Spiegelwelten:Adolais Tagebuch: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich soll in wenigen [[Tag]]en abreisen. Das erste Ziel heißt Magica. Allerdings muss mir dafür erst ein [[Boot]] gebaut werden, das auch schwimmt. Das könnte für das Bereitschaftskommando mal eine richtige Herausforderung sein...
 
Ich soll in wenigen [[Tag]]en abreisen. Das erste Ziel heißt Magica. Allerdings muss mir dafür erst ein [[Boot]] gebaut werden, das auch schwimmt. Das könnte für das Bereitschaftskommando mal eine richtige Herausforderung sein...
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heute habe ich zum ersten Mal in meinem [[Leben]] Artkatraz [[Stadt]] verlassen. Ich habe nur einene Bruchteil meines Lebens außerhalb dieser verdammten Galerien verbracht, und doch kann ich behaupten, dass selbst [[Fleisch|eingefleischte]] Städter jeden [[Tag]] aufs [[neu]]e fasziniert sind von all den [[bunt]]e [[Logikwölkchen|Wolken]] zerfurchenden Häusern, die seit [[Jahr]]en den Eindruck vermitteln, jeden [[Moment]] umzufallen. Unter diesen etlichen [[unmöglich]]sten Bildwerken müsste ich eigentlich alles andere als auffallen, auch wenn ich das skurrilste an mir unter meinem Schleier verstecke. Trotzdem machen die Artkatrazer einen weiten [[Bogen]] um mich. Grund dafür sind die eher unnetten Leute vom Bereitschaftskommando, die mich begleiten. Diese sind nicht etwa wie jeder andere Künstler mit Farbflecken übersät, die er stolz wie ein Kriegerveteran die [[Narbe]]n einer gewonnenen [[Schlacht]] schlägt, sondern sind in [[schwarz]]e [[Rüstung|Exoskelette]] gezwängt. Hinter der [[modern]]en [[Technik]] der umherzoomenden [[rot]]en Helmgläser beäugen wachsame [[Augen]] das eingeschüchterte [[Volk]]. An den unerwartetsten [[Ort]]en verbrigt sich allerhand Malwerkzeug. Die Ausrüstung der BKs ist sowohl gut, um über die wackligsten [[Dach|Dächer]] fliehenden [[verbrechen|verbrecherischen]] Bildwerken hinterher zu springen, als auch, um diese in [[Rekord]]geschwindigkeit auf Leinwand zu bannen. Zwischen den ungepflegten Barthaaren ragen lässig halb zerkaute qualmende Zigarren hervor. Das Bereitschaftskommando ist sowohl für seine [[Eisen|eiserne]] Untergebenheit zu den Musen als auch für ihre unerträgliche [[Arroganz]] bekannt. Die bohrenden Blicke prasseln auf mich, die von diesen Kerlen auf obersten Befehl begleitet wird. Mit dem Begriff [[Diplomat]] könnten die Artkatrazer aufgrund der fehlenden Außenpolitik wohl noch nichts anfangen. Aber dieses Gefühl, dieses so im Mittelpunkt Stehen, ist gewöhnungsbedürftig wie [[Drogen|süchtig]] machend. So treten wir vor die Stadttore, einige BKs fangen sofort an etwas zu kritzeln, Transportbildwerke. Routiniert zerhäckseln sie ihre Malfläche mit einer kleinen Kettensäge und allerhand seltsame Kreaturen tauchen vor uns auf. Ich werde zusammen mit zwei anderen auf eine Art sechsbeinige stachlige [[Ziege]] gesetzt, die sich mit den überdimenionalen gebogenen Hörnern steuern lässt. Mir gelingt nicht meine Abneigung gegen über diesen Viech zu verbergen, als wir damit durch die Gegend rattern. "Hay nichts gegen mein Goat-Ride, das ist mein Lieblingsbild! Halt dich gut fest, dieses Ding ist nämlich das schnellste was ein Tier mit [[Bein]]en nut sein kann. [[Rad|Räder]] sind nämlich was für [[Verlierer]]." Der Steuermann gibt der zu groß geratenen [[Ziege]] einen Ruck und es beginnt sofort die [[sechs]] Beine in einem komplizierten Laufmuster schneller zu bewegen, der Schleier fliegt mir beinahe davon, der Rest meiner Begleitung verschwindet hinterm Horizont und das [[Gras]] das wir passieren fängt [[Feuer]]. Nachdem alle kotzbedürftigen am Ziel, der Küste abgeladen werden und auch die langsamsten Eliten nachgerückt sind, beginnen die BKs mit der Planung. Man redet von Holzbeschaffung, vom Abdichten und von Splittern...<br>
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"Warum ''malt'' ihr nicht einfach ein [[Boot]]?", frage ich schließlich.<br>
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"Willst du nass werden? So ein Bildwerk löst sich doch sofort auf!"<br>
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"Aber die Musen könnten dem Boot doch eine Genehmigung geben..."<br>
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"Die Musen werfen aus Prinzip nicht einfach so mit Genehmigungen um sich, Kleines."<br>
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Kurze Zeit später rasen einige BKs schon auf ihren Bildwerken zu nahegelegenen [[Wald|Wäldern]], andere kritzeln Baupläne in den [[Sand] und alle sehen sehr gestresst aus. Nur mir haben sie mir für den kurzen aufenthalt ein kleines Haus mit runden [[Fenster]]n gemalt, aus dem ich das gschäftige Treiben beobachte. Die [[Mann|Männer]] sehen alles andere als gut gelaunt aus. Einige haben sich tatsächlich bereits [[Holz]]splitter zugezogen und ich weiß, dass sie geistig mich dafür verantwortlich machen. Es wird dunkel, die BKs präsentieren mir einen mitleiderregenden Bretterhaufen, dem ich keine Sekunde auf der Wasseroberfläche zutraue. Die BKs zucken nur mit den [[Schulter]]n, rufen ihre Tiere vorerst in die Bilder zurück (mir wird verraten dass es sich bei dem Goat-Ride in [[Wahrheit]] um ein [[Reptil]] handelt) und malen sich Häuser in denen sie verschwinden. Auch für mich sollte langsam [[Zeit]] sein, mich zurückzuziehen. Gute Nacht!
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Nachtrag: Das mit dem [[Schlafen]] geht schlecht, einige BKs waren anscheinend in der Lage, trinkbaren [[Alkohol]] zu malen, und was Singen betrifft ist das Bereitschafkommando so primitiv wie wir Artkatrazer beim [[Schiff]]bau.

