Schmalkalden

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Vogelperspektive auf den Ortskern von Schmalkalden (mit Senf)

Schmalkalden ist eine Großstadt im Südwesten Thüringens und gilt zu Recht als die Wiege der Thüringer Bratwurst (nachfolgend auch als Thüringer bezeichnet). Die Spezialität, die erstmals 1546 urkundlich auf einem in Weidenrinde geritzten Kassenbon erwähnt wurde, wird in großem Stil in der berühmten Bratwurstmine von Schmalkalden abgebaut.

Geschichte

Die Gründung der Stadt ist auf ein weltweit einzigartiges Ereignis zurückzuführen und datiert auf das Jahr 1532. Damals statuierten aufgebrachte Bürger aus dem nahen Floh-Seligenthal ein Exempel, indem sie einen sowohl missliebigen als auch verstorbenen Ortsvorsteher möglichst weit außerhalb der kleinen Siedlung und möglichst tief begraben wollten. Diese Form der Ächtung sollte den Ausführenden einen ungeahnten Wohlstand bescheren, auf den an späterer Stelle noch eingegangen wird. Der Gründungsakt ist schnell erzählt: Beim Ausheben der Gruft stießen die Floh-Seligenthaler an einem feuchtkalten Novembertag in 15 Metern Tiefe auf schmale, farblose Würste von weicher Konsistenz. Beim Versuch, die ersten drei Fundstücke zu verbrennen, entwickelte sich ein vorher nie gekanntes Aroma - die Geburtsstunde der Thüringer. Weitere Wurstfunde bestärkten die Totengräber in der Annahme, dass hier mehr zu holen sei. Deshalb ließen sie sich vor Ort nieder. Quelle: Ortschronik von Floh-Seligenthal

Namenskunde

Der Name Schmalkalden geht auf die ersten Bratwürste zurück, die aus dem Geschiebemergel in 15 Metern Tiefe geborgen wurden. Sie waren schmal und kalt (spätsächsisch gald). In den alten Kirchenbüchern steht als Ortsname Schmallgalde, seit dem 19. Jahrhundert hat sich der Name Schmalkalden durchgesetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts entbrannte ein Streit unter Heimatforschern, nachdem der Geheime Kommerzienrat Karl-Theodor zu Schmalkalden die These aufgestellt hatte, Schmalkalden habe ursprünglich schmale Kuhle bedeutet. Das Fehlen von Senken und Kuhlen in der Landschaft bestärkte jedoch die Bratwurst-Version. Der Kommerzienrat wurde damals geschickt des Landes verwiesen - er bekam eine Diplomatenstelle in den deutschen Kolonien und verwaltete dort die Kautschuk-Ernte.

Bevölkerung

Schmalkalden hat heute etwa 170000 Einwohner, die das Bratwurstsiegel (siehe unten) in ihrem Pass vorweisen können (Geburtsrecht). Weitere 35000 Menschen leben in den Vororten wie Grumbach, Asbach, Mittelschmalkalden, Mittelstille und Möckers. Hier handelt es sich im Wesentlichen um arbeitswillige Migranten aus Sachsen und um etwa 3000 Westbürger, die dem Thüringer-Duft folgend 1989 nach dem Fall der Mauer binnen weniger Tage in Schmalkalden aufkreuzten und dort ihr Begrüßungsgeld auf den Kopf hauten. Nur wenige sparten das Geld für die Rückreise, die meisten waren nach einer Woche Bratwurstrausch blank und mussten zwangsläufig bleiben. Per Dekret wurde im Stadtrat beschlossen, diese wohlgenährten Kräfte in der nun immer stärker florierenden Bratwurstmine einzusetzen.

Wirtschaft

Bratwurstmine

Schmalkalden ist ohne Übertreibung die Hochburg der Thüringer (Bratwurst). Nach den ersten Funden 1532 wurde der Bratwurstabbau unter ökonomischen Aspekten organisiert. Zunächst wurden zwei Stollen in den Boden getrieben. Bereits in sechs Metern Tiefe fanden sich vereinzelte Thüringer. Die Hauptvorkommen liegen im Bereich von 20 bis 150 Metern Tiefe. Die Minengründer organisierten nicht nur den Bergbau, sie richteten auch einen Logistikpark mit Pferdefuhrwerken ein (deshalb wird die Thüringer heute noch vereinzelt als Pferdewurst verkauft), bauten eine professionelle Wurstwaschanlage und stellten eine ausgefeilte Vertriebsstruktur auf die Beine. Denn schnell war ihnen klar geworden, dass man die Bratwürste unmöglich allein verzehren konnte. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Thüringer im gesamten deutschsprachigen Raum auf Jahrmärkten, später auch in Gaststätten und sogenannten Imbissbuden angeboten. Aus dem Jahr 1765 liegt ein Protokoll der Jahreshauptversammlung des Minenvereins vor. Danach hatten die etwa 250 Schmalkaldener bis Stand 15. Dezember 75893 Bratwürste gefördert. Gut 100 Jahre später hatte sich die Menge bereits verzehnfacht. Heute wird das Schmalkaldener Bruttosozialprodukt auf 354 Milliarden Euro geschätzt. Im Dax ist die Mine übrigens nicht vertreten - er verträgt keine Bratwurst. Bis heute lebt Schmalkalden von der Bratwurstmine. Hinzugekommen ist ein weiterer Wirtschaftszweig: der Tourismus (siehe unten).

