1 x 1 Bronzeauszeichnung von JanSimba

Moralapostel

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Provokation in Oslo. In Norwegen moralisch anstößig: Bier trinken in der Öffentlichkeit.

Moralapostel sind zwar keine Außerirdischen aber immerhin Wesen aus einer anderen Dimension. Der Gutmensch ist sein nächster Verwandter, allerdings wesentlich toleranter.

Entstehung

Am Anfang erschuf Gott Himmel, Erde und so weiter, bis er zuletzt beim Menschen anlangte. Während Gott bei der Erschaffung des Himmels noch die Sterne, Galaxien, Planeten und Planetoiden so aus dem Handgelenk schüttelte, wollte er beim Menschen etwas wirklich Außergewöhnliches machen, ließ sich Zeit und gab sich redlich Mühe. Er fand auch hinterher, dass ihm die Menschen hervorragend gelungen waren. Besonders die Eva.
Darum beobachtete er diesen Teil seiner Schöpfung ganz genau und wurde mit der Zeit immer unsicherer. "Ist das wirklich die Krone der Schöpfung?" dachte er stets...oder "Meine Fresse, warum wäscht sich der Kerl denn nicht mal die Haare?"... oder "Jetzt popelt die Eva wieder, hoffentlich gibt sie mir gleich nicht die Hand!" Er sinnierte, wie er diese Störgefühle eliminieren konnte und kam zum Schluss, dass er den beiden sowas wie ein moralisches Gewissen als Handlungsmaxime geben müsste.
Nun wissen wir alle seit Pinocchio, dass ein Gewissen eine kleine Grille ist, die eine Menge zu tun hat und wirklich schwere Arbeit leistet. Und so eine kleine Grille kann ja nun nicht auch noch für die Moral zuständig sein; also schaffte Gott Wurmlöcher, um bei Bedarf die sogenannten Moralapostel in unsere Dimension zu schleusen.
Theoretische Physoteriker glauben, dass diese Moralapostel in der Parallelwelt schlimme Leute (z.B. pädophile Priester) waren, die sich im Auftrage des Herrn in unserer Welt bewähren sollen, indem sie, wie Würmer sich windend, Moral predigen. Wenn sie ihre Mission erfüllt haben, können sie durch Wurmlöcher zum Herrn zurück kriechen. Dort verpuppen sie sich und erwachen dermal einst, als bunte, harmlose Schmetterlinge, zu neuem, ewigen Leben. Das könnten genau jene Schmetterlinge sein, die mit einem einzigen Flügelschlag (in China beispielshalber) einen Hurrikan in Amerika auslösen können, wie jeder Quastenflosser weiß. Jedoch weiß niemand genau, ob die Schmetterlinge durch die Wurmlöcher in unsere blühende Welt zurück kommen können, um mit den Flügeln zu schlagen. Allerdings gibt es in jüngster Zeit viel mehr und stärkere Hurrikans, besonders in Amerika. Das wundert die Moralapostel nicht, wohl aber die theoretischen Physoteriker.

Die Wurmlöcher zur Zwischenwelt der Moralapostel sind als Apotheken getarnt.

Moralapostel sind eine weitere Erfindung Gottes und zwar vom 14. Tag der Schöpfung (Nachzüglerarbeit. Das wird meistens nix!). Moralapostel leben in einer Zwischenwelt, die für uns Menschen weder sicht- noch hör-, fühl-, riech- oder schmeckbar ist.
Zu jedem Menschen gibt es in dieser Parallelwelt einen Moralapostel, der den Menschen beobachtet und sich solange versteckt bis er bemerkt, dass sein Mensch etwas Falsches getan oder gedacht hat. Dann diffundiert der Moralapostel durch ein Wurmloch in unsere Dimension, nistet sich im Kopf eines Menschen ein und übernimmt die Kontrolle über Handeln und Denken. Der Witz bei der Sache ist, dass der Wirt des Moralapostels immer ein anderer ist, als der, der angeblich etwas falsch gemacht oder gedacht hat. Die befallenen Menschen sagen nun wirres Zeug wie: "Heb das Papier auf!" oder "Lösche den Avatar!".

Jeder Moralapostel entscheidet selbst, was falsch bzw. moralisch anstößig ist. Die Universität Bamberg hat eine umfassende Klassifizierung der Moralapostel und der Wirte vorgenommen und das "Apostolische Periodensystem der Moral" erstellt.


