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Sextourismus

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Dicker weißer Mann, junge asiatische Frau - Sextourismus im Woody-Allen-Style.

Sextourismus ist ein Begriff für eine einzigartige Lebenserfahrung. Dabei fahren Menschen um ihren unbefriedigenden und tristen Alltag zu sprengen irgendwo in die Pampa und fördern aktiv die Misshandlung vom Leben gebeutelter Frauen, die den Urlaubern ihre „speziellen“, vielmehr widerwärtigen sexuellen Wünsche erfüllen müssen, um ihre zwölf Kinder ernähren und sich überlebenswichtige Medikamente leisten zu können. Das hört sich nicht nur ziemlich blöde an, sondern ist es auch, wie der Sextourist spätestens merken wird, wenn er sich Chlamydien eingefangen hat und der Besuch beim Urinal sich anfühlt, als würde er Eispickel pinkeln.

Motive

Frauen

Mrs. Robinson bei ihrem harmlosen Urlaub in Malaysia. Honi soit qui mal y pense!

Frauen praktizieren keinen Sextourismus. Sie haben nämlich gar kein Motiv dazu, da sie es schlicht und einfach nicht nötig haben, in die Ferne zu fahren um sich ihre sexuellen Bedürfnisse erfüllen zu lassen. Bordelle, die eine überwiegend weibliche Kundschaft ansprechen, sind auch in Zeiten der Emanzipation eine Seltenheit und überhaupt nicht profitabel. Die Erklärung dafür ist plausibel: Frauen wissen ganz genau, dass sie durch effektiven Einsatz ihrer weiblichen Reize Männer spielend leicht verführen können. Warum sollten sie also unnötig Geld bei einem Puffbesuch verprassen? Ein brusthervorhebendes Top und die Eintrittskarte für die Ü30-Party kommen der einsamen Frau von heute da wesentlich günstiger. Völlig gleich, wie unattraktiv eine Frau ist, letzten Endes wird auch das fetteste, widerlichste, unheimlichste Frauenzimmer immer einen Mann abbekommen.
Das heißt aber nicht, dass Frauen im Urlaub keinen Sex haben. Es heißt nur, dass das Rotlichtmilieu nichts daran verdient! Wann fahren Frauen nämlich schon allein oder in rein weiblicher Gesellschaft in den Urlaub? Wenn sie Spaß und Ablenkung suchen, nachdem sie der böse Ex eiskalt sitzen lassen hat. Dann fliegen sie mit der besten Freundin nach Lanzarote zum Shoppen und zum Party machen und wenn diese Ablenkungsmöglichkeiten erschöpft sind, liegen sie eben am Strand oder am Hotelpool, bräunen sich und bestaunen die „südländischen Knackärsche“ der Hotelbediensteten. Auf diese Weise verschaffen sich Frauen die gewünschte Ablenkung von ihren Sorgen und ihrem Alltagsfrust. So viel sei gesagt: Der Beruf des Hotelangestellten ist in Tourismusländern nicht gerade wegen der miesen Bezahlung so beliebt.

Männer

Männer praktizieren auch keinen Sextourismus - Zumindest nicht offiziell. Schon bevor er aus den Fehlern eines Tiger Woods lernen konnte wusste der moderne Mann nämlich, dass es keine gute Idee ist, seiner Ehefrau zu sagen: „Hey Schatz, ich mach mal eben einen Trip durch Südostasien, ich will da mit ein paar Frauen schlafen, die nicht immer Migräne haben“. Darum sagt er auch lieber: „Du Schatz, ich muss die nächsten zwei Wochen leider auf Geschäftsreise, wir haben da ein paar dringende zukunftsweisende Meetings mit asiatischen Investoren. Hab dich lieb, pass mir gut auf die Kinder auf!“. Dann setzt er sich genüsslich in den Flieger, gönnt sich einen Scotch und wenn das Treffen mit dem japanischen Handelspartner dann im Striplokal endet, kann er sein Fehlverhalten ja immer noch auf nationale Eigenarten schieben. Und wenn es mal keine Geschäftsreise ist, dann ist das eine Kongresstagung, ein spezieller Kundentermin oder ein „harmloser Trip mit den Kumpels“.

Charlie Sheen mit Pornobrille, der Blick ist unwiderstehlich.

