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Sitz ist im Zusammenhang mit den Worten ''Platz, Bleib, Steh'' und ''Aus'' eine aus der [[imperativ]]en Wortgewalt deutscher [[Hundebesitzer]] nicht mehr wegzudenkende Vokabel. Sitz bedeutet Bodenkontakt der Vorderläufe (sog. Pfoten) sowie des [[Hintern]] eines [[Hund]]es. Ist der Vierbeiner in diese [[Stellung]] gebracht, verharrt er in der [[Position]], bis ein neuer [[Befehl]] erfolgt.
 
 
Sitz ist im Zusammenhang mit den Worten Platz, Bleib, Steh und Aus eine aus der imperativen Wortgewalt deutscher Hundebesitzer nicht mehr weg zu denkende Vokabel. <br>
 
Sitz bedeutet Bodenkontakt der Vorderläufe (sog. Pfoten) sowie des Hintern eines Hundes. Ist der Vierbeiner in diese Stellung gebracht, verharrt er in der Position, bis ein neuer Befehl erfolgt.<br>
 
 
 
Politiker, die sich gerne der Sprache anderer Kulturen bedienen, verwenden diesen Begriff für ihren im Bundestag bereitgestellten Stuhl. Sie setzen sich zu Tagungsbeginn darauf, verharren in dieser Position und warten, bis ein neuer Befehl erfolgt. Beliebte Befehle sind hier: Redeerlaubnis, Pause, Wochenende und Feierabend.
 
  
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[[Politiker]], die sich gerne der [[Sprache]] anderer [[Kultur]]en bedienen, verwenden diesen [[Begriff]] für ihren im [[Bundestag]] bereitgestellten [[Stuhl]]. Sie setzen sich zu Tagungsbeginn darauf, verharren in dieser Position und warten, bis ein neuer Befehl erfolgt. Beliebte Befehle sind hier: Redeerlaubnis, [[Pause]], [[Wochenende]] und [[Feierabend]].
  
 
== Warnung vor dem Hund ==
 
== Warnung vor dem Hund ==
[[Bild:EB3.jpg|left|thumb|Hund in der Sitz!-Haltung. Für Leckerlis verkauft er seinen Charakter]]
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[[Datei:EB3.jpg|left|thumb|Hund in der Sitz!-Haltung. Für Leckerlis verkauft er seinen Charakter]]
  
Ein durchschnittlich begabter Hund ist in der Lage, bis zu 15 Befehle zu verstehen. Damit ist das Tier klüger als der durchschnittliche Halter, dem meist nicht mehr als acht Befehle einfallen. Derart unterfordert, erstaunt es nicht, dass Hunde keine komplexen Handlungsabläufe bewerkstelligen, sondern sich auf einfachste Darbietungen beschränken. <br>
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Ein durchschnittlich begabter Hund ist in der Lage, bis zu 15 Befehle zu verstehen. Damit ist das [[Tier]] klüger als der durchschnittliche Halter, dem meist nicht mehr als acht Befehle einfallen. Derart unterfordert, erstaunt es nicht, dass Hunde keine komplexen Handlungsabläufe bewerkstelligen, sondern sich auf einfachste Darbietungen beschränken. <br />
  
Das erste Kommando, das ein Hund beherrscht, ist '''SITZ!''' Zu Beginn der Übung versucht der Hund, sein Herrchen oder Frauchen zu provozieren, indem er z. B. wegläuft, Handstand macht oder sich auf den Boden legt. Der beste Freund des Menschen weiß, dass die Geduld seines Futtergebers endlich ist und dass dieser Lösungen möchte. Um das Ergebnis zu beschleunigen, denkt der Mensch, dass kleine, fressbare Belohnungen hilfreich sein könnten und er zückt ein sogenanntes ''Leckerli''. Erkennt der Hund, dass sein Herrchen in diesem Zustand hilfloser Ohnmacht angekommen ist, setzt er sich. Wenn es gefordert ist, legt er den Kopf noch auf die Seite, macht auf lieb oder hebt eine Pfote. Er erhält das Leckerli, der Mensch fühlt sich überlegen und gibt vor lauter Freude noch eine Belohnung.<br>
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Das erste Kommando, das ein Hund beherrscht, ist '''SITZ!''' Zu Beginn der Übung versucht der Hund, sein [[Herr|Herrchen]] oder [[Frau|Frauchen]] zu provozieren, indem er zum Beispiel wegläuft, mit dem [[Schwanz]] wedelt oder sich auf den Boden legt. Der ''beste [[Freund]] des Menschen'' weiß, dass die [[Geduld]] seines Futtergebers endlich ist und dass dieser [[Lösung]]en möchte. Um das [[Ergebnis]] zu beschleunigen, denkt der [[Mensch]], dass kleine, [[Ernährung|fressbare Belohnungen]] hilfreich sein könnten und er zückt ein sogenanntes ''Leckerli''. Erkennt der Hund, dass sein Herrchen in diesem Zustand hilfloser [[Ohnmacht]] angekommen ist, setzt er sich. Wenn es gefordert ist, legt er den [[Kopf]] noch auf die Seite, macht auf lieb oder hebt eine Pfote. Er erhält das Leckerli, der Mensch fühlt sich überlegen und gibt vor lauter Freude noch eine Belohnung.<br />
  
