Spiegelwelten:Republik Al-Tschak: Partie der Gewalt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ah, da, danke für den Zettel. Ja, also hier neues aus der Vergangenheit: Ein bis an den [[Horizont]] reichender Heereswurm aus Florentia zieht durch die russische Taiga um im Namen der [[Spiegelwelten:Heilige Allianz|Heiligen Allianz]] dem tschakirischen König zu Hilfe zu eilen. Man ist guter Dinge, Marschmusik und Flötenspiel begleitet die schnell und tapfer marschierenden Soldaten. Doch plötzlich tauchen 10, 20 Sikorsky-Hubschrauber aus dem Nichts auf. Unterlegt mit klassischer [[Musik]] von Brahms gleiten sie im Tiefflug über das [[Heer]] hinweg und ihre Maschinengewehre beginnen ihre tödliche Ernte. Gnadenlos schießen sie auf die Reiter, Artilleristen und Infanteristen. Blutgeruch, der Schrei des Todes aus tausende Kehlen, [[Pferd]]egewieher, das Rasseln und Klappern der Gurte, Riemen und Gewehre, die zu [[Boden]] fallen, all dies spielt sich ab auf diesem [[Feld]] des Verderbens. Nach 10 [[Minuten]] legt sich unheimliche [[Stille]] über die Szenerie, die Helikopter sind so schnell verschwunden, wie sie gekommen. Ein einsamer Reiter steht blutverschmiert mit seinem Pferd auf einen kleinen [[Hügel]], er hebt mit letzter [[Kraft]] seinen Degen gen [[Himmel]] und blickt auf die im Todeskampf wirr verschlungenen toten [[Körper]] seiner Kameraden unter sich, [[Meile]] um Meile, so weit sein trübes [[Auge]] reicht.<br/>
 
Ah, da, danke für den Zettel. Ja, also hier neues aus der Vergangenheit: Ein bis an den [[Horizont]] reichender Heereswurm aus Florentia zieht durch die russische Taiga um im Namen der [[Spiegelwelten:Heilige Allianz|Heiligen Allianz]] dem tschakirischen König zu Hilfe zu eilen. Man ist guter Dinge, Marschmusik und Flötenspiel begleitet die schnell und tapfer marschierenden Soldaten. Doch plötzlich tauchen 10, 20 Sikorsky-Hubschrauber aus dem Nichts auf. Unterlegt mit klassischer [[Musik]] von Brahms gleiten sie im Tiefflug über das [[Heer]] hinweg und ihre Maschinengewehre beginnen ihre tödliche Ernte. Gnadenlos schießen sie auf die Reiter, Artilleristen und Infanteristen. Blutgeruch, der Schrei des Todes aus tausende Kehlen, [[Pferd]]egewieher, das Rasseln und Klappern der Gurte, Riemen und Gewehre, die zu [[Boden]] fallen, all dies spielt sich ab auf diesem [[Feld]] des Verderbens. Nach 10 [[Minuten]] legt sich unheimliche [[Stille]] über die Szenerie, die Helikopter sind so schnell verschwunden, wie sie gekommen. Ein einsamer Reiter steht blutverschmiert mit seinem Pferd auf einen kleinen [[Hügel]], er hebt mit letzter [[Kraft]] seinen Degen gen [[Himmel]] und blickt auf die im Todeskampf wirr verschlungenen toten [[Körper]] seiner Kameraden unter sich, [[Meile]] um Meile, so weit sein trübes [[Auge]] reicht.<br/>
 
Schnitt, 4. Szene. Hä? Welcher [[Idiot]] hat mir das Drehbuch für den von Guido Knopp geplanten [[Kino]]-Blockbuster über den Konflikt gegeben? Das ist alles erstunken und erlogen! Ich als Vergangenheit muss dann wieder aus einem verlorenen Hufeisen ein ganzes heroisches Gemetzel für irgendwelche geltungssüchtigen Kaiser und Generäle erdichten. Schluss jetzt, ich mache jetzt [[Pause]].
 
