Kampfsaufen: Unterschied zwischen den Versionen

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Damit wird der Auftakt zum '''Kampfsaufen''' gegeben.
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Damit wird der Auftakt zum '''Kampfsaufen''' gegeben. Diese Orgie heißt dann [[Feuerwehr]]-, [[Schütze]]n-, oder [[Sänger]][[fest]] oder meinetwegen auch Hühnerwämserball oder Dorfbums (ist vollkommen egal, weil es ist [[Diverses:Postbank|unterm Strich alles dasselbe]] ). Dann wird nen [[Zelt]] aufgebaut irgendwo und mindestens drei Tage getestet,
Diese Orgie heißt dann [[Feuerwehr]]-, [[Schütze]]n-, oder [[Sänger]][[fest]] oder meinetwegen auch Hühnerwämserball oder Dorfbums (is vollkommen egal, weil es ist unterm Strich alles dasselbe ). Dann wird nen [[Zelt]] aufgebaut irgendwo und mindestens drei Tage getestet,
 
 
wieviel Ballerbrühe die alte Festwiese noch aufsaugen kann.
 
wieviel Ballerbrühe die alte Festwiese noch aufsaugen kann.
  
=== Herkunft ===
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== Vorbereitungen ==
Das Allseits bekannte Kampfsaufen kommt aus einem kleinen Städtchen namens [[Bruchsal]]. Selbst heute ist es noch ein häufig betriebener Sport in dieser Region.
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[[Datei:Vorgluehen.jpg|thumb|250px|Vorglühen nicht vergessen!]]
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Das Fest fängt meist schon viele Tage vorher an mit Kränzeflechten, Birkenbraken an die Verkehrsschilder nageln oder weiß der Henker: Hauptsache mit einem Trecker rumnageln und eine Kiste [[Bier]] dabei. Während die Männer in der Wildnis das gefährliche [[Weihnachtsbaum|Tannengrün]] erlegen, sitzen die [[Weibchen]] im [[Kreis]] und basteln aus den bereits gefangenen, meterlange Kränze. So wird die traditionelle Rollenteilung gefestigt und keiner kommt auf dumme [[Gedanke]]n. Die Sitte des Kränzens ist [[uralt]]. Bei früheren Schützenfesten kamen immer mehrere [[Leute]] zu [[Tod]]e:
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*kaputtgesoffen,
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*an der Theke totgetrampelt oder
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*an der achten Bratwurst erstickt.
  
=== Vorbereitungen ===
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Weil das ganze Dorf nach dem Zeltfest zu tattrig war, um Kränze für die Beerdigungen zu flechten, wurden diese bereits auf Vorrat gemacht. Am [[Montag]] musste man sie dann bloß noch auf [[Ende]] schneiden, das Gestrüpp, Papierblumen dranbasteln und ab auf den Friedhof.
Das Fest fängt meist schon viele Tage vorher an, mit Kränzeflechten, Birkenbraken an die Verkehrsschilder nageln oder weiß der Henker: Haupsache mit 'nem Trecker rumnageln und Kiste [[Bier]] dabei. Während die Männer in der Wildnis das gefährliche [[Weihnachtsbaum|Tannengrün]] erlegen, sitzen die [[Weibchen]] im [[Kreis]] und basteln aus den bereits gefangenen, meterlange Kränze. So wird die traditionelle Rollenteilung gefestigt und keiner kommt auf dumme [[Gedanke]]n. Die Sitte des Kränzens is uralt. <br> Früher bein Schützenfest kamen immer mehrere [[Leute]] zu [[Tod]]e:<br>
 
*Kaputtgesoffen,  
 
*an der Theke totgetrampelt oder
 
*an der achten Bratwurst erstickt.  
 
  
Weil das ganze Dorf nach dem Zeltfest zu tattrig war, um Kränze für die Beerdigungen zu flechten, wurden diese vorher bereits auf Vorrat fertiggemacht. Musste man [[Montag]] dann bloß noch auf [[Ende]] schneiden das Gestrüpp, Papierblume dran und ab auf den Friedhof.<br>
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[[Heute]] gibt es kaum noch Tote bei Zeltfesten, nicht mal mehr Schlägereien, welche früher den Höhepunkt der Orgie darstellten.
[[Heute]] gibt es kaum noch Tote bei Zeltfesten, nicht mal mehr Schlägereien -
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== Was gehört dazu? ==
welche früher den Höhepunkt der Orgie darstellten.
 
