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Gedichtanalyse

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Eine Gedichtanalyse ist eine Art der Folter konzipiert für Schüler der gymnasialen Oberstufe. Sie wird in der Regel von Lehrern zur Ermittlung einer (schlechten) Note im Fach Deutsch angeordnet. Meistens wird von Schülern eine Interpretation verlangt, die nur im Kopf des Lehrers existiert. Der Dichter drückt sich absichtlich in seinem Gedicht doppeldeutig oder gar nicht deutlich aus, um es den Schülern zu erschweren, einen klaren Gedankengang zu erkennen. In Wirklichkeit wissen die Dichter selbst nicht, was sie eigentlich zusammenreimen. Die Aufgabe der Kritiker, denen das Gedicht besonders gut gefällt, besteht darin, in so einem Text verborgene Andeutungen zu erkennen, die der Dichter gar nicht beabsichtigt hat. Die Lehrer, die eine solche Interpretation aus dem Internet vorher auswendig gelernt haben, tun so, als wären die Zusammenhänge für Jedermann sofort ersichtlich. Die Schüler haben aber keine Ahnung, was der Lehrer von ihnen eigentlich wissen will. Schon viele Tage vor der angekündigten Klausur leiden die Schüler unter Fieber, Schreibblockaden, Verfolgungsängsten, Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), Schizophrenie, Agaradidaskolophobie (Angst vom Lehrer angefasst zu werden) und Chronomentrophobie (Angst vor Uhren, da die Zeit immer zu knapp bemessen ist).

Ablauf der Gedichtanalyse

Phase1:

Hämisches Grinsen des Lehrers; er hat gestern noch ein besonders sinnloses Gedicht gefunden.
Erste Verunsicherung seitens der Schüler.

Phase2:

Der Lehrer teilt Jedem verdeckt das Angabenblatt, auf dem ironischerweise immer „viel Erfolg“ steht (es sollte besser „viel Glück“ oder „versuch es erst gar nicht“ heißen), und mindestens 20 DinA4 Blätter aus. So viel muss man mindestens schreiben, um eine gute Note zu bekommen (besser als Note 5).
Starke Verunsicherung seitens der Schüler.

Phase3:

Umdrehen des Angabenblattes; verschiedene Reaktionen der Schüler:
Typ1 (vor allem Schülerinnen) liest sich nicht einmal die Aufgabenstellung durch und fängt gleich zu schreiben an => Themaverfehlung.

Typ2: (größtenteils männlichen Schüler) beschwert sich lautstark durch Äußerungen wie „Scheiße“, „so'n Müll“ oder „Hää?“ (Was den Kern der Sache trifft) => schreibt meistens doch noch eine bessere Note als die Anderen.

Typ3: (der Rest) weiß, dass er es eh nicht schafft und strengt sich auch dementsprechend an. Die Resultate ihrer Schreibarbeit sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Sie reichen von Leerabgaben bis hin zu sehr guten Interpretationen, die jedoch mit der Interpretation des Lehrers nicht vereinbar sind.

Typ4: (Streber, Liebling des Lehrers) bekommt, egal was er schreibt, eine 1+. Resignation der Schüler.

Phase4:

Nach etwa der Hälfte der Arbeitszeit sind folgende Verhaltensweisen zu beobachten:

Typ1 bekommt einen Schreibkrampf. Typ2 gehen die Ideen aus, er fängt an zu palavern:

"Die Großbuchstaben am Anfang jeder Strophe weisen auf eine gewisse Kontinuität im Gedicht hin. Diese Regelmäßigkeit verstärkt sich noch durch die ebenso groß geschriebenen Nomen. Dies deutet auf ein ausgeprägtes Ordnungsbewusstsein seitens des Autors hin."

Typ3 hat entweder schon abgegeben, noch gar nicht angefangen oder erleidet wie Typ1 einen Schreibkrampf.

Typ4 hat schon 15 Seiten geschrieben und arbeitet gerade an der 17ten.

Auch bei den Lehrern gibt es verschiedene Typen:

Typ1: (vor allem ältere Lehrer) geht herum, erfreut sich an der allgemeinen Resignation und schaut den Schülern mit seinem stinkenden Atem über die Schulter. Diese wissen nicht was schlimmer ist, das abfällige Grunzen des Lehrers oder sein atemraubender (nicht zu verwechseln mit atemberaubender) Hauch.

Typ2: (jüngere und faule Lehrer) sitzt vorne mit seinem Playboy oder seinem Buch. Er interessiert sich nicht für das, was die Schüler machen. Nur leider nützt das Abschreiben vom Nachbarn nur wenig, es sei denn man sitzt neben einem vom Typ4.