Schnitt, 4. Szene. Hä? Welcher [[Idiot]] hat mir das Drehbuch für den von Guido Knopp geplanten [[Kino]]-Blockbuster über den Konflikt gegeben? Das ist alles erstunken und erlogen! Ich als Vergangenheit muss dann wieder aus einem verlorenen Hufeisen ein ganzes heroisches Gemetzel für irgendwelche geltungssüchtigen Kaiser und Generäle erdichten. Schluss jetzt, ich mache jetzt [[Pause]].
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== Das ultimative Finale auf Al-Tschak ==
  
  

Version vom 9. März 2012, 14:57 Uhr

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Die Mechanik der Geschichtsschreibung

Wann, in welcher Sekunde war der entscheidende Augenblick, als der 2. Weltkrieg begann? Waren es die Schüsse deutscher Soldaten in polnischen Uniformen oder die Erwiderung des Feuers von deutschen Soldaten auf polnische Uniformen? Geschichte war stets und wird nie sein, Geschichte schreiben die Sieger und diese siegen über die Geschichte.
Doch in der Spiegelwelt ist alles anders: Wenn nicht Historiker selbst Geschichte machen, dann sind sie doch unmittelbar „inbedded“, gewissermaßen Reporter der Gegenwart, welche die Geschichte der Zukunft nicht als ferne Vergangenheit aufzeichnen, sondern im Hier und Heute zukünftig längst vergangenes geschichtlich in Echtzeit fixieren.
In dieser wissenschaftlich integeren Manier erhalten sie nun einen unumstößlich wahrhaften Bericht, wie einer der gewaltsamsten Zwischenfälle, eine der blutigsten und verachtenswürdigsten kriegerischen Auseinandersetzungen der Spiegelwelt zu Beginn des 3. Jahrtausends begann. Warum? Weil jene Fuzzies vor dem Computer, welche diese geschichtliche Abhandlung verfassen dieselbe auch als tatsächliche fiktive unreal realistische Kriegsberichterstattung benützen.
Dies ist ihre Geschichte:

Hauke Ackermann. Ungeliebter Besatzer und Diktator Russlands
Tschakiren im Augenblick der Sesshaftwerdung

Das Vorgeplänkel

Also, da war böse, böse Mädi, hat immer Lust auf Hammi-hammi nach Bubi, kriegt aber keinen. Da war große König, immer puff-puff machen mit anderen Mann, wegen wer was sagen darf und ...
Stopp, halt, wer hat denn diesen Idioten an die Tastatur gesetzt. Für so einen Bericht epochaler Tragweite sollten doch Profis engagiert werden. Lasst mal den Guido Knopp ran! Solch ein Welthistoriker ist als geschichtliches Alleinstellungsmerkmal gerade gut genug, wenn man schon den Maximilian Schell oder die Maus (die mit der außergewöhnlichen Sendung) nicht für das wichtige Geschichtsdokument gewinnen konnte.

Gut, so werde ich, Guido Knopp, mit ihnen, liebe Leser, die letzten Geheimnisse im Ablauf der Al-Tschak Partie der Gewalt ergründen.
Unsere Geschichte beginnt an 3 völlig verschiedenen Orten zu völlig verschiedenen Zeiten mit völlig verschiedenen Akteuren, von denen bereits einige füllig verschieden sind.
Wenden wir uns zunächst dem Inselreich Südsee zu. In dem wunderschönen Inselparadies verursachte eine religiöse Umorientierung, dass plötzlich alte Bräuche vergessen und neues Essen gebraucht wurde. Einige Inselbewohnerinnen, ganz dem Voodoo verhaftet, sahen es einst als kulinarische Pflicht an männliches Frischfleisch dem Verderben zu entreißen und es zuvor in Bratenform dem Verdauungstrakt als stärkende Mahlzeit zuzuführen. Doch plötzlich wurde ihnen nicht nur dies untersagt, sondern auch genussvolle Peinigungen durch Nadelstiche in niedlichen Voodoo-Püppchen. Das Fass war nun am überlaufen, die Frauen radikalisierten und rasierten sich, verloren ihre Fassung, sowie fassten den Entschluss nun nicht mehr weiter zu fasten, sondern sich das Vorenthaltene mit Gewalt zu holen. Sie wählten Morrigan als ihre Anführerin.

Szenenwechsel. Eine Bar irgendwo in der taigischen Russa und unbeobachtet von den Schergen der ackermannschen Besatzungsmacht. Vadim Andigurgeljev, Chef der im Untergrund operierenden Untergrundorganisation „Untergrundorganisation des russischen Untergrunds“ trifft sich mit Mitgliedern seiner Untergrundorganisation zu einem geheimen Untergrundtreffen um im Untergrund an der Befreiung des russischen Untergrunds und der gründlichen Vertreibung der Besatzermacht zu arbeiten. Durch die Einkünfte illegaler Waffen- und Rohstoffgeschäfte ist es der Untergrundorganisation gelungen eine Reihe lungernder Jungen zu rekrutieren, die bereit sind für die künftige Freiheit ihr Leben zu lassen. Zudem ist es diesen Patrioten ein Dorn im Auge, dass tschakirische Bastarde aus der Verbindung von Russen und Zigeuner, ihre Erzfeinde, auf einer Insel vor ihrer Nase eine monarchische Republik gründeten und ihnen im Schach bald weit überlegen wurden.

