Planet Infrarot

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Vorlage:Interne LinksVorlage:Format Planet Infrarot ist eine Fernsehserie, welche die Handlungen, Gedanken und das Schicksal einer gesellschaftlichen Randgruppe beschreibt, welche es mit einer geheimnissvollen, totalitär gesinnten Macht zu tun bekommt.

Die Filmproduktion

Der Film war seit 1968 in Planung, doch der Trend hat sich geändert und die Gesellschaft besteht eben nicht mehr so sehr aus Hippies, Punks und sich frei liebender Studenten. Also musste das Konzept umgedacht werden und die Helden des Films wurden zu einer Gruppe von Undergroundern. Ausserdem fügte man Sci-Fi-Elemente hinzu. Lange Zeit war der Film eine reine Undergrundproduktion, die nur für Alt- und Neo68er gedacht war. Die Originalausgabe war nicht kommerziell ausgelegt, ist nicht patentiert und wurde auf semiprofessionelle Art und Weise im Laufe der 80er und 90er fertiggestellt. Dennoch wurde der Film durch seine Originalität und seinen unmittelbar vulgären Ausdruck zu einem Kult in der 68er-Szene. Später griff die Filmindustrie die Idee dieses Films auf, strich zu sehr in die Tiefe gehende Szenen heraus, welche das Denken der Mainstreamzuschauer überfordert hätten, fügte eine Menge Kitsch hinzu und fertig war ein neuer Kommerz-Kinohit.

Still und Genrezugehörigkeit

Der Film lässt sich in keine Kategorie eindeutig einordnen. Er fällt dadurch auf, dass die Helden über keine übermenschlichen Fähigkeiten und auch über kein besonderes know how verfügen. Es sind Menschen, mit denen man sich gemessen an ihren Fähigkeiten sehr gut indentifizieren kann. Es sind Menschen mit Stärken und Schwächen, die mit real wirkenden Ängsten konfrontiert werden. Verhängnissvolle Emotionen bleiben vielen nicht erspart. Selbst über ihren Hauptgegner wissen sie Helden so gut wie nichts, was sich erst im Laufe der Serie langsam verändert. Unklarheiten bleiben bis zuletzt bestehen. Doch dadurch dass die Denkweisen der wichtigsten Charaktere weit ab des Mainstreams liegen, wird der Film umso herausfordernder und ist daher vor allem Leuten zu empfehlen, denen der Gedankengut der 68er-Bewegung und verwandte Denkweisen angetan sind. Für die Helden der Serie gehen die Vorgänge am Ende ungünstig aus. Viele sterben im Laufe der Kämpfe. Andere verschwinden oder werden irgendwo verschleppt. Ganz zuletzt kann sich nur noch ein kleiner Rest versteckt halten und es herrscht bittere Verzweiflung.

Inhalt und Handlung

Erste Staffel

Die vier Bewohner einer Wohngemeinschaft, die grauseelige und zynische Sexfoltermagd Roxanne (Roxy), die hübsche, von Aussenstehenden als Nymphomanin bezeichnete Kira, der narzisstisch veranlagte Ale und der sexuell völlig desorientierte Revolutionsfreak Dye, sind alle schon um die 30 Jahre alt. Von einem geregelten Tagesablauf halten die vier allerdings ebensowenig, wie von Arbeit, Familie, festen Beziehungen oder sonstigen gesellschaftlichen Normen und Regeln. In ihrer Wohnung liegt alles einfach so herum und es geht zu wie in einem Swingerclub, wo sie auch andere Mitglieder des Komitees für kulturellen Kahlschlag regelmässig einladen, um sich gegenseitig wild zu vergnügen. Nachts gehen sie fort und mischen Partys und Diskotheken in einem solchen Maß auf, dass sie alle vier bereits in allen wesentlichen Clubs der Stadt ein Lokalverbot haben, weil Dye fest darauf besteht, in Unterhosen zu tanzen, weil Roxy es nicht lassen kann, in die Männertoilette zu gehen und die Herren beim urinieren zu stören, weil Kiras wilde Tänze in regelrechten öffentlichen Orgien zu eskalieren drohen und weil Ale die Türsteher gerne provoziert. Das Gleiche gilt auch für viele Supermärkte. Zuletzt müssen die vier eine geldgierige und erbarmungslose Drittperson namens Davis zum Einkaufen schicken, weil kein legales Geschäft in der Stadt bereit ist, irgendetwas an diese "Chaotengruppe" zu verkaufen. Auch weiterhin lassen sich die vier immer neuere und schrägere Sachen einfallen. Die Nachbarn fühlen sich belästigt und so zieht die Bande von einem Stadtteil zum nächsten.

