Stupidedia:Adventskalender 2012/18

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Schmuck. Ganz klassisch.

Schauen wir vom Stupidediaadventskalender heute in eine kleine Holzhütte in einem Vorort von Gelsenkichen-Ückendorf. Dort verbringt der 50-Jährige, hauptberufliche Alkoholiker Norbert Ruplack die Festtage gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden, dem Kfz-Meister Jürgen Tiemann und dem berufsunfähigen Klempner Pümpel-Werner, sowie ihrer Kurdischen Putzfrau Anneh.

Norbert Ruplack hat wie jedes Jahr persönlich einen Baum aus dem nahen Waldstück besorgt. Da dort keine Tannen wachsen und Norbert dummerweise auch nicht wirklich eine große Ahnung, geschweige denn ein Interesse an Bäumen hat, ist es in diesem Jahr ein Teil einer Brombeerhecke, die er und seine Freunde nun liebevoll mit Leergut behängt haben. Einfach, weil es so schön funkelt und immer genug davon im Haus ist. Während Norbert der Spitze der Brombeerhecke feierlich eine Flasche Bismarck-Korn überstülpt, decken die anderen bereits den Tisch.

Wie jedes Jahr gibt es zum Festtag eine Schale Currywurst-Pommes für jeden. Auch für Anneh, obwohl sie selbstverständlich eine Antipathie gegen die Schweinswürste hegt, mal abgesehen davon, dass ihre Burka über keine Mundöffnung verfügt. Beschwert hat sie sich seit Jahren nicht. Dies liegt allerdings zum größten Teil an der Sprachbarriere, denn Anneh spricht leider kein Deutsch. Die anderen drei jedoch auch nicht. Nicht wenn sie betrunken sind, und das sind sie eigentlich immer.

Norbert legt wert auf Traditionen. Und die wichtigste ist das richtige Getränk zum Festmahl.

„Dat wichtichste is, dat du dat Feiertagsfeeling so richtich am fühlen bist. Du musst den Christusstern so bildlich vor dich sehen tun. Und dat kannste am besten, wenn dat Getränk so richtich Umdrehungen hat. Weil wenn du so viele Sterne wie möglich sehen tust, dann is die Wahrscheinlichkeit, dat der Christusstern dabei is am größten. Dat is logisch oder? Also für mich is dat logisch. Ich check dat so“, sagt er und holt nicht ohne Stolz den guten Absinth aus der Kammer. „Ich hab ehrlich gesacht nich die geringste Ahnung, wo ich den jedes Jahr her hab“, fügt er mit einer Spur Nachdenklichkeit in der Stimme hinzu. „Echt getz, ich kapier dat nicht. Dat Zeuch steht einfach da. Mussn Wunder sein. Oder ebay oder so. Ich check dat nich…“

Die Bescherung fällt auch heute aus. Keiner der drei Herren ist bei Sonnenuntergang noch in der Lage, sich auf dem Stuhl zu halten. Gemeinsam berauschen sie sich an imaginären Weihnachtswundern, die auch der morgige Kater nicht auszulöschen vermag. Und mittendrin sitzt Anneh, die am Ende alles aufräumen werden muss und der sich der Sinn dieses Feiertags bis aufs weitere nicht erschließt.

Bevor Norbert ins völlige Delirium abgleitet, richtet er noch einmal die festlichsten Worte des Abends an seine Gäste:

„Hööööööh….Ebay is voll dat Wunder….“

Euch allen ein betrunkenes Fest!


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