Blau und krau

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http://www.rolf-tiemann.de/menue/2-wegweis-weit.gif Dieser Artikel behandelt die Fernsehserie "Blau und krau". Wer zum nigerianischen Ski-Langläufer "Blau und krau" will, hat wohl einen an der Waffel.
Seriendaten
Blaukrau.jpg

Das Serienlogo
Deutscher Titel: Blau und krau
Original Titel: Blue's Clues
Genre: Kindersendung
Produktionsland: USA (für Deutschland abgeändert)
Zielgruppe: zukünftige Harz-IV-Empfänger
Episodenanzahl: 141
Sender in Deutschland: Super RTL, Nick

Blau und krau (OT: Blue's Clues) ist eine pädagogische Fernsehsendung, die Kinder, welche als Opfer sozialer Umstände aufwachsen oder einfach nur so nichts auf die Reihe kriegen, auf ihr künftiges Leben als Harz-IV-Empfänger vorbereiten möchte. Da es im Produktionsland US-Amerika keine staatliche Hilfe für Arbeitslose gibt, fällt die Sendung dort sehr viel härter aus. Aufgrund der Umstände gibt es in Deutschland ein Alibi für die Zensur der Serie. Die Hauptcharaktere der Kindersendung, die sowohl Realfilm- als auch Cartoon-Elemente enthält, sind der echte Mensch Kevin und sein blauer Dobermann Blue, die in einem Zeichentrick-Ghetto wohnen. Dort muss Kevin jeden Tag Aufgaben bewältigen, wobei seine Hündin ihm Hinweise in Form von Pfotenabdrücken gibt. Die deutsche Produktionsfirma änderte den Namen des Mannes von Steve (Original in den USA) auf Kevin, behielt den Namen Blue jedoch bei, was die Amerikanisierung der deutschen Sprache verkörpern soll. In Deutschland läuft die Serie auf Super RTL und Nickelodeon.

Handlung

Jede Episode von Blau und krau läuft nach einem ähnlichen Schema ab, allerdings müssen die Zuschauer immer neue Dinge über das Leben als Sozialhilfe-Empfänger lernen. Jede Folge beinhaltet einen oder mehrere interaktive Aufgaben, bei denen die Kinder eine Frage des Protagonisten Kevin gestellt bekommen. Dieser kann die Antworten natürlich nicht hören, ersatzweise rufen ihm aber irgendwelche Kinder im Studio die richtige Antwort zu. Diese Aktionen steigern den Lern-Effekt der TV-Serie. Um die cleveren Antwortgeber ein wenig zu verunsichern und ihr Selbstbewusstsein und Fachwissen auf die Probe zu stellen, tut Kevin dann so, als hätte er nicht ganz verstanden und fragt abermals nach. Dies erhält die Konzentration der Kinder aufrecht.

Schematische Darstellung von Kevins Freudentanz. Er hat Blau und krau gelöst!

Am Anfang einer Folge, nach dem Intro, sieht der aufmerksame Zuschauer Kevin in seiner Zeichentrick-Wohnung in einem heruntergekommen Hochhaus mit der selben Filmtechnik. Dort wird die Hauptfigur dann mit einem alltäglichem Harz-IV-Empfänger Problem konfrontiert. Zur Lösung selbiger muss Kevin dann eine Frage beantworten. Wichtige Hinweise dazu liefern Pfoten-Adrücke von der Kampfhündin Blue, welche sich auf verschiedenen Gegenständen befinden, die etwas mit der Lösung zu tun haben. Bei der Suche nach den Abrücken helfen die Stimmen der Kinder, die immer reinrufen. Die betroffenen Dinge muss Kevin dann per Touchscreen in seinen Blackberry zeichnen, was den Zuschauern die Wichtigkeit von derartigen Geräten erläutert.
Meistens handelt es sich um Fragen wie "Woher hat Blue den Kinderarm? Etwa vom Spielplatz?" oder "Wo ist das Bier aus dem Kühlschrank hin? Und was hat da bitte der Pfoten-Abdruck auf meinem Bauch zu bedeuten?". Zur Lösung dieser kniffligen Aufgaben können auch Kevins Freunde, die lebendigen Gegenstände in der Wohnung beitragen. Da Alltagsgegenstände und Haushaltsgeräte in der Regel nicht zum Leben erwachen, liegt die Vermutung nahe, dass Kevin ob übermäßigem Drogenkonsum haluziniert. Auch könnte man meinen, Kevin sei hochüberzeugter, selektiver Vivist. Dem ist aber nicht so. Dem jungen Publikum wird eine teilweise lustige, unwirkliche Welt präsentiert, die jedoch viele realitätsnahe Eigenschaften und Probleme hat, was die angehenden Sozialhilfe-Empfänger spielend an das Leben mit Harz-IV heranführt. Ist eine Aufgabe dann endlich bnämlich ewältigt, führt Kevin einen Freuden-Breakdance auf und singt immerzu "Wir haben Blau und krau gelöst, wir haben Blau und krau gelöst!". Dabei animiert er die jungen Zuschauer vor dem Fernsehbildschirm, sich auch zu freuen und fröhlich zu tanzen. Dies symbolisiert: Auch kleine, unbedeutende Erfolge im Alltag verdienen eine hohe Wertschätzung. Zuvor allerdings setzt Kevin sich stets auf die Nachdenk-Couch, um die Aufzeichnungen seines Blackberrys nochmals anzusehen um dann zu kombinieren. Es zeigt, dass man bei Problemen mit Konzept vorgehen und sich Zeit für die Lösung lassen muss.

