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Wutbürger

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Einst wurde der Wutbürger als schöpferische Erdichtung deutscher "Qualitätsmedien" verschrien, doch spätestens nach dem Machtwechsel in Baden-Württemberg kam es zu einem plötzlichen Kurswechsel in puncto Einstellung. Der Sieg der Wutbürger veranlasst die verbliebenen 20 Prozent der normalen Deutschen dazu, das Problem aus der bürgerlichen Mitte anzuerkennen. Spätestens seitdem in jedem spätabendlichen Kaffeeklatsch der Öffentlich-rechtlichen ein Platz für Wutbürger reserviert wird, welche dann die Meinung des Volkes repräsentieren, ist die Zeit gekommen, dass wieder mit Verstand gelebt wird.

Oft hört man in Verbindung mit dem Wutbürger folgenden Satz : "Der Wutbürger, er ist Wütend! Warum ist er Wütend? Ist es die Atomkraft? Ist es Stuttgart 21? Man weiß es nicht, man weiß es nicht. Das ist traurig und macht den Wutbürger nur noch wütender!"

Die Politiker versuchen oft, die Wutbürger mit dem Naturkleber Harz 4 stummzuhalten, indem sie die Münder zukleben, jedoch lassen sich die Wutbürger nicht ihre Meinung totschlagen.

Ein dunkler Himmel zieht über Wutdeutschland auf – Gottes Rache?

Definition

Merkmale

Obwohl sich die Demonstration eigentlich gegen die Moorburg-Trasse richtete, hängen Wutbürger Anti-Atomkraft-Banner auf.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vereint ein Wutbürger mindestens drei der folgenden Merkmale in sich. Natürlich kann man auch mediengeil und pseudoschlau sein, ohne gleich Wutbürger zu sein, ein hervorragendes Beispiel dafür ist Jörg Kachelmann. Folgende Eigenschaften treffen dennoch auf die meisten Wutbürger zu:

Scheinbare Intelligenz

Der Wutbürger scheint schlau, denn er weiß, dass eine Demonstration in die Medien gelangt, wenn er Banner gegen die Atomkraft aufhängt (siehe Bild) und die lokalen Politiker sich plötzlich mit einer bundesweiten Protestbewegung beschäftigen müssen. Dabei läuft es meist so ab, dass ortsfremde Wutbürger nicht einmal wissen, worum es sich bei der Moorburg-Trasse z.B. handelt, aber dennoch dagegen sind, da die Demonstranten vor Ort auch gegen Atomkraft sind.
Die scheinbare Intelligenz wird zudem deutlich, wenn der Wutbürger von Demokratie zu reden beginnt und klar wird, dass er nicht einmal weiß was das genau ist - Demokratie. Der Wutbürger möchte nämlich alles selber entscheiden. Volksentscheide, jawoll, das wär's doch! Dann kann man der Politik mal so richtig zeigen was man will - doch bei der nächsten Wahl wird dann wieder das Kreuzchen bei der selben Partei wie immer gesetzt. Doch gäbe es Wahlen überhaupt noch, wenn Volksentscheide sich durchsetzen? Der Bürger möchte doch über allem die totale Kontrolle genießen, warum sollte er denn dann noch wählen, wenn es sowieso Volksentscheide gibt und er im Grunde genommen die oberste Instanz darstellt. Lediglich Volksentscheidkoordinatoren wären noch nötig. Aber war es nicht sogar die Aufgabe der Parteien die Interessen der Bürger zu vertreten?