  
=== Die Schlägerei ===
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=== Die Schlägerei ===  
  
Die Schlägerei ist die [[Form]], in der der [[Mann]] vom [[Land]]e einem anderen sagt,dass er ihn lieb hat. Und nach der Massenschlägerei in der [[Sekt]][[bar]] waren alle Männer [[Blut]]sbrüder. Doch die soziale Kälte ist auch auf dem Dorf zu spüren: keiner haut mehr dem anderen einfach so einen in die Fresse.
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Die Schlägerei ist die [[Form]], in der der [[Mann]] vom [[Land]]e einem anderen sagt, dass er ihn lieb hat. Und nach der Massenschlägerei in der [[Sekt]][[bar]] sind alle Männer [[Blut]]sbrüder. Doch die soziale Kälte ist auch auf dem Dorf zu spüren. Keiner haut mehr dem anderen einfach so eins in die Fresse.
  
=== andere Vergnügen ===
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=== Andere Vergnügen ===
Ein heimlicher Höhepunkt beim Zeltfest ist der spontane [[Sex|Geschlechtsverkehr]] an der Rückwand vom Festzelt. Wenn die Kerle zum Pinkeln irgendwo ins Gebüsch verschwinden, erinnern sie sich plötzlich, dass sie nich bloß ein Loch im Kopp haben, wo man Bier reinschütten kann, sondern dass es zwischen den Beinen auch wieder rauskann. Und mit dieser verkümmerten Restexistenz hatten sie früher doch auch immer viel [[Spaß]]. Und jetzt schlägt die
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Ein [[Bedecktsamer|heimlicher Höhepunkt]] beim Zeltfest ist der spontane [[Sex|Geschlechtsverkehr]] an der Rückwand vom Festzelt. Wenn die Kerle zum Pinkeln irgendwo ins Gebüsch verschwinden, erinnern sie sich plötzlich, dass sie nicht bloß ein Loch im Kopf haben, wo man Bier reinschütten kann, sondern dass es zwischen den Beinen auch wieder herauskann. Und mit dieser verkümmerten Restexistenz hatten sie früher doch auch immer viel [[Spaß]]. Jetzt schlägt die erotische [[Fantasie]] gnadenlos zu:
erotische Phantasie gnadenlos zu:  
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*Sex, ohne sich groß ausziehen zu müssen, ist das allergrößte.
*Sex ohne sich groß ausziehen zu müssen, is das allergrößte.  
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*die Hose ist eh noch auf vom Strullen, quasi die halbe [[Miete]].
*Hose ist eh noch auf vom Strullen, quasi die halbe [[Miete]].
 
  
Jetzt fehlt bloß noch die Gelegenheit. Doch da siehts dann finster aus:
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Es fehlt bloß noch die Gelegenheit. Doch da sieht es dann leider finster aus, denn die Anzahl der willigen Tanten, die teilentblößt an der Zeltwand lehnen, hält sich doch in Grenzen. Dutzende halbbesoffene Typen laufen mit offener [[Buchse]] hinterm Zelt rum und verstehen die Welt nich mehr. Es gibt auch Männer, die zum Pinkeln gleich in den Toilettenwagen gehen, weil sie die Hoffnung schon aufgegeben haben, dass da draußen in der Wildnis noch irgendwas zu [[löten]] wäre.
*die Anzahl der willigen Tanten, die teilentblößt an der Zeltwand lehnen, hält sich doch in Grenzen.  
 
*Und so laufen Dutzende von halbbesoffenen Typen mit offener Buchse hinterm Zelt rum und verstehen die Welt nich mehr.
 
*Es gibt auch Männer, die gehen zum Pinkeln in den Toilettenwagen, die haben die Hoffnung schon aufgegeben, dass da draußen in der Wildnis noch irgendwas zu löten wäre.
 
*Aber auch bei den anderen sieht die Realität nich besser aus, nach dem
 
Strullen kommen sie total gefrustet wieder zurück ins Zelt.
 
Früher entlud sich dann der Frust in einer homoerotischen Ersatzbefriedigung der
 
Massenschlägerei.
 
  
=== Tipp ===
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Aber auch bei den Hartnäckigen sieht die Realität nicht besser aus. Nach dem Strullen kommen sie gefrustet wieder zurück ins Zelt. Früher entlud sich dann der Frust in einer homoerotischen Ersatzbefriedigung der Massenschlägerei.
Müßt Ihr mal drauf achten, so ab 23 [[Uhr]] etwa gehts los: dann schleichen überall die Männer durchs Unterholz. Offiziell wollen sie natürlich nur zehn [[Liter]] Gerstenaufguß nach draußen
 
bringen, in [[Wahrheit]] sind sie auf Suche nach erotischen [[Abenteuer]]n.
 
