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Diverses:Mein Kampf gegen die Wirtschaftskrise

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Als die Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2007 die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzte, war ich mir nicht sicher, ob es noch schlimmer werden konnte, als es bei mir ohnehin schon war. An sich hätte es mich nicht kümmern dürfen, immerhin war meine Lage als Penner in Hamburg sowieso höchst unvorteilhaft, egal ob mit Krise oder ohne, doch der wirtschaftliche Zusammenbruch hat mein Leben verändert. Verändert, auf eine Weise, die mir selbst heute noch unklar ist, da sie ähnlich viel Sinn zu machen scheint wie der Bau eines ferngesteuerten Milschschäumers, der auf Kufen fährt. Hier ist meine Geschichte...

Der Fund des Airwaves-Peppermint (26. 8 2007)

Eine milchige Helligkeit erhellte die Räumlichkeiten, die ich mein Heim nannte, und weckte mich sanft wie es der Kuss eines Pferdes tun würde. Ich musste kurz überlegen, wo ich war, da letzte Nacht der Geburtstag meines Freundes Sam gefeiert wurde, und ich einmal mehr zu tief in die Flasche geschaut hatte.

Es lagen nun etwa zwei Monate zurück, als sich die ersten Anzeichen der Finanzkrise zeigten und große Persönlichkeiten wie die Lehman Brothers in die Knie gezwungen wurden. In der Zeitung wurde groß über die Lehman Brothers geschrieben, doch als ich eines Nachts vor einer verrauchten Spelunke meine Gallenblase durch meine orale Öffnung entleerte, sah ich im TV, dass Herr Lehmann immer noch das Londoner Tor hütete. Ich ließ mich dadurch nicht weiter beirren und beschloss kurzerhand den Zeitungen in Zukunft keine Aufmerksamkeit mehr zu widmen.

Ich lag am Boden und stank wohl nach faulen Eiern - vermischt mit Bier, Bourbon, Whiskey und Vodka - doch wie das so ist, gewöhnt man sich mit der Zeit an alles. Ich lebte im Moment in einem heruntergekommenen zwei-etagigen Haus, das noch dazu von dutzenden anderen Pennern bevölkert war. Doch an diesem Tag war es anders. Ich war vollkommen allein im Haus... da war sonst niemand. Um die Zeit konstruktiv zu nützen, holte ich mir eine rostige Schere und schnitt meine Zehnennägel, die ich wiederum als Gewürz in einem kleinen Gefäß sammelte, um in Zukunft einfache Speisen wie Sand mit Kartoffel, Sandauflauf, Cordon Sand oder Sandragout kulinarisch aufzubessern. Nachdem ich meine Tätigkeit erfolgreich abgeschlossen hatte, bekam ich Hunger auf etwas Essbares, da ich mich in den vergangenen Tagen nur von Steinen und Kohle ernährt hatte, was es Zeit einmal wieder etwas Genießbares zu konsumieren. In diesem Moment wurde mein Blick von einem gekauten Stück Kaugummi gefangen, das im hinteren Eck des Zimmers lag und die Aufmerksamkeit mehrerer Ratten auf sich lenkte. Mit einem Sprung zerquetschte ich drei der 17 Ratten und ergatterte mir den bereits harten Kaugummi. Ich hoffte darauf, dass es ein köstlicher Wrigley's-Juicy-Fruit-Kaugummi sein würde, doch als ich das Objekt in meinen Rachen schob erkannte ich sofort den ekelhaften und leicht salzigen Geschmack des Airwaves-Peppermint, und kniff verärgert die Augen zu. Es kann sein, dass der salzige Geschmack von den Ratten kam, die weiß Gott was mit dem Kaugummi getrieben haben, doch da war ich mir nie sicher, da ich noch nie Kaugummi gegessen hatte, er nicht zuvor von Ratten kulinarisch vergewaltigt wurde. So legte ich mich wieder hin... den Kaugummi kauend, darauf hoffend, dass ich möglichst schnell wieder einschlafen würde.

Der Besuch der Monobraue (28. 8 2007)

Ich saß auf den Stiegen ins Freie mit einer leeren Flasche Bourbon in den Händen, die an ihrer Flaschenöffnung bereits dezente Rückstände von einem streng-riechenden Pilzgewächs vorzuweisen hatte, mich jedoch nicht davon abhalten konnte, auch noch die letzten jämmerlichen Ethanolrückstände mit meiner mittlerweile schwarzen Zunge herauszusaugen. Warum meine Zunge in der Zwischenzeit eine schwarze Färbung annahm, wusste ich nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich seit zwei Tagen nichts anderes zwischen den Zähnen hatte als diesen Airwaves-Kaugummi, den ich nur zum Schlafen aus meinem Rachen entfernte und ihn dann behutsam auf die verstaubten, leicht morsch-schimmligen Holzdielen meines Schlafgemachs legte. Aber vielleicht waren auch die verdreckten Ratten schuld, die mittlerweile ihre Eier in meinem hinteren Backenzahn legten, wenn meine Augen vom Schlummern verschlossen waren. Das irritierte mich besonders, da Ratten für mich immer das schäbigste Beispiel eines Säugetieres darstellten und somit nicht über die Fähigkeit des Eierlegens verfügten, doch der Atommüll, der die Wände meines bescheidenen Appartements kleidete, machte es wohl möglich. Fakt war, dass meine Zunge einem nassen Stück Steinkohle glich, und ich wusste nicht warum.