Wer sind diese Tschakiren? Zunächst fußkranke Nomaden, die das Sesshaftwerden wörtlich nahmen und anstatt irgendwelchen blöden Viechern hinterherzulaufen lieber blöd rumsitzen und Schach spielen. Doch das schönste Idyll findet irgendwann seinen Haken und an diesen wollte partout der tschakirische König Aleksandr I., man möge darum beten, dass es keinen II. geben wird, nicht sein königliches Amt hängen. Aufgefordert dazu wurde er vom gewählten Kanzler, der seine Machtlosigkeit durch die Machtlosigkeit des Königs ergänzen wollte und ganz nach der mathematischen Formel Minus plus Minus ergibt Plus minutiös geplant seinem Amt ein Plus an Macht hinzu addieren wollte. Dabei machte er aber die Rechnung ohne das Volk, denn dieses dachte nicht daran für den Machthunger des Kanzlers aufzukommen und beliebte lieber weiter Schach zu spielen, als mit Machtspiele zu schachern. Das Volk und ihre Meinung entzweite sich, eine Einigung entfernte sich und ein Bürgerkrieg schien unabwendbar.

Der Showdown, meine Damen und Herren, bahnt sich an. Das Gewebe des Schicksals schickt sich an langsam zu weben, aber stetig, so dass sich dies zu jenem und jenes zu diesem gesellt, die dargelegten Fäden sich nun verknüpfen und das beginnt, was später vom mir, Guido Knopp, als Al-Tschak: Partie der Gewalt bezeichnet wird, damit ich die Berichte darüber im History Channel oder bei 3sat für teures Geld als Sendezeitfüller verschachern kann.
So suchen nun die Frauen der Südsee männliche Macht für ihre Ziele, der russische Untergrund eine Operationsbasis für die Eroberung des russischen Obergrunds und die in der Defensive sich befindlichen Kanzleranhänger in Al-Tschak Hilfe zur Vertreibung ihres Königs. Es kommt, wie es kommen muss: Die russischen Söldner folgen den Ruf der Insulanerinnen die Südseeinsel Emanza Lost zu erobern, um kulinarische Freiheit zu erlangen und die Söldner erhalten dafür ein sicheres Sprungbrett für ihre weiteren Unternehmungen in Russland. Allerdings gefiel das den legitimen Herrscherinnen des Inselreichs Südsee ganz und gar nicht, so dass sie die Marinestreitkräfte der Spiegelweltgemeinschaft des WSR herbeiriefen, um das Terrorvölkchen zu vertreiben. Dem behagte dies ebenso wenig, aber der just in dem Moment erfolgte verzweifelte Hilferuf aus Al-Tschak kam deshalb sehr zu pass. Warum nicht etwas weiter nördlich Männer verspeisen, dachten die Frauen, warum nicht die Tschakiren schachmatt setzten und näher an Russland sein, dachten die russischen Söldner, und so machte man sich frohgemut auf ohne dass dem tschakirischen Kanzler klar wurde: Er holt sich den Teufel ins Land um den Beelzebub zu vertreiben.

Datei:Guido knopp.jpg
Guido Knopp. Der "Historyman"
Morrigan. Männerverschlingende Fleischereigehilfin
Vadim Andigurgeljev. Chef des russischen Untergrunds
Seine königliche Ungepflegtheit Aleksandr I.

Die Akteure

Zu einem ordentlichen Konflikt gehören immer zwei, besser drei oder gar ein streitsüchtiges Jurymitglied von DSDS. Ihre Beweggründe sind meist nicht nur politischer Art, sondern erfüllen oft auch handfeste persönliche Bestrebungen. Deshalb werde ich, Guido Knopp, ihnen, den gewogenen Leser, kurz die Akteure vorstellen:

Zunächst bin da einmal ich, Guido Knopp, wichtigster Hofhistoriker des deutschen Sprachraums, Holocaustaufarbeiter und unbedingt geeignet komplizierteste geschichtliche Sachverhalte glatt zu bügeln und in ein handliches TV-Format zu pressen, welches auch Live-Übertragungen der wichtigsten Königsmorde der letzten 10 Jahrhunderte beinhalten kann. Ich sehe es als meinen Auftrag an Geschichte verständlich zu gestalten und so zu modifizieren, dass auch Vorschulkinder dem Geschehen folgen können und nicht zwischen den eingeblendeten Aktion-Szenen meiner History-Soaps den Schnuller schmeißen. Ohne mich kann Geschichte nicht geschehen, war nie und wird auch in der Zukunft nicht sein.