  
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'''Achtung''': Ab 23 [[Uhr]] etwa schleichen überall Männer durchs Unterholz. Offiziell wollen sie natürlich nur zehn [[Liter]] Gerstenaufguß nach draußen bringen, in [[Wahrheit]] sind sie auf Suche nach erotischen [[Abenteuer]]n.
  
== Was bleibt also? ==
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== Ablauf ==
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===Während des Saufen===
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Das Kampfsaufen ist ein Stilllegen des [[Körper]]s durch [[Alkohol]]zufuhr. Das hört sich einfach an, ist aber doppel so schwer, wenn man bedenkt, dass es beim Zeltsaufen festgelegte Rituale gibt, die man unbedingt beachten muss.
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==== Regeln ====  
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[[Datei:Bierathlon.jpg|right|thumb|200px|Beispiel für ein Foul: Andere warten auf [[Nachschub]], er sauft es jedoch schon vorher aus.]]
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#''Ein'' Bier bestellen geht gar nicht. Damit sagt man, dass man eine knickrige [[Sau]] ist, keine [[Freund]]e hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte.
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#Es sollten mmer mindestens zehn Bier, ein Meter oder ein ganzes Tablett sein. Man sollte nie vorher abzählen, wieviel Leute um einen herumstehen und dann genau die Anzahl bestellen, sondern am besten irgendeine [[Zahl]] über die Theke grölen.
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#Ganz falsch ist es, die ie Umstehenden zu fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen. Gefragt wird nicht! Saufen ist schließlich kein [[Spaß]].
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#Wenn der Stoff da ist, sollte die Gläser wild in der Umgebung verteilt werden, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte Pisser stellt sich da an.
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#Wer zahlt wann welche Runde? In der [[Regel]] kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der [[Theke]] mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue [[Glas]] in die Hand drücken.
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#Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen ist peinlich. Deshalb ist [[Tempo]] angesagt beim Reinschütten.
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#Richtig fiese [[Schwein]]e bestellen zwischendurch noch eine Runde [[Korn]] oder die absolute [[Hölle]] "Meyers Bitter", eine [[Art]] grünes Schlangengift, dass mit dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wirds ernst. Sollte sich sowas andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Biersaufen auf dem Zeltfest kann man überleben mit etwas Planung und [[Glück]]; aber nach dem Genuss von Meyers Bitter weigert sich sogar der [[Notarzt]], diese Schweinerei wiederzubeleben.
  
Das Kampfsaufen - [[Körper]] stillegen durch [[Alkohol]]zufuhr.
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Wer konsequent durchzieht ist normalerweise um halb Neun stramm wie ein Kesselflicker. Natürlich kann man dann noch nicht nach [[Haus]]e, weil man sich den Verdacht zu zuziehen will ein [[Weichei]] zu sein. Was also dann?
  
Das hört sich einfach an, isses aber nich, weil beim Zeltsaufen gibt es festgelegte Rituale, die man unbedingt beachtet muss:
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=== Aktivitäten für die Pausen ===
=== Regeln ===
 
[[Bild:Ainmeterbier7.jpg|right|thumb|200px|ein guter Meter Bier]]
 
#Ein Bier bestellen geht gar nich. Damit sagt man, dass man ne knickrige [[Sau]] is, keine [[Freund]]e hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte.
 
#Also immer mindestens zehn Stück, einen Meter oder ein ganzes Tablett. Nie vorher abzählen, wieviel Leute um einen herumstehen und dann genau die Anzahl bestellen. Am besten irgendeine [[Zahl]] über die Theke grölen und ab dafür.
 
#Ganz falsch: Die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen.
 
#Wichtige Regel: gefragt wird nich. Saufen ist schließlich kein [[Spaß]].
 
#Wenn der Stoff da is, nich blöd rumgucken und überlegen, wem man denn eins in die [[Hand]] drücken soll. Am besten die Gläser wild in der Umgebung verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte Pisser stellt sich da an.
 
#Wer zahlt wann welche Runde? In der [[Regel]] kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der [[Theke]] mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen.<br> Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue [[Glas]] in die Hand drücken.
 
#Was voll peinlich ist: Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen, deshalb is [[Tempo]] angesagt beim reinschütten, is schließlich kein Kindergeburtstag.
 
#Richtig fiese [[Schwein]]e bestellen zwischendurch noch ne Runde [[Korn]] oder die absolute [[Hölle]] "Meyers Bitter", eine [[Art]] grünes Schlangengift, dass mit dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wirds ernst. Sollte sich sowas andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen.
 
