Spiegelwelten:Reisetagebuch König Hilberts IV. Pingel: Unterschied zwischen den Versionen

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In den vergangenen Tagen hatten wir trotz der hervorragenden Ausstattung unseres Schiffes keinen Internetzugang – weiß der Teufel, was dort draußen in der Welt los ist. Nicht, dass es uns hier an Aufregung gefehlt hätte. Am 13. Juli ließen wir [[Spiegelwelten:Molldurien|Molldurisch-Basnana]] endgültig hinter uns und fuhren an der Küste der Basnana-Insel entlang. Diese gehört zu keinem Staat – ich verstehe nicht ganz warum. Das, was wir von der Insel sahen, war durchaus sehr hübsch anzusehen. An der Küste wechseln sie ziemlich weiße, palmengesäumte Sandstrände mit zerklüfteten Klippenabschnitten ab, dahinter liegt ein anmutiges Hügelland mit wogenden Wiesen und rauschenden Wäldern. Zumindest stelle ich mir mal vor, dass dort alles wogt und rauscht. Im Zentrum der Insel scheint es eine Bergregion zu geben, die sich unserem Blick aber oft in der Ferne entzog. Auf den Gipfeln scheint es aber Schnee zu geben, dessen weißes Leuchten auch von uns beobachtet werden konnte.<br>
 
In den vergangenen Tagen hatten wir trotz der hervorragenden Ausstattung unseres Schiffes keinen Internetzugang – weiß der Teufel, was dort draußen in der Welt los ist. Nicht, dass es uns hier an Aufregung gefehlt hätte. Am 13. Juli ließen wir [[Spiegelwelten:Molldurien|Molldurisch-Basnana]] endgültig hinter uns und fuhren an der Küste der Basnana-Insel entlang. Diese gehört zu keinem Staat – ich verstehe nicht ganz warum. Das, was wir von der Insel sahen, war durchaus sehr hübsch anzusehen. An der Küste wechseln sie ziemlich weiße, palmengesäumte Sandstrände mit zerklüfteten Klippenabschnitten ab, dahinter liegt ein anmutiges Hügelland mit wogenden Wiesen und rauschenden Wäldern. Zumindest stelle ich mir mal vor, dass dort alles wogt und rauscht. Im Zentrum der Insel scheint es eine Bergregion zu geben, die sich unserem Blick aber oft in der Ferne entzog. Auf den Gipfeln scheint es aber Schnee zu geben, dessen weißes Leuchten auch von uns beobachtet werden konnte.<br>
 
Es ist nicht so, dass hier keiner lebt. Gestern erreichten wir eine kleine Forschungsstation der Hinterwalder Universität Itz, die den seltsamen Namen ''Altmayr III'' trägt. Die etwa dreihundert Bewohner der Siedlung freuten sich sichtlich, uns zu sehen, waren in vielen Dingen aber sehr zugeknöpft. Weder meine Frage, was man hier in dieser abgelegenen Region suche noch die Frage, ob ''Altmayr I'' und ''II'' auch an dieser Küste lägen, wurden beantwortet. Sehr merkwürdig. Der Ort ist stark befestigt, hier tragen alle Waffen und scheinen aus einem rätselhaften Grund sehr nervös zu sein. Auch der Kapitän verhielt sich abweisend. Wir werden den heutigen Tag hier verbringen und morgen – ja, vielleicht brechen wir da wieder auf. Mir sagt ja keiner was.<br>
 
Es ist nicht so, dass hier keiner lebt. Gestern erreichten wir eine kleine Forschungsstation der Hinterwalder Universität Itz, die den seltsamen Namen ''Altmayr III'' trägt. Die etwa dreihundert Bewohner der Siedlung freuten sich sichtlich, uns zu sehen, waren in vielen Dingen aber sehr zugeknöpft. Weder meine Frage, was man hier in dieser abgelegenen Region suche noch die Frage, ob ''Altmayr I'' und ''II'' auch an dieser Küste lägen, wurden beantwortet. Sehr merkwürdig. Der Ort ist stark befestigt, hier tragen alle Waffen und scheinen aus einem rätselhaften Grund sehr nervös zu sein. Auch der Kapitän verhielt sich abweisend. Wir werden den heutigen Tag hier verbringen und morgen – ja, vielleicht brechen wir da wieder auf. Mir sagt ja keiner was.<br>
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===18. Juli 2011===
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Die ganze Heimlichtuerei der letzten Tage schlägt mir auf den Enddarm - könnte allerdings auch am Essen liegen. Dosenfraß war noch nie meine Sache. Wir befinden uns immer noch an dieser eigenartigen Atmayr-III-Station der Itzer Universität, alle sind mit irgendetwas beschäftigt, aber nichts passiert - zumindest nichts Sichtbares. Dann habe ich aber durch einen Zufall herausgefunden, was der ganze Hokuspokus soll: Ich saß mal wieder im Latrinenhäuschen, als zwei von diesen Wissenschaftlern ohne weitere Umstände auf das Dach der Hütte stiegen und irgendetwas anbrachten. Mir rieselten von oben Dreck und Sägespäne auf die Platte, aber ich konnte hören, wie die beiden permanent vom "Spiel" sprachen. Hab dann den Kapitän zur Rede gestellt: Wir fahren nicht weiter, weil die Altmayr-Station einer der wenigen Orte ist, wo man Fußball anschauen kann - keine Ahnung, was das für ein Spiel sein soll. Heute Abend beginnt angeblich der [[Spiegelwelten:Sibirska Cup 2011|Sibirska Cup]] an, und das wollen die Forscher und die Mannschaft unbedingt ansehen, da Hinterwald bei der ganzen Sache mitmacht. Unfassbar eigentlich! Da zieht man los, um seine Enkelin zu finden, und dann landet man am Arsch der Welt, um mit irgendwelchen Abkömmlingen von Neandertalern ein seltsames Spiel zu schauen. Ich sitze jedenfalls hier fest.<br>
 
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Version vom 18. Juli 2011, 10:09 Uhr

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Das Reisetagebuch König Hilberts IV. Pingel dokumentiert die Suche des gleichnamigen Julländischen Königs nach seiner Enkelin. Diese war geflohen, nachdem ihr Großvater in einer seiner unglücklichen Werbeaktionen eine Nacht mit ihr als Bonus für einen Bananengroßeinkauf versprochen hatte. Der glückliche Gewinner hörte in diesem Fall auf den Namen Lightening, was sicherlich die Entscheidung zur Flucht begünstigt haben dürfte. Diese Ereignisse werden mehr oder weniger direkt in den Aufzeichnungen des Aparker Detektivs Bert Ø dokumentiert, die dem König zum Zeitpunkt seines Aufbruchs allerdings nicht bekannt waren - wären sie es gewesen, hätte Hilbert vielleicht auf die Reise verzichtet.

Reisetagebuch

11. Juli 2011 - Aufbruch

Habe mich nun doch dazu entschlossen, meine Enkelin Pandora selbst zu suchen, es lässt mir keine Ruhe. Die Leute vom Geheimdienst sind Pfeifen, allesamt. Haben nichts herausgefunden, gar nichts. Die behaupten doch felsenfest, es fehle jede Spur. Der Brief, den ich vor drei Tagen erhalten habe, spricht da eine andere Sprache - die Welt scheint nicht nur idiotische Schlapphüte zu enthalten. Ich habe denen nichts von dem Brief erzählt, nichts von der Andeutung, Pandora sei mit diesem Typen aus Apark - wie hieß der doch gleich? Uforst, ja, Itzach Uforst - irgendwo in, um oder bei Sibirska gesehen worden. Auch von dem beiliegenden Flugticket hab ich nichts gesagt, das wäre verschenkte Liebesmüh.
Ich mache mir mittlerweile heftige Vorwürfe, weil ich meinen kleinen Liebling fast an Lightening verscherbelt hätte. Der Junge scheint ja wirklich nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Wahrscheinlich hat er schon völlig vergessen, das er da noch Forderungen an Julland geltend machen kann - mir soll's recht sein, wenn ihm das nie wieder einfällt. Ich werde jetzt eine Linienmaschine nach Prinz-Mahongbad in Hinterwald besteigen, weiß der Teufel, wo das liegt. Angeblich gibt es da einen Kapitän, der mir mehr über den Verbleib meiner kleinen Enkelin sagen kann, mehr weiß ich nicht. Es ist ein Strohhalm, nicht mehr. Aber momentan gibt es hier eh nichts zu tun: Die Bananenernte läuft wie die Verwaltung reibungslos - diese seltsame Frau aus Quadratl - Memo an mich: unbedingt im Atlas nachsehen, wo das überhaupt liegt - bekommt das Kunststück zustande, Julland mustergültig zu betreuen, keine Ahnung, wie sie das macht. Die Bananenbarone kuschen, was mir Recht sein soll.
Jetzt aber los. Ich bin schon ganz kitzelig, ich war ja noch nie im Ausland. Hoffentlich hält der falsche Bart.