Für die Voodoo-Priesterinnen des Inselreich Südsee schälte sich alsbald als Führungspersonal die adrette, aber eiskalte Morrigan heraus. Früher Fleischereigehilfin beim Auslösen männlichen Gebeins zu leckeren Filets, stieg sie bald darauf rasch an die Spitze der Küchengilde „Emanzenatia“ auf und approbierte mit der Menüfolge „feurige Männerzüngchen auf Hartbohnen im Schweißbett“. In Opposition zu den amtierenden Hohen Priesterinnen in der Südsee trat sie, als sie Berufsverbot erteilt bekam und ihr die Voodoo-Püppchen abgenommen wurden. Sie trachtet nun danach eine männerfleischlose Fastenzeit zu verhindern und für sich und ihre gleichgesinnten skrupellosen Mädels, den Bitches of Hell, ein Domizil der unbeschränkten Zauberkraft der schwarzen Magie zu schaffen, genährt aus saftigen Männersteaks.

Vadim Andigurgeljev ist ein Selfmade-Tellerwäscher aus der russischen Provinz, der vor dem Sozialistischen Krieg eine wichtige Position in der russischen Schwarzmarktszene inne hatte. Die diktatorische Knute eines Hauke Ackermann, der nun durch seinen Marionettenpräsidenten Vladimir Pushkin in Russland das Sagen hat, schmeckt Vadim in keiner Weise, hindert sie ihn doch am Ausleben seiner unbedingten Machtsucht. Auch sein männlicher Darstellungsdrang, der ihn gerne in der Wildnis mit nackten Oberkörper posen lässt, erhält dadurch entscheidende Beeinträchtigungen. So lag es ihm daran aus seinen Erfahrungen heraus ein Untergrundnetzwerk anzulegen, dass illegal Rohstoffe förderte (Stichwort Blutkohle) und heimlich ins Ausland verkauft. Die erzielten Gewinne investiert er in die Rekrutierung eines schlagkräftigen Söldnerheeres und die Anschaffung modernster Waffen, um irgendwann gewaltsam ein freies Groß-Russland zu erlangen. Der richtige Zeitpunkt zur Umsetzung dieses Plans schien gekommen, als Ackermann zur angeblichen Demokratieschulung des Volkes Fake-Wahlen anberaumte und daraus erneut Pushkin als Präsident Russlands hervorging, wobei man feststellte, dass niemand dieses Volkes überhaupt wusste, dass gerade zwischen viertel nach zwölf und zwanzig nach zwölf an einen auch von mir, Guido Knopp, noch nicht recherchierbaren unbekannten Tag die Wahllokale geöffnet waren.

In Al-Tschak begegnen wir zwei Machtblöcken: die monarchistisch gesinnten und schachdebilen Bevölkerungsteile der Unterschicht folgen den Schachkönig Aleksandr I., ein ungehobelter, aber schachgenialer Klotz aus der russischen Taiga, der von dort mit seinen Tschakiren, Exilrussen, flüchtete. Die eher bürgerlichen, wohlhabenderen Bevölkerungsschichten sehen dagegen ihren besonnenen, demokratisch gewählten Kanzler Pjotr Tschaschlik-Matt als wahren Führer der Republik an. Beide Parteien putschen und integrieren sich gegenseitig an die Macht oder aus der Macht, allerdings konnten größere Unruhen bis jetzt immer durch gepflegte Schachpartien beendet werden. Der Kanzler aber überspannte just dann den Bogen, als er in einer speichelerfüllten Rede die Bürger fragte: "Wollt ihr die totale Demokratie?" Ich, Guido Knopp, als einzig ernstzunehmender Sachverständiger, wenn es um das 3. Reich in Irgendwodeutschland geht, erkenne da natürlich alleine den Bezugspunkt zu einer Ansprache eines Parteignomen Adolf Hitlers annodunnemals. Dieser stellte in einer gleichfalls speichelerfüllten Rede den nichts Folgerern bekanntlich auch die Frage: "Wollt ihr den horizontalen Trieb?" Moment, ich muss noch einmal in meinen Unterlagen blättern. Ah, da. Nein, er rief damals: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Ist der Kanzler deshalb eine Inkarnation Adolf Hitlers? Hat er gar ein Portrait von Hitler's Schäferhund in seinem Schachzimmer? Und was haben die Illuminaten mit all dem zu tun? Sie erfahren es, gleich nach der Werbung. Was? Keine Werbung hier? Und wer finanziert mir dann meine Frisörbesuche? Na gut, also weiter:
Nun scheint in Al Tschak die Unversöhnlichkeit Trumpf, zumal der tschakirische Pöbel den Kanzler wegen seiner antimonarchischen Rede massiv angriff. Angegriffene greifen sich nicht gerne an die eigene Nase und begreifen auch nicht, dass der Griff zur Gewalt, hier in Form noch kaum angegriffener Söldner, ein vorausgreifen chaotischer Begrifflichkeiten bedeutet. Kurz gesagt: Ein wahrer Griff ins Klo.

