Atommacht
Atommacht, die (pl: Atommächte, die)
Als Atommacht werden nichtlaizistische Staaten bezeichnet, die ihr System gemäß der ominösen Religion "La Castoria" ausrichten. Diese Staaten sind im Prinzip monotheistische Monarchien, die die atomare Strahlung verehren.
Staatenaufbau der Atommacht
Atommächte sind nach streng geregelten Hierarchien aufgebaut. Unterschicht, Mittelschicht, Oberschicht und als übergreifende Universalinstanz atomare Strahlung.
Unterschicht Wasserstoffträger und saure Stoffe
Die unterste Schicht bilden die WasserstoffträgerInnen, vergleichbar mit der Kaste der Unberührbaren im Hinduismus. Bei regelwidrigem Berühren eines WasserstoffträgerIns explodiert die Umgebung im Radius von zwei Metern. Da Wasserstoffträger reichlich geistig inkompatibel mit der externen Materie sind, fallen sie beständig gegen irgendetwas und verstreuen sich in der Gegend. Aus Sicherheitsgründen dürfen WasserstoffträgerInnen deshalb auch nur zu zweit in Begleitung eineRs sauren StoffIns einkaufen gehen. Ihr Einsatzfeld ist die Fließbandzusammensetzung von MutantenheldInnen oder die Fließbandproduktion von gesegneten RaketenköpfInnen.
Die Schicht der sauren StoffInnen ist weiter oben angesiedelt. Mit etwas mehr Intelligenz gesegnet, sind sie im anspruchsvolleren Feld der Wartung von MutantenheldInnen und RaketInnen tätig. Besonders findige saure StoffInnen dürfen auch HausmeisterInnenarbeiten verrichten. Aber aufgemerkt! Auch saure StoffInnen sind in der Lage zu explodieren. Sie tun dies nicht so häufig wie die WasserstoffträgerInnen, richten jedoch mehr Unheil an als ihre SchichtgenossInnen (vier Meter Radius).
Zahlenmäßig sind die WasserstoffträgerInnen und die sauren StoffInnen die größte Gruppe in der Atommacht, wobei das Verhältnis immer 2:1 für die WasserstoffträgerInnen steht.
Mittelschicht Radione und Blasphemione
Im Folgenden soll auf die gegenderte Form verzichtet werden. Dies hat keinerlei diskriminierenden Gründe, nur gesundheitliche. Kein Fußbreit den Augenkrebsen!
In der Mittelschicht gibt es eine starke Kluft zwischen den beiden Vertretern. Die Radione sind extrem gläubig, während die Blasphemione den häretischen Teil der Bevölkerung repräsentieren.
Die Radione sind immer im besten Alter und tragen lange weiße Bärte, ob sie männlich oder weiblich sind. Dies ist das Zeichen ihrer religiösen Weisheit. Politisch repräsentieren sie den systemergebenen Teil der gebildeten Population, ihre politische Richtung ist im Schnitt neoliberal-konservativ bis rechts. Einige verirrte Grüne sind aber auch dabei. Sie sind Abteilungsleiter in den Mutantenheldenfabriken respektive den Waffenfabrikationsstätten und kommandieren die Unterschicht. Sie sind sehr beherrschte Zeitgenossen, aber es kann dennoch vorkommen, das sie platzen. In diesem Fall steht im Radius von einem Kilometer kein Stein mehr auf dem anderen. Am Leichteten lässt sich eine derartige Explosion durch antireligiöse Diskussionen provozieren.
Die natürliche Konkurrenz zwischen Blasphemionen und Radionen (natürlich auch um Arbeitsplätze) sorgt für Zunder. Soll ein Platz als Abteilungsleiter neu besetzt werden, berichten Zeugen häufig von durch Blasphemionen herbeigeführte Explosionen der Radione.
Die Blasphemione sind systemkritisch und progressiv- dynamisch. Mit ihrem Gutionentum wollen sie Licht ins Dunkel der Machenschaften bringen. Natürlich ist es dafür nötig, möglichst hohe, gut bezahlte Stellen anzunehmen, da ion sonst nicht die entsprechende Masse erreicht. Blasphemione sind immer in Gewerkschaften organisiert, selbst in der Badewanne tragen sie Ihe Gewerkschafterhütlein. Politisch besetzen die Blasphemione das linksliberale bis stark linke Spektrum. In der Jugend tendieren viele von ihnen zu anarchistischen Theorien, bis sie dann Radione heiraten und neoliberal werden. Auch Blasphemione explodieren, verleugnen dies aber aus friedensideologischen Gründen.
