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Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen

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Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen (spanischer Originaltitel: Sueño causado por el vuelo de una abeja alrededor de una granada un segundo antes de despertar) ist eine 2011 entstandene Fotomontage eines namenlosen, unbegabten, surrealen Fotomonteurs. Sie entstand während dessen Urlaub zum Jahreswechsel und wurde im Januar 2011 fertig gestellt. Das Bild stellt eines der einfallslosesten Werke seiner kritisch-parodistischen Schaffensperiode dar und gilt daher als nicht zu toppende, platteste Nachahmung des gerade angebrochenen Jahrzehnts.

Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen

Das Werk ähnelt im Aufbau leicht einem sehr bekannten Gemälde von Salvator Dalí gleichen Namens, welches aber aus Gründen, die im deutschen Urheberrecht zu suchen sind, in diesem Rahmen nicht vor dem 23. Januar 2059 (70. Todestag Dalís) abgebildet werden kann. Ob die zugegebenermaßen nicht ganz zufällige Namensähnlichkeit einen urheberrechtlichen Verstoß darstellt ist noch zu klären.
Diverse Einzelheiten der beiden Werke sowie auch die Grundeigenschaften, wie beispielsweise die Bildaussage, oder die Herstellungsmethode unterscheiden sich zum Teil erheblich. Daher kann weder von einer Nachahmung, geschweige denn von einer Kopie oder einem Plagiat gesprochen werden. Es handelt sich hier um zwei Parallelwerke, vergleichbar mit Rembrands "Mann mit Goldhelm" und Warhols "Marilyn". Die Gemeinsamkeit beschränkt sich auf die Anordnung der gezeigten Objekte (im Beispiel: Kopf).

Bildaufbau und Hinweise zum Parallelwerk

  • Im Vordergrund sieht man eine sich sonnende unbekannte Frau, die ohne ihr Einverständnis abgebildet werden darf, da sie über ein absolutes so genanntes Allerweltsgesicht verfügt und ihr Antlitz sowieso kaum zu erkennen ist. Die Dame ist leicht bekleidet und liegt auf einer Liege, womit sie deren Zweck erfüllt. Das Foto wurde während eines Strandspazierganges zwischen Majorda und Colva (Goa, Indien) von Anne Roberts gemacht.
    • Bei Dalí schwebt eine völlig nackte Gala Eluard Dalí (Dalís Frau) ohne Liege und ohne Strand einfach so über einer Felsplatte. Das hat entweder damit zu tun, dass Dalí keinen Strand malen konnte oder dass es da, wo er malte keinen gab. Da zur Zeit der Entstehung des Bildes im Jahre 1944 - der 2. Weltkrieg lag in den letzten Zügen - alle Liegen in Lazaretten gebraucht wurden, und der Maler es nicht übers Herz brachte die Dame auf den harten Stein zu "betten" ließ er sie einfach schweben.

Weil es entschieden einfacher ist, bei flickr Liegen mit Frauen zu finden als leere Felsplatten verzichtet man heute auf das Schwebeding.
In beiden Werken ist es eine falsche Lichtsituation, die eine gewisse Faszination auf den Betrachter ausübt, wobei nicht bekannt ist, ob sich Salvators Frau nicht wirklich schon bei Sonnenaufgang gesonnt hat, oder er einfach erst (morgens) den Hintergrund und dann (mittags) die Nackte gemalt hat. Auf Stupidedia ist die Dame jedenfalls bekleidet, so dass auch ohne Alterseinschränkung diese Seite rund um die Uhr dem Jugendschutz Rechnung trägt.

