Leipziger Allerlei

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Ein Zoni, der sich an einem gepflegten Leipziger Allerlei labt.

Als Leipziger Allerlei (sprich: Laibzigger Allörlei) bezeichnet man ein klassisch ostdeutsches Gericht. Hierbei handelt es sich um die gekonnte Komponisation von einem Westpaket und zahlreichen Zonen-Spezialitäten. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Verdauungs-Stauer von hinter der Mauer in Elli's Trabanten-Treff bei Roßlau.

Geschichte

Not macht erfinderisch! - heißt es oft. Nun gut, wohl ebenso oft und wenn nicht noch öfter heißt es Morgenstund hat Gold im Mund! oder Scheiße!. Auf die Geschichte des Leipziger Allerleis trifft jedoch nur das erste Sprichwort zu, das dritte bedingt. Als Ende der 1940er-Jahre die DDR gegründet wurde - Moment mal, kamen die langhaarigen Fratzen nicht erst in den 60ern? - Nee, das waren die Hippies! - war eines bereits abzusehen: Die sozialistische Republik würde an der Ernährung der Bevölkerung zu Grunde gehen. So viele Arbeiter und sooo wenig Nahrung, das konnte nicht gut gehen. Tatsächlich gelang es irgendeinem abgehalftertem GEO-Redakteur einst, dieses kolossale Leck im System des Marxismus aufzudecken und klar zu definieren, was mittlerweile aber längst in Vergessenheit, beziehungsweise Altpapier-Kontainer geriet.

Zunächst mag dieses Problem merkwürdig anmuten, kann man sich doch auch als ungehobelter Mitbürger denken, dass der Bauernstaat nicht umsonst Bauernstaat genannt wurde. Doch zwar gab es zahlreiche Bauern, diese waren aber bis auf die Teilnahme an gewissen Doku-Soaps völlig untätig. Schließlich braucht der Sozialismus solche, die sich auf die faule Haut legen. Da neben den vielen Politikern in der DDR noch viel Platz auf der faulen Haut war, konnten es sich dort durchaus auch einige Landwirte bequem machen.

Jedenfalls kam es durch die ganze Sache zu einem großen Nahrungsmangel. Sicher waren viele ostdeutsche Spezialitäten der Kulinarik vorhanden, nahrhaft für sich alleine war aber kaum eine davon. Man hatte ein Volks-Auto, einen Volks-Fernseher sowie eine Volks-öffentliche Toilette, und nun musste auch eine Volks-Mahlzeit her. Das dachte sich auch der tapfere Zonendödel Kevin Leipzig, zufällig wohnhaft in Leipzig, und mischte kurzerhand alle möglichen Sachen in einen großen Kochtopf. Somit war das Leipziger Allerlei geboren.

Rezept

Das aus Westpaketen und Zonen-Leckfittchen bestehende Kochrezept für ein ordentliches Leipziger Allerlei ist recht simpel. Man nehme (Das hört sich nach West-Kochbuch an!) Man klaue (Das hört sich nach Polen-Kochbuch an!) Man borge (Das hört sich nach Schotten-Kochbuch an!) Man besorge...

  • 1 gutes Glas Spreewaldgurken
  • 7 Werther, die Guten, die Originalen
  • Turnschuhe
  • 5 Platten West-Schlager
  • Chemikalie X
  • 3 1/2 Jung-Pioniere
  • Tomatenquatsch der DDR-Schulspeisung
  • Ostberliner Beamten-Stippe
  • Politiker-Creme de la Creme




...schütte dies alles in einen Topf, rühre es verflixt noch mal um, und fertig ist das Leipziger Allerlei, die kraftvolle Speise für den tüchtigen Zoni.

Servierempfehlung

Traditionell wird das Leipziger Allerlei am festlich angerichteten MuFu-Tisch verrzehrt, als zweckmäßige Dekoration empfehlen sich kunstvolle Serviettentechniken des Frauenvereins Frisch-Froh Rostock, die zonenweiten Ruhm erlangten. Gerne gibt es die mächtige Mahlzeit aber auch in den schlichten Arbeiterkantinen. Da es heute in der ehemaligen DDR aber keine Arbeiter mehr gibt und alle arbeitslos daheim fristen, zieht man doch eher die erstere Variante vor, wobei die Hartz-IV-Wohnzimmer der Einwohner der neuen deutschen Bundesländer mittlerweile einer schäbigen Kantine gleichkommen, was den Komfort anbelangt. Nach wie vor allerdings ist das Gericht gerne gesehen (wohl gemerkt gesehen, nicht gegessen) bei Jung und Alt.

Nebenwirkungen

Leider kann der Verzehr vom Leipziger Allerlei die ein oder andere Nebenwirkung nach sich ziehen. Schon vor dem Verfall der DDR-Qualitätsstandards für Lebensmittel traten sehr oft Verdauungsstörungen jeglicher Art auf. Dies erklärte man sich allerdings dadurch, dass wohl die Tapeten sowie die Gesamtsituation im Osten auf den Magen schlagen würden.

Unbestritten ist hingegen eine empfindliche Reizung der Zunge und des Gaumens durch das Gericht, was zu zahlreichen Sprachfehlern wie die vermehrte Anwendung von Umlauten oder eine weiche Aussprache von harten Lauten (K, T, P...) führen kann.

Trivia

  • Die Pioniersplage am Wintertage wurde von Kevin Leipzig erfunden. Dessen Bruder Lennart, der seinen Nachnamen von der RTL-Redatkion in Leibniz umändern ließ, vertreibt hingegen erfolgreich Butterkekse.
  • Der Verdauungs-Stauer von hinter der Mauer begann seinen absoluten Siegeszug zur Zonenspeise Nummer 1, als das Gericht mit 7 von 8 violetten Nudelhölzern in Erich Honeckers Sachbuch zur Anleitung des Kochens für die emsige Ost-Hausfrau aufgenommen wurde.
  • Der Stimmungsdämmer vom Zonen-Schlemmer ist heute weltweit anerkannt. So wurde die Spezialität 1997 ins UNESCO Weltkultur-Erbe aufgenommen, drei Monate später wegen strengen Geruchs allerdings offiziell aus rein formellen Gründen in das UNESCO Atom-Endlager verschoben. Auch findet man die Speise mit 12 von 15 neongrünen Brotmessern in Rainer Callmunds Feinschmecker-Katalog.
  • Die Orange Box ist von der Idee des Leipzger Allerlei abgeleit, nur heute funktionert sie mit Früchten. Damals hingegen, hatten wir ja nüscht!

Literatur


Linktipps: Faditiva und 3DPresso