Nun stellt sich die Frage, warum Männer denn dem Sextourismus frönen. Was macht aus einem anständigen Ehemann und tadellosen Familienvater einen hemmungslosen, herumhurenden Charlie Sheen? Die Monotonie des Ehelebens, der Drang nach sexueller Freiheit, die ewige Suche nach Abenteuern? Das erklärt vielleicht, warum der Kaufhausmanager nach zwanzig Jahren Ehe seine Frau betrügt. Charlie Sheen aber war nie länger als fünf Jahre mit einer Frau verheiratet - Reichen diese paar Jahre tatsächlich aus um sich derart aneinander zu gewöhnen, um das Eheleben so routiniert und spießig zu machen? Wohl kaum. Denn was Sheen im Endeffekt vom korrekten Ehegatten Max Mustermann unterscheidet, ist sein nettes Sümmchen auf dem Bankkonto. Wenn die Finanzen stimmen, warum sollte man sich dann schon mit der abgenutzten Schabracke zu Hause zufrieden geben, die nach Grey's Anatomy ins Bett geht und zu nichts mehr zu gebrauchen ist? Wer es sich leisten kann, mal eben nach Thailand zu fliegen und dort wild mit mehreren Huren gleichzeitig rumzuschnackseln, der macht das auch! Und Charlie Sheen kann das. Der Kaufhausmanager ebenso. Max Mustermann kann das eben nicht, vielleicht weil er in der Fernsehwerbung ständig seine Kreditkarte herumzeigt und irgendwelche Schlaumeier dann mit seiner Karte ihre Einkäufe auf amazon.com tätigen. Aber wenn er die Möglichkeit hätte, dann wäre er jetzt längst unter den Palmen Jamaikas und würde seine Erika Mustermann betrügen was das Zeug hält.

Wobei Sextourismus natürlich nicht nur etwas für verheiratete Geldsäcke ist. Irgendwann hat der fettleibige Informatiker mit dem Dieses-T-Shirt-bringt-3-Punkte-auf-alle-Fertigkeiten“-Mottoshirt, der sein Leben lang allein geblieben ist, sich nämlich auch an Internetpornos sattgesehen und möchte sein Sexualleben nur allzu gerne über seine rechte Hand hinaus erweitern. Allerdings ist er dann oft durch die mannigfaltigen Schmuddelangebote so verdorben, dass er Sex nicht als reine Kopulation zweier oder mehrerer Menschen versteht (Liebe spielt sowieso keine Rolle), sondern neben dem Austausch der Liebessäfte auch den aller anderen nur erdenklichen Körpersäfte von seiner käuflichen Partnerin erwartet. Und da Sprüche wie „Ähm... könntet ihr zwei euch eure Fäkalien in den Mund stopfen? Das wär heiß.“ im deutschen 08/15-Bordell eher nicht so cool kommen, muss der angehende Sextourist seine widerwärtigen und kranken Sexfantasien eben da erfüllen lassen, von wo er sie überhaupt her hat: Bei flachbrüstigen, japanischen Pornodarstellerinnen. Also fährt er voller Erwartungen nach Asien, um später voller Enttäuschungen wiederzukehren, wie die meisten anderen Sextouristen auch. Außer Charlie Sheen.
Sicherlich, wer sich auf Sextourismus einlässt, der möchte auch, dass es buchstäblich in die Hose geht. Im Endeffekt hat man sich das dann aber anders vorgestellt, nämlich nicht unbedingt im negativen Sinne. Was auch immer man für Motive für einen Sexurlaub hat, nach dem Trip hat man sie in den allermeisten Fällen nie wieder. Nicht zu selten sind daher unerfahrene Jungspunde die Opfer von Sextourismus. Sie haben gerade ihr Abitur erhalten, sind hochmotiviert und denken sich in ihrer jugendlichen Naivität und Abenteuerlust (oder restpubertären Notgeilheit): „Och, wir sind ja jung und haben das Geld, wir sollten in der Welt nochmal richtig einen draufmachen, bevor das ernste Leben losgeht“. Damit haben sie nicht Unrecht, denn wenn ihnen der Arzt nach dem Urlaub ihre erste Geschlechtskrankheit diagnostiziert, geht das ernste Leben schneller los, als ihnen lieb ist. Und so eine Gonorrhoe hört sich nicht nur für den Infizierten schlecht an, sondern auch für die ganzen heißen Campusmiezen, die in aller Regel wohl nicht auf Studenten mit Geschlechtskrankheiten fliegen. Was bei so einem Sexurlaub alles schief gehen kann, ist dabei oft vom Reiseziel abhängig und führt auch nicht selten zur Erkenntnis, dass manche Vorurteile sehr wohl ihre Berechtigung haben.

