Stupidedia:Adventskalender 2016/2
Tja. Jetzt haben wir den Salat.
Donald Trump ist Präsident.
Normalerweise sollten sich die Gags eigentlich von selbst schreiben, denn der Kerl ist schon eine einzige Realsatire. Aber wenn der Kerl Realsatire ist, braucht es Satiriker eigentlich nicht mehr. Oliver Welke zittern schon die Knie. „I know words“ tönte Trump herum und stellte dies im Wahlkampf mit „bigly“ auch unter Beweis. Oder das Versprechen, den „Sumpf“ in Washington D.C. auszutrocknen. Und was finden wir am Grunde des Sumpfes? Einen noch viel größeren. Wer hätte das denn geahnt?
Vermutlich die, die das schon länger sagen und nicht die großen Trump-Fans. Weihnachten steht kurz vor der Tür, die Wahl ist seit knapp einem Monat um und worüber wird sich am meisten beschwert? Ja gut, die Presse, aber abseits dessen? Ein Broadway-Stück. Die Schauspieler des Musicals Hamilton hatten den designierten Vizepräsidenten Mike Pence zu Gast und haben die Chance genutzt, ihm mal etwas mitzuteilen. „Unerhört!“, rufen dort die Trumpisten. „Schauspieler haben nichts mit Politik zu tun! Die sollen gefälligst Unterhaltung und Kultur machen und sich aus solch komplizierten Angelegenheiten heraushalten!“, rufen die, die gerade einen Reality-TV-Star ohne jegliche politische Erfahrung als US-Präsidenten gewählt haben. Aber hey, das ist ja auch ein anderer Fall. Wie wird das nun weitergehen? Besinnliche Vorweihnachtszeit war einmal. 2016 war eh schon beschissen genug und nun müssen wir uns die Tage und Wochen vor dem Heiligen Abend mit politischen Themen rumschlagen. Wie wird Trump mit der NATO umgehen? Lässt er die anderen NATO-Mitgliedsstaaten am langen Arm verhungern? Was ist, wenn die Russen kommen?
Oh mein Gott! Die Russen! Die hacken ja gerade sowieso alles, was bei drei nicht verschlüsselt ist. Wenn man zumindest den Aussagen von...allen glaubt. Die Mails der US-Demokraten? Gehackt von den Russen. Trump bedankt sich. Bundestagsserver? Gehackt von den Russen. Niemand bedankt sich, jeder ist nur stinkig. Telekomrouter fallen aus? Vermutlich Russen. Oder Chinesen. Oder irgendein Scriptkiddie. Im Zweifel alle. Und mein Gott, stellt euch mal vor, wir hätten Wahlcomputer zu Bundestagswahlen. Die könnten auch gehackt werden. Natürlich von den Russen. Nie von den US-Amerikanern. Wann hacken die uns auch schon mal? Die sind ja unsere Freunde! Die wollen uns nie was Böses, auf keinen Fall...
Klingt ja alles ziemlich übel, da will man ja gar nicht mehr hier bleiben. Aber wohin, wenn Pegida doch so viel tut, dass die Deutschen hier in Deutschland bleiben soll, die FPÖ Österreichern Österreich wieder schmackhaft(er) machen will und die Schweizer...na ja, sie sind Schweizer, die verhalten sich eh neutral. Hmh. In Anbetracht der Lage möchte man doch schneller raus aus dem Land als vorher. Aber um das Land zu verlassen, muss man die Sprache des Ziellandes kennen und die Kultur akzeptieren. Zudem sollte es außerhalb der Gefahrenzone liegen.
Schon allein deshalb habe ich persönlich angefangen, japanisch zu lernen. Japan hat eine schöne Kultur. Auch dort wird Weihnachten gefeiert, auch dort gibt es einen Weihnachtsmann, obwohl mehr als die Hälfte (so rund 99%) gar nicht christlich ist. Aber hey, Weihnachten ist ja hauptsächlich Kommerz, da spielt Religion eher weniger eine Rolle. Nur die Geschenke könnten etwas anders ausfallen als in der Heimat. Statt Socken könnten dann plötzlich ein paar Manga unterm Weihnachtsbaum liegen. Ein paar Reiskuchen. Oder ein Tintenfisch.
Aber wie lernt man eine Sprache, um in einem Land leben zu können, dass trotz ständiger Vulkanausbrüche, Erdbeben mit darauf folgenden Tsunamis und Atomkatastrophen und einem nuklear bewaffneten Nordkorea als Nachbarn sicherer ist als die NATO mit eine von Donald Trump geführten USA, einer potenziellen Kanzlerin Frauke Petry und einem Land mit Marine Le Pen als Präsidentin Tür an Tür? Man schaut sich im Internet um und bringt es sich selbst bei. Der Nachteil im Internet ist aber, dass es entweder nur Werbung gibt oder aber Pornos. Und Japan und Pornos...da war doch was. Und wenn man sich das dann in dem Kontext autodidaktisch beibringt, sind alltägliche Konversationen doch eher schwer. Aber wer weiß, vielleicht sprechen die Japaner tatsächlich einfach so.
触手はいいですよね。