Charaktere

Kevin

Asozial, eine Flasche Bier und ein grünes Hemd: Das ist Kevin.

Kevin ist ein Realfilm-Mensch und die Hauptperson der Serie. Er hat es zur Aufgabe, die vielen Probleme zu lösen. Leider hat er keinen Schulabschluss, keinen Job und lebt von Sozialhilfe. Er ist sehr unmotiviert in Sachen Bildung und Beruf. Er trinkt lieber Bier und hängt zu Hause ab, doch das heißt nicht, er ist kein liebenswerter Mensch. Immerhin hat er ein komplettes soziales Netzwerk in seiner Wohnung, lebt also in einer Sozialbau-Siedlung im eigentlichen Sinne. Kevins finanzielle Lage wird durch Harz-IV aufgefangen. Seine Armut macht sich nur bei der Wohnungs-Einrichtung und der nicht vorhandenen Bezahlung seiner Energiekosten bemerkbar, da er ein bisschen zu viel Geld in elektrische Geräte, Trainingsanzüge und Hunde-Zubehör steckt. Er wehrt sich also gegen die drastische Senkung des Lebens-Standarts durch die Arbeitslosigkeit. Diese Grundhaltung verschafft Sozialhilfe-Empfängern Vorteile, wenn die Einstellung nicht ausartet. Er ist der Held der jungen Zuschauer, die in dieser jungen Phase ihrer Kindheit händeringend nach Idolen zur Orientierung suchen. Kevin zeigt gerne, dass er durch und durch asozial ist, daher trägt er immer eine extrem geschmacklose, in zwei Grüntönen gehaltenen Trainingsjacke aus den frühen 90er-Jahren. Eigentlich ist es überhaupt keine Jacke sondern vielmehr ein Hemd, was eigentlich erst richtig zeigt, wei geschmacklos Kevin ist. Nichtsdestoweniger haben die Kinder in ihm ein männliches Vorbild. Sie wollen genau so sein wie er und er bereitet sie darauf schon einmal vor.
Nachdem der Schauspieler, der die Rolle des Kevin bekleidete, nach einigen Jahren ankündigte, aus der Serie auszusteigen, um den Imageverlust einzudämmen, wurde dringend nach einem Nachfolger gesucht. Nachdem zahlreiche osteuropäische Gastarbeiter abgelehnt hatten, fiel die Wahl auf einen eingefleischten Fan, dessen Blau und krau-Liebe sich aus ungeklärten Gründen nicht in der Pubertät eingestellt hatte. Er war auch als erwachsener Mann noch ein Zuschauer der Sendung und erklärte sich für die Rolle bereit. Schauspielerisch ist dieser zwar nicht begabt, dafür kennt er die Serie aber in- und auswendig und nimmt sich alle Tipps aus der Sendung zu Herzen. Zudem hat der Neue eine braune Hautfarbe sowie dunkle Haare, was die Vortäuschung eines Migrationshintergrundes ermöglicht. In der Serie heißt der Schauspieler Ünal und wird trotz der türkischen Herkunft als Kevins Bruder dargestellt. In den letzten Folgen mit Kevin traten beide sogar gemeinsam auf. Die Brüderschaft der beiden soll den Kindern zeigen, dass Patchwork-Familien nichts Ungewöhnliches sind.

