Schwadronitis

Schwadronitis oder Faselsucht ist ein unheilbares, (leider) aber nicht lebensbedrohliches Leiden mit meist chronischem, in vielen Fällen auch komischem Verlauf.

Die Schwadrontis befällt vornehmlich Männer jenseits der zwanzig und verschlimmert sich mit den Jahren mitunter dramatisch.

Symptome

Die Betroffenen reden, faseln, schwafeln und dozieren völlig an ihrem meist weiblichen und/oder minderjährigen Publikum vorbei. Weder auf Antworten, noch auf andere Reaktionen wird sonderlich Wert gelegt. Dringend abgeraten werden muss von Zustimmung, Zwischenfragen oder gar Bewunderung, denn sie animieren den Logorrhoeiker nur zu noch intensiverem Wortausstoß.

Die Anfälle können schlimmstenfalls mehrere Stunden andauern und verschlimmern sich unter Einfluss von Alkohol und auch manchen illegalen Stimulanzien, wobei der tatsächliche Inhalt des Gesagten meist schlicht bleibt, aber ständig wiederholt und immer grandioser ausgeschmückt wird.

Die Ausfälle zeigen sich wortgetreu darin, dass der Schwadroneur bei Unterbrechung des Rede-Niagarafalles gerne ausfällig wird und in einem noch größeren Bogen begründet, warum er nicht unterbrochen werden will.

Formen

Eine bekannte Erscheinungsform ist das Anglerlatein. (Mit ein Grund dafür, dass bei »Anglerstammtischen« jeweils ein Stuhl zwischen den Lateinern unbesetzt bleibt). Am Ende des Vortrages ist aus einem Stichling ein Walhai geworden. Und Fischers Fritzchen mutiert zum Käpt’n Ahab. Eine verbale Ganzkörper-Erektion.

Behandlungsmöglichkeiten

Derzeit sind keine schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten bekannt. Vorübergehende Besserung tritt während des Schlafes ein.

Alternative mechanische Therapieformen wie Knebeln oder Gaffer-Tape (siehe auch Klebeband) werden mit unterschiedlichem Erfolg angewandt.