Würde der Hund das sofort von ihm verstandene simple Kommando umsetzen, blieben die Leckerlis aus, weil das Herrchen die korrekte Umsetzung seines Befehls als Teil seiner Autorität versteht. Diese Art der Selbstüberschätzung äußert sich im weiteren Verlauf der Beziehung als störend. <br>
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Würde der Hund das sofort von ihm verstandene simple Kommando ad hoc umsetzen, blieben die Leckerlis aus, weil das Herrchen die korrekte Umsetzung seines Befehls als Teil seiner [[Mussolini|Autorität]] versteht. Diese Art der Selbstüberschätzung äußert sich im weiteren Verlauf der Beziehung als störend. <br />
  
 
Herrchen oder Frauchen werden auf Grund dieses rudimentären Befehls auch als '''''Besitzer''''' des Vierbeiners bezeichnet.
 
Herrchen oder Frauchen werden auf Grund dieses rudimentären Befehls auch als '''''Besitzer''''' des Vierbeiners bezeichnet.
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== Parlamentarisches Sitz! ==
 
== Parlamentarisches Sitz! ==
[[Bild:371092077a229eaad25.jpg|left|thumb|Kammerdiener des Bundestages trainieren für den bevorstehenden Wahlkampf.]]
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[[Datei:371092077a229eaad25.jpg|left|thumb|Kammerdiener des Bundestages trainieren für den bevorstehenden Wahlkampf.]]
  
Das Leben in der Bananenrepublik Deutschland ist geprägt durch mehrere Feier-, Urlaubs- und Arbeitstage. Darüber hinaus gibt es noch den Bundestag, ein Tag der hoheitliche Rechte genießt und über allen anderen steht. Auffälligster Unterschied ist, dass die meisten Tage in Zeiteinheiten eingeteilt sind, der Bundestag jedoch in Sitze.<br>
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Das [[Leben]] in der [[Bananenrepublik Deutschland]] ist geprägt durch mehrere Feier-, [[Urlaub]]s- und [[Arbeit]]stage. Darüber hinaus gibt es noch den Bundestag, ein [[Tag]] der hoheitliche Rechte genießt und über allen anderen steht. Auffälligster Unterschied ist, dass die meisten Tage in [[Rolex|Zeiteinheiten]] eingeteilt sind, der Bundestag jedoch in Sitze.<br />
  
Diese Sitze werden von Politiker belegt, die dort für einen längeren Zeitraum (daher der Name Tag) für sehr viel Geld nichts tun. Diese Tätigkeit ist sehr begehrt, sodass immer mehr Anwärter auf die Stühle vorhanden sind, als es Sitzmöglichkeiten gibt. Im Zuge einer ordentlichen Wahl ist das deutsche Volk durchschnittlich alle vier Jahre aufgerufen, diejenigen Personen, die es durch seine Steuergelder fürs Nichtstun bezahlen möchte, auszusuchen.<br>
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Diese Sitze werden von Politiker belegt, die dort für einen längeren [[Zeitraum]] (daher der Name Tag) für sehr viel [[Geld]] nichts tun. Diese [[Tätigkeit]] ist sehr begehrt, sodass immer mehr Anwärter auf die Stühle vorhanden sind, als es [[Damensattel|Sitzmöglichkeit]]en gibt. Im [[Zug]]e einer ordentlichen [[Wahl]] ist das deutsche [[Volk]] durchschnittlich alle vier Jahre aufgerufen, diejenigen [[Person]]en, die es durch seine [[Mafia|Steuergelder]] fürs Nichtstun bezahlen möchte, auszusuchen.<br />
  