Exkurs: Bratwurstsiegel

Nach den unerhörten Erfolgen bei der Förderung und Vermarktung der Thüringer erließ der Stadtrat 1869 einen Erlass, der allen Schmalkaldenern fortan ein sorgenfreies Leben bescherte. Unter Führung von Graf Poppos XXII. von Henneberg wurde beschlossen, allen gebürtigen Schmalkaldenern eine monatliche (!) Bratwurst-Tantieme in Höhe von 50 Goldtalern auszuzahlen. Nach der großen Rezession, mehreren Weltkriegen, diversen Währungsreformen und der großen weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 entspricht dies heute einem Monatseinkommen von rund 15350 Euro (auch als Poppos-IV-Satz bezeichnet, bundesweit einzigartig). Einzige Bedingung damals wie heute: Wer das durch Geburtsrecht erworbene Bratwurstsiegel im Pass hat, darf nicht arbeiten! Wozu auch?

Tourismus

Da das Reisen in Thüringen bis 1989 untersagt war und nur Minen-Funktionäre ohne Begleitung ihrer Ehefrauen zu Fortbildungszwecken (Historiker sprechen heute auch von Spionagezwecken) ins gleichsam wurstgesteuerte westdeutsche Nürnberg entsandt wurden (maximal drei Tage), konnte der Tourismus als zweites wirtschaftliches Standbein erst ab 1990 entwickelt werden. Das allerdings mit großem Erfolg. Schmalkalden meldete 2009 rund sieben Millionen Übernachtungen. Die Asbacher sehen mittlerweile uralt aus, denn hier soll eine zweite Start- und Landebahn für den Internationalen Flughafen Schmalkalden errichtet werden. Die 3000 Asbacher sollen umgesiedelt werden, setzen sich aber in der Initiative Asbach21 massiv zur Wehr. Mehrfach musste das Mobile Einsatzkommando Schmalkalden mit schwer gepanzerten Bratwurst-Werfern gegen die empörte Menge vorgehen, nachdem Stadtratsmitglieder mit Grillanzündern beworfen worden waren. In Schmalkalden werden von den bereits erwähnten Sachsen und übersiedelten Wessis heute insgesamt an die 500 Bratwurstbuden betrieben, die allesamt direkt aus der Wurstwaschanlage beliefert werden. Doch die Bratregeln sind hart: Wer ein Nürnberger Bratwürschtl verkauft, verliert die Konzession! Das kennen die Thüringer kein Pardon. Über der ganzen Stadt liegt ein bläulicher Nebel - entstiegen den kommerziellen Grillanlagen. Schmalkalden fiel 2007 deshalb im Bewerbungsverfahren um den Titel Klimahauptstadt 2008 durch.

Jüngere historische Ereignisse

1910 entdeckten vier Bratwurst-Mineure in einem 120 Meter tiefen Nebenstollen eine 17 Pfund schwere Thüringer. Der Fund machte als "Mutter aller Bratwürste" weltweit Schlagzeilen. Die Mega-Bratwurst wurde im Rahmen einer Benefizveranstaltung leergefressen, ausgestopft und konserviert. Sie wird heute im Schmalkaldener Bratwurstmuseum ausgestellt.

1911, also nur ein Jahr später, machten Schliemanns Erben eine weitere Entdeckung von historischer Bedeutung: In nur einem Meter Tiefe stießen sie am Rande eines Hochmoores auf eine mumifizierte Thüringer Bratwurst, die eindeutig einen Hufabdruck zeigt. Per C14-Methode wurde das Fundstück auf das 8. Jahrhundert datiert - eine Sensation. Da der Abdruck nahezu identisch ist mit einem weiteren Hufabdruck in einem Stein, der im Süden Hamburgs aufgestellt ist, gehen Archäologen wie Historiker heute davon aus, dass in beiden Fällen Karl der Große beziehungsweise sein Pferd zugetreten hat. Der Karlsstein nahe Hamburgs und die Karlswurst in Schmalkalden gelten als Beleg für die Wendigkeit und die Ausdauer beim Reiten, die der große Franken-Kaiser zweifellos an den Tag gelegt haben musste. Festzuhalten bleibt: Das große unterirdische Bratwurst-Feld von Schmalkalden blieb damals unentdeckt und Karl eine Karriere als Wurst-Kaiser erspart.

1992 erzielte der Schmalkaldener Anton Bratling beim traditionellen Wurstweitwurf (jeweils in der ersten Juni-Woche) einen Weltrekord: 72,34 Meter. Tragisch: Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78 Knoten segelte die Thüringer (Kampfgewicht 750 Gramm) direkt in das Gesicht eines Kampfrichters, das als Foto von der Boulevard-Presse als Bratwurstmiene bundesweit verbreitet wurde. Bratling wurde Wurstkönig, der Kampfrichter ist heute Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Wurstfeinde (BDW).

2008 erlitt die Schmalkaldener Bratwurstmine erstmalig in ihrer fast 500 Jahre alten Geschichte einen Rückschlag. Im Oktober stürzte ein 130 Meter tiefer Hauptstollen ein. 33 arbeitswillige Kumpel aus Sachsen konnten sich in einen Schutzraum retten und wurden nach vier Wochen in Finsternis und dem Verzehr von unzähligen rohen Thüringern mit der sogenannten Bratbusch-Bombe gerettet. Nur wenige Tage nach der medienwirksamen Aktion gab das Erdreich nach und mitten in Schmalkalden tat sich ein 20 Meter tiefes Loch mit einem Durchmesser von 35 Metern auf. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Der Vorfall alarmierte jedoch den Stadtrat und die Minengesellschaft. Obwohl die Bratwurstabbau noch auf Hochtouren läuft und das Vorkommen erst in 250 Jahren erschöpft sein soll, fürchtet man nun weitere Erdfälle. Historiker fordern bereits die Rehabilitierung des Geheimen Kommerzienrats Karl-Theodor zu Schmalkalden.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso