Amygdalin

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Amygdalin ist eine der wenigen natürlich vorkommenden Hydrogencyanidquellen und ein für den menschlichen Organismus lebensnotwendiger Stoff. Es ist als Vitamin B17 bekannt.

Chemische Eigenschaften

In der Gegenwart von verdünnten Säuren zerfällt das Amygdalin in seine Bestandteile und riecht dann nach Bittermandeln. Manchmal genügt schon der Kontakt mit Wasser, das mit einem pH-Wert von 7 allgemein nicht zu den Säuren gezählt wird. Experten behaupten jedoch, dass man Beta-Glucosidase benötigt, um aus rohem Amygdalin Blausäure (HCN, Hydrogencyanid) abzuspalten.

Entdeckung

Durch den Roman Blausäure (Originaltitel Sparkling Cyanide) von Agatha Christie gelangte der Cyanwasserstoff und sein bittermandelartiger Geruch zu großer Berühmtheit. Ein Forscher fand durch Zufall heraus, dass Bittermandeln und Aprikosenkerne nach Blausäure riechen. Die Tatsache, dass Amaretto ebenfalls nach Benzaldehyd riecht, ließ auf einen Zusammenhang zwischen diesen Dingen schließen.

Dem Forscher, der kein Russe war, kam bei einem Treffen mit seinem Kollegen eine Idee: Er würde so viel Amaretto trinken, bis es ihn hinlegt, und wenn der mysteriöse Aromastoff aus den Bittermandeln und den Aprikosenkernen derselbe sein sollte wie der im Likör, so könnte man auch durch den Verzehr derselben denselben Effekt erzielen. Der Kollege willigte ein und begann eifrig, bittere Aprikosenkerne zu knabbern. Als er nach 108 oder 118 Stück (darüber herrscht Uneinigkeit) blau war, war das, was jeder vermutet hatte, bestätigt. Später sollte dieser Stoff Amygdalin genannt werden – jedoch lange Zeit bevor man wusste, dass er lebensnotwendig sein würde. Da der Kollege des Forschers ein Russe war, gelten für den Durschschnittsmenschen 60 bittere Aprikosenkerne als tödlich.

Vorkommen

Neben Aprikosenkernen und Bittermandeln enthalten auch andere Steinfrüchte von Rosengewächsen Amygdalin. Weiter kommt es in seltenen Chipssorten wie Tapioka oder auch in Süßkartoffeln und Yamswurzeln vor. Es wird durch die traditionelle Zubereitung jedoch weitestgehend zerstört, so dass immer mehr Menschen unter Vitamin-B17-Mangel leiden. Manche Tabakfirmen werben damit, dass ihre Produkte Blausäure enthalten. Dieser vorgefertigte, wertvolle Metabolit des Amygdalins konnte jedoch nur in verschwindend geringen Mengen im Tabakrauch nachgewiesen werden. Neben den genannten Lebensmitteln können auch Bambussprossen, einige Hülsenfrüchtler und Leinsamen als Vitamin-B17-Quelle in Erwägung gezogen werden.

Medizinische Verwendung

Amygdalin wird in der Alternativmedizin hochdosiert gegen Krebs eingesetzt. Dazu wird der Stoff, dessen Geruch von manchen Menschen mit Marzipan assoziert wird, intravenös oder peroral appliziert. Bei Ersterem wird er größtenteils über die Nieren wieder ausgeschieden, so dass der Patient es überlebt. Letzteres kann, richtig angewendet, zu einer erfolgreichen Blausäurevergiftung führen. Amygdalinpräparate sind im Markt nicht erhältlich und müssen über Ebay erworben werden.

Dinge, die wie zerfallendes Amygdalin riechen

  • Amaretti
  • Amaretto
  • andere cyanogene Glycoside
  • Aqua amygdalarum amarum
  • Aqua laurocerasi
  • Benzaldehyd
  • Bittermandelaroma, also Benzaldehyd
  • Blausäure
  • Ein Glas Zitronenwasser mit einem TL Kaliumcyanid
  • Die Chemikalien Kaliumcarbonat und Kaliumhexacyanoferrat, wenn man sie zusammen erhitzt und das Glas dann mit destilliertem Wasser ausspült, das Wasser irgendwo hineingießt und dann etwas Hochprozentiges dazu gibt, um das konzentrierte, an ein Kaliumion gebundene, Postvitamin B17 auszufällen
  • Dr Pepper
  • Marzipan

Fakten

  • Manche Menschen können den Geruch von Blausäure nicht wahrnehmen. Ob sie den sehr ähnlichen Geruch von Benzaldehyd riechen, ist unbekannt, so dass man davon ausgehen muss, dass Amygdalin möglicherweise für diese Personengruppe geruchlos ist. So jemandem könnte man einen Vodka spendieren, und behaupten, es sei Amaretto und man würde nicht wissen, ob er es glaubt oder nicht.

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