Reiseziele

Europa

Amsterdam

Amsterdam ist der Klassiker unter den Reisezielen des Sextouristen. Die Stadt lebt vom jungen Volk: In Coffee Shops kann man sich völlig legal Gehirnzellen wegkiffen, nachts kann man die angesagtesten Clubs aufmischen und hinterher kann man zusammen mit stockbesoffenen Niederländern Smarts in die Kanäle schmeißen. Wer im Nachtleben keine Liebe findet, kann das berühmte Rote Viertel aufsuchen. Das ist nicht die Residenz der niederländischen Kommunisten, sondern ein bekanntes Rotlichtviertel, wo man Prostituierte begutachten und zum schnellen Sex in ihre Kabinen schlüpfen kann. Das ist de facto so bekannt, dass sich da zahlreiche Geschichten und Erzählungen drum ranken, sehr bekannt ist zum Beispiel das niederländische Volkslied „Tripper uit Amsterdam“:

Pergamentrolle.png

Tripper aus Amsterdam

Redlight.JPG
Nicht im Bild: Louis van Gaal
Wenn ich pinkeln geh, dann spüre ich den Tripper aus Amsterdam

Das Ganze schmerzt so fürchterlich, der Tripper aus Amsterdam
Ich holt' ihn mir vom Straßenstrich, den Tripper aus Amsterdam
Dutzend Geile, dutzend Huren, die erregten meine Leiste
Da ich nicht nachgeben kann, hab'sch den Tripper aus Amsterdam

Aua-ua-ua ua-ua ua-ua ua-ua, Aua-ua-ua ua-uaaaaah...

Es empfiehlt sich also der Einsatz von Verhütungsmitteln - Der Schlagersänger hat schließlich immer Recht. Es sei denn, er wird verklagt, weil niemand mehr seine Musik hört und er sich einen Schuldenberg angehäuft hat.

Mallorca

Disco auf Mallorca mit perversen Rentnern im Vordergrund.

Oléééé, wir fahr'n in Puff nach Barcelonaaaaa“ - Wen hat Mickie Krause mit diesem Lied nicht schon alles zum Sextourismus in Spanien verführt. Dummerweise erweist sich Barcelona dann oftmals als blanke Enttäuschung, wenn sich die gerühmten 1000 nackten Weiber als schlicht nicht existent erweisen. Was soll man jetzt noch tun? In Barcelona bleiben und sich von Prostituierten zu offenem Sex auf der Straße verführen lassen? Keine gute Idee, hinterher wird man sowieso nur verhaftet und am nächsten Morgen kann einen dann Jeder beim Akt in der BILD-Zeitung sehen. Zum Glück ist der Ballermann aber nur einen Katzensprung entfernt: Sangria, Partys, jede Menge sturzbetrunkene und willige Studentinnen. Vielleicht trifft man dort sogar Mickie Krause und er leiht einem eine seiner 10 nackten Friseusen aus.

Mallorca hält, was es verspricht: Jeder benimmt sich megapeinlich, da fällt man mit seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen gar nicht großartig auf. Bis spät nachts kann man sich in Discos einen abtanzen und Frauen verführen und wenn es irgendwann ganz spät wird, betreten dann ein paar leicht bekleidete Frauen die Bühne und man kann an einer echten Bühnenorgie teilnehmen! Nachteil: Irgendwo steht natürlich ein Spitzel von Kai Dieckmann ("Leser-Reporter") und fotografiert einen mit der Handy-Cam. Schon wieder kann man am nächsten Morgen in der BILD beim Akt bestaunt werden, war wohl doch nicht so der Hit mit dem öffentlichen Sex auf der Discobühne. Und Mickie Krause war auch nicht da.

Aber der bescheidene Sextourist kann sich auch mit dem Strand zufrieden geben. Man kann Frauen begaffen, die oben-ohne tragen und ihre Brüste bräunen, und jungen Frauen hinterherpfeifen, die im Bikini eine gute Figur machen. Irgendwann kommt dann vielleicht auch eine Frau zu einem hin und verführt den Sextouristen zu einem Blowjob. Selbstverständlich hat das Ganze einen Haken: Nach der Nummer ist die Brieftasche mit all ihrem Inhalt weg und am nächsten Morgen erzählt die Dame vom Strand total stolz in der BILD, wie sie am Ballermann Sextouristen betrügt. Vor der BILD hat man offenbar nie seine Ruhe.