Nach Auszählung der Wahlstimmen werden die Sitze verteilt. Diese Verteilung ist derart kompliziert, dass man dazu übergegangen ist, alle Bewerber um die heißen Stühle in einen Vorraum zum Bundestag, der sogenannten Bundestagskammer, zu versammeln. Nachdem alle Beteiligten eingetroffen sind, werden die Außentüren verschlossen und man lässt die Politiker für ca. eine Stunde in der Kammer um die besten Plätze rangeln. Anschließend öffnen Kammerdiener die Türen zum Plenarsaal, der Bundestags-Präsident ruft '''Sitz!''', und die Politiker stürmen den Raum. Jeder, der sich auf einen der Stühle setzt, darf bleiben. Wenn alle Sitze belegt sind, werden die frei umherirrenden, sitzlosen Politiker von den Kammerdienern hinaus befördert. Bei Weigerung oder krampfhaftem Festhalten an Tischbeinen oder Mikrofonständern werden Kammerjäger hinzugeholt, die die Verlierer gewaltsam entfernen.<br>
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Nach Auszählung der Wahlstimmen werden die Sitze verteilt. Diese Verteilung ist derart kompliziert, dass man dazu übergegangen ist, alle Bewerber um die heißen Stühle in einen Vorraum zum Bundestag, der sogenannten Bundestagskammer, zu versammeln. Nachdem alle Beteiligten eingetroffen sind, werden die [[Tür|Außentüren]] verschlossen und man lässt die Politiker für ca. eine [[Stunde]] in der Kammer um die besten Plätze rangeln. Anschließend öffnen Kammerdiener die Türen zum Plenarsaal, der Bundestags[[präsident]] ruft '''Sitz!''', und die Politiker stürmen den [[Raum]]. Jeder, der sich auf einen der Stühle setzt, darf bleiben. Wenn alle Sitze belegt sind, werden die frei umherirrenden, sitzlosen Politiker von den Kammerdienern hinaus befördert. Bei Weigerung oder krampfhaftem Festhalten an [[Tisch]]beinen oder [[Mikrofon]][[ständer]]n werden [[Kammerjäger]] hinzugeholt, die die [[Verlierer]] gewaltsam entfernen.<br />
  
Nach der Säuberungsaktion kehrt Ruhe ein und die Stuhlbesetzer dürfen sich ''Mitglied des Bundestags'' nennen. Die Sitze sind verteilt. <br>
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Nach der Säuberungsaktion kehrt [[Ruhe]] ein und die Stuhlbesetzer dürfen sich ''Mitglied des Bundestags'' nennen. Die Sitze sind verteilt. <br />
  
  
 
== Sitzarten ==
 
== Sitzarten ==
[[Bild:Hochsitz.jpg|left|thumb|Auguste Rodin baute dem Hochsitz mit seiner Denker-Statue ein Denkmal. Hochsitz und Denken wird seit Ende des 19. Jahrhunderts in einem Wort genannt!]]
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[[Datei:Hochsitz.jpg|left|thumb|Auguste Rodin baute dem [[Waidmännischer Barock|Hochsitz]] mit seiner Denkerstatue ein Denkmal. Hochsitz und Denken wird seit Ende des 19. Jahrhunderts in einem Wort genannt!]]
Neben den parlamentarischen Sitzen gibt es eine Vielzahl andere Sitzgelegenheiten, die im Wesen vollkommen unterschiedlich sind. Einige stehen den Politiker-Stühlen sogar reziprok gegenüber.<br>
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Neben den parlamentarischen Sitzen gibt es eine Vielzahl andere Sitzgelegenheiten, die im Wesen vollkommen unterschiedlich sind. Einige stehen den Politikerstühlen sogar reziprok gegenüber.<br />
  
  
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Basierend auf der Erkenntnis, dass die Hirntätigkeit zunimmt, wenn die Luft sauerstoffärmer wird, erfand man den Hochsitz. Die erhöhte Sitzposition findet in atmosphärischer Höhe statt. In dieser von Smog, Sauerstoff und anderen Umweltkatastrophen befreiten Gegend versucht das Hirn den letzten Rest lebensnotwendigen Sauerstoffs aus dem Blut zu filtern, sodass es zu übersteigerten Synapsen kommt. Die Denk-Fähigkeit wird erhöht.<br>
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Basierend auf der Erkenntnis, dass die [[Gehirn|Hirntätigkeit]] zunimmt, wenn die [[Luft]] sauerstoffärmer wird, erfand man den '''Hochsitz'''. Die erhöhte Sitzposition findet in [[Weltraum|atmosphärischer Höhe]] statt. In dieser von [[Smog]], [[Sauerstoff]] und anderen [[Umweltkatastrophe]]n befreiten Gegend versucht das Hirn den letzten Rest lebensnotwendigen Sauerstoffs aus dem [[Blut]] zu filtern, sodass es zu übersteigerten Synapsen kommt. Die Denkfähigkeit wird erhöht.<br />
 
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Dieser sogenannte Denker-Stuhl steht daher nicht umsonst an Theken, da man hier gezwungen ist, permanent Geistreiches von sich zu geben.<br>
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Dieser sogenannte Denkerstuhl steht daher nicht umsonst an [[Theke]]n, da man hier gezwungen ist, permanent Geistreiches von sich zu geben.<br />
[[Bild:Schleudersitz.gif|right|thumb|Hier das vereinfacht dargestellte Prinzip eines Scheudersitzes. Der Mensch kommt immer wieder gern drauf zurück]]
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In streng hierarchisch gegliederten Firmen sind untere Dienstränge ständig bestrebt, die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen. Das Leitern, wie dieser mühselige Aufstieg bezeichnet wird, dauert lange und wird manchmal nicht vor Renteneintrittsalter erreicht.<br>
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In streng hierarchisch gegliederten [[Firma|Firmen]] sind untere Dienstränge ständig bestrebt, die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen. Das ''Leitern'', wie dieser mühselige Aufstieg bezeichnet wird, dauert lange und wird manchmal nicht vor Renteneintrittsalter erreicht.<br />
 