#Merke: Biersaufen kann man überleben aufm Zeltfest mit etwas Planung und [[Glück]]; aber nach Meyers Bitter weigert sich sogar der [[Notarzt]], diese Schweinerei wiederzubeleben.
 
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 +
Hier ein paar Vorschläge was man so machen kann:
  
Konsequent durchgezogen, bist Du normalerweise aufm Zelt um halb Neun stramm wie die Kesselflicker. Geht natürlich nich, weil Du kannst ja noch nich [[Haus]]e, wegen Verdacht auf [[Weichei]]. Was also dann?
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==== Bratwurstfressen ====
 
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*Der Vorteil: an der Bude gibt es kein Meyers Bitter. Eine Zeitlang rückt die Chance auf Alkoholvergiftung durch andere in die Ferne. Nun sind die [[Bratwurst]]stände auf Zeltfesten immer so konzipiert, dass die Nachfrage größer ist als das [[Angebot]]. In der Bude arbeiten meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die [[Schuh]]e besohlen kann. Einzige [[Diverses:Internetführerschein|Qualifikation]]: sie können mit einem Sauerstoffanteil in der [[Luft]] von unter 1% überleben, deswegen wirken sie auch so [[scheintot]].
[[Kategorie:Alkohol]]
 
 
 
== Pausen machen ==
 
 
 
 
Hier ein paar Vorschläge was man so machen kann:
 
  
=== Bratwurstfressen ===
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Die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nicht aus Versehen sondern absichtlich. Hier kann man [[Asyl]] beantragen von der Sauferei und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muss, desto größer ist die Überlebenschance.
*Vorteil: an der Bude gibs kein Meyers Bitter, da bist Du also ne zeitlang sicher vor der Alkoholvergiftung durch andere. Nu sind die [[Bratwurst]]stände auf Zeltfesten immer so konzipiert, dass die Nachfrage immer größer ist als das [[Angebot]]. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die [[Schuh]]e besohlen kann. Einzige Qualifikation: sie können mit einem Sauerstoffanteil in der [[Luft]] von unter 1% überleben, deswegen wirken sie auch so scheintot. <br>
 
Nu sagt der Laie: ''watn Scheiß, das könnte man doch viel besser organisieren,zackzack kämen die Riemen übern Tresen''.
 
*Falsch: die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nich aus Versehen, sondern absichtlich. Hier kann man [[Asyl]] beantragen von der Sauferei und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muss, desto größer die Überlebenschance.
 
  
=== Tanzen ===
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==== Tanzen ====
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[[Datei:Saufgelage aussen.jpeg|thumb|250px|Ein Tänzchen zwischendurch regt den Kreislauf und die Damenwelt an.]]
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Im Vergleich zu Bratwurstfressen ist Tanzen natürlich die schlechtere [[Wahl]], weil sie anstrengend und '''mit Frauen''' ist. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und man muss in den sauren [[Apfel]] [[Beißen|beißen]]. Also zack, einen [[Rochen]] von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen.
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*Wenn man Glück hat, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und man kann ein paar Bier aus der [[Rippe]]n schwitzen.
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*Hat man [[Pech]], kommt sofort nach dem ersten Stück der Thekenmarsch und man steht wieder da, von wo man gerade geflohen ist. Tanzen ist allerdings nur etwas für Leute, die kein Geld mehr zum Saufen haben.
  
Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere [[Wahl]], weil anstrengend und '''mit Frauen'''. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und Du musst in den sauren [[Apfel]] beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen.
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==== Singen ====
*Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst Dir ein paar Bier ausse [[Rippe]]n schwitzen.
 
*Hast Du [[Pech]], kommt sofort nachm ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade geflohen bist.
 
Tanzen ist allerdings nur was für leute, die kein Geld mehr zum Saufen haben.
 
  
=== Singen ===
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Wenn man nicht tanzen kann, kann man sich in ein Grüppchen setzen, und erst mal gepflegt ein Liedchen trällern. Oft hört man dann gesangsähnliche Laute, die sich anhören wie z.B. ''"Feuerwasser"'', das ''"Donau-Lied"'', ''"Auf de Vogelwiese ging der Franz"'' oder aber auch ''Eigenkompositionen'' vom Dilirium des Vorjahres.
  
Und wenn man nicht tanzen kann, kann man sich in ein Grüppchen setzen, und erstmal gepflegt ein Liedchen trällern. Oft hört man dann Gesangsähnliche Laute, die sich anhören wie z.B. ''"Feuerwasser"'', das ''"Donau-Lied"'', ''"Auf de Vogelwiese ging der Franz"'' oder aber auch ''Eigenkompositionen'' vom Dilirium des Vorjahres Schützenfestes.
+
==== Sektbar ====
  
=== Sektbar ===
+
Die Sektbar ist eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier ist es so voll und eng, dass man stehen bleibt, obwohl es eigentlich schon gar nicht mehr geht. Es soll schon Kriegsversehrte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie haben es nicht gemerkt.
  
Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier isses so voll und eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenns eigentlich nich mehr geht. Es soll schon Kriegsverletzte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie habens nich gemerkt. <br>
+
Doch der [[Preis]], den man für die Stehhilfe zahlt ist hoch: Man musst Sekt saufen aus Blumenvasen, wie man sie von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Gibt es keine Sektbar gibt, gibt es meist eine '''Cocktailbar'''. [[Sex on the Beach (Cocktail)|Cocktail]] heißt im Zelt aber nicht [[Caipirinha]] oder Margerita sondern Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Vorsicht! Hier kann es ganz schnell zu Ende gehen. Eine [[Alternative]] für den ganzen schnellen Weg ins [[Nirwana]] ist der hannoversche Zaubertrank Lüttje Lage. Vom [[Preis]]-Leistungs-Verhältnis her eine reelle Sache: So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft.  
Doch der [[Preis]], den Du für die Stehhilfe zahlst is hoch: Du musst Sekt saufen aus so mickrigen Blumenvasen, die man von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Ziemlich eklig alles. <br>
 
Wenns keine Sektbar gibt, gibst meist ne '''Cocktailbar''':
 
*Cocktail heißt im Zelt aber nich Caipirinha oder Margerita
 
sondern Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Also vorsichtig. Hier kanns ganz schnell zuende gehen. Eine [[Alternative]] für den ganzen schnellen Weg ins
 
Nirwana is noch der hannoversche Zaubertrank: Lüttje Lage. Vom [[Preis]]-Leistungs-Verhältnis her immer noch ne reelle Sache: So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft. <br>
 
  
== Doch bevor Du nach Hause darfst ==
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== Doch bevor es nach Hause geht... ==
kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...
+
...kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...
  
=== [[Kotzen]] ===
+
=== Kotzen ===
  
Klingt scheiße, Du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper, Dir dieses [[Geschenk]] bereitet. Du hast [[Platz]] für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, dass Du die letzten zwanzig Bier noch erwischt, bevor sie Dein [[Gehirn]] erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern. <br>
+
Klingt [[scheiße]], ist aber ein sehr dankbarer Vorgang, wem der Körper dieses [[Geschenk]] bereitet. Man hat [[Platz]] für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, die letzten zwanzig Bier noch zu erwischen, bevor sie das [[Gehirn]] erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern.
So jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhause gehen. Haha. Wenn Du aber den
 
Zeitpunkt verpasst hast, und Du kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen
 
wieder ins Zelt und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig. Ätsch:
 
  
== Arschkarte gezogen ==
+
So jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhausegehen. Wer allerdings den [[Zeitpunkt]] verpasst hat und vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt kommt und plötzlich  bloß noch zwanzig Mann übrig findet, hat die Arschkarte gezogen. Jetzt bleiben nur noch...
Denn jetzt heißt es:
 
  
 
=== Die Letzten ===
 
=== Die Letzten ===
 +
[[Datei:Saufmaschine.jpg|thumb|250px|Wer wird das letzte sein?]]
 +
Ab jetzt geht es um so spannende Sachen
 +
*wie Fassaussaufen (es ist immer mehr drin, als man denkt),
 +
*Absacker trinken, (wenns ein Meyers Bitter ist, kann man sich gleich den Umweg über den Notarzt [[sparen]] und den Bestatter anrufen).
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Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie nicht noch mehr saufen müssen.
  
Ab jetzt geht es um so spannende Sachen
+
Der '''Vorteil''' dieser Phase der Feier ist, dass man nicht mehr extra nach draußen latschen muss für das Pissen und Kotzen: jetzt geht alles vor [[Ort]].
*wie Fassaussaufen (es is immer mehr drin, als Du denkst),
 
*oder Absacker trinken, (wenns ein Meyers Bitter ist, kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen).
 
Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nich noch mehr saufen müssen.
 
 
 
'''Vorteil''' dieser Phase des Zeltfestes: Du musst nich mehr extra mehr nach draußen latschen für Pissen und Kotzen: geht jetzt alles vor [[Ort]].
 
