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Oklahoma Land Run

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Der Oklahoma Land Run ist ein Ereignis, das fest mit dem Wilden Westen in Verbindung gebracht wird. Die Aussage indes, dass es nur einen Oklahoma Land Run gab, ist falsch. Er fand in der Geschichte mehrmals statt und es ist anzunehmen, dass es ihn auch in der Zukunft noch mehrmals geben wird.

Gegenwart

Eine Landschaftsaufnahme aus neuerer Zeit aus Zentraloklahoma

Oklahoma ist ein geheimnisvolles, vollkommen ödes, wirtschaftlich unbedeutendes, von Gott verlassenes, quadratisches Land mitten in den USA. Es wird zu 78% von Geistern weißer Siedler, Saloonopfern und ewigen Cowboys, 20% unzivilisierten Indianern (Aussage aller weißen Nachbarn) und zu 2% von schwarzen Sklaven bewohnt und ist damit das einzige Bundesland der Vereinigten Staaten, dessen Kongressabgeordnete durch Leiharbeiter aus dem Ausland vertreten werden müssen. Diese Tatsachen ergeben eine wichtige Frage:

  • Wo um alles in der Welt ist Oklahoma?

Als man im Rahmen der Pisastudie 2001 amerikanischen High-School-Absolventen diese Frage stellte, konnte von 10.000 Befragten nur einer das Land grob auf der Karte der USA bezeigen und das war ein Austauschschüler einer deutschen Hauptschule.

Vergangenheit

Präzooikum

Zu dieser Zeit war Oklahoma eine rechteckige Insel in der Ursuppe. Sie sah damals wie heute gleich aus. Ein im Großen und Ganzen wüstes Land, nur ohne die ganzen Pflanzen und kleineren Tiere. Auch unbenutzte Eisenbahntrassen und verlassene Städte gab es noch nicht. Im Großen und Ganzen sah Oklahoma aus wie der Mars. Und wie beim Mars war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Lebewesen versuchen würden, hier Fuß zu fassen.

Um Oklahoma herum lebten Milliarden von Protoplasmen, Microclustern und Pantoffeltierchen friedlich und zufrieden (Microcluster eher weniger, denn aus ihnen bildeten sich die Gehirne der ersten Tiere, aber nur deshalb, weil sie früher als andere Einzeller erkannten, dass es einfacher ist, andere auf Jagd zu schicken, als dies selber zu tun.). Neugierig, wie das Leben nun mal ist, beschloss es, sich zusammen zu tun (Die Microcluster überredeten alle anderen) und einen kollektiven Vorstoß ins Unbekannte zu wagen. So betraten die ersten Lebewesen das Land. Da nun alle lebende Masse nicht mehr in der Ursuppe war, sank der Meeresspiegel um etwa 50 Meter ab und entblößte die bis heute sichtbaren Kontinente.
Die Tiere indes erkannten, dass Oklahoma vollkommen langweilig war und verließen Oklahoma wieder. Das neue Land auf den Kontinenten war auch viel mehr als die alte Heimat und nicht ganz so langweilig. Manche Forscher behaupten, dass es heute deshalb noch Pflanzen in Oklahoma gibt, weil sie einfach nicht so schnell sind wie die Tiere. Bei Moosen dauert der Run halt ein klein wenig länger.

Kreidezeit

Der besagte Tyranosaurus ist später nach Japan ausgewandert und wurde dort Torwart

Falls sich bisher jemand gefragt hat, woher der Begriff Kreidezeit stammt, er stammt aus Oklahoma. Hier wurden neben den Abdrücken von Dinosauriern riesige Kreidepfeile gefunden, die aus der gleichen Zeitperiode stammen. Man vermutet, dass etwa vor 100.000 Jahren innerhalb von nur zwei Wochen Millionen von Dinosauriern durch Oklahoma liefen, um neue Weidegründe zu suchen. Ihre ursprünglichen Weidegründe waren vollkommen verbrannt, nachdem ein hochintelligenter Tyrannosaurus das Feuer entdeckte und weite Teile des heutigen Mexikos, Texas und Nevadas in eine Wüste verwandelte. Die zwei Wochen errechnen sich aus der Größe der Dinosaurier und der Länge und Breite von Oklahoma. Geblieben ist keiner, warum auch.