  • Unter der Liege kann man einen Apfel entdecken, auf dem eine Schokobiene sitzt. Diese Installation stammt vom Montierer selbst und ist auch von ihm fotografiert worden. Bei dem Apfel handelt es sich um einen Granny Smith aus dem Rewe und die Schokobienchen gibt es ganz selten im Penny-Markt.
    • Im Parallelwerk handelt es sich um einen Granatapfel, den vermutlich der Künstler selbst oder seine Muse im Katalonischen Figueres gepflückt haben. Hier wie da drückt diese Frucht die Verbundenheit und Verwurzelung zur Heimat aus und das kleine Tier die Notwendigkeit ihrer Verteidigung. Dalís Biene droht mit Schmerzen, die deutsche Penny-Biene verführt dazu, selbst gegessen zu werden um den Apfel zu verschonen. Welches deutsche Kind würde heutzutage schon einen Apfel der Schokolade vorziehen?! Auch hier rückt der Jugendschutz - Gedanke wieder in den Focus. Kein Mensch soll heute mehr von Gewalt (und sei es von einer Biene) bedroht sein.
  • Den Sonnenaufgang, der im Zusammenspiel mit der ruhigen See die Kulisse des neuen Bildes beherrscht, hat die begeisterte Kunstszene Michael Jefferies aus Queensland in Australien zu verdanken, der am 13. Juli 2010 in einem Hotel in Bargara schon sehr früh aufgestanden war, und um 6:34 Ortszeit das atemberaubende Foto gemacht hat, das hier für den Hintergrund verwurstet wurde. Interessanterweise konnte der Fotograf bei dieser Gelegenheit nach eigener Aussage einen Delfin beobachten, war aber offenbar derart überrascht über soviel Glück dass er vergaß, diesen auch abzulichten. Kurios!
    • Dalís Hintergrund ist vermutlich in seinem Heimatdorf Figueres entstanden: Ein nichts sagender Himmel mit nichts sagendem Meer. Wäre nicht wenigstens der Horizont zu sehen, wüsste niemand wo oben und wo unten ist.

Immerhin hatte Dalí erkannt, dass die Szenerie irgendwie langweilig rüberkommt und hat zur Auflockerung einen Mond hinzugefügt, der allerdings für sich genommen genauso langweilig ist. Dagegen scheint einem der viel freundlicher und plastisch wirkendere Mond, den der Nachahmer offenbar aus dem Nichts gezaubert hat, wie eine Illustration in einem Kinderbuch. Da fehlt dem lustigen Gesellen nur noch eine Großvaterpfeife zwischen den Pausbäckchen, die als Wolkenfabrik dient. Aber das wäre wohl auch zu viel des Guten.

  • Um der Internationalität als Gegenpol zum verschlafenen katalonischen Lokalpatriotismus treu zu bleiben kommen wir mit der kleinen Insel aus Neuseeland und mit dem Elefanten aus Seattle/USA. Da wir aus Indien schon die Liege haben, wurde Amerika bewusst als Ursprung für den Dickhäuter gewählt. Als das wahre Wahrzeichen Seattles steht er für die Sauberkeit des amerikanischen Autos und im Schatten der "Space Needle", welche die Heroinisierung des Drogenkonsums symbolisiert.
    • Dalí hat die felsige Insel wahrscheinlich gemalt, weil sie da war und ganz gut den Horizont auflockert. Bei dem Giraffenbeinigen Elefanten ist diese Erklärung schwer vorstellbar. Obwohl; unter dem Einfluss gewisser Substanzen wären solche Erscheinungen durchaus denkbar. Was uns der Künstler damit sagen wollte können wir vermutlich irgendwo nachlesen.
  • Der leere Bereich, der jetzt noch übrig war, war auf der Nachäffung der gleiche, wie bei Dalí. Was lag also näher, als diesen mit ähnlichem Inhalt zu füllen! So galt es die passenden Vorlagen zu finden. Der Granatapfel war wohl noch die leichtere Übung. Einen so großmäuligen Fisch zu finden grenzt da schon an eine Lebensaufgabe. Da versteht man plötzlich, warum manche Bilder gemalt und nicht fotografiert werden. Das wird besonders deutlich bei den bedrohlichen Tigern, die noch dazu auf uns zu springen. Wer will das schon fotografieren, der nicht schon von Krokodilen zerfleischt wurde. Also gibt es im Remake keine Monsterzähne oder messerscharfen Krallen sondern gleich zweimal das extrem kuschelige Tigerbaby Daseep aus dem Zoo Wuppertal, das erst am 10.09.2010 im Zoo Frankfurt geboren wurde.
    • Womöglich war auch ein geborstener (also ein kaputter - keiner mit Borsten) Granatapfel die Quelle der Inspiration. Warum sollte die Biene um einen intakten Granatapfel kreisen wenn ein offener viel besser duftet? Wie man auf die Idee kommt einen Fisch und zwei Tiger herausspringen zu lassen könnte man sicher stundenlang besprechen. Möglicherweise ging es Salvator um die Symbolik der Objekte: Die nackte Gefahr, die der Goldfisch verkörpert, die Vergänglichkeit und Verderblichkeit von Obst und die Kuscheligkeit von Kätzchen. Vielleicht war es auch die Zerbrechlichkeit oder die Gefahr, dass die Muschis feucht werden. Der Zusammenhang bleibt allerdings rätselhaft. Freud hatte sicher seine wahre Freude an den Gedankengängen dieses schrägen Vogels.

