2 x 2 Goldauszeichnungen von Derkleinetiger und Cliffarm

Erwin Rommel

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Seine größte Rolle: Des Führers Fux, zäh wie Leder

Erwin Rommel, Spitzname Des Teufels General, ist ein deutscher Schauspieler und Mitglied der Künstlerkolonie A.H.. Er ist vor allem durch Charakterrollen in Guido Knopp-Filmen (u.A. Zweiter Weltkrieg) bekannt geworden.

Die Qual der Wahl - oder Wie alles begann

"Lehrers Kinder - Pfarrers Vieh, gedeihen selten oder nie". Dieser Satz beschreibt in Kürze das ganze Elend des Erwin Rommel. Sohn eines Oberlehrers, wurde er elterlicherseits als Knabe vor die Wahl gestellt, Lehrer zu werden oder das edle Handwerk der Schauspielkunst zu erlernen. Angesichts des väterlichen Vorbildes wählte Erwin die kostümierte Zunft, und, bitte, wer wollte es ihm verdenken. Und so wurde Jung-Erwin pünktlich mit Beenden der Schule in strenge Lehrlingsschaft gegeben. Von der Pieke auf, textsicher bis in die letzte Nuance, erlernte Erwin seinen Beruf, noch in der traditionellen Enge wilhelminischer Kunstauffassung. Und bis zu seinem Tod wurde er die Theaterschminke nicht mehr los, brillierte zeitweise, öfter aber chargierte er übelst, eine Rampensau erster Güte, noch in der billigsten Farce auf Effekt bedacht und seinen Regisseuren stets die Nibelungentreue haltend. Doch alles der Reihe nach.

Lehrjahre

Brav und deutsch wie er war, lernte Erwin sein schweres Handwerk mit zäher Beharrlichkeit. Der große Monolog sollte nie seine Stärke sein, jedoch im bühnenwirksamen Hauen und Stechen nebst abschliessender Feldherrnpose und wehmutsvollem Blick in die Ferne brillierte er bereits in jungen Jahren. Nach erfolgreicher Lehre bescherte ihm der Zeitgeist denn auch direkt reputable Aufgaben innerhalb eines vierjährigen Engagements in der Produktion "14/18", heutigen besser bekannt unter "Der Erste Weltkrieg". Anfänglich in kleiner Nebenrolle, rückte er nach und nach zum jugendlichen Helden vor, und seine Anstrengungen wurden denn auch (neben kleineren Auszeichnungen wie dem Hölzernen Kreuz am Hosenbund) mit der höchsten Auszeichnung für deutsche Nachwuchsschauspieler, dem "Blauen Max" gekrönt. Da waren seine Eltern mächtig stolz, und Erwin legte sich nicht nur eine Braut, sondern gleich noch eine Geliebte nebst unehelichem Kindlein zu.

Zeiten brotloser Kunst

Das Unterliegen wilhelminischer Kunstauffassung im Jahre 1918 sowie die für treudeutschen Wertgeist nachgerade schmähliche Kulturauffassung des Versailler Manifestes bewirkten eine harte Zeit mangelnder Engagements für Erwin und hätten beinahe seinen kompletten Rückzug von der Bühne bewirkt. Gottlob jedoch erstarkte in den Folgejahren wieder mannhaft das deutsche Wesen und erreichte in seinem neuen Kunst- und auch sonstigem Führer Adolf H. einen apotheotischen ersten Höhepunkt, der die Zukunft für Erwin und seinesgleichen wieder ausgesprochen rosig erscheinen liess.

Neue Stücke wurde geschrieben, allenthalben schossen Schauspielschulen aus dem urdeutschen fruchtbaren Boden, Jungschauspieler überrannten schier die Agenturen und bettelten um Aufnahme, und Erwin, den Blauen Max am Hals, wurde alsbald zum Schauspiellehrer, später gar zum Leiter einer Reichsschauspielschule, wo er seinen ehrfurchtsvoll staunenden Schülern gern aus seinen alten Rollen vorlas und -spielte.

Doch was nützte es dem Vollblutkomödianten, dass er spielen konnte und doch nicht durfte? Wer zählte die Tränen, die Erwin vergoss, angesichts geschulter Ensemble, ausgearbeiteter Stücke, kunsthungrigen Publikums und dennoch leerer Spielpläne?! Wer mag ermessen, wie hart es ihn ankam, bereits erste Teile des Hitler-Knoppschen Drehbuches zum Großwerk "Zweiter Weltkrieg" gelesen und im Detail auch nachgebessert zu haben, ohne das Wissen, wann sich je der Bühnenvorhang öffnen würde?

