Spiegelwelten:Hinterweltprogramm: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der beabsichtigten [[Mord|Liquidierung]] des Verbrechers können zugleich die Auswirkungen einer von außen initiierten Veränderung einer solchen literarischen Zwischendimension studiert werden. Die Annahme der federführenden Experimentalphilologen ist nämlich, dass eine Veränderung des „Inhalts“ von „innen“ auf den Textkorpus zurückwirkt – soll heißen: hat das Team Erfolg müsste sich der Wortlaut in Frau Zychtigongs Buch verändern.<br>
 
Mit der beabsichtigten [[Mord|Liquidierung]] des Verbrechers können zugleich die Auswirkungen einer von außen initiierten Veränderung einer solchen literarischen Zwischendimension studiert werden. Die Annahme der federführenden Experimentalphilologen ist nämlich, dass eine Veränderung des „Inhalts“ von „innen“ auf den Textkorpus zurückwirkt – soll heißen: hat das Team Erfolg müsste sich der Wortlaut in Frau Zychtigongs Buch verändern.<br>
 
Der Leiter der Expedition, Chaim MacSinister, bezeichnete die Bedingungen dieses Werkes als ideal: da es sich um ein indiziertes Werk handle, befänden sich die meisten Exemplare einschließlich des Manuskripts in [[Haft|Gewahrsam]]. Man könne also ganz genau studieren, wie sich die Wechselwirkungen zwischen realer Welt und literarischer Parasitendimension gestalteten. Sollten die Versuche erfolgreich sein, wolle man in das Manuskript des Textes – das ja als Grundlage der Interdimension zu gelten habe – einige Absätze einfügen, in denen beispielsweise eine Inselkette mit einigen [[Idioten|netten, unterwerfungswilligen Ureinwohnern]] beschrieben werde, die sich nichts sehnlicher wünschten, als zum Vereinigten Königreich Hinterwald zu gehören und jedem Hinterwalder ein Sortiment billigen Muschelschmucks zu schenken.
 
Der Leiter der Expedition, Chaim MacSinister, bezeichnete die Bedingungen dieses Werkes als ideal: da es sich um ein indiziertes Werk handle, befänden sich die meisten Exemplare einschließlich des Manuskripts in [[Haft|Gewahrsam]]. Man könne also ganz genau studieren, wie sich die Wechselwirkungen zwischen realer Welt und literarischer Parasitendimension gestalteten. Sollten die Versuche erfolgreich sein, wolle man in das Manuskript des Textes – das ja als Grundlage der Interdimension zu gelten habe – einige Absätze einfügen, in denen beispielsweise eine Inselkette mit einigen [[Idioten|netten, unterwerfungswilligen Ureinwohnern]] beschrieben werde, die sich nichts sehnlicher wünschten, als zum Vereinigten Königreich Hinterwald zu gehören und jedem Hinterwalder ein Sortiment billigen Muschelschmucks zu schenken.
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Version vom 15. Februar 2011, 16:58 Uhr

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Das Hinterweltprogramm ist ein Forschungsprojekt des Vereinigten Königreichs Hinterwald zur Erforschung des so genannten K-Raums. Ziel ist es einerseits, die Wechselwirkungen zwischen realer Welt und den literarischen Parasitendimensionen zu erforschen, andererseits dient es dazu, eine Menge Leute zu beschäftigen, die unter anderen Umständen zuviel Freizeit hätten, die sie mit Bombenbau, oder schlimmer noch, Versuchen zur Herstellung von Tiramisu verbringen könnten. Das Hinterweltprogramm wurde daher von Großkanzler Solon Winckelzug auch aus sozialpolitischen Erwägungen heraus gestartet.

Paraphysikalische Grundlagen

Allgemeines

Das Hinterweltprogramm beruht auf einem der simpelsten und zugleich verkanntesten physikalischen Pfeiler, dem Wie-jeder-weiß-Prinzip: Jeder weiß über die Wirkung einer Sache ziemlich gut Bescheid und hat auch so seine Vermutungen über die Ursache. Gerade der Charakter als Allgemeingut verhindert nun aber gerade, dass die offensichtliche Ursache auch als solche benannt würde - sie erscheint schlichtweg als zu einfach. Direkte Folge dieser Situation ist die Schaffung von Universitäten, deren zentrale Funktion darin besteht, für naheliegende Dinge möglichst abwegige Begründungen zu finden, die sich dem Verständnis der Allgemeinheit entziehen. Dieser Vorgang wird als Fortschritt bezeichnet. Lediglich die ausgereiftesten Gesellschaften kommen irgendwann wieder darauf zurück, dem Wie-jeder-weiß wieder Vertrauen zu schenken und es einfach zu benutzen - die Ergebnisse sind in den meisten Fällen mehr als verblüffend.