 
Schneller geht es mit dem sogenannten Schleudersitz. Wer auf dieser Sitzmöglichkeit zur Ruhe kommt, erlebt sein blaues Wunder. Kaum sitzt derjenige, schon wird er von diesem Stuhl mehrere Stufen (Abteilungen) nach oben katapultiert.<br>
 
  
Relativ weit oben angekommen, sollt man aufpassen. Erwischt man in dieser Position einen Schleudersitz, wird man auch katapultiert. Allerdings auf die Straße.<br>  
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Schneller geht es mit dem sogenannten '''Schleudersitz'''. Wer auf dieser Sitzmöglichkeit zur Ruhe kommt, erlebt sein blaues Wunder. Kaum sitzt derjenige, schon wird er von diesem Stuhl mehrere Stufen (Abteilungen) nach oben katapultiert.<br />
  
Es ist für Karrieristen also wichtig, genau zu wissen, auf welchem Stuhl man geruhsam der Rente entgegensteuert. Ein Schritt zuviel kann dabei töricht sein. <br>  
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Relativ weit oben angekommen sollte man aufpassen. Erwischt man in dieser Position einen Schleudersitz, wird man auch katapultiert. Allerdings auf die Straße.<br />
  
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Es ist für Karrieristen also wichtig, genau zu wissen, auf welchem Stuhl man geruhsam der [[Rente]] entgegensteuert. Ein [[Schritt]] zuviel kann dabei töricht sein. <br />
  
 
=== Wohnsitz ===
 
=== Wohnsitz ===
  
  
Wohnsitz ist ein feststehender Begriff aus dem Behördendeutsch. Man wird dort nicht nach seiner Adresse gefragt, sondern nach seinem Wohnsitz. <br>
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Wohnsitz ist ein feststehender Begriff aus dem [[Behörde]]ndeutsch. Man wird dort nicht nach seiner [[Adresse]] gefragt, sondern nach seinem [[Wohnung|Wohnsitz]]. <br />
  
Beamte können sich keine andere Möglichkeit, als zu sitzen, vorstellen. Folglich gehen sie davon aus, dass Antragssteller, so sie denn zu Hause sind, dies ausschließlich in sitzender Position tun. Daher das irritierende Wort.<br>  
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Beamte können sich keine andere Möglichkeit, als zu sitzen, vorstellen. Folglich gehen sie davon aus, dass Antragssteller, so sie denn zu Hause sind, dies ausschließlich in sitzender Position tun. Daher das irritierende [[Wort]].<br />
  
Wohnsitz besagt demnach: ''Intimzone in privater Umgebung, in der man sich sitzend aufhält oder die Möglichkeit besteht, dies zu tun.''<br>
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Wohnsitz besagt demnach: ''[[Intimzone]] in privater Umgebung, in der man sich sitzend aufhält oder die Möglichkeit besteht, dies zu tun.''<br />
  
  
 