Wilder Westen

Saloons sind in der Wild-West-Zivilisation das, was bei Unzivilisierten das Gemeinschafthaus darstellt, nur mit Nutten, Klavier, schlechtem Whiskey und schießwütigen WBB-Menschen

Das ist der einzige von der Zivilisation belegte Land Run der Geschichte, deshalb soll hier auch kurz auf den Hintergrund dieser Tatsache eingegangen werden. Es ist bekannt, dass die Geschichte immer nur von den Siegern erzählt wird. In diesem Fall sind die Sieger nicht weiß, haben keine blauen Augen, kein blondes Haar und wissen, dass sie wirkliche Menschen sind. Die Teilnehmer des Oklahoma Land Run, man nennt sie auch WBB-Menschen (weiß-blau-blond-Menschen) glauben das nur, gehen aber trotzdem davon aus, dass alles, was sie machen Zivilisation ist. Zur Zeit des dritten Oklahoma Land Runs hieß das, dass man zivilisiert war, wenn man

  1. mitten in Wüsten Städte aus dem Boden stampfte, die nur aus einem Saloon und einem Sheriffbüro bestanden,
  2. eine Bahnlinie dorthin baute und eine Bank dazu,
  3. diese Bank oder auch zur Abwechslung mal einen Zug, wenn er überhaupt kam und man die Geduld hatte, zu überfallen,
  4. das erbeutete Geld im Saloon mit billigen Nutten und viel Whiskey durchbrachte und dann
  5. sich in der Abenddämmerung vom Sheriff auf offener Straße erschießen ließ.

Liebevoll sich um die eigenen Kinder kümmern, im Einklang mit der Natur zu leben und Streitereien bei einer guten Pfeife auszudiskutieren war vollkommen unzivilisiert und solcherlei Tand betrieben nur Indianer.
Vor der Zeit des Oklahoma Land Runs hatten sich nach Oklahoma alle Menschen zurückgezogen, nachdem sie gesehen hatten, was der WBB-Mensch mit Amerika veranstaltete. Die wirklich eindeutige Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis sorgte dabei für einige recht merkwürdige Anblicke, wo Städte auf der Grenze lagen (siehe Bild). WBB-Menschen, die es wagten, Oklahoma zu betreten, wurden meist von ihren eigenen Artgenossen hinterrücks erschossen, um einer Kontamination mit wilden Gedanken vorzubeugen.
Bald erkannten die WBB-Menschen, dass sie alles Land mit den schon genannten zivilisatorischen Accessoires verziert hatten, bis auf dieses rechteckige Stück Land namens Oklahoma, das einen weißen Fleck auf ihren Landkarten bildete. Alsbald standen Millionen von ihnen an der Grenze und schauten wehmütig auf die unberührte Wildnis jenseits davon. Die vereinzelten Siedlungen der Indianer übersahen sie dabei vollkommen.

Bekanntgewordene Episoden

Fliegender Start

Major Lee Van Cleef nach seiner Versetzung nach Alaska

Noch war es aber nicht soweit. Noch wurden Vorwitzige immer noch erschossen. Die Regierung sah Oklahoma als eine Bedrohung an, hatten sie doch die Angst, dass ihre ganzen Mitbürger nach Oklahoma auswandern könnten und sie dann plötzlich ohne Volk daständen. Deshalb wurden Artilleriebataillone an die Grenze verlegt. Wenn man erst mal 100 oder mehr Möchtegernsiedler auf einmal erschießen würde, kämmen die anderen wohl zur Vernunft.
Am 22. April 1889 ereignete sich wegen dieser Annahme der offizielle Startschuss des Oklahoma Land Runs und zwar durch die Fehlbedienung einer Kanone des Dritten Artilleriebataillons unter Major Lee Van Cleef. Während der Kanonier die Kanone gerade mit Pulver bestückte, klopfte der Major seine Pfeife an derselbigen aus, was einen Schuss auslöste. Als die Siedler sahen, dass niemand zu Tode gekommen war, begannen sie in Scharen die Grenze nach Oklahoma zu überschreiten. Als die Bataillone dann endlich schussbereit waren, war niemand mehr zum Beschießen da.
Die Befürchtungen der Regierung indes waren unbegründet. Als nach etwa einem Monat der Oklahoma Land Run beendet war, stellte man fest, dass alle nur durch Oklahoma hindurch gerannt waren und auf der jeweils anderen Seite auf die Hinterlassenschaften aufgegebener Zivilisationen gestoßen waren, die sie sofort in Besitz nahmen. So war alles beim alten geblieben nur mit einer etwas umgeschichteten Gesellschaft.