Die perspektivische Verschrobenheit der Objekte wurde so gut es geht nachempfunden. Das wurde auch mit durch die grenzenlose Unfähigkeit des Fotomonteurs begünstigt, der hier aus der Not eine Tugend machte.

  • In der weichgespülten jugendfreien Ausführung kommt eine Fernbedienung in Form einer Pistole zum Einsatz, die auf die Dame zielt. Die Deutlichkeit der Attrappe soll aber die Bedrohung abschwächen und an die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln erinnern sowie die Paradoxizität des Lebens in einer Rundum-sorglos-Gesellschaft aufs Korn nehmen. Da das wahrscheinlich so niemand heraus- oder besser hineininterpretiert hätte, steht es hier geschrieben.
    • In der Urform wurde die Bedrohung noch durch ein Gewehr mit Bajonettaufsatz im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spitze getrieben. Das wäre in der heutigen Zeit ein viel zu brutales Signal.
Er war ein wahrer Freund niedlicher Kätzchen. Ob der Nachmacher genauso bescheuert aussieht?

Fazit

In absolutem Kontrast zu Dalís Vorlage wird hier nicht die Fotografie eines Traumes mit malerischen Mitteln zum Kunstobjekt, sondern die alptraumhafte Zusammenstellung von Fotografien zur Darstellung eines Gemäldes. Hierbei gestaltete sich die Jagd nach geeignetem Bildmaterial zur sprichwörtlichen Suche nach der Naddel im Sektflaschenberg.
Besonders deutlich wird durch dieses Remake die Komplexizität des deutschen Urheberrechts, die sich auch im Nichtvorhandensein des Bildes auf der deutschen Wikipediaseite manifestiert. Ersatzweise werden dort Fotos einzelner Bestandteile gezeigt (irgendein Granatapfel, ein komischer Steinelefant...) was auf einer Bildbeschreibungsseite einen absurden Eindruck schafft und irgendwie surreal ist. Doch nur hier auf der Stupidedia macht man sich die Mühe, diese Objekte auch zusammenzusetzen. Die englischsprachige Wikipedia hat offenbar eine Genehmigung zum Zeigen des Originals. Vielleicht machen die im wilden Westen auch einfach nur, was sie wollen.
Auch sehr konträr zum Vorbild ist die Aussage der einzelnen Bildbestandteile. Während der Gesamteindruck aus gewisser Entfernung noch ähnlich verwirrend erscheint, so sind doch die Details nahezu allesamt verkehrt und mit entgegengesetzter Symbolik versehen.

Wichtig ist allein, dass man über jede noch so sinnlose Kleinigkeit eines noch so bekloppten Bildes so viel wie möglich dummes Zeug faseln kann. Das grenzt an ein Wunder und soll hier das wahre Kunststück offenbaren. "Und zweifle nicht, es geht weit mehr!" (Zitat: Kunstlehrer der Oberstufe)
Nichts ist so nichtig, dass es sich nicht lohnen würde darüber zu labern.
Was soll man auch tun, außer nach Madrid zu fahren, um es sich anzuschauen? Auch wenn es die Mühe wert ist und man einen Besuch in Dalís Museum in Figueres anhängen könnte.
Sich selbst ein Bild machen? Im wahrsten Wortsinn?
O.K.!

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