Doch wie mit allen wahrhaft Großen, hatte auch mit Erwin das Schicksal ein Einsehen. Von den Musen geküsst, eröffnete 1939 der Führer mit seinem Starensemble am 1. September die Spielsaison, auf dass der Welt ein Schauspiel sollte geboten werden, wie es keines Menschen Augen je gesehen. Und Erwin, in Wichs und Glitter, vorne weg!

Die großen Erfolge

Die Folgejahre brachten Erwin zunächst einen Erfolg nach dem anderen. Spezielles Rückentraining für ihn wurde nötig, um die vielen Plaketten, Bändchen und sonstige Ehrenzeichen noch tragen zu können, die ihm regelmässig vom Reichsoberspielleiter an die geschwellte Brust genagelt wurden.

Aber auch schweres Ungemach zog am Horizont herauf. Ein smarter Engländer, Bernd Monty Montgomery, im Gegensatz zum zarten Erwin mit strammem Bartwuchs gesegnet und im Besitz eines beim Publikum durch andere Vorbilder bereits bestens eingeführten Oberlippenbärtchens, stahl Erwin zunehmend die Show. Zwar griff Erwin zunächst noch erfolgreich auch in den Bühnenbau ein und wurde Mit-Erfinder der weltberühmten Potemkin-Rommelschen Staffage, indem er seinen Bühnenkontrahenten sowie dem Publikum imposante, täuschend echt wirkende Attrappen vorsetzte. Jedoch, sein Wahlspruch "Wo ich bin, ist der Bühnenrand", wurde ihm und Teilen seines Ensembles zunehmend zum Verhängnis und immer öfter drohte nun der Sturz in den Orchestergraben. Der Charakterwandel vom jugendlichen Helden zur düsteren Charakterfigur shakespearscher Tragik fand nur äußerst bedingt den Beifall der Reichsspielleitung und führte zunehmend zu vorzeitigen Tourneeabbrüchen und abrupten Änderungen des Spielplanes. Götterdämmerungszeiten brachen herein. Hätte er dies alles vorhergesehen, wo doch die Vorhersehung seinerzeit vergöttert wurde, er wäre nie die Verpflichtung als Sänger im Afrika-Chor eingegangen. Hatte er doch in Polen und Frankreich große Erfolge gefeiert und musste sich nicht als wüsten Fuchs beschimpfen lassen.

Das tragische Ende Rommels

Den endgültigen Abschied vom Bühnenleben aber verdankt Erwin einer schlichten Verwechslung. Zunehmend schrieben andere, ihm wesenfremde Autoren, das ein oder andere Drehbuch mit ihm zugedachten Hauptrollen, die für ihn weder geschaffen waren noch je von ihm angenommen worden wären. Und so erschien eines Tages der Reichsoberspielleiter, Tränen in den Augen, bei Erwin, schlug ihm eines jener gefälschten Drehbücher um die Ohren und schrie "Auch du mein Sohn Erwin?!?".

Erwin, gerade die Nibelungensage lesend, unwissend und verwirrt, schlug nur die Hacken zusammen und sagte automatisch den ihm in Fleisch und Blut übergegangenen Satz "Jawoll, mein Führer", trat an jene Stelle der Bühne, an der sonst der Teufel aus der Versenkung zu erscheinen pflegt, zog den Hebel und verschwand für immer von der Bühne.

Seine Beerdigung, von seinem alten Arbeitgeber noch einmal prächtig in Szene gesetzt, übertraf den Film- und Presseball jenes Jahres an Prunk um ein Vielfaches. Nie vorher und nie mehr nachher zogen dermassen viele Krokodile in Gold und Lametta an einem deutschen Sarg vorbei. Ein inszeniertes, ein dramatisches Ende, ein Mummenschanz der Sonderklasse und das Ende einer deutschen Karriere.

Literatur

  • Erwin Rommel: Infanterie greift an. Erlebnisse rund um den Orchestergraben. Potsdam 1937
  • Erwin Rommel: Krieg ohne Hass. Vom wahren Rollenverständnis im deutschen Schauspiel. posthum, Heidenheim/Brenz 1950

Siehe auch


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