11./12. Juli - Luft, Land, See

IMS Nordwicht
Die Suche kann beginnen

(11. Juli, 20:00) Der Flug war grässlich, und über der Südsee dachte ich mehrere Male: Wenn wir jetzt abstürzen, können wir froh sein, wenn wir schon beim Aufschlag abkratzen. Ist aber alles gut gegangen. Prinz-Mahongbad ist eine ganz nette Stadt. Der falsche Bart hat gehalten und sich gleich bewährt, als mich ein Pferdetaxifahrer ansprach: "Meine Güte", hat er gesagt, "man erkennt Sie gar nicht, Majestät." Scheint also zu funktionieren. Ich fand es nett von ihm, dass er mich zu einer Hafenrundfahrt eingeladen hat. Keine Ahnung, was das für ein Typ war, aber er erzählte mir die ganze Zeit alle möglichen Geschichten zu den einzelnen Schiffen, die dort vor Anker liegen - Prinz-Mahongbad ist ja angeblich der große Kriegshafen der Hinterwalder. Hab mir das alles mit einem halben Ohr angehört, das ganze Gelaber. Hellhörig wurde ich, als der Taximensch auf ein kleineres Schiff zwischen den ganzen Pötten deutete und meine: "Das ist die Nordwicht. Die bricht heute zu einer Suchmission in die Südsee auf. Angeblich geht's um diesen Uforst, aber Genaues erfährt man da auch nicht." Das war intessant. Ich stieg aus und schaute mir das Schiff genauer an. Hab mich dabei benommen wie ein Tourist und so getan, als gäbe es nichts interessanteres. Irgendwann meinte der Taximensch: "Ich kenn' den Kapitän. Vielleicht kann ich ja ein Treffen arrangieren." Ich hab natürlich zugestimmt. Zehn Minuten später war dann alles geklärt. Habe dem Kapitän einfach gesagt, wer ich bin und was ich will - der war gar nicht überrascht, meinte nur "Das trifft sich ja gut". Er gab mir eine Kabine an Bord und lud mich zum Essen ein. Sehr nett der Mann. Angeblich laufen wir in der Nacht aus, damit uns so wenige Leute wie möglich sehen - dazu hat der Skipper tonlos das Wort "Spione" mit den Lippen geformt. Scheint ja hier hoch her zu gehen. Soll mir aber egal sein, Hauptsache ich finde Pandora.


(12. Juli, 9:00) Wir sind wie geplant in der Nacht losgefahren und haben schon am Vormittag die Gewässer um Molldurisch-Basnana erreicht. Die anfangs heitere Stimmung wich einer gewissen Anspannung. Vor Jahren ist hier die erste Bassbombe gezündet worden; angeblich gibt es ab und zu noch ein "Restbrummeln". Auf den Inseln sollen auch noch ein paar Opfer der Explosion leben, der Knochen sich völlig zersetzt haben, und die nur noch Satzfetzen wie "Yo, Alter, check das ma'" von sich geben. Ziemlich gruselig. An Bord der IMS Nordwicht muss man sich aber kaum Gedanken darüber machen. So altertümlich der Kahn wirkt: Die Hinterwalder haben einen literaturbetriebenen Forschungskreuzer daraus gemacht. Der Kapitän wollte mich wohl mal kurz beeindrucken, als er die Maschinen hochfuhr und uns mit über vierzig Knoten über das Wasser schießen ließ. Mir ist ziemlich schlecht geworden. Auch sah ich hinter uns ein anderes Schiff am Horizont verschwinden - vielleicht war es auch mehr als nur eine Demonstration unserer möglichen Geschwindigkeit. Was auch seltsam war: An die Navigationseinheit der Brücke sind mehrere große Bananenstauden gebunden - keine Ahnung, was das soll. Der Kapitän meinte nur, er habe Informationen, die das sinnvoll erscheinen lassen. Morgen werden wir wohl die unbesiedelte Südspitze Basnanas passieren und anschließen Kurs auf die Südsee nehmen. Obwohl, wenn ich gerade darüber nachdenke: Kurs nimmt hier eigentlich keiner - die stehen alle nur auf der Brücke herum und sehen zu, wie sich Steuerrad und Maschinenhebel von selbst bewegen. Alles sehr seltsam und irgendwie auch beängstigend.