=== Kindersitz ===
 
=== Kindersitz ===
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[[Datei:kinder-designer.jpg|right|thumb|Kindliche Kreativität steht hoch im Kurs. Hier die neuen Gestalter. Ihr Modell steht bereits in der MoMA]]
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In der Design- und Möbelwelt hat man nach Retro- und Post-Retro-Design alle Stilrichtungen der vergangenen [[Epoche]]n mehrfach wiederholt. Die Käufer waren diesem unkreativen Tun überdrüssig und ließen sich nicht länger blenden. Die Designer mussten, um erfolgreich zu sein, tatsächlich Neues entwickeln.<br />
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entdeckte man Primatenmöbel, einfachste [[Holz]]möbel, die auch unter dem Namen ''Art-Brut'' firmiert wurden, und versuchte diese als ''le Dernier Cri'' zu verkaufen. Unglücklicherweise fiel den Verbrauchern auf, dass auch diese rohen [[Möbel]] nur eine Neuauflage von bereits seit Jahrhunderten von Eingeborenenstämmen hergestellten Wohnaccessoires darstellen. Ein Verkaufserfolg stellte sich deshalb nicht ein.<br />
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Erst nachdem das schwedische Möbelhaus [[IKEA]] auf die [[Idee]] kam, Stühle von Klein[[kinder]]n entwerfen zu lassen, bewegte sich die Design-Szene vorwärts. Heute werden die wackeligen, unproportionierten Sitzgelegenheiten von allen namhaften Möbelherstellern produziert. Der deutsche Stuhlbauer VITRA hat den Kindersitzen bereits ein eigenes [[Museum]] gestellt.<br />
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=== Rücksitz ===
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[[Datei:Rücksitz.jpg|left|thumb|Prototyp modernster Rücksitz-Technik. Dieser wird bereits heute in allen gängigen Japan-Autos eingebaut]]
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In einer immer hektischer werdenden Zeit fällt es schwer, Rückzugsmöglichkeiten in intimer Umgebung zu finden. Dieses Problem wurde von den Autobauern erkannt. Sie wandelten ihre neuen [[Modell]]e in esoterisch angehauchte ''Private Cabins'' um.<br />
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Wichtigstes Bauteil hierbei war die Umdefinierung des '''Rücksitzes'''. Während früher als technische Innovation galt, die Vordersitze in Liegestellung zu bringen, stellen die neuen Rücksitze die Althergebrachten vollkommen in den [[Schatten]].<br />
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Die neuen Rücksitze sind voll ausklappbar, geräuscharm und stoßgedämpft, weshalb sie auch als idealer Ort der Kindeszeugung geeignet sind. Abgetönte [[Scheibe]]n, Plüschverkleidungen und eingebauter DVD-Player stimmen den [[Nutzer]] auf heimelige Atmosphäre ein. <br />
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''Heaven on the backseat of my Cadillac'' sangen [[Amerika|amerikanische]] [[Michael Jackson|Troubadoure]] bereits in den 70er Jahren. Dass die ansonsten sehr schnell reagierende [[Auto]]mobilbranche weitere 30 Jahre brauchte, um diese Imagination in die Tat umzusetzen, erstaunt bisweil. Der dramatische Anstieg der Geburtenrate gibt ihnen mit der Entwicklung der neuen Rücksitze allerdings recht! <br />
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== Der Sitz als Strafe: die Sitzhaft ==
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Viele bezeichnen das Leben als verbeamteter oder politischer Sesselkleber (zum Beispiel Heide Simonis, [[SPD]]) als [[Strafe]]. Dies vernahmen [[asien|Asiaten]], seit über 1.000 Jahren weltweit führend im Erfinden [[Sadismus|sadistischer]] Bestrafungsrituale, und setzten diese [[Technik]] sofort in ihren [[Gefängnis]]sen um.<br />
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Dieses als '''Sitzhaft''' von verschiedenen [[GEZ|Menschenrechtsorganisationen]] geächtete Strafmaß sieht vor, die Gefangenen mittels [[Kette]]n an einen Stuhl zu binden und diesen hinter einen [[Schreibtisch]] mit schwacher [[Licht|Beleuchtung]] zu setzen. Hier müssen die Gefesselten dann ihre Strafe absitzen.<br />
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Die Sitzhaft gehört mit Lach-, Wohn-, Ekel- und Krankhaft zu den von der [[Nation|UNO]] anerkannten [[Folter]]methoden.<br />
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== Sitzfleisch ==
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Eines der wenigen Worte, für das es keinen [[Plural]] gibt, ist [[Fleisch]]. Kurz nach Erfindung des Wortes setzte es sich unverrückbar fest und konnte weder dekliniert noch vermehrt werden. Durch sein beharrliches Festhalten an seiner Position wird es häufig als '''[[Sitzfleisch]]''' betitelt.
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== Sitzberufe ==
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=== Besitzer ===
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Jedem, dem etwas gehört, darf sich Besitzer nennen. Zu einigermaßen Wohlstand kommt man jedoch nur, wenn man sich [[Bank]]- oder [[Versicherung]]sbesitzer nennen kann.
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Im Zuge schleichender Arbeitslosigkeit sind jedoch viele [[Hartz IV]]-Empfänger dazu übergegangen, sich Besitzer als Profession auf ihre [[Visitenkarte]]n drucken zu lassen. So kommt es, dass heute Gewächshaus-Besitzer, Fernsehbesitzer oder Waschpulver-Besitzer als oft genannte Berufsbezeichnungen auftauchen.
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=== Beisitzer ===
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In [[Verein]]en, Genossenschaften und Firmenvorständen benötigt man eine gewisse [[Anzahl]] von entscheidungsgewaltigen Machern und ein bis zwei Menschen, die tatenlos dabei sitzen. Sie werden als '''Beisitzer''' bezeichnet und dürfen bei Vorstandsdebatten auf einem Podest bei den Entscheidungsträgern sitzen.
  
In der Design- und Möbelwelt hat man nach Retro- und Post-Retro-Design alle Stilrichtungen der vergangenen Epochen mehrfach wiederholt. Die Käufer waren diesem unkreativen Tun überdrüssig und ließen sich nicht länger blenden. Die Designer mussten, um erfolgreich zu sein, tatsächlich Neues entwickeln.<br>
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Der [[Lohn|Verdienst]] liegt etwas unterhalb des Vorstandsvorsitzenden. Dafür trägt man aber keine Verantwortung. Beisitzer dienen einzig dem Zweck, den Machern ein noch größeres [[Gefühl]] von [[Macht]] zu übermitteln. Diese dürfen über die Beisitzer bestimmen und ihnen Weisungen erteilen. Somit demonstrieren die Machthaber auch Stärke innerhalb eines Vorstandes.
  