Version vom 8. Juni 2009, 22:05 Uhr

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Hinweis!
Dieser Artikel behandelt ein Thema oder ein geschichtliches Ereignis, das vor dem Dimensionscrash in Ozeanien oder der Alten Welt von hoher Bedeutung war.
Laut der veralteten Ozeanischen Zeitrechnung, die in entsprechend alten Artikeln vorkommen könnte, wäre heute Montag, der 22. April 1816.
Was sind die Spiegelwelten?OzeanienAlte Welt
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Hierbei handelt es sich um Ozeanien aus der Sicht eines Artkatrazers , nämlich Prinzessin Adolai, und damit temporär der einzige Pressendienst von Artkatraz.

Ozeanische Länder, die bereit wären, Adolai als Diplomat zu empfangen, tragen sich bitte hierein.

24.04.1801

Ungeliebtes Tagebuch, bisher kennen wir uns noch nicht, und schon tu ich dir solch eine unfreundliche Anrede an, aber verzeihe mir, dass ich es aus Prinzip seltsam finde, einem Gegenstand positive Gefühle zu widmen. Bitte nimm das nicht persönlich. Zu lange habe ich in einem Gegenstand verbracht. Bestimmt möchtest du gerne wissen, was ich damit meine? Nun, um das wissen zu wollen, bist du ja da. Die Musen meinten, es wäre gut für mich, meine Gefühle und Gedanken jemanden anzuvertrauen, der mir in gewisser Weise auch zuhört. Damit ich nicht schon wieder irgendwann meine Emotionen an anderen Leuten auslasse. Später darfst du mehr erfahren.

Beginnen wir mit meiner Freilassung. Von einem unsäglichen Augenblick zum anderen stand ich da inmitten von Licht, in den Resten meiner zerborstenen Leinwand. Und da diese Musen. Erst denke ich, die wollen mich in ein noch engeres Gemälde versetzen. Immerhin haben die mir vor unzähligen Jahren lebenslang aufgehalst. Aber auch dazu kommen wir später.