15. Juli 2011

Südbasnana
"Ich stelle mir mal vor, dass dort alles wogt und rauscht."

In den vergangenen Tagen hatten wir trotz der hervorragenden Ausstattung unseres Schiffes keinen Internetzugang – weiß der Teufel, was dort draußen in der Welt los ist. Nicht, dass es uns hier an Aufregung gefehlt hätte. Am 13. Juli ließen wir Molldurisch-Basnana endgültig hinter uns und fuhren an der Küste der Basnana-Insel entlang. Diese gehört zu keinem Staat – ich verstehe nicht ganz warum. Das, was wir von der Insel sahen, war durchaus sehr hübsch anzusehen. An der Küste wechseln sie ziemlich weiße, palmengesäumte Sandstrände mit zerklüfteten Klippenabschnitten ab, dahinter liegt ein anmutiges Hügelland mit wogenden Wiesen und rauschenden Wäldern. Zumindest stelle ich mir mal vor, dass dort alles wogt und rauscht. Im Zentrum der Insel scheint es eine Bergregion zu geben, die sich unserem Blick aber oft in der Ferne entzog. Auf den Gipfeln scheint es aber Schnee zu geben, dessen weißes Leuchten auch von uns beobachtet werden konnte.
Es ist nicht so, dass hier keiner lebt. Gestern erreichten wir eine kleine Forschungsstation der Hinterwalder Universität Itz, die den seltsamen Namen Altmayr III trägt. Die etwa dreihundert Bewohner der Siedlung freuten sich sichtlich, uns zu sehen, waren in vielen Dingen aber sehr zugeknöpft. Weder meine Frage, was man hier in dieser abgelegenen Region suche noch die Frage, ob Altmayr I und II auch an dieser Küste lägen, wurden beantwortet. Sehr merkwürdig. Der Ort ist stark befestigt, hier tragen alle Waffen und scheinen aus einem rätselhaften Grund sehr nervös zu sein. Auch der Kapitän verhielt sich abweisend. Wir werden den heutigen Tag hier verbringen und morgen – ja, vielleicht brechen wir da wieder auf. Mir sagt ja keiner was.


18. Juli 2011

Die ganze Heimlichtuerei der letzten Tage schlägt mir auf den Enddarm - könnte allerdings auch am Essen liegen. Dosenfraß war noch nie meine Sache. Wir befinden uns immer noch an dieser eigenartigen Atmayr-III-Station der Itzer Universität, alle sind mit irgendetwas beschäftigt, aber nichts passiert - zumindest nichts Sichtbares. Dann habe ich aber durch einen Zufall herausgefunden, was der ganze Hokuspokus soll: Ich saß mal wieder im Latrinenhäuschen, als zwei von diesen Wissenschaftlern ohne weitere Umstände auf das Dach der Hütte stiegen und irgendetwas anbrachten. Mir rieselten von oben Dreck und Sägespäne auf die Platte, aber ich konnte hören, wie die beiden permanent vom "Spiel" sprachen. Hab dann den Kapitän zur Rede gestellt: Wir fahren nicht weiter, weil die Altmayr-Station einer der wenigen Orte ist, wo man Fußball anschauen kann - keine Ahnung, was das für ein Spiel sein soll. Heute Abend beginnt angeblich der Sibirska Cup an, und das wollen die Forscher und die Mannschaft unbedingt ansehen, da Hinterwald bei der ganzen Sache mitmacht. Unfassbar eigentlich! Da zieht man los, um seine Enkelin zu finden, und dann landet man am Arsch der Welt, um mit irgendwelchen Abkömmlingen von Neandertalern ein seltsames Spiel zu schauen. Ich sitze jedenfalls hier fest.


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