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entdeckte man Primaten-Möbel, einfachste Holzmöbel, die auch unter dem Namen Art-Brut firmiert wurden, und versuchte diese als le dernier cri zu verkaufen. Unglücklicherweise fiel den Verbrauchern auf, dass auch diese rohen Möbel nur eine Neu-Auflage von bereits seit Jahrhunderten von Eingeborenen-Stämmen hergestellten Wohn-Accessoires darstellen. Ein Verkaufserfolg stellte sich deshalb nicht ein.<br>
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Wenn die Beisitzer damit leben können, haben sie alle Annehmlichkeiten stressfrei.
  
Erst nachdem das schwedische Möbelhaus IKEA auf die Idee kam, Stühle von Kleinkindern entwerfen zu lassen, bewegte sich die Design-Szene vorwärts. Heute werden die wackeligen, unproportionierten Sitzgelegenheiten von allen namhaften Möbel-Herstellern produziert. Der deutsche Stuhlbauer VITRA hat den Kindersitzen bereits ein eigenes Museum gestellt.<br>
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[[Kategorie:Deutschland]]
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[[Kategorie:Politisches Schlagwort]]
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[[Kategorie:Staatswesen]]
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[[Kategorie:Arbeitsplätze & Arbeitgeber]]
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[[Kategorie:Alltag]]

Aktuelle Version vom 5. März 2015, 18:21 Uhr

Sitz ist im Zusammenhang mit den Worten Platz, Bleib, Steh und Aus eine aus der imperativen Wortgewalt deutscher Hundebesitzer nicht mehr wegzudenkende Vokabel. Sitz bedeutet Bodenkontakt der Vorderläufe (sog. Pfoten) sowie des Hintern eines Hundes. Ist der Vierbeiner in diese Stellung gebracht, verharrt er in der Position, bis ein neuer Befehl erfolgt.

Politiker, die sich gerne der Sprache anderer Kulturen bedienen, verwenden diesen Begriff für ihren im Bundestag bereitgestellten Stuhl. Sie setzen sich zu Tagungsbeginn darauf, verharren in dieser Position und warten, bis ein neuer Befehl erfolgt. Beliebte Befehle sind hier: Redeerlaubnis, Pause, Wochenende und Feierabend.

Warnung vor dem Hund

Hund in der Sitz!-Haltung. Für Leckerlis verkauft er seinen Charakter

Ein durchschnittlich begabter Hund ist in der Lage, bis zu 15 Befehle zu verstehen. Damit ist das Tier klüger als der durchschnittliche Halter, dem meist nicht mehr als acht Befehle einfallen. Derart unterfordert, erstaunt es nicht, dass Hunde keine komplexen Handlungsabläufe bewerkstelligen, sondern sich auf einfachste Darbietungen beschränken.

Das erste Kommando, das ein Hund beherrscht, ist SITZ! Zu Beginn der Übung versucht der Hund, sein Herrchen oder Frauchen zu provozieren, indem er zum Beispiel wegläuft, mit dem Schwanz wedelt oder sich auf den Boden legt. Der beste Freund des Menschen weiß, dass die Geduld seines Futtergebers endlich ist und dass dieser Lösungen möchte. Um das Ergebnis zu beschleunigen, denkt der Mensch, dass kleine, fressbare Belohnungen hilfreich sein könnten und er zückt ein sogenanntes Leckerli. Erkennt der Hund, dass sein Herrchen in diesem Zustand hilfloser Ohnmacht angekommen ist, setzt er sich. Wenn es gefordert ist, legt er den Kopf noch auf die Seite, macht auf lieb oder hebt eine Pfote. Er erhält das Leckerli, der Mensch fühlt sich überlegen und gibt vor lauter Freude noch eine Belohnung.

Würde der Hund das sofort von ihm verstandene simple Kommando ad hoc umsetzen, blieben die Leckerlis aus, weil das Herrchen die korrekte Umsetzung seines Befehls als Teil seiner Autorität versteht. Diese Art der Selbstüberschätzung äußert sich im weiteren Verlauf der Beziehung als störend.

Herrchen oder Frauchen werden auf Grund dieses rudimentären Befehls auch als Besitzer des Vierbeiners bezeichnet.


Parlamentarisches Sitz!

Kammerdiener des Bundestages trainieren für den bevorstehenden Wahlkampf.

Das Leben in der Bananenrepublik Deutschland ist geprägt durch mehrere Feier-, Urlaubs- und Arbeitstage. Darüber hinaus gibt es noch den Bundestag, ein Tag der hoheitliche Rechte genießt und über allen anderen steht. Auffälligster Unterschied ist, dass die meisten Tage in Zeiteinheiten eingeteilt sind, der Bundestag jedoch in Sitze.

Diese Sitze werden von Politiker belegt, die dort für einen längeren Zeitraum (daher der Name Tag) für sehr viel Geld nichts tun. Diese Tätigkeit ist sehr begehrt, sodass immer mehr Anwärter auf die Stühle vorhanden sind, als es Sitzmöglichkeiten gibt. Im Zuge einer ordentlichen Wahl ist das deutsche Volk durchschnittlich alle vier Jahre aufgerufen, diejenigen Personen, die es durch seine Steuergelder fürs Nichtstun bezahlen möchte, auszusuchen.

