Diverses Diskussion:In Edfu brennt Licht

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  • In nihilistischer Pein liegt der Protagonist im Sand, gequält von der Sonne und spürt einzig und allein die existentialistische Dimension der Hitze. Er trauert. Aber weshalb? Ist es der Verlust seines Lebens oder nur die Gewissheit des Todes, die ihn zu Tränen rührt? Wohl eher letzteres, wenn man sieht, wie sehr er sich selbst hasst. Er schiebt zwar die Schuld auf die anderen, doch in Wahrheit ist es nur der Selbsthass, den er auf andere projeziert. Er verlässt sein Hotel, den sicheren Bereich seiner Seele, und begibt sich in die Wüste, wo er erkennt, wie sehr er das Leben hasst. Schockiert von dieser tragischen Erkenntnis, möchte er nur noch fliehen, in den Bunker seiner Seele zurückkehren, was ihm jedoch anfangs verwehrt bleibt. Sobald er dieses Wissen jedoch verdrängen kann, schafft er es den Selbstbetrug wieder herzustellen und die einzige Konsequenz ist das Meiden der nihilistischen Peripherie des menschlichen Daseins.
Doch genug von der Deutung, wenden wir uns den formalen Aspekten zu. Die gewählte Textform erinnert an die Form des Inneren Monologs, auch wenn kleinere Abweichungen von diesem Genre gibt. An sich ist bietet diese Gattung hohes Humorpotential, doch der Protagonist ist mea sententia etwas unglücklich gewählt, denn er ist ein wahrhaftiges Ekel, sodass ich meistens nicht schmunzeln musste, sondern mich nur über ihn ärgerte. Er erinnert an die nörgendelnden Touristen, die nichts genießen können, aber alles kritisieren müssen. Diese Position darf man natürlich auch parodieren, aber ich finde die Gattung des Inneren Monologs dafür ungeeignet, da ich das ganze Genörgle unreflektiert ertragen muss.
Die Formatierung ist abenteuerlich. Ich empfehle Blocksatz und hier und da eine andere Absatzeinteilung. Verstärkt wird der Eindruck einer gewissen Abstrusität durch die Kurzsätze, die dem Inneren Monolog eigen sind. Sprachlich gibt es nicht auszusetzen, bis auf Kleinigkeiten. Manche Passagen entwickeln einen besonderen ästhetischen Reiz, durch die Kurzsätze stockt aber gelegentlich der Lesefluss und immerwieder stolpert man über eine Wortwiederholung. Wenn du nach einigen Tagen noch einmal einen Blick über die Geschichte wirfst, wirst du diese kleinen Schönheitsfehler sicherlich entdecken und ausbessern.
Inhaltlich erinnert mich diese Geschichte an einen anderen Text von dir und zwar Florenz sehen und sterben, bei der auch eine nihilistische Komponente spürbar war. Während der Protagonist auf Florenz sehen und sterben sich auf der Suche nach Erlösung befindet und dann am Ende in einem leeren Schwimmbecken landet, wodurch ihn Weltschmerz umgibt, trägt der Protagonist dieser Erzählung sehr viel Hass in sich und zwar scheint es größtenteils Selbsthass zu sein. Er wirkt wie ein feiger Eskapist, der von anderen aus seiner Festung gedrängt wurde und nun mit der Freiheit nicht mehr zurecht kommt. Wenn es noch Fragen gibt, so bin ich gerne bereit ist zu beantworten. Ehe ich es vergessen, du könntest vielleicht nach Geschichten mit ähnlicher Thematik suchen, um eine Staffelvorlage zu erstellen, die die Verlinkung verbessert. — Mixtli Zoanacochtzin 16:19, 2. Apr. 2013 (CEST)

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