Absolute Mediengeilheit

Der Wutbürger ist mediengeil. Jede noch so kleine Demonstration wird heute mit der Kamera begleitet. Ganz vorne mit dabei sind ARD und ZDF, doch auch Jusos oder Julis schießen Fotos von Antiatomkraftdemos für die Privatsammlung oder drehen Videos auf Youtube. Diese spicken sie dann noch mit Explosionen, Panikschreien und einem großgeschriebenen Titel und laden es hoch. Wer ohne eigene Kamera unterwegs ist, drängelt sich stattdessen liebend gerne in Aufnahmen der größeren Fernsehanstalten hinein oder lädt sich gleich zu Talksendungen ein. Wer als Gast abgelehnt wird setzt sich ins Publikum und jubelt bei jedem Wutbürger-Satz in der Talkrunde, der ansatzweise eine Aussage hätte sein können.
Gern gesehen sind auch Redakteure vom Fernsehen, die durch die Städte wandern, um „das Volk“ zu befragen. Bei Fragen wie bezüglich der Atomkraft sieht man die Wutbürger in den Übertragungen regelrecht Schlange stehen hinter den aktuellen beantwortenden Personen. Letztendlich wird sowieso wieder nur ein „Atomkraft – Nein Danke!“ ins Mikrofon geblökt. Und das in einer Lautstärke, dass der unbedarfte Fernsehschauer daheim regelrecht zusammen zuckt. Man braucht es sich nur einmal vorzustellen:
Abends, 20:01 (Atomkraft kommt mittlerweile noch vor Afghanistan in der Tagesschau!), Alexander Riewa: "Und auch die Meinung des Volkes (Volk=Wutbürger, Anmerkung des Autors), so will es die Bundeskanzlerin, sollte nicht untergehen. Doch was will das Volk? (Rhetorische Frage, Anm. d. A.)"
Und dann plötzlich: "Atomkraft - Nein Danke! Vattenfall – fuck off!"
Anscheinend muss das so sein. Eine gute Geschichte lebt schließlich von überraschenden Wendungen.
Und auch das Internet haben die Wutbürger für sich entdeckt, nur die Kleinbuchstaben haben sie noch nicht gefunden. Gerade Facebook hat es ihnen angetan. Und die Gruppenfunktionen – hui, wie toll.
Ben aus A. hat dich in die Gruppe "Atomkraft - Nein Danke!" eingeladen. Möchtest du beitreten? Ok. Mhm, ok, 13,426 Mitglieder. Mickrig bei über 2 Millionen deutschen Facebook-Usern. "Atomkraftwerke sind blöd, Japan und so!!!11"[1] schreibt Marc aus H. Sachlichkeit steht bei den Wutbürgern an erster Stelle. Bei Nachfragen wird zudem das enorme Fachwissen eines Marc aus H. deutlich. Wo er denn seinen Strom her bekommen? "RWE", aber das sei nicht so schlimm, Strahlung kann ja nicht durch die Steckdose übertragen werden. Nur die Menschen in der Umgebung eines Kernkraftwerkes täten ihm leid, und die in Japan sowieso. Am besten wäre es, wenn man "alle Kernkraftwerke in die Sahara"[2] stellen würde, da wohnt ja niemand. Das Kernproblem an der ganzen Diskussion scheint er noch nicht erkannt zu haben.

Kunstbanause

Rot eingekreist: Plötzliches Sinken der Mitgliederzahl der CDU nach der Äußerung des Bundespräsidenten. Auch bei der FDP kam es zu Austritten, die zwischen all den Anderen aber gar nicht mehr bemerkt wurden.

Der Wutbürger ist künstlerisch nicht begabt. Seine Plakate auf Demonstrationen sind stets potthässlich und verursachen akuten Augenherpes. Würde er sich wenigstens Mühe beim Kreieren der Plakate geben, wäre seine Demonstration wenigstens noch schön anzusehen, aber klobige Buchstaben, ein fehlendes liebliches Spiel der Farben und vergilbte, milbendurchsetzte Bettdecken als Malhintergründe – das muss pure Provokation sein. Ein paar Blümchen hier, geschwungene Groß- und Kleinbuchstaben und feine Stoffe als Zeichenunterlage würden Demonstrationen ertragbarer machen.

Überempfindlichkeit

Der Wutbürger nimmt alles gleich sehr persönlich. Das Windkraftrad nebenan auf dem Acker ist nur, aber auch wirklich nur, dazu bestimmt seine empfindlichen Öhrchen auf die grausamste Art und Weise zu belästigen und die gesamte Politik hat es sich zum Ziel gemacht genau ihm das Leben schwerstmöglich zu gestalten. Er, der deutsche, pflichtbewusste Bürger wird hier auf's gröbste gemobbt, wenn nicht sogar deklassiert. Und wenn dann auch noch der Bundespräsident törichterweise behauptet, auch der Islam gehöre zu Deutschland, was bleibt einem denn dann noch anderes übrig als aus der Partei auszutreten und beim nächsten Mal sein Kreuz "aus Versehen" bei der NPD zu machen? Die würden so was ja nie behaupten.

Grenzenloser Egoismus

Atomstrom ja, aber bloß nicht bei mir. Oder wie war das?

Alle vorangegangenden Eigenschaften wären als solche noch zu verzeihen, wäre da nicht das verdammte ich-bezogene Denken der Wutbürger. Windkrafträder bitte nur in den Nachbarsgarten und nicht zu mir und Atommüllendlager müssen unbedingt gefunden werden, nur in Deutschland bitte keines. Woran liegt das? Nun, die meisten Wutbürger gehen schon auf die siebzig zu und haben nicht mehr allzu viel Lebenszeit vor sich. Zukunftsinvestitionen o.ä. gehen ihnen deswegen am Arsch vorbei. Für sie zählt nur das hier und jetzt und ein möglichst bequemer Lebensabschluss. Dabei müsste doch gerade die Nachkriegsgeneration wissen, dass nicht der Einzelne, sondern das Volk zählt. Die sagenumwobene Volksabstimmung, die bei solch einer Argumentation dann angebracht wird kann getrost vergessen werden, da sie darauf abzielt den eigenen Willen und nicht die sinnvollsten Lösungen umzusetzen.