Verstehe einer die Musen! Nach all den Jahren... lassen sie mich frei! Als ich nach dem Grund fragte, drohten sie mir, mich gleich wieder einsperren zu lassen, also habe ich ausnahmsweise mal meine Klappe gehalten. Ich verstehe das noch immer nicht, nicht mal ansatzweise. Aber die Musen versprachen mir, mir morgen mehr zu erzählen. Da ich diese Nacht nicht schlafen werde, kann ich mich so ganz dir widmen.

Mir fällt gerade auf, dass ich mich dir gar nicht vorgestellt habe! Ich darf das doch nachholen, oder?

Ich bin Adolai.

Prinzessin Adolai.

Das ist mein Name. Und mein leerer Titel, denn ich bin keine Prinzessin von irgendwas.

Und ich bin ... ich weiß es nicht. Es sind schon reale Menschen für diese Frage gestorben. Aber ich bin gerade nicht in Stimmung, darüber zu erzählen. Ich hoffe, du verstehst das. Danke.

Moment mal, in gewisser Weise vermag ich es doch, mich zu definieren:

Ich bin Prinzessin Adolai, ein Bildwerk aus Artkatraz

Anscheinend haben die Musen einmal seit ihrer Machtübernahme Recht: Schreiben tut gut.

25.04.1801

Ungeliebtes Tagebuch Ja, ich bleibe bei dieser Anrede. Entweder haben die Musen mich mit irgendjemanden verwechselt, oder unsere Regierung hat einen Koplettdachschaden. Nicht nur, dass ich wieder auf Artkatraz wandeln darf, nun darf ich es auch.... naja woanders hin! Die haben mit im Ernst eine Genehmigung erteilt!!! Das heißt, ich kann als Bildwerk Artkatraz verlassen, ohne zu Staub zu zerfallen!!! Die Sache hat allerdings einen Haken: Ich soll als Diplomatin von Artkatraz fremde Länder bereisen und mich mit deren führenden Leuten unterhalten. Das klingt zwar spannend, aber ich vertrau den Musen nicht. Im besten Fall lügen die mit der Genehmigung nur und wollen zusehen wie ich fröhlich in den Tod renne. Andernfalls müssten die ein großes Vertrauen in mich hegen. Und dann werde ich mein Bestes geben. Denn eigentlich hasse ich jede Form von Streit und Gewalt. Ich bin so gut es geht eine friedliche Person.


26.04.1801

Ungeliebtes Tagebuch, das wird ja immer besser! Die reinste Euphorie durchströmt mich, die Musen haben mir drei hilfreiche Dinge gegeben! Einen weißen Gesichtsschleier, den ich nie wieder ausziehen werde, meine Nagelfeile, die sie sicherheitshalber einst in einem separaten Bild von mir getrennt hielten, was nun ein großer Vertrauensbeweis ist, und einen schweren Beutel mit vielen kleinen hochkarätigen Diamanten, die nach Angabe der Musen die Menschen freundlicher werden lassen. Auf meine Frage hin, wie viel da drin ist, meinten sie: Soviel ich brauchen mag, aber nicht mehr.

Der Idiot, der die Musen gemalt hat, muss die lupercanischen Sagengestalten mit irgendwelchen Schicksalsgöttinen gemischt haben. Ja, du hast richtig gehört, die Musen sind Bildwerke, auch wenn sie das nur ungern zugeben.

Ich soll in wenigen Tagen abreisen. Das erste Ziel heißt Magica. Allerdings muss mir dafür erst ein Boot gebaut werden, das auch schwimmt. Das könnte für das Bereitschaftskommando mal eine richtige Herausforderung sein...

27.04.1801

Ungeliebtes Tagebuch, heute habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Artkatraz Stadt verlassen. Ich habe nur einene Bruchteil meines Lebens außerhalb dieser verdammten Galerien verbracht, und doch kann ich behaupten, dass selbst eingefleischte Städter jeden Tag aufs neue fasziniert sind von all den bunte Wolken zerfurchenden Häusern, die seit Jahren den Eindruck vermitteln, jeden Moment umzufallen. Unter diesen etlichen unmöglichsten Bildwerken müsste ich eigentlich alles andere als auffallen, auch wenn ich das skurrilste an mir unter meinem Schleier verstecke. Trotzdem machen die Artkatrazer einen weiten Bogen um mich. Grund dafür sind die eher unnetten Leute vom Bereitschaftskommando, die mich begleiten. Diese sind nicht etwa wie jeder andere Künstler mit Farbflecken übersät, die er stolz wie ein Kriegerveteran die Narben einer gewonnenen Schlacht schlägt, sondern sind in schwarze Exoskelette gezwängt. Hinter der modernen Technik der umherzoomenden roten Helmgläser beäugen wachsame Augen das eingeschüchterte Volk. An den unerwartetsten Orten verbrigt sich allerhand Malwerkzeug. Die Ausrüstung der BKs ist sowohl gut, um über die wackligsten Dächer fliehenden verbrecherischen Bildwerken hinterher zu springen, als auch, um diese in Rekordgeschwindigkeit auf Leinwand zu bannen. Zwischen den ungepflegten Barthaaren ragen lässig halb zerkaute qualmende Zigarren hervor. Das Bereitschaftskommando ist sowohl für seine eiserne Untergebenheit zu den Musen als auch für ihre unerträgliche Arroganz bekannt. Die bohrenden Blicke prasseln auf mich, die von diesen Kerlen auf obersten Befehl begleitet wird. Mit dem Begriff Diplomat könnten die Artkatrazer aufgrund der fehlenden Außenpolitik wohl noch nichts anfangen. Aber dieses Gefühl, dieses so im Mittelpunkt Stehen, ist gewöhnungsbedürftig wie süchtig machend. So treten wir vor die Stadttore, einige BKs fangen sofort an etwas zu kritzeln, Transportbildwerke. Routiniert zerhäckseln sie ihre Malfläche mit einer kleinen Kettensäge und allerhand seltsame Kreaturen tauchen vor uns auf. Ich werde zusammen mit zwei anderen auf eine Art sechsbeinige stachlige Ziege gesetzt, die sich mit den überdimenionalen gebogenen Hörnern steuern lässt. Mir gelingt nicht meine Abneigung gegen über diesen Viech zu verbergen, als wir damit durch die Gegend rattern. "Hay nichts gegen mein Goat-Ride, das ist mein Lieblingsbild! Halt dich gut fest, dieses Ding ist nämlich das schnellste was ein Tier mit Beinen nut sein kann. Räder sind nämlich was für Verlierer." Der Steuermann gibt der zu groß geratenen Ziege einen Ruck und es beginnt sofort die sechs Beine in einem komplizierten Laufmuster schneller zu bewegen, der Schleier fliegt mir beinahe davon, der Rest meiner Begleitung verschwindet hinterm Horizont und das Gras das wir passieren fängt Feuer. Nachdem alle kotzbedürftigen am Ziel, der Küste abgeladen werden und auch die langsamsten Eliten nachgerückt sind, beginnen die BKs mit der Planung. Man redet von Holzbeschaffung, vom Abdichten und von Splittern...
"Warum malt ihr nicht einfach ein Boot?", frage ich schließlich.
"Willst du nass werden? So ein Bildwerk löst sich doch sofort auf!"
"Aber die Musen könnten dem Boot doch eine Genehmigung geben..."
"Die Musen werfen aus Prinzip nicht einfach so mit Genehmigungen um sich, Kleines."
Kurze Zeit später rasen einige BKs schon auf ihren Bildwerken zu nahegelegenen Wäldern, andere kritzeln Baupläne in den [[Sand] und alle sehen sehr gestresst aus. Nur mir haben sie mir für den kurzen aufenthalt ein kleines Haus mit runden Fenstern gemalt, aus dem ich das gschäftige Treiben beobachte. Die Männer sehen alles andere als gut gelaunt aus. Einige haben sich tatsächlich bereits Holzsplitter zugezogen und ich weiß, dass sie geistig mich dafür verantwortlich machen. Es wird dunkel, die BKs präsentieren mir einen mitleiderregenden Bretterhaufen, dem ich keine Sekunde auf der Wasseroberfläche zutraue. Die BKs zucken nur mit den Schultern, rufen ihre Tiere vorerst in die Bilder zurück (mir wird verraten dass es sich bei dem Goat-Ride in Wahrheit um ein Reptil handelt) und malen sich Häuser in denen sie verschwinden. Auch für mich sollte langsam Zeit sein, mich zurückzuziehen. Gute Nacht!

Nachtrag: Das mit dem Schlafen geht schlecht, einige BKs waren anscheinend in der Lage, trinkbaren Alkohol zu malen, und was Singen betrifft ist das Bereitschafkommando so primitiv wie wir Artkatrazer beim Schiffbau.


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