 
 
 
 
 
 
== Endlich Nach Hause ? ==
 
 
 
Fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: alleine schaffst Du´s nich mehr, [[Taxi]]s gibst nich aufm [[Land]], und wenn, würden sie Dich nich mitnehmen. Deine [[Frau]] kommt nich, um Dich zu holen, die is froh, dass dieses Wrack nich inner [[Wohnung]] liegt und der Gestank in die [[Möbel]] zieht. Du musst also bleiben wo du bist.
 
  
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== Endlich nach Hause ? ==
  
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[[Datei:Parkbank2.jpg|thumb|left|170px|Manche Parkbank bringt den Segen des Schlafes]]
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Fällt aus. Es gibt keine Illusionen: alleine schafft es ohnehin niemand mehr nach Hause, [[Taxi]]s gibt es auf dem [[Land]] höchstens eins und dessen Fahrer ist selbst sturzbesoffen, und selbst wenn er es nicht wäre, würde er sicher keinen mehr mitnehmen. Die [[Frau]] kommt natürlich auch nicht zum Abholen. Die ist froh, dass dieses Wrack von Lebenspartner nicht in der [[Wohnung]] liegt und der Gestank in die [[Möbel]] zieht. Mann muss also bleiben, wo man ist.
  
 
=== Der Morgen danach ===
 
=== Der Morgen danach ===
[[Bild:Bank_penner_pisst.jpg|thumb|right|300px|
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{|style="float:right; border: 1px solid silver"
<div align="center">Kampfsäufer am Morgen danach</div>]]
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||[[Datei:Taube am Morgen 1.jpg|167px]] [[Datei:Taube am Morgen 2.jpg|150px]]
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|style="text-align:center"|Kampfsäufer am Morgen danach
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|}
  
Die ersten [[Sonne]]nstrahlen brechen durch die Ritzen in der Zeltfestplane. Du wirst wach von einem Zungenkuß, wie Du ihn noch nie in Deinem Leben gekriegt hast. Leidenschaftlich küßt Du zurück. Dann machst Du Deine verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen Köters von dem Karusselfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum [[Thema]] [[Würfelhusten]] fängt der Tag wieder an. Dein [[Kopf]] fühlt sich an wie nach
+
Die ersten [[Sonne]]nstrahlen brechen durch die Ritzen in der Zeltfestplane. Man wird wach von einem leidenschaftlichen Zungenkuß und leidenschaftlich küßt man zurück: den zottigen Köter vom Karusselfritzen. Man schlägt die verklebten Augen auf und mit einem Beitrag zum [[Thema]] [[Würfelhusten]] fängt der Tag wieder an. Der [[Kopf]] fühlt sich an wie nach
einem Steckschuß. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die [[Maschine]] wieder halbwegs normal läuft.<br>
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einem Steckschuß. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die [[Maschine]] wieder halbwegs normal läuft.
Herzlichen Glückwunsch du hast es überlebt.
 
  
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[[Kategorie:Alkohol]]
 
[[Kategorie:Alkohol]]
 
[[Kategorie:Alkohol]]
 
[[Kategorie:Bier]]
 
[[Kategorie:Bier]]

Aktuelle Version vom 20. Oktober 2015, 02:41 Uhr

Beispiel
Einmal im Jahr wird in jedem Dorf der Ausnahmezustand ausgerufen.

Damit wird der Auftakt zum Kampfsaufen gegeben. Diese Orgie heißt dann Feuerwehr-, Schützen-, oder Sängerfest oder meinetwegen auch Hühnerwämserball oder Dorfbums (ist vollkommen egal, weil es ist unterm Strich alles dasselbe ). Dann wird nen Zelt aufgebaut irgendwo und mindestens drei Tage getestet, wieviel Ballerbrühe die alte Festwiese noch aufsaugen kann.

Vorbereitungen

Vorglühen nicht vergessen!

Das Fest fängt meist schon viele Tage vorher an mit Kränzeflechten, Birkenbraken an die Verkehrsschilder nageln oder weiß der Henker: Hauptsache mit einem Trecker rumnageln und eine Kiste Bier dabei. Während die Männer in der Wildnis das gefährliche Tannengrün erlegen, sitzen die Weibchen im Kreis und basteln aus den bereits gefangenen, meterlange Kränze. So wird die traditionelle Rollenteilung gefestigt und keiner kommt auf dumme Gedanken. Die Sitte des Kränzens ist uralt. Bei früheren Schützenfesten kamen immer mehrere Leute zu Tode:

  • kaputtgesoffen,
  • an der Theke totgetrampelt oder
  • an der achten Bratwurst erstickt.

Weil das ganze Dorf nach dem Zeltfest zu tattrig war, um Kränze für die Beerdigungen zu flechten, wurden diese bereits auf Vorrat gemacht. Am Montag musste man sie dann bloß noch auf Ende schneiden, das Gestrüpp, Papierblumen dranbasteln und ab auf den Friedhof.