Phase5:

Die Tortur erreicht in Phase5 ihren Höhepunkt. Die Zeit ist beinahe um, die Luft lässt sich schon mit dem Lineal in Scheiben schneiden.

Typ1 liest sich zum ersten mal die Aufgabenstellung durch und bemerkt, dass er alles wieder durchstreichen kann. Er bricht zusammen.

Typ2 ist dem Wahnsinn nahe: Er streicht die Hälfte wieder durch, perfektioniert mit unübersichtlichen Sternchen das Palaver aus Phase4 oder hat eine revolutionäre Idee, die er leider nicht mehr zu Papier bringen kann.

Typ3 hat keinen Bock mehr und geht nach Hause.

Typ4 ist mittlerweile beim 85ten Blatt angelangt (hat alle Bögen des Lehrers beschrieben), befürchtet aber, er hätte viel zu wenig.

Phase6:

Die Schreibzeit ist vorbei.

Typ1 gibt den Bogen unter Tränen ab.

Typ2 wird der Bogen weggenommen, kurz vor Vollendung seiner revolutionären Idee.

Typ3 ist schon zu Hause.

Typ4 schreibt trotzdem noch am 98ten Blatt und versichert sich beim Lehrer, ob er auch alles Notwendige geschrieben habe.

Der Lehrer Typ1 fängt gleich das Korrigieren an. Er teilt den Schülern noch beim Verlassen des Raumes mit, dass sie (in Bezug auf das, was er bereits gesehen habe) mit Ausnahme von Typ4 alle versagt hätten.

Der Lehrer Typ2 lässt die Arbeiten in seiner Tasche verschwinden. Entweder verliert er sie im Ausland oder gibt sie erst nach frühestens 6 Monaten wieder zurück.

Fakten und Zahlen

Die Notenverteilung einer Gedichtanalyse wird mit diesem Diagramm veranschaulicht.

Durchschnittliche Verteilung der Noten.jpg

Bei einem Lehrer Typ1 kann es auch mal so aussehen:

Verteilung der Noten Lehrer Typ 1.jpg

Bei einem Lehrer Typ2:

Verteilung der Noten Lehrer Typ 2.jpg

Der Lehrer hat die Schulaufgabe auf dem Eiffelturm verloren. Den Schülern, die er leiden kann, hat er eine 2 gegeben, dem Rest eine 4 (utopisches Modell). Um Ärger mit dem Direktor zu vermeiden, hat er die Noten so verteilt, dass ein Schnitt von 3,0 herauskommt.

Die Notenverteilung nach den einzelnen Typen wird in folgenden Diagramm dargestellt:

Notenverteilung nach den einzelnen Typen.jpg

Zwischen der Länge der Analyse und der daraus resultierenden Note lässt sich zunächst folgendes, allgemeines Verhältnis erkennen: Je länger der Text, desto besser die Note. So etwas wie "Thema verfehlt" existiert bei langen Texten nur in den Köpfen der Schüler. Aber aufpassen! Es gilt keineswegs: Lange Texte, lange Sätze. Je länger ein Satz, desto weniger Punkte gibts am Ende für Stringenz und Kohärenz. Wer auf Nummer sicher gehen will, reiht möglichst kurze und stupide Sätze endlos aneinander (Letztendlich braucht man nur Wörter aneinander zu reihen, die man mal irgendwie zum Thema Analyse gehört hat. Die zwei Punkte die man für Grammatik verliert, wiegt ein "Fachwort" zehnmal auf ). Denn die Note ist am Ende sowieso weitgehend unabhängig vom Geschriebenen, diese berechnet sich nämlich aus Länge des Textes und dem Schüler-Typ zu dem man gehört.

Beispiel einer Gedichtanalyse in der Oberstufe

Bei einer Gedichtanalyse müssen die Schüler Gedanken lesen können. Sie müssen nämlich genau die Interpretation erraten, die der Lehrer für richtig hält. Eine Vorbereitung ist also praktisch unmöglich. Bei „The Next Uri Geller“ kann man sich jedoch gewisse Praktiken aneignen, die einem beim Lesen der Gedanken des Lehrers weiterhelfen können. Jegliche andere Interpretation lässt der Lehrer im Normalfall nicht gelten (außer bei Schülern des Typ4). Ein typisches Gedicht könnte folgendermaßen lauten:

schweigen schweigen schweigen
schweigen schweigen schweigen
schweigen           schweigen
schweigen schweigen schweigen
schweigen schweigen schweign


Aufgaben:

  1. Interpretieren Sie das Gedicht nach inhaltlichen und formalen Aspekten!
  2. Ziehen Sie mithilfe der Sekundärliteratur Rückschlüsse auf die künstlerischen Fähigkeiten des Autors!
  3. Lassen Sie auch ihre eigene Meinung einfließen.