Nach Auszählung der Wahlstimmen werden die Sitze verteilt. Diese Verteilung ist derart kompliziert, dass man dazu übergegangen ist, alle Bewerber um die heißen Stühle in einen Vorraum zum Bundestag, der sogenannten Bundestagskammer, zu versammeln. Nachdem alle Beteiligten eingetroffen sind, werden die Außentüren verschlossen und man lässt die Politiker für ca. eine Stunde in der Kammer um die besten Plätze rangeln. Anschließend öffnen Kammerdiener die Türen zum Plenarsaal, der Bundestagspräsident ruft Sitz!, und die Politiker stürmen den Raum. Jeder, der sich auf einen der Stühle setzt, darf bleiben. Wenn alle Sitze belegt sind, werden die frei umherirrenden, sitzlosen Politiker von den Kammerdienern hinaus befördert. Bei Weigerung oder krampfhaftem Festhalten an Tischbeinen oder Mikrofonständern werden Kammerjäger hinzugeholt, die die Verlierer gewaltsam entfernen.

Nach der Säuberungsaktion kehrt Ruhe ein und die Stuhlbesetzer dürfen sich Mitglied des Bundestags nennen. Die Sitze sind verteilt.


Sitzarten

Auguste Rodin baute dem Hochsitz mit seiner Denkerstatue ein Denkmal. Hochsitz und Denken wird seit Ende des 19. Jahrhunderts in einem Wort genannt!

Neben den parlamentarischen Sitzen gibt es eine Vielzahl andere Sitzgelegenheiten, die im Wesen vollkommen unterschiedlich sind. Einige stehen den Politikerstühlen sogar reziprok gegenüber.


Hochsitz

Basierend auf der Erkenntnis, dass die Hirntätigkeit zunimmt, wenn die Luft sauerstoffärmer wird, erfand man den Hochsitz. Die erhöhte Sitzposition findet in atmosphärischer Höhe statt. In dieser von Smog, Sauerstoff und anderen Umweltkatastrophen befreiten Gegend versucht das Hirn den letzten Rest lebensnotwendigen Sauerstoffs aus dem Blut zu filtern, sodass es zu übersteigerten Synapsen kommt. Die Denkfähigkeit wird erhöht.

Dieser sogenannte Denkerstuhl steht daher nicht umsonst an Theken, da man hier gezwungen ist, permanent Geistreiches von sich zu geben.

Hier das vereinfacht dargestellte Prinzip eines Schleudersitzes. Der Mensch kommt immer wieder gern drauf zurück


Schleudersitz

In streng hierarchisch gegliederten Firmen sind untere Dienstränge ständig bestrebt, die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen. Das Leitern, wie dieser mühselige Aufstieg bezeichnet wird, dauert lange und wird manchmal nicht vor Renteneintrittsalter erreicht.

Schneller geht es mit dem sogenannten Schleudersitz. Wer auf dieser Sitzmöglichkeit zur Ruhe kommt, erlebt sein blaues Wunder. Kaum sitzt derjenige, schon wird er von diesem Stuhl mehrere Stufen (Abteilungen) nach oben katapultiert.

Relativ weit oben angekommen sollte man aufpassen. Erwischt man in dieser Position einen Schleudersitz, wird man auch katapultiert. Allerdings auf die Straße.

Es ist für Karrieristen also wichtig, genau zu wissen, auf welchem Stuhl man geruhsam der Rente entgegensteuert. Ein Schritt zuviel kann dabei töricht sein.

Wohnsitz

Wohnsitz ist ein feststehender Begriff aus dem Behördendeutsch. Man wird dort nicht nach seiner Adresse gefragt, sondern nach seinem Wohnsitz.

Beamte können sich keine andere Möglichkeit, als zu sitzen, vorstellen. Folglich gehen sie davon aus, dass Antragssteller, so sie denn zu Hause sind, dies ausschließlich in sitzender Position tun. Daher das irritierende Wort.

Wohnsitz besagt demnach: Intimzone in privater Umgebung, in der man sich sitzend aufhält oder die Möglichkeit besteht, dies zu tun.


Kindersitz

Kindliche Kreativität steht hoch im Kurs. Hier die neuen Gestalter. Ihr Modell steht bereits in der MoMA

In der Design- und Möbelwelt hat man nach Retro- und Post-Retro-Design alle Stilrichtungen der vergangenen Epochen mehrfach wiederholt. Die Käufer waren diesem unkreativen Tun überdrüssig und ließen sich nicht länger blenden. Die Designer mussten, um erfolgreich zu sein, tatsächlich Neues entwickeln.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entdeckte man Primatenmöbel, einfachste Holzmöbel, die auch unter dem Namen Art-Brut firmiert wurden, und versuchte diese als le Dernier Cri zu verkaufen. Unglücklicherweise fiel den Verbrauchern auf, dass auch diese rohen Möbel nur eine Neuauflage von bereits seit Jahrhunderten von Eingeborenenstämmen hergestellten Wohnaccessoires darstellen. Ein Verkaufserfolg stellte sich deshalb nicht ein.