Heute gibt es kaum noch Tote bei Zeltfesten, nicht mal mehr Schlägereien, welche früher den Höhepunkt der Orgie darstellten.

Was gehört dazu?

Die Schlägerei

Die Schlägerei ist die Form, in der der Mann vom Lande einem anderen sagt, dass er ihn lieb hat. Und nach der Massenschlägerei in der Sektbar sind alle Männer Blutsbrüder. Doch die soziale Kälte ist auch auf dem Dorf zu spüren. Keiner haut mehr dem anderen einfach so eins in die Fresse.

Andere Vergnügen

Ein heimlicher Höhepunkt beim Zeltfest ist der spontane Geschlechtsverkehr an der Rückwand vom Festzelt. Wenn die Kerle zum Pinkeln irgendwo ins Gebüsch verschwinden, erinnern sie sich plötzlich, dass sie nicht bloß ein Loch im Kopf haben, wo man Bier reinschütten kann, sondern dass es zwischen den Beinen auch wieder herauskann. Und mit dieser verkümmerten Restexistenz hatten sie früher doch auch immer viel Spaß. Jetzt schlägt die erotische Fantasie gnadenlos zu:

  • Sex, ohne sich groß ausziehen zu müssen, ist das allergrößte.
  • die Hose ist eh noch auf vom Strullen, quasi die halbe Miete.

Es fehlt bloß noch die Gelegenheit. Doch da sieht es dann leider finster aus, denn die Anzahl der willigen Tanten, die teilentblößt an der Zeltwand lehnen, hält sich doch in Grenzen. Dutzende halbbesoffene Typen laufen mit offener Buchse hinterm Zelt rum und verstehen die Welt nich mehr. Es gibt auch Männer, die zum Pinkeln gleich in den Toilettenwagen gehen, weil sie die Hoffnung schon aufgegeben haben, dass da draußen in der Wildnis noch irgendwas zu löten wäre.

Aber auch bei den Hartnäckigen sieht die Realität nicht besser aus. Nach dem Strullen kommen sie gefrustet wieder zurück ins Zelt. Früher entlud sich dann der Frust in einer homoerotischen Ersatzbefriedigung der Massenschlägerei.

Achtung: Ab 23 Uhr etwa schleichen überall Männer durchs Unterholz. Offiziell wollen sie natürlich nur zehn Liter Gerstenaufguß nach draußen bringen, in Wahrheit sind sie auf Suche nach erotischen Abenteuern.

Ablauf

Während des Saufen

Das Kampfsaufen ist ein Stilllegen des Körpers durch Alkoholzufuhr. Das hört sich einfach an, ist aber doppel so schwer, wenn man bedenkt, dass es beim Zeltsaufen festgelegte Rituale gibt, die man unbedingt beachten muss.

Regeln

Beispiel für ein Foul: Andere warten auf Nachschub, er sauft es jedoch schon vorher aus.
  1. Ein Bier bestellen geht gar nicht. Damit sagt man, dass man eine knickrige Sau ist, keine Freunde hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte.
  2. Es sollten mmer mindestens zehn Bier, ein Meter oder ein ganzes Tablett sein. Man sollte nie vorher abzählen, wieviel Leute um einen herumstehen und dann genau die Anzahl bestellen, sondern am besten irgendeine Zahl über die Theke grölen.
  3. Ganz falsch ist es, die ie Umstehenden zu fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen. Gefragt wird nicht! Saufen ist schließlich kein Spaß.
  4. Wenn der Stoff da ist, sollte die Gläser wild in der Umgebung verteilt werden, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte Pisser stellt sich da an.
  5. Wer zahlt wann welche Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand drücken.
  6. Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen ist peinlich. Deshalb ist Tempo angesagt beim Reinschütten.
  7. Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch eine Runde Korn oder die absolute Hölle "Meyers Bitter", eine Art grünes Schlangengift, dass mit dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wirds ernst. Sollte sich sowas andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Biersaufen auf dem Zeltfest kann man überleben mit etwas Planung und Glück; aber nach dem Genuss von Meyers Bitter weigert sich sogar der Notarzt, diese Schweinerei wiederzubeleben.

Wer konsequent durchzieht ist normalerweise um halb Neun stramm wie ein Kesselflicker. Natürlich kann man dann noch nicht nach Hause, weil man sich den Verdacht zu zuziehen will ein Weichei zu sein. Was also dann?

