Anleitungstexte entfielen. Rigurose, willkürliche Artikellöschungen sind die Folge. Neben den Formulardieben sind die Diktatoren die am stärksten angefeindete Gruppe im FAJ. Ohne Einkommen und in vollständiger sozialer Isolation fristet man sein Dasein. Selbst die Ämter stellen keinerlei monetäre oder moralische Unterstützung anheim - so ist es kein Wunder, dass sich kaum Bewerber für die Tätigkeit finden lassen.

Die Zukunft des FAJ

Nachdem der tiefe Fall in der modernen Gesellschaft vorprogrammiert ist, realisieren mehr und mehr junge Menschen, dass ein FAJ die richtige Option für den Einstieg ist. Die perfekte Vorbereitung für eine spätere Karriere auf dem Rücken des Amtsschimmels ist, elf Monate der Gesellschaft den Rücken zu kehren und ihr zur Last zu fallen. Gelegentliche Epiphanien fallen nicht ins Gewicht und werden durch die Paralyse der Strukturen problemlos aufgefangen.
Während die Sollstärke der deutschen Bundeswehr meistens nur zwischen 150.000 und 180.000 Kriegsdienstleistende vorsah, wächst die Zahl der FAJ'ler ohne erkennbare Grenze. Fußgängerzonen, Kathedralenaußenwände, Behördenwartezimmer und das Internet sind enggepflastert mit Jugendlichen, die die Verrohung ihrer Sprache, Alkoholkonsum, Verbittertheit und ihre allgemeine Orientierungslosigkeit zum Programm gemacht haben. Das Bundesamt für den Asozialen Dienst sieht einer rosigen Zukunft entgegen.

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