Satire

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel behandelt die Satire. Für die possierlichen kleinen Tierchen klicke auf den Link, wo „die possierlichen kleinen Tierchen“ steht.

Satire ist der politisch korrekte Begriff für Verarsche und bezeichnet meist die lustigere Sichtweise auf das verarschte Originalthema. Dabei möchte der Autor irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln und Kritik ausüben.

Begriff

Die Satire stellt laut Deutschlehrer die behandelten Personen, Objekte oder Ereignisse in spöttischer und oftmals in übertriebener Form dar. Dabei werden gerne sprachliche Stilmittel wie Neologismen, Wortspiele, Hyperbeln, Parabeln, Geraden und vor allem die Ironie benutzt - daher ist die Satire sehr eng mit der Parodie verwandt, womit sie sozusagen die Rolle der "Mutter" des Sarkasmuses und der Vater des Zynismuses einnimmt. Des Weiteren ist sie in irgendeiner Form mit der Persiflage, der Travestie und dem Pastiche verwandt.

Wenn man Satire in der Politik dazu benutzt, im TV-Duell der Spitzenkandidaten vor der nächsten Bundestagswahl dem Gegner nochmal verbal eins in die Fresse zu geben, ohne dafür schief von der Öffentlichkeit angesehen zu werden, nennt man es Polemik.

Geschichte

Die Satire wurde vor Christus geboren, d.h. sie wurde bereits in der Antike von den Griechen praktiziert. Die Römer haben dann, wie alles andere, auch die Satire von den Griechen geklaut. Beispielsweise machte sich Julius Caesar mit seinen Feldzügen über die Asterix-Comics satirisch lustig.

Im Mittelalter gelang dann durch die königlichen Hofnarren als Beamte mit satirischem Auftrag der endgültige Durchbruch der Satire. Seitdem wurden zahlreiche satirische Werke verfasst, u.a. Martin Luthers Anschlag der 95 Thesen als Kritik der Zehn Gebote oder der Dreißigjährige Krieg als satirische Anspielung auf den Hundertjährigen Krieg. Seither nahm Satire den Mittelpunkt der Unterhaltungsmedien ein und war/isst ein wichtiger Bestandteil jedes Bildungsplans.

In der Neuzeit kam es zu einer seitlichen Ausbreitung: Satire tauchte vermehrt in digitalen Medien wie Filmen, E-Books oder Hörbüchern auf. Allerdings findet man im 21. Jahrhundert trotzdem noch reichlich satirische Werke in traditioneller Form, beispielsweise in Geschichtskundebüchern.

Formen von Satire

Die auftretenden Formen von Satire sind so vielfältig wie Candy-Crush-Ableger. Zu den am häufigsten auftauchenden Formen zählen:

  • Visuelle Satire
    • Texte, Bücher
    • Bilder
    • Karikaturen
    • Fotos/Fotomontagen
  • Akustische Satire
  • Kinetische Satire
    • Videos
    • Filme
    • Theaterstücke
  • Elektrische Satire

Funktion der Satire

Egal in welcher Form Satire auch auftaucht, eines haben sie gemeinsam: Sie wollen auf einen Missssssstand hinweisen und diesen anprangern. Dabei muss Satire nicht immer unterhaltend sein. Man kann schließlich auch den Croissant durch den Kakao ziehen, ohne dass der Kakao nass wird.

Beispiel:

Zu sehen ist Ursula von der Leyen mit der Neuauflage des Grundgesetzes.

Hier wollte der Autor kritisieren, dass die Neuauflage des Grundgesetzes zu klein gedruckt wurde, sodass selbst gebildete Politiker wie Ursula von der Leyen nichts damit anfangen konnten. Das Bild ist ein gutes Beispiel, dass Satire nicht zwingend lustig sein muss (die Ursula lacht ja nicht, ihre Mundwinkel zeigen nach unten).

In diesem Beispiel war es noch leicht, zu erkennen, welche Absicht der Autor hatte und was sein Kritikpunkt ist. Jedoch ist es nicht immer so einfach, den gedankenreichen Inhalt des satirischen Kunstwerks zu dechiffrieren. Daher wird Satire oft als Textart für Intellektuelle angesehen, weil alle anderen den tiefsinnigen Schatz im Ozean der Weisheit (nämlich die Kritik) durch den Ölteppich des platten Humors nicht sehen können.