Ein intelligenter Schüler übersetzt zunächst die Aufgabenstellung:

  1. Fantasieren Sie etwas über den (eigentlich nicht vorhandenen) Inhalt. Benutzen Sie möglichst viele Wiederholungen, um die geforderte Mindestanzahl an Seiten zu erreichen. Beachten Sie beim formalen jegliche Unregelmäßigkeit und seien es nur Druckfehler, an denen wieder einmal die Schreibmaschine, nicht der Lehrer, schuld ist.
  2. Wiederholen Sie Aufgabe 1, verwenden Sie aber noch zusätzlich das Geschwafel aus dem beiliegenden Text. Heben Sie besonders die Genialität des Autors hervor.
  3. Schreiben Sie eine Lobeshymne auf den Dichter. Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, fangen Sie an zu palavern (gilt auch für Aufgabe 1 und 2).

Dieser Schüler dürfte keine Probleme bei der Bearbeitung der Aufgaben haben. Wenn er jedoch nicht das schreibt, was der Lehrer will, bekommt er auch nur eine 5.

Eine Sekundärliteratur ist meist nur wenig hilfreich:

„Seine Gedichte sind Teil des Kanons der zeitgenössischen Poesie sind Lehrbücher und Literatur, Geschichten, Auszüge aus seinen Schriften, seine Theorie der Kunst in den Lehrbüchern für die High-School-deutsche Klasse. Wie Professor Serzats Isaak Bewohner ICCS (Institut für konstruktive Kunst und Konkrete Poesie), fanden in regelmäßigen Abständen auftreten, ist Berichten von bekannten zeitgenössischen Künstlern, die globale Nachfrage nach speziellen konkreten Poesie Kontakt erhalten bleibt. Konkrete Poesie (der Name von Serzats Isaak) erstellt haben, ist der Sinn der Poesie, die Sprache Material im Boden und den besonderen Status von Buchstaben und Wörtern für ihre künstlerische Realitität passieren. Viele mal, ist der Sinn. Nur selten zeigt die spielerische Gestaltung des Betrachters produktiver. Es kann sehr amüsant, die logische Struktur der Sprache zu sehen.“

Der Lehrer (meist Typ2) hat anscheinend eine hebräische Interpretation durch den Google-Übersetzer gejagt.

Eigentlich ist es unmöglich eine Analyse zu diesem Gedicht zu schreiben.

Ein normaler Mensch (Typ3) würde die Aufgabenstellung folgendermaßen bearbeiten:

  1. In diesem Gedicht geht es um das Schweigen. Er leitet das Gedicht mit dem Thema Schweigen ein, führt das Thema Schweigen im Hauptteil weiter aus und beendet sein Gedicht mit Schweigen.In der Mitte des Gedichts ist ein Loch. Wahrscheinlich hat sich die Leertaste des Autors für kurze Zeit verhakt. Vielleicht hat er das „Schweigen“ auch einfach nur weggelassen, um seine Kreativität unter Beweis zu stellen (Schweigen=Nichts=Leertaste!). Die Rechtschreibfehler deuten darauf hin, dass der Autor es nachts um 2 Uhr nach einer sehr schweigsamen Party geschrieben hat.
  2. Der Text gibt dazu keine Informationen
  3. Das Gedicht ist übelster Schrott. Es ließe sich ohne Qualitätsverlust umschreiben. Bei einer besseren Party hätte der Dichter das Gedicht wohl so geschrieben.
          brüllen

Sinn einer Gedichtanalyse

Der Hauptzweck besteht im Quälen von Schülern. Nebenzwecke sind:

  1. Abschreckung von Schülern vor Literatur
  2. Erhaltung nicht erhaltenswerter Gedichte
  3. Erweiterung des Horizontes der Schüler (Sie erkennen die Überbewertung von Gedichten)

Literatur

  • Klaudia Andawaffel: Top 10 der schlimmsten Foltermethoden, Bierbauch Verlag 1986 ÜSBN 9083452-635636/schräg 4
  • Dr Dr Dr Phil Thär: Die vergeblichen Gedichte, Wanne-Eickel ÜSBN 743678468-1/schräg3^3
  • Serzats Isaak: ניתוח שיר, הדרך הטובה ביותר היעדFalschruhm Verlag, Jerusalem ÜSBN 1337
  • Professor Sülz : Meine gesammelten Wörter, simmenich Verlag Kaxdorf bei Herzberg (mit Kläranlage), 1703-2099 ISBN 646818185---28---22554211-78221232

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