Blue

Blue ist der niedliche Dobermann von Herrchen Kevin. Aus unerfindlichen Gründen ist die Hündin blau. Es wird spekuliert, dass ihr Besitzer ihren Trinknapf zum Teil mit alkoholischen Getränken gefüllt hätte, Fakt ist aber nur, dass Blue Kevin einmal einen Pfoten-Abdruck in seinem Müsli hinterlassen hat und dieser daraufhin sauer war. Blue gilt für einen Kampfhund als begabt, so kann sie etwa malen. Ihre wichtigste Aufgabe in der Serie ist es, die blauen Stempel als Fingerzeige für Kevin zu verteilen. Ihre beste Freundin hat sie in Margenta gefunden, einer Hündin aus der Nachbarschaft. Insgesamt wird das Dobermann-Weibchen sehr lieb und knuffig dargestellt, um die zuschauenden Kinder zum Halten von Kampfhunden zu bewegen. Blue ist äußerst beliebt und für Blau und krau das, was Pikachu für Pokémon ist. Nur halt in blau.

Salz und Pfeffer

Monsieur Salz und Madame Pfeffer, gekommen aus den Pariser Banlieues.
Der Salzstreuer, sieht er nicht total lebendig aus?

Monsieur Salz und Madame Pfeffer sind zwei arme Gewürzstreuer, die aus einem Pariser Banlieue nach Deutschland gekommen sind. Sie finden Zuflucht in Kevins Wohnung. Hier stehen sie nun den ganzen Tag rum und reden mit Kevin und allen beziehungsweise allem anderen im Haus. Bei der Suche nach Hinweisen machen sie sich nicht sehr oft, aber manchmal nützlich. Auch wenn sie zu den kleinsten Bewohnern des Apartments zählen, in der Kürze liegt die Würze! Monsieur Salz und seine Frau sind stets freundlich und ein wichtiger Bestandteil der "Familie". Sie sind heilfroh, dass sie hier in Deutschland soviel Arbeitslosengeld kassieren und zeigen sich dankbar. In Frankreich mussten sie in einem versifften Restaurant mit so genannten kulinarischen Spezialitäten Frankreichs arbeiten. Gegen Ende ihrer pariser Zeit wurden sie gar gefeuert, weil Monsieur Salz einfach so eine Schnecke weggeätzt hatte. Bezogen auf Blau und krau kann man sagen, die beiden sind bei der Serie das Salz in der Suppe.

Briefkasten

Briefkasten (heißt in der amerikanischen Version Mailbox, hat mit Emails aber nichts zu tun) ist ein lebendiger Briefkasten. Obgleich Kevin in einem Plattenbau wohnt, wo die Postbehälter in der Regel gleich neben der Tür neben denen der Nachbarn in die Hauswand eingelassen sind, handelt es sich bei diesem Exemplar um einen klassischen Briefkasten, wie er oft in den Vorgärten von gut situierten Hobby-Gärtnern zu finden ist. Dies wird so dargestellt, damit der Charakter leichter als Briefkasten zu identifizieren ist, auch wenn die meisten zuschauenden Kindern in Plattenbau-Siedlungen hausen. Wahrscheinlich liegt dieses Charakter-Design dann doch eher daran, dass in die Wand installierte Briefkasten-Blocks nur schwer durch das Fenster geschneit kommen können um die Post persönlich zu überreichen. In der Sendung hat der Briefkasten keinen anderen Zweck als genau das zu tun. Wenn er die Briefe für Kevin und Blue bringt, sind die beiden immer ganz aufgeregt. Den Kindern muss beigebracht werden, dass die Post sehr wichtig ist. Sie könnte ja vom Arbeitsamt sein. Kevin betont aber immer wieder, dass Briefe vom Arbeitsamt unerwünscht sind, sie könnten ja lästige geforderte Registrierungen, Auflagen oder Einladungen zu gemeinnütziger Arbeit enthalten. Bevor die Post geöffnet wird, wird noch ein kleines Ritual vollführt. Zunächst klopft Kevin lockere Reime wie "Wir kriegen Post von West nach Ost", bedankt sich dann beim Briefkasten und singt schließlich, um die Spannung zu steigern, das Briefkasten-Lied. Hierbei kommt die Qualität der Reime zwar etwas zu kurz, dafür werden aber die Hoffnungen auf den Brief klar.

