Hausnotruf

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Der Hausnotruf ist eine komplizierte, technisch anspruchsvolle Alte-Leute-Einrichtung, die bei ältere Herrschaften (größten Teils inkontinente und demente Damen und Herren) installiert wird, um zu zeigen, wie hilfebedürtig sie sind. Die bekanntesten Anbieter dieser lebenswichtigen und äußerst wertvollen, ja fast schon nobelpreisverdächtigen technischen Innovation sind "Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.", das Deutsche Rote Kreuz und andere, nicht nennenswerte Hilfsorganisationen.

Der Zivi

Die schon oben angesprochenen zivildienstleistenden Mitarbeiter des Hausnotrufdienstes haben im Leben das große Los gezogen. Sie sind im achtstündigen Schichtdienst dafür zuständig, die Notrufe von teilweise über 12000 verwirrter Omis und Opis entgegen zu nehmen, die entweder in einem Anfall von Verwirrtheit oder Neugier den kleinen roten Knopf um ihren Hals drücken, oder Opfer der Schwerkraft geworden sind.
Wenn die Herrschaften zu Boden gestürzt sind, legt der Zivi blitzartig alles beiseite, schwingt sich mit graziler Eleganz in seine überaus hübsche, in einem dezent warnenden orange leuchtende Dienstjacke und rast gepardengleich zu seinem technisch einwandfreien (abgesehen von einigen technischen Mängeln) Dienstwagen. Nach ca. 13 Minuten ist er dort angekommen und macht sich in windeseile auf den Weg. Aber Halt! Erst mal muss das Ziel in das Navigationssystem eingetragen werden. Nach weiteren 10 Minuten ist der Zivi endlich bereit, sich auf seine heldenhafte Mission zu begeben, die ihn auferlegt wurde. Mit grenzwertig überhöhter Geschwindigkeit, um das Zeitdefizit auszugleichen, welches durch die Zielorteingabe in das Navi entstanden ist, saust er durch den beängstigenden Feierabendverkehr. Nach der rasanten Fahrt und der trotz Navi vergeblichen Suche nach der Adresse des Hausnotrufteilnehmers, macht sich der Zivi zu Fuß auf die weitere Suche. Nach einer weiteren halben Stunde hat er schließlich das 120-Familien-Haus gefunden in dem der/die Teilnehmer/in zu wohnen versucht.

Das Hausnotrufgerät

Das Gerät welches die Teilnehmer in Ihrer Wohnung angeschlossen bekommen, zeichnet sich durch ein dezentes Nikotingelb aus, damit das Gerät von jedem schnell gefunden werden kann. Die Technik ist überragend modern, sodass die Geräte sogar schon am analogen Telefonnetz mit DTMF-Technik betrieben werden können. Die eingebauten Batterien und Akkus sind auf dem Stand der Technik (Nickel-Cadmium und Blei). Damit die Hilfe auf jedenfall beim Nutzer ankommt, ist es wichtig, dass der Teilnehmer noch kräftig den Hilfeknopf drücken kann. Dieses wird durch die am Hausnotrufgerät klebende Erbsensuppe und sonstige Mahlzeiten stark erschwert. Sollte der Teilnehmer viel Geld haben und über einen Lagesensor verfügen, welcher einen Sturz angeblich selbst erkennt, wäre es von Vorteil wenn der Teilnehmer Erfahrungen im Baseball hat. Diser tolle Sturzsensor muss im Zweifelsfall kräftig gegen die Wand geworfen werden. Wenn der Teilnehmer kräfitg genug werfen kann, kommt die Hilfe auch schneller, weil der Nachbar sofort durch das Loch in der Wand nachschauen kann, was passiert ist.

Der Einsatz

Hat der Zivi dank des defekten Fahrstuhls die 20000 Stufen bis in die 12. Etage bewältigt, kommt er letztendlich nach ca. einer Stunde an der Wohnung der Teilnehmerin (sagen wir mal, es ist 'ne Oma) an. Glücklicherweise denkt die TN (Teilnehmerin), dass es nur 10 Minuten gedauert hätte, bis der Zivi schweißgebadet in ihrer Wohnung steht.
Von dem in der Wohnung herrschenden Geruch zunächst betäubt, macht er sich an die Arbeit, die mit einem Seeelefanten zu vergleichenden TN hochzuwuchten. Dabei kommt ihm zugute, dass er sich an den Hautfalten festhalten kann, die der Körper der TN mit der Zeit gebildet hat. Hat der Zivi schließlich nach zahlreichen Muskelfaserrissen und Übelkeitspausen geschafft, die TN wieder ins Bett zu schleppen, kann er sich wieder auf den Weg zur Zentrale machen.
Mit Bildern, welche sich tief in das Gehirn des Zivis eingebrannt haben, macht er sich gemächlich auf den Rückweg, denn die zwei Fotos der Blitzer auf der Hinfahrt reichen ja eigentlich. Wieder in der Zentrale angekommen wartet er nun, bis der nächste Einsatz für ihn bestimmt ist, und sich das Grauen wiederholt.

Qualifikationen

Um im Hausnotrufdienst tätig zu sein, muss man nicht viele Eigenschaften mitbringen. Nützlich sind u.a. eine belastbare Psyche und ein belastbarer Rücken. Intelligenz ist nicht erforderlich. Eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Erbrochenem und flüssigem Stuhlgang sind auch nicht so wichtig, denn die Teilnehmer haben schließlich auch Toiletten zu Hause.


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