Anwendung im Hinterweltprogramm

Wie jeder weiß und meist schon am eigenen Leib erlebt hat, enthalten die meisten Bücher eine eigene Welt, die nur selten mit der des jeweiligen Lesers identisch ist. Schon nach wenigen Seiten, ja, manchmal nur Zeilen formt sich im Bild des Lesers ein Bild dieser Welt, obwohl die aufgenommene Informationsmenge den spezifischen Detailreichtum nicht hervorgerufen haben kann – dafür ist sie einfach zu gering. Diesen Umstand halten die meisten Forscher für einen tollen Beweis der menschlichen Vorstellungskraft und einen noch viel tolleren Beweis dafür, dass wir zu Recht die Welt beherrschen. Im Grunde belegt es aber nur, wie egozentrisch Forscher sind, beziehungsweise deren einzigartige Eigenschaft, aus offensichtlichen Dingen hanebüchenen Unsinn zusammenzuspinnen.
Die Diskrepanz zwischen aufgenommener Informationsmenge und Detailliertheit des entstandenen Bildes resultiert lediglich aus der Tatsache, das es den meisten Lesern gelingt, beim Rezipieren von Literatur zwischen den Zeilen hindurch einen Blick auf die dahinter liegende Welt zu erhaschen, ein Blick, der ihnen jedoch unbewusst bleibt, da sie vom vordergründigen Prozess der Schriftzeichenentschlüsselung in Atem gehalten werden.
Fast jedes Buch enthält ein solches literarisches Parasitenuniversum, das an unser eigenes angeheftet ist wie die Zecke an den Hund – und zwar mit derselben Funktion: Literarische Kleindimensionen weisen ein permanentes energetisches Defizit auf, das sie aus anderen, selbstständigen Universen heraus ausgleichen müssen – dieser Prozess wird hierzulande schlicht Lesen genannt und mehr oder weniger freiwillig vollzogen. Aus diesem Mechanismus heraus erklärt sich auch die Unbeliebtheit der meisten Schullektüren: Bei diesen handelt es sich um besonders gierige Parasitenwelten, die dem Leser erstaunliche Energiemengen entziehen, woraus sich die Erschöpfung und der Widerwille erklären, das betreffende Buch je wieder in die Hand zu nehmen.

Verlauf

10. 02. 2011 - Regierung startet Hinterweltprogramm

Itz, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Noch euphorisiert von der Entdeckung der Reichsflugscheibe haben herausragende Köpfe der in Itz versammelten Forschergemeinde des Vereinigten Königreiches (Körpergröße über 1,65 m) in einem heute vorgelegten Forschungsbericht einen Teil der noch immer offenen Frage beantworten können: Was geschah mit Quadratl? Das etwa einmonatige Verschwinden der Stadt (Schlimme Zeiten berichtete) sowie die Flucht der Hinterwalder in den K-Raum vor dem damals drohenden Dimensionscrash warf im Rückblick immer wieder die Frage auf:

Wo zur Hölle waren wir da überhaupt?

Den ersten Lösungsansatz für diese Frage fanden die Forscher per Zufall beim Ausmisten einiger Büros in einem abgelegenen Trakt der Universität Itz. Zwischen Pizzaresten aus dem frühen 19. Jahrhundert, verrotzten Taschentüchern und einigen noch weit unappetitlicheren Dingen fand sich Pimminella Zychtigongs Meisterwerk Backebackekuchen mit Herrn Ente und Frau Karpfen – ein ob seiner Betulichkeit seit Jahrzehnten indiziertes Kinderbuch. Darin ist von einer Welt die Rede, die aus einem riesigen See besteht, dessen Herren ein paar Enten sind, die sich erstaunlich gut mit den Fischen unter ihrem Hintern verstehen. Zusammen erleben sie allerlei wenig kindgerechte Abenteuer (kein Blut), bei denen Kekse mit Fischaroma eine entscheidende Rolle einnehmen.

Fahndungsbild des Übeltäters
Er beschmutzte des Großkanzlers neue Kleider - das schreit nach Vergeltung.