Moralapostolische Forschung

Auf der Suche nach den Moralaposteln

Erscheinungsform

Noch Niemand hat einen Moralapostel gesehen. Im Mittelalter wurden im großen Stil versucht, die Essenz des Moralapostels vom Wirt zu trennen. Erfolglos. Weitere Jahrhunderte und vergebliche Versuche folgten, bis hin zur Computertomographie der Neuzeit. Da die Moralapostel physikalisch nicht nachweisbar sind, vermutet man, dass sie aus Delirium bestehen. Delirium ist der momentan einzig bekannte Stoff, der nicht messbar aber dennoch vorhanden ist. Nach Versuchen der Moritz-Fiege-Brauerei in Bochum konnte festgestellt werden, dass Probanden nach einem alkoholbedingten Delirium häufig einen Moralischen hatten. Zahlreiche Erfahrungsberichte lassen darauf schließen, dass Moralapostel somit nicht nur aus Delirium bestehen, sondern auch eine bierdeckelartige Form haben.
Einige theoretische Physoteriker glauben, dass Moralapostel aus Dunkler Energie bestehen und andere denken darüber nach, ob sie eventuell aus Dunkler Materie bestehen könnten, oder aus beiden Dunkelheiten.

Klassifizierung

Nach jüngsten Studien der Universität Bamberg, werden die Moralapostel in Klassen eingeteilt. Die Moralforscher haben hierzu in den Jahren 1980 bis 2010 rd. 12 Millionen Wirte untersucht. Folgende Erkenntnisse wurden gewonnen:

Sexus

Die Untersuchung beweist zweifelsfrei, dass Frauen weitaus höhere moralische Ansprüche haben als Männer. Im Durchschnitt. D.h., die befallene Frau hat immer einen mittelschwellige Moralausprägung. Das manifestiert sich in Aussagen wie: "Blaue Hose und brauner Pulli, das geht gar nicht!" oder "Abschreiben ist doch verboten! Guck ja nicht bei mir ab! (Ärmchen vor Heft legt)" oder "Nein, die Kinder könnten aufwachen!". Männliche Wirtsträger haben zumeist eine sehr niedrige moraline Grundeinstellung. Das äußert sich in Aussagen wie "Hauptsache warm!" oder "Was hast du bei Frage 2 geschrieben?" oder "Schatz, du siehst heute bezaubernd aus!". Auffällig ist jedoch, dass männliche Wirte in Einzelfällen einen extrem hohen moralischen Anspruch entwickeln können. So sind die Top-100 Ränge ausschließlich von Männern belegt. Wichtige Moralrepräsentanten sind der Papst, der Vorsitzende der Handwerkskammer Nordrhein, der Bundespräsident und die gesamte US-Administration. Letztere praktizieren sogar die Steigerungsform der Moral: Die Doppelmoral.

Räumliche Verteilung

In großflächig urbanisierten Regionen entwickeln sich sowohl bei Frauen, als auch bei Männern andere moralische Themenfelder als im ländlichen Raum. Man vermutet, dass die Moralapostel bei der Beobachtung ihrer menschlichen Wirte sehr vom Umfeld beeinflusst werden.
Ein Top-Tabu entwickelt sich im städtischen Raum gegen alle Formen von Gewalt gegenüber Tieren, hier schlagen die Moralapostel 120 mal so häufig Alarm, wie in ländlichen Regionen. Im Gegensatz dazu ist Sex auf dem Lande im höchsten Maße ein moralisches NoGo (Ausgenommen solcher mit Nutztieren, da deren Vermehrung als Produktivprozess angesehen wird.)

Berufsbilder

Die Spezifika sind kaum aufzählbar, jedoch ist folgende Tendenz erkennbar. Handwerker und vor allem Handwerkerinnen haben keine Moral. Vertreter der schreibenden Zunft sowie Politiker haben in hohem Maße Doppelmoral.

Im Schnittpunkt von Hypotenuse und Sextante lässt sich das Ex-Ante Verhalten der Wirt-/Apostelkombination ablesen

Apostolisches Periodensystem (Moralistische Klassen)

Aus den gewonnenen Erkenntnissen hat die Universität Bamberg ein Vorherbestimmungstableau entwickelt, das über zwei Achsen eine einfache Vorherbestimmung von moralinen Verhaltensweisen erlaubt. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens bei ca. 95%.


