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Spiegelwelten:Pjerie R'jodan im Lande des gelben Mannes: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich erkannte sofort, dass ich aufgeflogen war. Ich sprang in die Höhe und köpfte beide Packer mit meinen bewährten Schuhklingen und hetzte durch die Ladeluke nach draußen. Ich kämpfte mich durch einen Haufen billiger Massenprodukte der ganzen [[Spiegelwelten:Spiegelwelt|Spiegelwelt]], darunter aber auch ein Paket „Original Let'Reer Kerzen. Jetzt mit 20% mehr wiederaufbereitetem Erdöl!!!“, dass bei mir sofort [[Patriotismus|Heimatgefühle]] weckte und das ich deshalb auch im vorbeilaufen an mich riss. Warum ich das tat, weiß ich nicht. <br \>
 
Ich erkannte sofort, dass ich aufgeflogen war. Ich sprang in die Höhe und köpfte beide Packer mit meinen bewährten Schuhklingen und hetzte durch die Ladeluke nach draußen. Ich kämpfte mich durch einen Haufen billiger Massenprodukte der ganzen [[Spiegelwelten:Spiegelwelt|Spiegelwelt]], darunter aber auch ein Paket „Original Let'Reer Kerzen. Jetzt mit 20% mehr wiederaufbereitetem Erdöl!!!“, dass bei mir sofort [[Patriotismus|Heimatgefühle]] weckte und das ich deshalb auch im vorbeilaufen an mich riss. Warum ich das tat, weiß ich nicht. <br \>
 
Die Hafenpolizei suchte nach mir. Das konnte ich ganz deutlich von meinem Pensionszimmer mit Hafenblick erkennen. Zu ihrem Pech suchten sie aber eben nur innerhalb des [[Hafen|Hafens]] und die Täterbeschreibung „Laufende, jenchuische Stehlampe“ half auch wenig weiter. Ich werde nur eine Nacht in Cong Long verbringen und mich morgen in aller Frühe nach Gompo weiterziehen. Dort soll ich mich mit einem Kontaktmann treffen, der mir die nötige Ausrüstung zu Manipulation der [[Bumm|Sprengung]] überreicht.
 
Die Hafenpolizei suchte nach mir. Das konnte ich ganz deutlich von meinem Pensionszimmer mit Hafenblick erkennen. Zu ihrem Pech suchten sie aber eben nur innerhalb des [[Hafen|Hafens]] und die Täterbeschreibung „Laufende, jenchuische Stehlampe“ half auch wenig weiter. Ich werde nur eine Nacht in Cong Long verbringen und mich morgen in aller Frühe nach Gompo weiterziehen. Dort soll ich mich mit einem Kontaktmann treffen, der mir die nötige Ausrüstung zu Manipulation der [[Bumm|Sprengung]] überreicht.
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== Dritter Eintrag, 16.07.2015: The Return of Uwe ==
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Nach einem sechsstündigen [[Schlaf|Powernap]] habe ich meine Pension und die Stadt bereits um zwei Uhr morgens wieder verlassen. Hauptsächlich, um nicht für das Zimmer bezahlen zu müssen. Der Zön ist in diesem Land leider eine ungern gesehene Währung, für die man in der Regel wenig bekommt. Pah. China ist nur neidisch auf die wirtschaftliche Kraft Jenchus. <br \>
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Auf ein Abendessen oder gar ein Frühstück konnte ich zum Glück auch verzichten. Meine jahrelange Übung macht es möglich, dass ich meinen Tagesbedarf an [[Energie]] in Form von drei [[Gras|Grashalmen]] zu mir nehmen kann. Das Leben in Jenchu hat durchaus seine praktischen Folgen.  <br \>
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So lies ich das nächtliche Cong Long hinter mir und wanderte nach Südwesten, nach Gompo. Ich durchquerte gerade ein kleines Wäldchen – es war mittlerweile fast sechs Uhr morgens – als ich es in einem [[George Bush|Busch]] rascheln hörte. Ich sah nach und traute meinen Augen kaum.  <br \>
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„Uwe?“, fragte ich ungläubig. Er war es tatsächlich. Der kleine Junge, den ich im letzten Jahr in [[Spiegelwelten:Hurricania|Hurricania]] getroffen hatte und mit dem ich auf meiner Suche nach Tehan'Kiljor so viele Abenteuer erlebt hatte. Der Kampf gegen den [[Spiegelwelten:Franzoséland|Franzosé]], das Erschlagen des Drachen und wie wir uns in einem Gemenge in den Lower Slums verloren hatten. Alles Dinge... die ich nie irgendwo aufgeschrieben habe. Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig. Wichtig war, dass Uwe lebte und hier war. <br \>
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„Warum bist du hier, Kleiner? In China?“, fragte ich immer noch verwundert. <br \>
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„Ich besuche Verwandte“, sagte der Junge knapp. <br \>
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„Aber... du bist ein Weißer. Wieso hast du hier Verwandte?“, fragte ich. <br \>
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„Man kann auch in China leben, ohne Chinese zu sein!“, rief Uwe erbost. „Außerdem, schon mal was von gemischtrassigen Ehen gehört, [[Rassismus|Rassistenarschloch?!]]“. <br \>
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Es war einfach schön, ihm wieder dabei zuzuhören, wie er über seine lächerlichen kleinen Ideen, wie zum Beispiel diese [[Menschenrechte|„Menschenrechten“]] sprach. Er schloss sich mir an, mit der Begründung, er würde ohnehin nicht wirklich zu seinen Verwandten wollen und fragte mich nur, ob ich ihn nicht am Ende meiner Mission auf Hurricania abliefern könnte. So gingen wir unseren Weg.
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[[Kategorie:Berichte und Reportagen]]
 
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[[Kategorie:Spiegelwelt]]

Version vom 16. Juli 2015, 15:39 Uhr

PjerieRjodanLogoA.gif
IM LANDE DES GELBEN MANNES

Er ist wieder da. Ein Jahr seinem... erfolglosen(?) Versuch, seinen geliebten Führer Tehan'Kiljor aus der hurricanischen Pampa zu retten, ist der beste Mann des SSD wieder im Einsatz. Zum zweiten Mal macht er sich auf in das sagenhafte Kaiserreich China. Seine Mission: Die Sprengung der chinesischen Mauer zu manipulieren. Denn wenn die Chinesen ihre Mauer erfolgreich sprengen und die dahinter gefangenen Tibeter befreien, werden sie den Zuschlag für den Kauf des luxusburgischen Militärgeräts erhalten. Das muss um jeden Preis verhindert werden...

Erster Eintrag, 14.07.2015: Vorwärts, Marsch!

Heute ist es soweit. Der SSD hat mir vor drei Tagen befohlen, mich für eine weitere Reise nach China bereitzuhalten, genauer, nach Tibet. Jenem sagenumwobenen Bergland, das wir bei meinem ersten Einsatz überhaupt erst entdeckte. Diesmal bin ich allein. Und meine Mission lautet auch nicht „Erkunden“ sondern „Vernichten“. Ich soll die Sprengung der chinesischen Mauer verhindern, damit die Chinesen keinesfalls den luxusburgischen Waffendeal bekommen und ihn meinem Vaterland rauben.
Um mich unerkannt nach China einzuschiffen, werde ich an Bord verschiedener Frachter reisen, in der undurchschaubaren Tarnung einer jenchuischen Exportstehlampe.
Viel kann ich heute nicht berichten. Der Frachter wird bald in Santiago einlaufen und ich muss höllisch aufpassen, auf das richtige Schiff weiter verladen zu werden.

Zweiter Eintrag, 15.07.2015: Cong Long

Dass diese undurchschaubare Tarnung aufgedeckt wurde, grenzt an einen höllischen Zufall

Die Reise nach China war beschwerlich. Sie verlief von Port Suad, Jenchu über Sanchéz Harbour, Santiago, Ganynendra, Südsee, Sulfuris, Electronia und Baise-Moi, Rakete bis nach Cong Long, China. Bei den vielen Umladungen wäre meine perfekte Tarnung mehrmals beinahe aufgefallen. Doch erst an meinem Ziel, in Cong Long, kam es, wie es kommen musste.
Ich stand immer noch regungslos im Dunkel des Frachtraums, während die Packer dabei waren, die anderen Waren nach draußen auf den Kai zu stellen, wo sie weiter verladen wurden. Mein Plan war es, mich unauffällig nach draußen tragen zu lassen, dann schnell abhauen und in den Straßen unterzutauchen.
Doch das konnte ich vergessen. Einer der Packer betrachtete mich mit einem prüfenden Blick.
„Was macht die denn hier?“, fragte er einen seiner Kollegen, der hinter ihm stand. Der Andere schien nicht zu verstehen. Er trat ebenfalls näher.
„Made in Jenchu“, entzifferte er den Aufdruck an mir. „Nie davon gehört“, meinte er schulterzuckend. Für diese frevelhafte Beleidigung meines geliebten Vaterlandes hätte ich ihm natürlich sofort das Genick brechen sollen, aber ich konnte mich, Tehan'Kiljor sei dank, zurückhalten.
„Aber... seit wann importieren wir den Lampen aus Dritte-Welt-Ländern, von denen noch nie jemand gehört hat?“, fragte der erste von beiden.
„Seit wann“, fragte sein Kollege tonlos,“importieren wir überhaupt IRGENDWAS?“ Ich erkannte sofort, dass ich aufgeflogen war. Ich sprang in die Höhe und köpfte beide Packer mit meinen bewährten Schuhklingen und hetzte durch die Ladeluke nach draußen. Ich kämpfte mich durch einen Haufen billiger Massenprodukte der ganzen Spiegelwelt, darunter aber auch ein Paket „Original Let'Reer Kerzen. Jetzt mit 20% mehr wiederaufbereitetem Erdöl!!!“, dass bei mir sofort Heimatgefühle weckte und das ich deshalb auch im vorbeilaufen an mich riss. Warum ich das tat, weiß ich nicht.
Die Hafenpolizei suchte nach mir. Das konnte ich ganz deutlich von meinem Pensionszimmer mit Hafenblick erkennen. Zu ihrem Pech suchten sie aber eben nur innerhalb des Hafens und die Täterbeschreibung „Laufende, jenchuische Stehlampe“ half auch wenig weiter. Ich werde nur eine Nacht in Cong Long verbringen und mich morgen in aller Frühe nach Gompo weiterziehen. Dort soll ich mich mit einem Kontaktmann treffen, der mir die nötige Ausrüstung zu Manipulation der Sprengung überreicht.

Dritter Eintrag, 16.07.2015: The Return of Uwe

Nach einem sechsstündigen Powernap habe ich meine Pension und die Stadt bereits um zwei Uhr morgens wieder verlassen. Hauptsächlich, um nicht für das Zimmer bezahlen zu müssen. Der Zön ist in diesem Land leider eine ungern gesehene Währung, für die man in der Regel wenig bekommt. Pah. China ist nur neidisch auf die wirtschaftliche Kraft Jenchus.
Auf ein Abendessen oder gar ein Frühstück konnte ich zum Glück auch verzichten. Meine jahrelange Übung macht es möglich, dass ich meinen Tagesbedarf an Energie in Form von drei Grashalmen zu mir nehmen kann. Das Leben in Jenchu hat durchaus seine praktischen Folgen.
So lies ich das nächtliche Cong Long hinter mir und wanderte nach Südwesten, nach Gompo. Ich durchquerte gerade ein kleines Wäldchen – es war mittlerweile fast sechs Uhr morgens – als ich es in einem Busch rascheln hörte. Ich sah nach und traute meinen Augen kaum.
„Uwe?“, fragte ich ungläubig. Er war es tatsächlich. Der kleine Junge, den ich im letzten Jahr in Hurricania getroffen hatte und mit dem ich auf meiner Suche nach Tehan'Kiljor so viele Abenteuer erlebt hatte. Der Kampf gegen den Franzosé, das Erschlagen des Drachen und wie wir uns in einem Gemenge in den Lower Slums verloren hatten. Alles Dinge... die ich nie irgendwo aufgeschrieben habe. Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig. Wichtig war, dass Uwe lebte und hier war.
„Warum bist du hier, Kleiner? In China?“, fragte ich immer noch verwundert.
„Ich besuche Verwandte“, sagte der Junge knapp.
„Aber... du bist ein Weißer. Wieso hast du hier Verwandte?“, fragte ich.
„Man kann auch in China leben, ohne Chinese zu sein!“, rief Uwe erbost. „Außerdem, schon mal was von gemischtrassigen Ehen gehört, Rassistenarschloch?!“.
Es war einfach schön, ihm wieder dabei zuzuhören, wie er über seine lächerlichen kleinen Ideen, wie zum Beispiel diese „Menschenrechten“ sprach. Er schloss sich mir an, mit der Begründung, er würde ohnehin nicht wirklich zu seinen Verwandten wollen und fragte mich nur, ob ich ihn nicht am Ende meiner Mission auf Hurricania abliefern könnte. So gingen wir unseren Weg.


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