Kevins Briefkasten-Lied:

Wir haben einen Brief gekriegt.
Wir haben einen Brief gekriegt.
Wir haben einen Brief gekriegt.
Ich hoffe es ist nicht vom Arbeitsamt!

Wir haben einen Brief gekriegt.
Wir haben einen Brief gekriegt.
Wir haben einen Brief gekriegt.
Ich hoffe es ist mein Porno!

Kühlschrank

Kühlschrank ist ein armer Kerl, da er immer sehr viel in sich tragen muss. Da Kevin nicht besonders viel vom Kochen hält (Zitat: "Ist ja auch nur Verschwendung der Zeit, von der wir Harz-IV-Empfänger eh schon zu wenig haben!") müssen natürlich umso mehr Köstlichkeiten der "schnellen Küche" im, beziehungsweise in Kühlschrank gelagert werden, der diese gefriert und damit frisch hält. Da der Eisschrank es nicht leicht hat, zeigt sich Kevin sehr loyal und entlastet ihn oftmals, indem er die Getränke und Speisen des Kühlschranks aufisst. Vor allem beim Bier, dem zahlreich vertretenen Getränk, welches für den Alkoholgehalt des Eisschranks, der oft über 500 Promille liegt, verantwortlich ist, schafft Kevin Abhilfe. Über das Fehlen von Unmengen des alkoholischen Getränks, die schon getrunken wurden, wundert sich Kevin dann dennoch häufig und spielt instinktiv Blau und krau, um herauszufinden, wo das Bier steckt. Oftmals entspricht das Ergebnis dann aber nicht ganz seinen Vorstellungen...

weitere

Pädagogisches Prinzip

Die deutsche Version von Blau und krau liegt einem Erziehungs-Prinzip zu Grunde, welches den Kindern kein Wissen auf Bereichen wie Mathematik oder Fremdsprachen vermittelt, sondern sie lediglich auf das Leben in der Arbeitslosigkeit, das Leben von Sozialhilfe vorbereitet. Diese Lern-Methode hat vereinzelt auch schon in deutschen Schulen, wie etwa der sogenannten "Harz-IV-Schule", der Fröbelschule in Wattenscheid, Einzug erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass die Schüler aus einfachen Verhältnissen kommen und der Sprung ins gefestigte Berufsleben utopisch erscheint. Da diese jungen Leute früher oder später von Harz-IV leben müssen, wird ihnen beigebracht, wie man mit 345€ im Monat auskommen kann und die alltäglichen Probleme sinnvoll löst. Das Motto "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!" wird groß geschrieben.
Die Kindersendung Blau und krau stellt nichts weiter als eine Art Vorschule mit diesem Prinzip dar. Grundlegende Harz-IV-Realitäten werden den Kindern sozial schwacher Familien schon in jüngsten Jahren mitgeteilt. Der oft als "asozial" bezeichnete Lebenstil der Sozialhilfe-Empfänger wird vom Protagonisten praktiziert, um den zuschauenden Kindern die Lebensweise ihrer Eltern oder anderen Personen mit Vorbild-Funktion aus dem eigenen Umfeld zu bestätigen. Weiterhin erteilt die Sendung zahlriche Tipps für das Leben als Harz-IV-Empfänger und zeigt Wege zur Lösung von Alltags-Problemen. An diesem Prinzip wird konsequent festgehalten, der Harz-IV-Lebenstil wird beschrieben. Zwar bleibt gerade den Kleinen noch genügend Zeit, um die aktuelle und auch bevorstehende Armut zu realisieren und sich auf das Leben von staatlicher Sozialhilfe einzustellen, allerdings unterbindet Blau und krau vor allem kindliche Zukunftsträume mit Berufswünschen wie etwa Feuerwehrmann oder Tierärztin, wobei ja oft nach Wohlstand und erfülltem Glück gestrebt wird.

Unterschiede zum amerikanischen Original

Kritik


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