Diverses:Höwedes bekennt sich zu Vegetarismus

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Piep, piep! Satellit!
Der nachstehende Text erweitert den Zusammenhang des Hauptartikels Satirischer Jahresrückblick 2014.
Blicke, wie sie nur von Vegetariern kommen. Insgeheim war es doch schon lange klar.

Als erster prominenter fußballspielender Vegetarier begründete Höwedes im Stupidedia-Interview sein langes Schweigen.

Im Mai zog sich Benedikt Höwedes aus dem öffentlichen Leben als Fußballprofi zurück. Nun wendet er sich noch einmal an die Öffentlichkeit. Der Gelsenkirchener hat sich entschieden, mit einem in der Fußballwelt bislang tabuisierten Thema in die Offensive zu gehen: "Ich äußere mich zu meiner vegetarischen Ernährung", sagt Höwedes im Gespräch mit der Stupidedia, "weil ich die Diskussion über Vegetarier unter Profisportlern voranbringen möchte". Er habe das Gefühl, dass jetzt, nach dem Ende seiner Karriere, ein guter Moment dafür gekommen sei. Das Bewusstsein, Vegetarier zu sein, war "ein langwieriger und schwieriger Prozess" im Leben des 25-jährigen ehemaligen Verteidigers, der zwischen 2010 und 2014 insgesamt 21 Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft absolvierte. "Erst in den letzten Jahren dämmerte mir, dass ich mich rein vegetarisch ernähren möchte", sagt Höwedes. Er äußert sich so offen, wie es vor ihm noch kein anderer deutscher Profi getan hat. Vegetarismus werde im Fußball "schlicht ignoriert". Bis heute kenne er keinen Fußballer persönlich, der das zu seinem Thema gemacht habe.

"In Deutschland ist Vegetarismus kein ernsthaftes Thema, nicht in der Kabine jedenfalls", erinnert sich Höwedes. Er habe sich immer wieder über die Widersprüche geärgert, die in der Fußballwelt im Umgang mit Vegetarismus aufgebaut würden. Der Profisport sei ein absolut harter Leistungssport: "Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft". Das passe nicht zu dem Klischee, dass nur Fleischkonsum Kraft verleihe - "Vegetarier sind Weicheier." Höwedes sagt: "Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich nun mal so bin". Trotzdem seien die Sprüche der Kollegen nicht immer einfach zu ertragen gewesen. "Überlegen Sie doch mal: Da sitzen zwanzig junge Männer an den Tischen und essen Schnitzel. Da lässt man die Mehrheit gewähren, solange die Witze halbwegs witzig sind und das Gequatsche über Vegetarier nicht massiv beleidigend wird." Sätze wie "Wir müssen Gras fressen heute", haben ihn fühlen lassen, dass Vegetarier immer noch auf einer Stufe mit Wiederkäuern in der Gesellschaft stünden.

Benedikt Höwedes sieht sein Coming-out als Hilfestellung für andere Fußballspieler in Deutschland. Er hoffe, ihnen damit Mut gegeben zu haben, sich zu ihrer Ernährung zu bekennen.

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