Dieser Fund wäre sicherlich wie all der andere Unrat in die Tonne gewandert, wenn nicht Großkanzler Winckelzug davon berichtet hätte, dass Quadratl fast einen Monat in einer Dimension zugebracht habe, die von Enten beherrscht werde und in der die Kekse nach Fisch schmeckten. Elektrisiert von dieser Kombination schlossen die Forscher das Kinderbuch an ein K-Raum-Generator an, und es gelang ihnen, ein Portal zu öffnen. Der eilig angereiste Solon Winckelzug rief, kaum dass er einen Blick auf die andere Seite geworfen hatte: „Das ist doch der Mistkerl, der seinen vermaledeiten Entendarm auf meine Schuhe entleert hat!“ Daraufhin stürmte er los, um ein Jagdgewehr zu besorgen. Die verdutzten Forscher sahen den betreffenden Ganter auf der anderen Seite irritiert davonfliegen.
Damit fällt aber auf das Was des K-Raumes endlich ein bescheidenes Licht der Erkenntnis. Es handelt sich bei diesem um kleinere Interdimensionen, die gewissermaßen zwischen den dominanteren Hauptdimensionen eingequetscht sind – und dies ganz wörtlich: Aus Perspektive der Hauptdimensionsbewohner befinden sie sich zwischen zwei Buchdeckeln. Die Raumverhältnisse der Hauptdimension gelten jedoch nicht für das Innere der Interdimension, im Gegenteil, diese kann je nach Beschaffenheit des jeweiligen literarisch induzierten Kosmos von der Größe einer Stadt bis zu nahezu unendlichen Ausdehnungen belaufen. In jedem Fall handelt es sich aber um reduziertere Welten, die keinesfalls die Komplexität von Hauptdimensionen wie beispielsweise der Spiegelwelt aufweisen.
Noch ungeklärt ist allerdings, in welches Buch die Hinterwalder im Rahmen der Evakuierung im Zuge des Dimensionscrashs flohen. Sicher ist nur: es war nicht Ding bzw. Vermutlich-Ding. Unklar ist auch, ob die Interdimensionen durch das Herumschreiben in ihren Trägern (d. h. den Büchern) beeinflusst werden, was mit den Interdimensionen geschieht, wenn das Werk vernichtet wird, ob im Interraum vorgenommene Veränderungen sich auf den in der Hauptdimension zu lesenden Text auswirken und so weiter – ein ganzer Berg von ungeklärten Fragen türmt sich vor den Forschern auf.

Angesichts dieser Situation gründete Großkanzler Winckelzug das so genannte Hinterweltprogramm zur Erforschung des K-Raumes. Zwar schien es, als ginge es ihm vorrangig darum, den renitenten Ganter zur Strecke zu bringen, jedoch schien er sich der Tragweite des Programms durchaus bewusst zu sein:

Ohne jetzt des Federkleid dieser blöden Ente schon vorzeitig verteilen zu wollen, sieht es doch so aus: Auf der Spiegelwelt interessiert sich niemand groß für Literatur, da sind wir eigentlich die einzigen. Auch vom K-Raum haben die anderen keinen blassen Schimmer – es dürfte also niemanden jucken, wenn wir mal schauen, was die literarischen Interdimensionen so alles zu bieten haben, denn anscheinend kann man Sachen aus ihnen mitbringen – eine nette Nebenerwerbsquelle für Rohstoffe und den ganzen Quatsch, Freizeitdomizil, was auch immer. Irgendwas werden diese Hinterwelten schon zu bieten haben. Wir werden einfach mal eine Art Forschungsstation in irgendeiner Landschaftsbeschreibung einrichten und ein bisschen herumprobieren – mal sehen, was dabei herauskommt. Solon Winckelzug


16. 02. 2011 - Die Expedition beginnt

Itz, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Das vor kurzem von Großkanzler Winckelzug persönlich in die Wege geleitete Hinterweltprogramm wird morgen seinen vorläufigen Höhepunkt mit einer ersten Expedition in die unendlichen Weiten des K-Raums finden.

Einer offiziellen Mitteilung der Universitätsleitung zufolge wird sich ein Team aus Experimentalphilologen und Großwildjägern morgen über ein stabilisiertes K-Raumportal in die literarische Interdimension von Pimminella Zychtigongs Backebackekuchen mit Herrn Ente und Frau Karpfen begeben – eben jenes Werk, in dem Quadratl mehrere Wochen lang eingeschlossen war. Ziel ist es, dem dringenden Wunsch des Großkanzlers nachzukommen, den verbrecherischen Ganter zu finden und zur Strecke zu bringen, der die Schuhe des Regierungschefs beschmutzte.
Mit der beabsichtigten Liquidierung des Verbrechers können zugleich die Auswirkungen einer von außen initiierten Veränderung einer solchen literarischen Zwischendimension studiert werden. Die Annahme der federführenden Experimentalphilologen ist nämlich, dass eine Veränderung des „Inhalts“ von „innen“ auf den Textkorpus zurückwirkt – soll heißen: hat das Team Erfolg müsste sich der Wortlaut in Frau Zychtigongs Buch verändern.
Der Leiter der Expedition, Chaim MacSinister, bezeichnete die Bedingungen dieses Werkes als ideal: da es sich um ein indiziertes Werk handle, befänden sich die meisten Exemplare einschließlich des Manuskripts in Gewahrsam. Man könne also ganz genau studieren, wie sich die Wechselwirkungen zwischen realer Welt und literarischer Parasitendimension gestalteten. Sollten die Versuche erfolgreich sein, wolle man in das Manuskript des Textes – das ja als Grundlage der Interdimension zu gelten habe – einige Absätze einfügen, in denen beispielsweise eine Inselkette mit einigen netten, unterwerfungswilligen Ureinwohnern beschrieben werde, die sich nichts sehnlicher wünschten, als zum Vereinigten Königreich Hinterwald zu gehören und jedem Hinterwalder ein Sortiment billigen Muschelschmucks zu schenken.



Benutzer:Hugo Victor/Hinterwald

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