Der Konflikt oder: Die Präzision des Unausweichlichen

Position: Inselreich Südsee, Hotelanlage Motu o Alofa
Zeit: 07.03.12 kurz vor dem Frühstück
Alle Hotelgäste drängten sich am Frühstücksbuffet, als in diese Schlacht ein maskierter Stoßtrupp hereinbricht und mit Waffengewalt die Herausgabe von Schmuck, Geld und Einkaufswagenjetons verlangt. Es sind die Söldner, die alle Hotelzimmer auf Wertsachen durchsuchen, den Gästen ihre All-inclusive-Armbändchen abnehmen und sie damit dem Verhungern und Verdursten ausliefern. Einige Touristen wurden taxiert und als Erpressungsmaterial mit den Schnellbooten entführt.
Diese Provokation verursachte das von den Söldnern gewollte: Der WSR schickte unverzüglich seine Marineeinheiten, die eiligst ohne vorherige Koordination in das Krisengebiet aufbrechen.

Position: Internationale Gewässer vor Al-Tschak
Zeit: 07.03.12 vor dem Abendessen
Es kommt zu einem ersten Seegefecht oder vielmehr Tontaubenschießen, als Kriegsschiffe der Hinterwalder Marine auf ein schlechtausgerüstetes Söldnerkontingent stoßen, wobei ein Teil entkommen kann. Sie wurden dabei überrascht die Gewässer um Al-Tschak zu verminen. Dies führte allerdings dazu, dass just in dem Moment, als die Hinterwalder Kapitäne mit Zitronenbrause auf ihren Sieg anstossen wollten zwei ihrer Schiffe auf eben solche Minen aufliefen, stark beschädigt wurden und Zitronenbrause verschüttet.
Auch erste Kollateralschäden waren zu verzeichnen: Auf einem der Söldnerboote sind Entführungsopfer des Überfalls vom Morgen aus den USA und Luxusburg gewesen, die nun downgegraded sind. Der Rest der Entführten hatte es besser getroffen: Glebs des Hauke Ackermann konnte sie befreien und deren Entführer dingfest machen.

Position: Inselreich Südsee, Emanza Lost
Zeit: 08.03.12 bei herrlichem Vollmond
Mehrere Schiffe aus den USA, Luxusburg und Electronia laufen auf Seeminen auf, die als Plastikmüll getarnt sind. (In Wirklichkeit war es aber Schiffsmüll, der als Minenfutter getarnt war). Der ATG-Marinestützpunkt in Grollendugs-letzte-Ruhestätte wurde angegriffen und blockiert, in Puerro Perdido fiel ein Fahrrad in die Eingangstür einer Zigarrenfabrik und richtete keinen Schaden an.

