Diverses Diskussion:Landheimgipfel von Stettin

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  • Da es den Wunsch nach Feedback gab, fühle ich mich - wohl eine Ergebnis von grenzenlosem Narzissmus - auch angesprochen und schreibe meine bescheidene Meinung nieder, doch bevor ich das tue, möchte ich kurz anmerken, dass eben diese nur meinem wirren Geist entsprungen ist und keinesfalls nach allgemeiner Gültigkeit heischt. Ich schreibe diese überflüssige da selbstverständliche Anmerkung nieder, da meine Verbesserungsvorschläge nicht irgendwelche Kleinigkeiten, sondern das Wesen des Dramas betreffen und dadurch auch beeinflussen könnten.
Aber wenden wir uns zu erst der Sprache zu. Diese ist gelungen. Der Plauderton, der angeschlagen wird, passt zum heiteren Ton der Geschichte und ist gefällig beim Lesen. Im Falle einer Änderung des Dramencharakters, ob nun in der von mir später vorgeschlagenen Form oder anders, werden aber Anpassungen gemacht werden müssen, denn diesem lockeren Parlieren fehlt mea sententia die Kraft eine andere Stimmung zu tragen.
Wie schon angemerkt, empfinde ich den Text als heiter. Das ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass man sich im Drama zum Weltfrieden bekennt, sondern auch dem Wie des Processes. Absurde Elemente wie die Nennung des Nutellabrotes oder des Candy-Crush-Erfolges ziehen den Charakter ins Leichte, sodass eine gewisse Oberflächlichkeit entsteht und die Handlung zur Kulisse wird. Das funktioniert und sorgt für einige Erheiterung, die die Freude am Lesen garantiert. Doch die herausragende, ausgezeichnete Qualität, die du anstrebst, kann dieses Konzept nicht tragen, denn es krankt an fehlender "Verisimilität". Dieser Terminus, den ich aus einem spanischen Literaturwissenschaftsessay übernommen habe, betrifft die Glaubwürdigkeit eines Textes und zwar nicht nach naturwissenschaftlichen oder historischen Standpunkten, sondern ein Text kann dann Verismilität vorweisen, wenn dem Leser das Verhalten der Protagonisten glaubwürdig und authentisch erscheint. Das fehlt mir bei deinem Drama. Du hast zwar Charakterzüge der realen Vorbilder übernommen und deine Merkel-Rede dürfte die Rhetorik der deutschen Bundeskanzlerin gut treffen, wenngleich mir die Kompetenz fehlt, um das genau beurteilen zu können, doch die Handlung und damit auch das Verhalten der Protagonisten erscheint mir unglaubwürdig, sprich der Weltfriede scheint mir weniger Erlösung und mehr Farce zu sein. Der nächste Schritt ist schwierig. Du kannst versuchen, Versimilität anzustreben, indem du, unterstützt durch schärfe Charakterisierung und einem Epilog, den Weltfrieden nicht als humanistischen Triumpf, sondern als temporären Effekt nationalstaatlicher Interessen darstellst, der keinerlei Bestand noch moralische Erhöhung hat, oder indem du das Drama so änderst, dass der Weltfrieden glaubwürdig erscheint, wobei ich keine Ahnung habe, wie du das erreichen kannst. Natürlich steht dir immer noch die Möglichkeit offen, dass du den Text zur Posse umformst, die Züge der Protagonisten bis ins Lächerliche deformierst, wodurch der Weltfrieden nur durch einen deus ex machina möglich wird, was seine Unmöglichkeit in der Realität nochmals vor Augen führt.
Nun habe ich meine bescheidene Meinung niedergeschrieben und hoffe, dass sie dir bei deinem honorablem Unterfangen hilft, aber die Mechanismen künstlerischer Qualität sind halt nicht genau zu fassen. Manchmal ist es die Melodie, die man aufs Notenblatt gekrizelt hat, nicht wert, dass man sie als Sinfonie zu erhöhen versucht. — Mixtli Zoanacochtzin 00:03, 4. Okt. 2014 (CEST)
  • Auch vielen Dank an dich für das ausführliche Feedback, ich werde schaue, wie und ob ich den Artikel in den nächsten Tagen noch bearbeite.--«Sky»π 10:35, 4. Okt. 2014 (CEST)
  • Ich bin etwas betroffen, weil ich doch eine geradezu gruselige Übereinstimmung mit der klugscheißerschen Wertung festgestellt habe, wenn ich auch weniger konkret war. Also ausführlicher: du verzichtest zugunsten einer guten Geschichte auf einen eher satirischen Bezug und deplatzierst bestimmte Inhalte aus der jüngsten Vergangenheit. Es ist genau dieser marginale, bis nicht vorhandene Bezug zur Aufrüstung der NATO in Stettin, der mich hat fragen lassen: will er uns damit jetzt (eher mäßig) ein x für ein u vormachen oder nur eine gute Geschichte erzählen? Das letztere war der Fall, der natürlich mit einem Landschulheim in Mecklenburg-Vorpommern eine gute Kulisse für die armseligen Umstände des Treffens bietet. Das ist für mich zwar nicht oberflächlich, aber eben zweckdienlich. Wenn du es noch ein bisschen besser machen wolltest, würde ich dir empfehlen, die Interpretabilität des Texts dem Leser wenigstens etwas zu erleichtern. Wie Klugscheißer schon andeutete, kommt dieses Treffen aus dem Nichts und mir fehlte deswegen auch der humoristische Aha-Effekt, also die Frage danach, warum die sich treffen oder konkreter: eine knappe Vorgeschichte oder noch besser ein fragendes Nachwort (soll es so enden?). Diese überraschende Wendung auf die Frage: warum treffen die sich da, fehlt (vermutlich vielen) und macht das ganze eben nur zu einer wirklich lesenwerten Geschichte. — BurschenmannEr.png -- Was tust du? Was hast du getan? 14:05, 4. Okt. 2014 (CEST)

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