Man schmore einen Auerhahn,
mit etwas mildem Kümmel.
Am besten nicht zu Ramadan,
sonst isst ihn nicht der Lümmel.
An dem Herd Hermine kocht,
für's Abendessen heute.
Der Göttergatte unterjocht
derweilen seine Leute.
Fremde kommen, Fremde geh'n,
doch keiner bleibt zum Essen.
Hier ist doch grad der Ofen an -
hmm, das hat er wohl vergessen.
Tahina an den Hahn geschmiert,
das enthält viel' Vitamine.
Der liebe Mann doch aktiviert
inzwischen die Marine.
Er liebt es würzig - mag Geflügel,
hält den Schwanz schon in der Hand.
Denn wenn's nicht schmeckt, verteilt er Prügel,
nagelt Frau und Hahn gleich an die Wand.
Dazu Orangen und Oliven,
das wird ein schöner Gaumenschmaus.
Das erweitert Perspektiven -
"Wie schmeiß' ich nur die Kurden raus?"
Sümmi, Achmet, Mustafah,
wo sind die ganzen Flaschen?
Ist denn Billal endlich da?
Ach nee - der muss noch waschen.
Der Hahn, er glänzt, wird aufgetischt,
gleich geht's nun endlich los.
Kolben, Korn mit Öl vermischt
die Füllung IS famos.
Gut gefüllt und zugeschnürt
so prächtig steht er da.
Andere schauen ungerührt -
der scheint noch gar nicht gar.
Da würzt der Chef dann selber mal,
reibt den ganzen Hahn dick ein.
Peitscht dann noch kurz das Personal -
so fürsorglich kann er sein.
Mit vollem Bauch nun sitzt er dort,
am Gartenzaun zieh'n Massen.
Der Führer, grinsend und verbohrt,
steht am Fenster, zieht Grimassen.
Der Rest sieht zu, kann gar nicht lachen,
sie gehen lieber raus zum Pack.
Babo denkt an and're Sachen,
bleibt lieber hier und kratzt sein' Sack.
Ja, lecker war's, doch war's zu viel;
sie kann einfach zu gut kochen.
alles kommt raus - das war nicht sein Ziel -
und im Hals da steckt ein Knochen.
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