Oklahoma-City

Oklahoma City ist die einzige von Geistern bewohnte Stadt der Welt. Ihre Erbauung ergab sich aus einfacher Unwissenheit der durchreisenden Siedler. Die Stadt liegt etwa in der Mitte von Oklahoma. Dort wollten findige Geschäftsleute quasi eine Raststätte errichten, wo der gestresste Reisende Ruhe und Erholung finden konnte (Saloon, Bordell, Gefängnis). Leider war man nicht sehr sorgfälltig bei der Wahl des Ortes, denn dort befand sich ein Indianerfriedhof. Indianer gehen einfach bei ihrem Tod davon aus, dass sie als Geister in diese Welt zurückkehren, um ihren Hinterbliebenden bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Da sie es aber durchaus verstanden haben, dass es nicht sehr angenehm ist, durch ihre Körper zu treten, bleiben sie meist in der Umgebung der Friedhöfe, wo man mit ihrer Anwesenheit rechnet. Die WBB-Menschen rechneten nicht mit ihnen.
Es sollte zwei Wochen dauern, bis sich der erste Gast eines Hotels über nächtliche Gesänge aus dem Fußboden beschwerte. Und so ging das weiter. Cowboys starben auf offener Straße an unsichtbaren Kugeln. Gefängnisinsassen versuchten durch Wände zu gehen, weil sie das bei anderen gesehen hatten. Pokerspieler stellten fest, dass am falschspielenden Gegenüber weder Pech noch Feder haften wollten und sie beängstigend gut über das eigene Blatt Bescheid wussten. Es dauerte nicht einmal zwei weitere Wochen, da war die frisch gebaute Stadt wieder bar jeglichen Lebens (Zumindest, wenn man mit Leben etwas mit Masse meint).
Nun stellten sich die Geister die Frage, was sie denn mit so viel Infrastruktur anfangen sollten, denn wirklich brauchen konnten sie sie nicht. Bald stellten sie aber fest, dass es Spaß macht, in Betten zu schlafen, Mode zu tragen, die nicht den alten Körpermaßen unterworfen ist und ohne Licht zu benutzen Klavier zu spielen. Das sprach sich herum. Bald erfolgte ein von allen unbeobachteter Run auf Oklahoma-City. Heute leben in der Stadt etwa 2 Millionen Geister mit etwa 100.000 Bediensteten, damit auch Gesichter um sich haben, die nicht nach einer Fata Morgana ausehen.

Eine andere Sicht der Dinge

Unverständlicher Gesichtsausdruck eines Indianers

Aus der Sicht der Indianer war der Oklahoma Land Run die Zeit, in der die Verrückten kamen. Vor ihren Zelten sitzend betrachteten sie das Schauspiel. Zum Beispiel von dem Typ, der Morgens mitten im Dorf auftauchte, mit Kind und Kegel, ein weißes Fähnchen in den Boden rammte und anfing Zäune quer und längs durch die Landschaft zu bauen. Bald hatte er auch ein zugiges Haus errichtet, in dem ein Bullerofen glühte und er versuchte, den Indianern Whiskey anzudrehen. Die gaben ihm ihrerseits eine ordentliche Menge Peyote, der dafür sorgte, dass er ab diesem Zeitpunkt nur noch verträumt auf seiner Veranda saß. Er soll heute noch da sitzen.
Dann war da der Typ, der versuchte, sein Fähnchen in ein Felsplaton zu rammen. Als der Stab nur noch die Höhe eines Streichholzes hatte, gab er auf. Ein anderer baute mitten im Nichts eine Bank. Nachdem über eine Woche lang kein Kunde die Bank besucht hatte, zog er von dannen. Nur zwei Stunden, nachdem der Bankbesitzer sein Scheitern erkannt hatte und weitergezogen war, wurde die Bank bei einem missglückten Banküberfall total gesprengt. (ein Liter Nitro für eine Pappschachtel war wohl doch ein bisschen viel.) Schließlich soll noch die Westoklahomabahn erwähnt werden. Die Trasse war genau 25 Meter lang. Das bot genug Platz für eine Lokomotive mit zwei Waggons, nur zum Fahren war kein Platz mehr.
Im Endeffekt war viel gebaut und viel gelaufen und geritten worden, aber geblieben ist keiner und so hatten die Indianer eine neue Geschichte zu erzählen: Von verrückten Weißen, die mit Pferden, Planwagen und zu Fuß durch ihr Land gehetzt waren, um sich auf der jeweils anderen Seite niederzulassen.

Zukunft

Oklahoma ist auch weiterhin ein weißer Fleck auf der Landkarte, wo niemand, der sich für was besseres hält, lange genug verweilt, dass er es seine Heimat nennt. Deshalb wird Oklahoma auch weiterhin geheimnisvoll, vollkommen öde, wirtschaftlich unbedeutend, gottverlassen und rechteckig bleiben. Und irgendwann werden wieder irgendwelche Wesen, die etwas suchen, das sie längst schon besitzen, an der Grenze stehen und hinüberschauen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zu dem nächsten Oklahoma Land Run kommt.

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Gelungen

Der Artikel Oklahoma Land Run ist nach einer erfolgreichen Abstimmung mit dem Prädikat Gelungen ausgezeichnet worden und wird zusammen mit anderen gelungenen Artikeln in unserer Hall of Fame geehrt.

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