Aktivitäten für die Pausen

Hier ein paar Vorschläge was man so machen kann:

Bratwurstfressen

  • Der Vorteil: an der Bude gibt es kein Meyers Bitter. Eine Zeitlang rückt die Chance auf Alkoholvergiftung durch andere in die Ferne. Nun sind die Bratwurststände auf Zeltfesten immer so konzipiert, dass die Nachfrage größer ist als das Angebot. In der Bude arbeiten meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die Schuhe besohlen kann. Einzige Qualifikation: sie können mit einem Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1% überleben, deswegen wirken sie auch so scheintot.

Die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nicht aus Versehen sondern absichtlich. Hier kann man Asyl beantragen von der Sauferei und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muss, desto größer ist die Überlebenschance.

Tanzen

Ein Tänzchen zwischendurch regt den Kreislauf und die Damenwelt an.

Im Vergleich zu Bratwurstfressen ist Tanzen natürlich die schlechtere Wahl, weil sie anstrengend und mit Frauen ist. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und man muss in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen.

  • Wenn man Glück hat, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und man kann ein paar Bier aus der Rippen schwitzen.
  • Hat man Pech, kommt sofort nach dem ersten Stück der Thekenmarsch und man steht wieder da, von wo man gerade geflohen ist. Tanzen ist allerdings nur etwas für Leute, die kein Geld mehr zum Saufen haben.

Singen

Wenn man nicht tanzen kann, kann man sich in ein Grüppchen setzen, und erst mal gepflegt ein Liedchen trällern. Oft hört man dann gesangsähnliche Laute, die sich anhören wie z.B. "Feuerwasser", das "Donau-Lied", "Auf de Vogelwiese ging der Franz" oder aber auch Eigenkompositionen vom Dilirium des Vorjahres.

Sektbar

Die Sektbar ist eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier ist es so voll und eng, dass man stehen bleibt, obwohl es eigentlich schon gar nicht mehr geht. Es soll schon Kriegsversehrte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie haben es nicht gemerkt.

Doch der Preis, den man für die Stehhilfe zahlt ist hoch: Man musst Sekt saufen aus Blumenvasen, wie man sie von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Gibt es keine Sektbar gibt, gibt es meist eine Cocktailbar. Cocktail heißt im Zelt aber nicht Caipirinha oder Margerita sondern Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Vorsicht! Hier kann es ganz schnell zu Ende gehen. Eine Alternative für den ganzen schnellen Weg ins Nirwana ist der hannoversche Zaubertrank Lüttje Lage. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her eine reelle Sache: So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft.

Doch bevor es nach Hause geht...

...kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...

Kotzen

Klingt scheiße, ist aber ein sehr dankbarer Vorgang, wem der Körper dieses Geschenk bereitet. Man hat Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, die letzten zwanzig Bier noch zu erwischen, bevor sie das Gehirn erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern.

So jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhausegehen. Wer allerdings den Zeitpunkt verpasst hat und vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt kommt und plötzlich bloß noch zwanzig Mann übrig findet, hat die Arschkarte gezogen. Jetzt bleiben nur noch...

Die Letzten

Wer wird das letzte sein?

Ab jetzt geht es um so spannende Sachen

  • wie Fassaussaufen (es ist immer mehr drin, als man denkt),
  • Absacker trinken, (wenns ein Meyers Bitter ist, kann man sich gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen).

Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie nicht noch mehr saufen müssen.

Der Vorteil dieser Phase der Feier ist, dass man nicht mehr extra nach draußen latschen muss für das Pissen und Kotzen: jetzt geht alles vor Ort.

Endlich nach Hause ?

Manche Parkbank bringt den Segen des Schlafes

Fällt aus. Es gibt keine Illusionen: alleine schafft es ohnehin niemand mehr nach Hause, Taxis gibt es auf dem Land höchstens eins und dessen Fahrer ist selbst sturzbesoffen, und selbst wenn er es nicht wäre, würde er sicher keinen mehr mitnehmen. Die Frau kommt natürlich auch nicht zum Abholen. Die ist froh, dass dieses Wrack von Lebenspartner nicht in der Wohnung liegt und der Gestank in die Möbel zieht. Mann muss also bleiben, wo man ist.

Der Morgen danach

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Kampfsäufer am Morgen danach

Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Ritzen in der Zeltfestplane. Man wird wach von einem leidenschaftlichen Zungenkuß und leidenschaftlich küßt man zurück: den zottigen Köter vom Karusselfritzen. Man schlägt die verklebten Augen auf und mit einem Beitrag zum Thema Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Der Kopf fühlt sich an wie nach einem Steckschuß. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die Maschine wieder halbwegs normal läuft.


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