  • y-Achse:
    • Underground: Fehlender Moralapostel (Krankheit, Kur, Urlaub)
    • Moralapostel der Stufe 1: Novize
    • Moralapostel der Stufe 2: Unerfahrener Streber
    • Moralapostel der Stufe 3: Master
    • Moralapostel stufe 4: Demoralisierter Experte


  • x-Achse:
    • Die y-Achse enthält die Wirtstypen nach Euler in den Klassen A bis AM. A ist z.B. Arbeitsloser Mann. B ist Männlicher Beamter. (Wer denkt, es gäbe keinen Unterschied, der hat sich getäuscht. Denn auf dieser Achse geht es nicht um Produktivität, sondern um das Umfeld, in dem der Wirt sich bewegt. Während A bis 11 Uhr schläft, hat B nämlich schon 1,5 Liter Kaffee intus, etliche Unterhaltungen mit Kollegen geführt und bereitet sich auf die Mittagspause vor. Dass der Moralapostel von A ein anderes Verständnis von der kollegialen Bürogemeinschaft entwickelt als der Apostel von B, dürfte einleuchten. Beide Moralapostel sind sich jedoch darin einig, dass Störungen durch Dritte bis ca. 12 Uhr am Morgen moralisch höchst verwerflich sind!) Weitere Klassen sollen beispielhaft erwähnt sein: E - Eltern (männlich und weiblich), R - Emanze (weiblich), S - Säufer (männlich), W - Wirt (egal), AB - Beamter im Ruhestand (männlich).


Auftreten

Moralapostel treten bei ungünstigsten Gelegenheiten auf. Bei Trinkgelagen, unverhütetem Verkehr, an roten Ampeln, in feinen Restaurants und überhaupt überall dort, wo und wann man sie am wenigsten gebrauchen kann - so auch im Internet.
Selbst an stillen Örtchen ist man von den Aposteln nicht sicher. Lediglich die Ermangelung eines Wirtes lässt die Illusion der Abgeschiedenheit entstehen. Dass die Moralapostel insbesondere auf Toiletten (mit Samenspender-Apparaturen) fixiert sind, wird in Großraumklos in Gaststätten, Schulen und öffentlichen Gebäuden deutlich. Wer kennt nicht die skeptischen Blicke, wenn man sich nicht gründlich genug die Hände wäscht oder wer hat an einem Pissoir nicht schon einmal die Bemerkung gehört: "Der muss aber noch wachsen!"

Gegenbewegung

Roberto Blanco, ein Gegenspieler Kant's

Die Ermessensausübung der Moralapostel führten zu vielen Verwerfungen im Sozialgefüge der Menschheit. Ständig musste Gott eingreifen, weil er dann doch wieder eine andere Moral für besser hielt. Zuerst warf er 10 Gebote als moralische Richtschnur auf die Erde. Dann passte ihm das doch nicht und er verbrannte mal die ein oder andere Stadt oder überschwemmte ganze Landstriche.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts versuchte er ein letztes Mal einzugreifen und ließ von Luther Thesen an die Kirchtür nageln, als Leitlinie für Mensch UND Moralapostel. Vergebens... Dann hatte er die Nase voll von seinem eigenen Werk, zog sich aus der ganzen Geschichte zurück und will seit dem nichts mehr mit Moral zu tun haben.
Im 18ten Jahrhundert versuchte dann Immanuel Kant die Moralapostel mit einem Imperativ zu domestizieren. Kant nannte diese Gegenbewegung Ethik und brachte dieses schwere Thema auf einen für alle verständlichen Nenner: "Was du nicht willst, das man dir tut, füge auch keinem Anderen zu." Dieses geniale Prinzip wurde von den meisten Menschen verstanden und führte so zu einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit der Apostel. Die war leider nicht von langer Dauer, denn schon im Jahre 1972 wurde der Kantsche Imperativ von Roberto Blanco mit dem Stück "Ein bisschen Spaß muss sein!" unterwandert. Dem nichts ahnenden Blanco kam dabei die tragische Rolle zu, die gesamte westliche Welt bis Anfang der 80er Jahre in eine Spaßgesellschaft umzufunktionieren. Die Moralapostel nutzten diese Chance und legten, insbesondere bei fanatisch geprägten Glaubensrichtungen Sonderschichten ein.

Siehe auch


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