Dekodierung von Satire

Als eine Hilfestellung zum Erkennen der wahren, gut durchdachten Bedeutung eines satirischen Werks wird öfters der folgende Dekodierungsalgorithmus benutzt (also nicht für sie, liebe Leser, sondern für den beschränkten Teil der Menschheit).

Zur besseren Anschaulichkeit wird das Vorgehen anhand dieses Beispiels verdeutlicht:

Von Wikipedia ausgeliehen

Schritt 1: Kontext identifizieren

Als Allererstes sollte man den Hintergrund herausfinden. Das ist essentiell für das Verstehen der Satire. Man sollte die Überschrift betrachten, sie verrät meistens schon sehr viel. Bei Bildern oder Karikaturen verläuft die Analyse so ähnlich wie in einer Bildbeschreibung.

Im Beispiel sieht man schon mal, dass der Titel auf Englisch ist, das bedeutet, dass der Ort England ist. Für die zeitliche Einordnung kann man hier die Kleidung betrachten: Alle Personen tragen Marineuniformen, daraus folgt, dass sich das Ereignis zur Zeit der Piraten abgespielt hat.

Schritt 2: Details beachten

Beim genauen Hinsehen entdeckt man noch folgende Kleinigkeiten:

  • In der Wand ist ein Backofen o.Ä., das heißt das ist eine Küche.
  • Kein Mensch kann lesen, was die Personen sagen.
  • Die Person ganz rechts trägt rot, also hat er schon mal jemand umgebracht.
  • 5 von 6 Leuten tragen stylische schwarze Damenstiefel, freie Interpretationsmöglichkeit.

Schritt 3: Nicht vom Humor ablenken lassen

Auch wenn diese Karikatur sehr lustig ist (jeder hat einen Hut, nur der in der Mitte nicht, Haha!), darf man sich nicht zu sehr davon ablenken lassen. Man will ja schließlich professionell und intellektuell bleiben und nicht in die hirnlosen Unterschicht absinken.

Schritt 4: Etwas Sinnvolles folgern

Aus den bisher herausgearbeiteten Informationen muss man schließlich noch ein Fazit ziehen, das halbwegs mit der Karikatur zusammenpasst.

Im konkreten Beispiel möchte der Autor das weit verbreitete Problem kritisieren, dass man bei Texten zu faul ist, den ganzen Text zu lesen, sondern nur die Überschrift. Daher ist in der Karikatur nur die Überschrift leserlich gestaltet. Als kleiner Nebenkritikpunkt will der Autor hinweisen, dass Piraten scheiße sind, da sie nicht backen können. Getreu dem Motto: "Wie viele Piraten braucht man, um ein Brot zu backen? - Sex, Hahaha!"

Was darf Satire?

Alles, solange man genug Geld hat, Bußgelder zu bezahlen. - Bundesverfassungsgericht

Das Gericht hat gesprochen, dem ist nichts hinzuzufügen.


Bekannte satirische Werke

... und was sie kritisieren wollen:

  • Titanic: Kritik an der Kritik, dass globale Erwärmung schlecht sei (Globale Erwärmung = keine Eisberge)
  • Stupipedia: Die leichte Verwechselbarkeit der Buchstaben 'p' und 'd'
  • Positron (elektrische Satire!): Veräppelung/Kritik der Negativität des Elektrons
  • Frauentausch: Kritik an der fortschreitenden Emanzipation - Frauen haben's in Wirklichkeit einfach nicht drauf
  • Mangas: Nicht nur Kleinkinder sollten das Privileg haben, Bilderbücher zu lesen
  • Berlin – Tag & Nacht: Die heutigen Herausforderungen für Studenten, eine WG zu verwalten, sind astronomisch
  • Killerspiele: Die jetzige Jugend ist zu verweichlicht
  • Die Deutsche Flagge: Schwarz/Rot/Gold sieht vertikal dämlich aus
  • Klaviertasten: Rassismus ist allgegenwärtig
  • Schulische Lehrfilme: Das Schauspielniveau sinkt von Tag zu Tag

Linktipps: Faditiva und 3DPresso