Mittlerweile fand ich auch heraus, wo die anderen Penner des Hauses waren. Sie fuhren geschlossen zur internationalen Obdachlosen-Konferenz in Genf, um sich dort mit gleichgesinnten aus der ganzen Welt zu treffen. Diese Treffen waren meist zahlreich besucht, allerdings ließen sich kommunikative Schwierigkeiten zwischen den Landstreichern nicht vermeiden, da der durchschnittliche "Gammler" nur 1,3 verschiedene Sprachen spricht. Als ich mir in diesem Moment Vorwürfe machte, nicht ebenfalls in Genf zu sein, vernahm ich ein penetrantes Klingeln, dass sich wie ein Akkubohrer durch mein Ohr zum Stammhirn vordringt und dort Katastrophales anrichtet. Trotz dieser Tatsache musste ich wissen, woher dieser markerschütternde Ton kam. Ich er hob mich von den Stiegen und blickte vorsichtig ins Freie, wo plötzlich ein Eiswagen stand. Ein stämmiger Mann mit Monobraue und stark deformierter Nase kam auf mich zu und schüttelte meine Hand.

Ich: Einmal Stracciatella in 'nem Becher, bitte!

Monobraue: Wie bitte?

Ich: Haben Sie denn kein Eis?

Der Mann warf einen Blick auf seinen Eiswagen und begann schallend zu lachen. Er schüttelte den Kopf heftig und setzte rasch wieder eine ernste Miene auf. Auffällig war, dass die Borsten in der Mitte seiner einzelnen Augenbraue extrem lang waren, wodurch sie beim Schütteln des Kopfes schaukelten wie eine Flagge in einem Hurricane.

Monobraue: Ne, ich bin der Waffenmann.

Ich wunderte mich, ob ich wirklich der erste war, der ihn für einen Eismann gehalten hatte.

Ich: Und was genau machen Sie hier?

Monobraue: Eigentlich wollte ich ein paar Waffen verscherbeln, aber viel ist hier nicht los, was?

Ich: Genf...

Monobraue: Ahja... die Konferenz... Naja, hätten Sie Interesse an einer frischen Desert Eagle?

Ich: Preis?

Monobraue: 2,50 €.

Ich: So günstig?

Monobraue: Jep... Schuld daran ist die Inflation durch die Finanzkrise. Oder war es ne Deflation? Hmm... weiß nicht mehr... Ging irgendwie um Jens Lehmann und seinen Bruder... Möchten Sie die Waffe nun kaufen?

Ich: Ne, ich bin sowieso pleite...

Monobraue: Wie hätten Sie dann das Eis bezahlt?

Darüber hatte ich nicht nachgedacht. Ich hielt seine Frage für berechtigt, und dennoch unverschämt. Kurzerhand ballte ich meine Faust und schlug dem Mann ins Gesicht, wodurch er einen offenen Jochbeinbruch erlitt und wie ein Gartenstuhl einklappte. Doch wie seine Nase anschaulich bewies, war es der Mann gewohnt verprügelt zu werden, weshalb er auch blitzschnell wieder aufstand und so tat, als ob nichts geschehen wäre.

Monobraue: Na okay... Ich mache Ihnen ein Angebot: Wenn Sie etwas besitzen, was vom selben Wert ist wie meine Waffe, dann können wir tauschen. Ich sehe, Sie kauen etwas...

Ich streckte ihm meine rabenschwarze Zunge entgegen, auf der der Kaugummi lag, einsam und allein und wartete auf eine nachvollziehbare Reaktion und Geste meines Gegenübers.

Ich: Ist 'n Airwaves Peppermint. Möchten Sie ein Stückchen?

Monobraue: Hmm... den vollkommenen pfefferminzigen Geschmack kann man nur genießen, wenn man einen ganzen Kaugummi kaut... Würden Sie tauschen?

Mir war bewusst, dass ich ohne meinen Kaugummi nichts mehr zu essen hatte, doch ich war mir sicher, dass bestimmte Einzelteile einer Pistole ähnlich genießbar und höchstwahrscheinlich sogar schmackhafter waren als ein Stück eines Airwaves-Kaugummis. So willigte ich in den Deal ein, verabschiedete den überglücklichen Kaugummi-Besitzer und wurde selbst stolzes Herrchen einer Desert Eagle.

Die Erkenntnis und mein Plan (4. 9. 2007)

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