So leben diese Hauptcharaktere im Laufe der ersten Folge mit vielen Szenen ihrer öffentlichen Tabubrüche vor sich hin und halten sich mit Hilfe des (inzwischen sehr mageren) Sozialstaates und mit kleinkriminellen Tätigkeiten über Wasser, bis die Polizei auf sie aufmerksam wird. Davis nutzt die Zwangslage der vier immer schamloser aus und erpresst die vier mit der Drohung, sie an die Polizei zu verraten. Immer wieder drängt er darauf, mit Kira zu schlafen, die aber von seiner Art angeeckelt ist, wie er die Sexualität als Machtmittel einsetzen will. Doch alle Erklärungen nützen nichts und der Typ wird sogar handgreiflich bis Roxy der Bedrängten Kira zur Hilfe kommt und Davis von den beiden verprügelt wird, so jedenfalls die Kommerz-Version, wo Kira und Roxy als brave Mainstreammädchen dargestellt werden, die einem sexuellen Übergriff ausgesetzt sind.

In der Originalversion bietet sich Davis der Kira als Vergewaltigungsopfer an. Er lässt sich von ihr fesseln und knebeln. Allerdings geht Kira viel weiter, als es Davis lieb gewesen wäre. Sie spielt mit ihm viele Stunden lang, pausenlos und so heftig, dass Davis an Herzstillstand stirbt. Kira weis genau, dass die Polizei bei Tötungsdelikten kein Pardon kennt. In der darauf folgenden Nacht wird Davis' Leiche an schwere Gegenstände gebunden und in den Fluß geworfen.

Doch als Kira einen Tag später alleine zuhause anwesend ist, klopft die Polizei an die Tür. Die Frau versucht über die Sims aus dem Wohnblock zu fliehen und mit ihrem Handy anzurufen um ihre drei Freunde zu warnen. Da ihr mobiles Telefon ohnehin fast kein Guthaben mehr hat, bricht der Kontakt bald ab. Sie kann blos noch eine kurze Aufforderung an die anderen aussprechen das Weite zu suchen und die drei anderen benachrichtigen, dass sie in unmittelbarer Gefahr stecken.

Roxy, Ale und Dye beschließen sich zu trennen, um der Polizei leichter entkommen zu können. Ein Treffpunkt in einer anderen Stadt wird eilig ausgemacht. Roxy rasiert sich eine Glatze und ändert ihre Kleidung radikal. Sie flieht per Anhalter aus der Stadt. Dye versteckt sich bis zur Nacht und kommt zu Fuß an die Stadtgrenze. Ale hat weniger Glück und wird gefasst. Als er unklugerweise einen Wagen zu stehlen versucht, fällt er sofort auf. In der Haft übt die Polizei einen regelrechten Psychoterror aus und zwingt Ale, die beiden Verbliebenen zu verraten. Trotzdem darf Ale keine Milde erwarten. Er war bereits mehrfach vorbestraft und die Vorwürfe gegen ihn reichen vom Drogenhandel über Hausfriedensbruch in mehreren Fällen bis hin zum schweren Diebstahl, Störung der Totenruhe und zur Sachbeschädigung. Vor allem wird er nun mit der Tötung von Davis in Verbindung gebracht.

In der Zwischenzeit treffen sich Roxy und Dye wie vereinbart auf einem Platz. Sie warten mehrere Stunden auf Ale. Roxy wollte noch länger bleiben. Aber Dye rechnet mit dem Schlimmsten und überredet seine Freundin mit Mühe, den Platz doch noch zu verlassen. Dies erweist sich als eine kluge Entscheidung, denn wenige Minuten später taucht die Polizei mit ihren Streifenwagen auf. Roxy und Dye ziehen weiter und tauchten bei einem am Land lebenden Bekannten, John unter. Dort verbleiben sie einige Tage, ohne das Haus zu verlassen. Die Polizei steht auch vor dem Haus des Bekannten und stellt einige Fragen. Doch John leugnet die Anwesenheit der beiden Kriminellen. Auf lange Sicht ist er allerdings immer weniger kooperativ. John will die beiden nicht mehr länger im Haus haben, weil sie ihm auch finanziell bereits erheblich zur Last fallen.

Roxanne und Dye ahnen, dass sie hier nicht mehr sicher sind und fliehen weiter. Die beiden sind eine ganze Nacht lang unterwegs und gehen abseits einer Straße, um nicht gesehen zu werden. Da will Roxy plötzlich aufgeben und sich der Polizei stellen. Auch Dye befindet sich in einem merkwürdig starkem Zustand der Erschöpfung. Doch Dyes Ideal, ein freies Leben zu führen, hält ihn aufrecht. Es kommt zu einem Streit mit Roxy. Doch sie wirkt nur noch resigniert und geht davon. Dye hält sie am Arm fest und fragt sie, warum sie mit einem Schlag alles aufgeben will. Hier scheitern allerdings alle Überredungsversuche und die beiden trennen sich. Niedergeschlagen, aber dennoch entschlossen, setzt Dye seinen Weg alleine fort.

Er kommt in einer alten Stadt an.


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