Spiegelwelten:Brookline

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Brookline ist die Hauptstadt von Amerikanien

Es wurde häufig spekuliert, warum ausgerrechnet Brookline und nicht die viel grösseren Städte wie die Handels- und Hafensadt Newburyport oder die alte Finanzmetropole Old York Hauptstadt des Landes sei.
Die Antwort liegt in der Mentalität der Amerikanier und ihrer Prioritätensetzung: Brookline wird von einer Entwicklung mit Schwerpunkt im geistigen und spirituellen Bereich bestimmt.
In dieser Tradition wollte und will man auch Politik und Regierung stets eingebunden wissen, frei nach dem historischen Zitat Kennedys: "Wenn Dichter mehr von Politik verstünden und Politiker mehr von Poesie, wäre die Welt eine bessere'".

Das Zentrum des Geistes

Kunst, Religion und Geisteswissenschaften haben in Broolkline eine lange Tradition.
Die berühmte Aspengrove-Universität ist die renomierteste Bildungsanstalt des Ganzen Landes und erhält seit vielen Jahren mehr Aufnahmeanträge, als Studienplätze frei sind.
In Brookline gibt es 5 grosse Museen, 30 Kunstgalerien, 5 Musikonservatorien und zahhlose Buchläden und Schriftrollen-Banken. Die Bibliothek der Stadt ist die älteste Ozeaniens.

Religionen

In kaum einer anderen Stadt des vornehmlich paganistischen Landes leben soviele religiöse Minderheiten wie in Brookline. Ihre Gotteshäuser prägen teilweise das Stadtbild, wie die prächtige Potemkin-Kathedrale der christlich orthodoxen Gemeinde. Die jüdische Synagoge ist nur einen Steinwurf entfernt, wurde aber noch nie mit Steinen oder anderem beworfen, was im Universum so ziemlich einmalig sein dürfte.
Am Südende der Stadt schliesslich, erhebt sich die blaue Moschee wo die muslimischen Bürger Brooklines beten.

Im Zentrum der Stadt liegt der grosse Moonflower Park, in dessen Mitte ein heiliger Eichenhain wächst. Dort befindet sich ein kultisches Labyrinth mit einer Steinanalge, an der der Präsident an hohen Feiertagen seine Reden hält und gegebenenfalls Opfer vollzieht.
Der älteste Druide Brooklines betreut diesen Kultplatz und steht den Bürgern auch jeder Zeit für private Seelsorge zur Seite. In vielen Strassenecken und Winkeln Brooklines finden sich kleine Kultnischen, Steinkreise, Menhire und Dolmen.

Aber auch die wenigen konfessionslosen Einwohner haben sich organisiert: In der traditionsreichen Who-know's-Road steht die bekannte Villa Weissnix, dem Vereinszentrum der amerikanensischen Agnostiker. Im "Atheist's Attic" einem herrlichen, unter Denkmalschutz stehenden Altbau im Herzen der Stadt treffen sich die Atheisten und Gottlosen, um sich gegenseitig in ihrem Unglauben zu unterstützen.

Leben in Brookline

Das Zusammenleben der vielen unterschiedlichen geistigen Strömungen bildete schon früh ein gesellschaftliches Klima aus, das von Respekt und einer Art von "ökumenischem Pietismus" geprägt ist.
Ein Aspekt, der Besuchern und Touristen oftmals nur unzureichend bewusst ist und gelegentlich sogar zu Konflikten führt.
Auf die Einhaltung von Ruhezeiten und Sperrstunden wird in Brookline mehr Wert gelegt, als irgendwo anders: Bis in alle Nacht lärmende Eckkneipen, lautes Quatschen auf der Strasse, Rumgegröhle und hemmungsloses Saufen werden in Brookline nicht geduldet.

Schon so mancher junge Student, der mit falschen Vorstellungen über die "Stadt der Toleranz" in Brokline seine erste Sause abhalten wollte, sah sich mit der Tatsache konfrontiert, dass hier in aller Regel besagte Toleranz der Brookliner aufhört und der Pietismus anfängt. Gerne gibt man aber solchen unzureichend vorbereiteten ein Wörterbuch mit in die Zelle, wo sie das Wort in Ruhe nachschlagen können.

Wer als Ausländer zum Dritten mal wegen Vergehen wie Ruhestörung, Rauchen in der Öffentlichkeit oder Spucken auf den Boden verwarnt wurde läuft Gefahr, seine Aufenthaltsgenehmigung verlieren. Wird die Tat gar an einem religiösen Feiertag begangen - egal welcher Religion - folgt die Abschiebung auch nach dem Ersten mal.

Besonders sensibel sind die Brookliner gegenüber Geschmacklosigkeiten aller Art: FFF-Humor, ethisch verwerfliche Scheisse, Teufel auf den Boden malen, Beleidigungen und würdelosem Verhalten grundsätzlich.

Der Skandal vom Moonflower Park

Überdeutlich wurde das oben beschriebene Konflikt-Potential, als kurz vor der Jahrhundertwende, im Juni 1799 (OZR) eine Gruppe deutscher Metaller nach Brookline reiste, um dort das Litha-Fest (Sommersonnenwende) zu feiern.
Was man auch in Brookline zunächst als ehrfürchtiges Interesse an der örtlichen Religion und Kultur deutete, entpuppte sich als tragisches Missverständnis. Die Metaller hielten Litha für eine Variante von Wacken und just, als Präsident Kennedy seine Rede vor den andächtig lauschenden Gläubigen halten wollte, drehte die Metall Band einen sagenhaft lauten Krach auf, so dass fast der Steinkreis zusammenbrach. Die Metaller soffen, kotzten, gröhlten und entweihten die Stimmung auf so brutale Weise, dass die Bürger zu Selbstjustiz griffen und der Präsident die Nationalgarde alarmierte.

Als die Metaller von den aufgebrachten Brooklinern mit Handtaschen, Schlachtmessern und Geweihstangen beworfen wurden, dachten sie anfänglich noch, diese wollten an ihrer Fete mitmachen, doch schon bald rannten die Headbanger um ihr Leben. Die Flucht gestaltete sich aufgrund des fortgeschrittenen Alkoholkonsums schwierig. Zwei torkelten unter den Bus, andere knallten gegen Bäume und Laternen und wieder welche rutschten auf dem Schmier aus Erbrochenen, Bier und Sperma aus, der auf dem Festplatz herumlag.
Nur wenige schafften es, in der Sankt Potekim Kathedrale um Kirchenasyl zu bitten. Sie wurden am nächsten Tag unter Polizeischutz zurück zum Flughafen begleitet und erhielten lebenslänglich Einreiseverbot. Die Mitglieder der Band erhielten je 5 Jahre Haft wegen ausserordentlicher Scheisshaftigkeit.


Brookline im Winter

Linktipps: Faditiva und 3DPresso