Osteuropa

Osteuropa - Ein nahezu grenzenloses Paradies für europäische Sextouristen. Tausende frei herumlaufende Anna Kournikovas, die mehr können als nur Tennis zu spielen. Wer Mädchen sucht, wird Mädchen finden und wenn man an einer Dame schließlich seinen Gefallen gefunden hat, kann man sie auch gleich mit nach Hause nehmen, ob sie denn will oder nicht. Dafür drückt man einfach einem Menschenhändler ein wenig Kohle in die Hand. Manche Händler bieten sogar eine Umtauschgarantie an, wenn die Frau nicht zufriedenstellend ist. Das hört sich zwar zunächst furchtbar praktisch an, wird aber furchtbar lästig wenn man deswegen die Regierung oder Amnesty International im Nacken sitzen hat. Der clevere Sextourist lässt also den Urlaub auch Urlaub sein und hat seinen Spaß. Sollte er dabei zufällig Menschenhandel gefördert haben kann er dann ja sagen, es sei ihm überhaupt nicht um den Sex gegangen, sondern darum, die armen Prostituieren in ihrem Elend mit Geld zu unterstützen. Dafür gibt es zwar Spendenhotlines, aber bei denen weiß man nie, ob das gespendete Geld auch ankommt.

Prostitution ist in Osteuropa billig und vielfaltig. Man kann herumreisen und seinen Spaß haben, nur sollte man aufpassen, dass man sich nicht im falschen Hostel einquartiert. Dann läuft man nämlich Gefahr, nach einer durchzechten und versauten Nacht nicht im slowakischen Hotelbett, sondern gefesselt auf dem Foltertisch eines Irren zu landen, der mit der Kreissäge vor sich hin wedelt. Und hier kommen einem Amnesty International dann natürlich nicht zur Hilfe.

In der Ferne

Orient

You Can Leave Your Schleier On...

1001 Nacht im Orient - Kaum ein Mann, für den das nicht verlockend klingt. In heranwachsenden Ölmetropolen wie Dubai scheint kein noch so abstruser Wunsch unerfüllt bleiben zu können, wenn auch zu einem horrenden Preis, mit dem sich die Araber dann irgendwelche Sandberge vor die Küste kippen um Häuser darauf zu bauen, die schon in 20 Jahren unter der Oberfläche des Persischen Golfes liegen. Wer von jungen, verschleierten Bauchtänzerinnen träumt, wird auf jeden Fall in den Weiten des Orients zu einem deutlich geringeren Entgelt fündig werden. Doch nicht selten wird dem lüsternen Sextouristen der mysteriöse Schleier zum Verhängnis: Wenn alle verfügbaren Damen nämlich Kopftuch tragen, erweist es sich als ganz schön schwierig, die ideale Gefährtin für die bevorstehende Nacht auszuwählen. Die Chancen stehen also nicht schlecht, jemand abzubekommen, der mit Warzen übersäht ist oder vom Ehegatten grün und blau geschlagen wurde. Und wenn man dann sehr viel Pech hat, stürmt mitten im Akt der kleine Bruder der Sexualpartnerin herein und murkst einen ab, weil man die Ehre seiner Schwester verletzt hat.

Wer da kein Risiko eingehen möchte, kann sich auch am Hotelpool in Istanbul zurücklehnen und auf eine geeignete Touristin aus dem heimischen Europa warten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Wer nicht aufpasst, könnte unwissentlich schon schnell mit einer 13-jährigen Britin im Bett landen, die aussieht wie 20. Die Wahrheit erfährt man unter Umständen dann erst vor Gericht, wo man sich den Sexurlaub für ein paar Jährchen verlängern kann. Nur nicht im 5-Sterne-Hotel sondern in einem netten türkischen Gefängnis mit unmenschlichen Wärtern. Marco Weis kann ein Lied von singen! Sollte man für den langen Restaufenthalt im Orient nach allen Geschehnissen immer noch nicht auf Sex verzichten wollen, muss man dennoch nicht verzagen: Einfach mal die Seife fallen lassen.

Literatur


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