Definition

Bei Vergleichen mit Jesus sollte immer eine gewisse Vorsicht gelten, doch medial wurde dieser Vergleich nicht erst einmal gezogen. Das einfach demonstrierende Volk kann jedoch in seiner Masse nicht eine einzige Person darstellen, eher schon dessen 12 Propheten. Doch dann stellt sich die Frage, wer Jesus ist. Oder vielmehr noch: Wer ist Judas? Cem Özdemir?
Fest steht, dass auch von den öffentlich-rechtlichen Sendern in keinster Weise kritischer Journalismus betrieben wird. Der Wutbürger gilt als unantastbar und ist zudem das Wort des Jahres 2010. Der Vorschlag den Wutbürger zum Unwort des Jahres zu machen wurde abgelehnt, schließlich sei der Wutbürger etwas Gutes.

Der Wutbürger als deutsches Problem

Der Wutbürger ist ein rein deutsches Problem. Schuld daran ist nicht nur das Unvermögen deutscher Politiker, sondern viel mehr das rigorose Vorgehen im Ausland gegen aufkommende Demonstrationen. In Italien werden Wutbürger mit Pfefferspray aus Penja und Gebieten der Toskana besprüht, häufig ist auch noch ein Hauch Safran beigemischt. Doch oft kommt es gar nicht soweit, da in den verwinkelten, zugemüllten italienischen Gassen gar kein großes Menschenaufkommen möglich ist. In Frankreich gibt es keine Demonstrationen sondern Revolutionen und ganz ehrlich, wie würde es wohl klingen, wenn ein Haufen Schweizer durch die Straßen zieht und "Wir sind das Völkli!" ruft?
Zu jedem anderen europäischen Staat außer Deutschland fänden sich zahlreiche Gründe nicht auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren.

Wirkung der Medien

Demolaken1.jpg

Besonders gerne zeigt sich der Wutbürger bei Anne Will. Hier ist er gerne zu Gast, nicht nur weil es immer ein Glas voll Wasser zu trinken gibt. Vielmehr mag er es, dass die halbgebildete Moderatorin Anne Will bei sachlichen Themen nur die Moralschiene zu kennen scheint und versucht auch noch aus dem letzten gefühlskalten Politikekel ein Tränchen herauszudrücken. Denn sobald halb Fernsehdeutschland zum Telefonhörer greift um den nächstbesten Psychiater anzurufen kommt er - der Wutbürger. Der Wutbürger ist nie traurig, sondern wütend. Geschickt bemotzt er die anderen Gäste der Talkshow und leiert seine typischen Parolen herunter, die er am Vortag samt Mimik inbrünstig vor dem Spiegel eingeübt hat. Was im Profifußball für die Schiedsrichter gilt, gilt auch für den Wutbürger im Fernsehen: Ob eine Meinung richtig oder falsch ist, ist egal, solange sie nur richtig verkauft wird.
In Themenrunden wie "Demokratie heute - Das Volk entscheidet, die Welt wird gerettet" mit den Gästen Arno Dübel (Experte Anarchie), Batman (Experte Weltuntergang), Witta R. (Dagegen), Uli Hoeneß (kann gut dazwischenrufen, gerade bei Anne Will nützlich) und dem Ehepaar Günther (Rentenalter, Volksvertreter, können auf Kommando weinen).

Methoden der Wutbürger

Die Grünen

Wer sich die Grünen heutzutage anschaut, könnte meinen, die Partei wäre aus der RAF hervorgegangen. Führer sind Renate Künast, Göttin für grummlig dreinblicken, und Cem Özdemir, Migrantenidol und Gelegenheitsgott. Erwähnenswert sind auch noch Claudia Roth, Göttin der Farben, und Jürgen Trittin, Möchtegerngott. Mit Langzeit- und Langhaarhippie Langhans und all dem anderen niederen Gesocks tanzt man auf Tea Partys zu schmissigen Beats, kippt sich ein paar Runden Kamillentee hinter die Binde und je später der Abend dann wird, desto brenzliger die Dagegen-Themen.

"Kinder vorschicken"

Mindestens 50 Prozent aller Demonstrationsteilnehmer sind unter 18. Sie sind unter anderem für die Verteilung von Flyern zuständig (da niedlich und bemitleidenswert, in Kombination mit einem "Antiatomkraft" T-Shirt sogar doppelt bemitleidenswert), als auch für umweltfreundliches Bobbycar fahren auf Großdemos.

Tipps und Quellen

• In den USA gibt es bereits Camps in denen Wutbürger einquartiert und weggesperrt werden. Dies sind die sogenannten Wootcamps.
• Filmtipp: Jesus der Wutbürger - Spiegel
• Literaturtipp: »Verfickte Wutbürger - immer nur am Meckern.« - Serdar Somuncu in seiner Bergpredigt

  1. 100 (gute) Gründe mit Diskussionsforum
  2. Mütter gegen Atomkraft
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Wutbürger ist ein Gewinner des 20. Stupid Contests.

Für dieses Werk erhält Sky den silbernen Stupidedia-Stern am Band.

Gezeichnet, die Jury

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