Erst nachdem das schwedische Möbelhaus IKEA auf die Idee kam, Stühle von Kleinkindern entwerfen zu lassen, bewegte sich die Design-Szene vorwärts. Heute werden die wackeligen, unproportionierten Sitzgelegenheiten von allen namhaften Möbelherstellern produziert. Der deutsche Stuhlbauer VITRA hat den Kindersitzen bereits ein eigenes Museum gestellt.


Rücksitz

Prototyp modernster Rücksitz-Technik. Dieser wird bereits heute in allen gängigen Japan-Autos eingebaut

In einer immer hektischer werdenden Zeit fällt es schwer, Rückzugsmöglichkeiten in intimer Umgebung zu finden. Dieses Problem wurde von den Autobauern erkannt. Sie wandelten ihre neuen Modelle in esoterisch angehauchte Private Cabins um.

Wichtigstes Bauteil hierbei war die Umdefinierung des Rücksitzes. Während früher als technische Innovation galt, die Vordersitze in Liegestellung zu bringen, stellen die neuen Rücksitze die Althergebrachten vollkommen in den Schatten.

Die neuen Rücksitze sind voll ausklappbar, geräuscharm und stoßgedämpft, weshalb sie auch als idealer Ort der Kindeszeugung geeignet sind. Abgetönte Scheiben, Plüschverkleidungen und eingebauter DVD-Player stimmen den Nutzer auf heimelige Atmosphäre ein.

Heaven on the backseat of my Cadillac sangen amerikanische Troubadoure bereits in den 70er Jahren. Dass die ansonsten sehr schnell reagierende Automobilbranche weitere 30 Jahre brauchte, um diese Imagination in die Tat umzusetzen, erstaunt bisweil. Der dramatische Anstieg der Geburtenrate gibt ihnen mit der Entwicklung der neuen Rücksitze allerdings recht!


Der Sitz als Strafe: die Sitzhaft

Viele bezeichnen das Leben als verbeamteter oder politischer Sesselkleber (zum Beispiel Heide Simonis, SPD) als Strafe. Dies vernahmen Asiaten, seit über 1.000 Jahren weltweit führend im Erfinden sadistischer Bestrafungsrituale, und setzten diese Technik sofort in ihren Gefängnissen um.

Dieses als Sitzhaft von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen geächtete Strafmaß sieht vor, die Gefangenen mittels Ketten an einen Stuhl zu binden und diesen hinter einen Schreibtisch mit schwacher Beleuchtung zu setzen. Hier müssen die Gefesselten dann ihre Strafe absitzen.

Die Sitzhaft gehört mit Lach-, Wohn-, Ekel- und Krankhaft zu den von der UNO anerkannten Foltermethoden.


Sitzfleisch

Eines der wenigen Worte, für das es keinen Plural gibt, ist Fleisch. Kurz nach Erfindung des Wortes setzte es sich unverrückbar fest und konnte weder dekliniert noch vermehrt werden. Durch sein beharrliches Festhalten an seiner Position wird es häufig als Sitzfleisch betitelt.

Sitzberufe

Besitzer

Jedem, dem etwas gehört, darf sich Besitzer nennen. Zu einigermaßen Wohlstand kommt man jedoch nur, wenn man sich Bank- oder Versicherungsbesitzer nennen kann.

Im Zuge schleichender Arbeitslosigkeit sind jedoch viele Hartz IV-Empfänger dazu übergegangen, sich Besitzer als Profession auf ihre Visitenkarten drucken zu lassen. So kommt es, dass heute Gewächshaus-Besitzer, Fernsehbesitzer oder Waschpulver-Besitzer als oft genannte Berufsbezeichnungen auftauchen.


Beisitzer

In Vereinen, Genossenschaften und Firmenvorständen benötigt man eine gewisse Anzahl von entscheidungsgewaltigen Machern und ein bis zwei Menschen, die tatenlos dabei sitzen. Sie werden als Beisitzer bezeichnet und dürfen bei Vorstandsdebatten auf einem Podest bei den Entscheidungsträgern sitzen.

Der Verdienst liegt etwas unterhalb des Vorstandsvorsitzenden. Dafür trägt man aber keine Verantwortung. Beisitzer dienen einzig dem Zweck, den Machern ein noch größeres Gefühl von Macht zu übermitteln. Diese dürfen über die Beisitzer bestimmen und ihnen Weisungen erteilen. Somit demonstrieren die Machthaber auch Stärke innerhalb eines Vorstandes.

Wenn die Beisitzer damit leben können, haben sie alle Annehmlichkeiten stressfrei.


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