Position: Al-Tschak, vor Emanza Lost, auf Widerstand
Zeit: selber Tag, Mitten in der Kaffeepause
Wie verzweifelt mussten wohl jene Söldner gewesen sein, die sich gegen den WSR und Herrn Ackermann auflehnten, wie charismatisch muss ihr Führer sein, dass er sie so motivieren konnte? Jedenfalls schaffte das neu entwickelte Waffensystem der bemannten Fliegerbombe von Herrn Ackermann vorerst einmal klare Verhältnisse: Die wenigen noch vor Emanza Lost beim Tauchurlaub sich befindenden Söldner erhielten als Bonus eine Zusatzewigkeit für ihren Unterwassersport geschenkt, der Widerstand auf Widerstand scheint gebrochen und vor Al-Tschak illuminieren ausgebrannte Söldnerschiffe romantisch den Nachthimmel. All diese Erfolge waren auch Ergebnis einer erstmals stattfindenden konstruktiven Zusammenarbeit der Geheimdienste von Hinterwald, Luxusburg, Hauke Ackermanns und der Mata Dea KG. Und dank mir, Guido Knopp, und meiner schonungslosen, rigorosen und unterhosen Berichterstattung sind sie, lieber Leser, stets exklusiv informiert (die DVD zum Konflikt wird ein Tag nach Ende desselben bei jedem Historienstand erhältlich sein, Bestellungen werden jetzt schon angenommen). Doch noch ist es nicht so weit, der WSR und Ackermann wiegten sich zu dieser Zeit nämlich irrtümlicherweise in Sicherheit.

Position: Al-Tschak
Zeit: 09.03.12 Sterbetag
Wer? Ich jetzt, oder? Komm, Leute, lasst mich nicht hängen, einen Zettel, irgendwas!
Äh, hallo erst mal. Äh, liebe Geschichtsliebenden. Ich bin also Wolvergang Knopp, die Vergangenheit von Guido Knopp. Ja, leider ist seine Zukunft heute mit ihm von dieser Welt geschieden. Er überwand die Gegenwart um die Schneide eines Dolches nicht, den ihm ein Francois Draké zur Entleibung in denselben steckte. Wie dem auch sei, jetzt müssen wir zusammen, liebe ewig Gestrigen, die Vergangenheit miteinander verbringen. Ja, mir passt das auch nicht so recht in den Kram, schließlich ist im Damals auch viel zu erledigen, mann muss verdrehen und beschönigen, aber sie und ich haben die Situation jetzt auch nicht so recht verschuldet, dann machen wir halt noch das Beste zusammen daraus, nicht?
Also, meine ehemalige Gegenwart ohne Zukunft Guido Knopp ist demnach Tod und damit ein Teil von mir geworden. Er war Dunkeldeutscher, sein Mörder wird dann schon von jenen verfolgt werden. Tja, was gibt es neues in dem Konflikt? Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, als Vergangenheit muss ich schließlich abwarten, was so passiert. Reporter haben es da leichter, die können über die Zukunft fabulieren und Sachen erfinden, ich kann das nicht.

Position: Südrussland
Zeit: 09.03.12 im Morgengrauen
Ah, da, danke für den Zettel. Ja, also hier neues aus der Vergangenheit: Ein bis an den Horizont reichender Heereswurm aus Florentia zieht durch die russische Taiga um im Namen der Heiligen Allianz dem tschakirischen König zu Hilfe zu eilen. Man ist guter Dinge, Marschmusik und Flötenspiel begleitet die schnell und tapfer marschierenden Soldaten. Doch plötzlich tauchen 10, 20 Sikorsky-Hubschrauber aus dem Nichts auf. Unterlegt mit klassischer Musik von Brahms gleiten sie im Tiefflug über das Heer hinweg und ihre Maschinengewehre beginnen ihre tödliche Ernte. Gnadenlos schießen sie auf die Reiter, Artilleristen und Infanteristen. Blutgeruch, der Schrei des Todes aus tausende Kehlen, Pferdegewieher, das Rasseln und Klappern der Gurte, Riemen und Gewehre, die zu Boden fallen, all dies spielt sich ab auf diesem Feld des Verderbens. Nach 10 Minuten legt sich unheimliche Stille über die Szenerie, die Helikopter sind so schnell verschwunden, wie sie gekommen. Ein einsamer Reiter steht blutverschmiert mit seinem Pferd auf einen kleinen Hügel, er hebt mit letzter Kraft seinen Degen gen Himmel und blickt auf die im Todeskampf wirr verschlungenen toten Körper seiner Kameraden unter sich, Meile um Meile, so weit sein trübes Auge reicht.
Schnitt, 4. Szene. Hä? Welcher Idiot hat mir das Drehbuch für den von Guido Knopp geplanten Kino-Blockbuster über den Konflikt gegeben? Das ist alles erstunken und erlogen! Ich als Vergangenheit muss dann wieder aus einem verlorenen Hufeisen ein ganzes heroisches Gemetzel für irgendwelche geltungssüchtigen Kaiser und Generäle erdichten. Schluss jetzt, ich mache jetzt Pause.

Das ultimative Finale auf Al-Tschak


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